Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 251, Jahrgang 1884, Miszellen, S. 381
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Deutschlands Bergwerks-, Salinen- und Hütten-Produktion im J. 1882. Nach der Statistik des Deutschen Reiches beträgt die Gewinnung der Bergwerke, Salinen und Hütten im Deutschen Reiche (nebst Luxemburg) für das J. 1882 (vgl. auch S. 332 d. Bd.): In Tonnen zu 1000k In 1000 Mark 1882 1881 1882 1881 Steinkohlen 52118595 48688161 267859 252252 Braunkohlen 13259616 12852324   36156   38122 Steinsalz     322442     311907     2108     1961 Kainit und andere Kalisalze   1201392     905891   11673     9373 Eisenerze   8263254   7600801   39182   36361 Zinkerze     694711     659531   11912     9594 Bleierze     177656     164771   20621   19240 Kupfererze     566509     523697   14721   14330 Silber- und Golderze       22977       26787     4331     4275 Kochsalz     459499     456958   12423   12303 Chlorkalium     148403     113168   19978   14090 Roheisen   3380806   2914009 195708 163975 Zink     113418     105478   35950   31654 Blei       92591       86729   25192   24028 Kupfer       16292       15273   22627   20186 Silber      214982k      186990k   32763   28514 Gold            376k            381k     1051     1063 Verarbeitetes Roheisen und zwar: Guſseisen 2. Schmelzung     625477t     560222 114518 101952 Schweiſseisen (Schmiedeisen u. Stahl)   1586153   1421792 243775 207376 Fluſseisen (einschl. Tiegelguſsstahl)   1074806     897425 211549 173688 L. C. Parker's Motor zum Betriebe mit Wassergas. Nach der Revue industrielle, 1883 * S. 404 hat sich in Yonkers, Nordamerika, unter dem Namen Yonkers' Fuel Gas Company eine Gesellschaft zur Darstellung von Wassergas mittels des Strong'schen Apparates (vgl. 1880 238 * 148) behufs Verwendung desselben für Heizzwecke und zum Treiben von Maschinen gebildet. Da das erzeugte Heizgas auſser 52,76 Proc. Wasserstoff an brennbaren Gasen noch 4,11 Proc. Sumpfgas und 35,08 Proc. Kohlenoxyd enthalten soll, so erscheint es allerdings zum Treiben der Maschinen geeignet und im Vergleiche mit dem im gewöhnlichen Generator hergestellten Gase jedenfalls werthvoller. Das Gas, von welchem nach dem angeführten Berichte mit 1t Kohlen 1960cbm erzeugt werden, wird zu dem Preise von ungefähr 7 Pf. für 1cbm abgegeben. Die von der genannten Gesellschaft angenommene Gaskraftmaschine von L. C. Parker arbeitet mit Compression wie der Otto'sche Motor, welchem sie überhaupt sehr ähnlich ist; doch unterscheidet sie sich von diesem dadurch, daſs die Zündung durch Elektricität erfolgt, zu welchem Zwecke eine kleine Dynamomaschine vorhanden ist, die von der Maschine durch einen Riemen direkt betrieben wird. Hierdurch ist es natürlich möglich geworden, den Schieber, welcher wie bei Otto's Motor normal zur Längenachse der Maschine im Cylinderboden angebracht ist, aber durch eine unrunde Scheibe gesteuert wird, sehr zu vereinfachen. Eine noch nicht erprobte, wenn auch schon bekannte und z.B. in Deutschland von M. r. Schiltz in Köln (* D. R. P. Kl. 46 Nr. 19228 vom 15. Mai 1881) vorgeschlagene Neuerung ist die Anbringung seitlicher Kammern am Cylinder, welche sich während der Compressionsperiode der Maschine mit dem explosiblen Gasgemenge füllen und durch den Kolben bei seinem tiefsten Stande geschlossen werden. Zunächst wird bei Beginn der Kraftperiode mittels einer geeigneten Vorrichtung durch den Strom der Dynamomaschine die Zündung des im Cylinder befindlichen Gasgemenges eingeleitet. Indem nun der Kolben vorwärts getrieben wird, entzünden sich vom Cylinder aus nach der Reihe auch die in den Seitenkammern abgesperrten Gasmengen und verstärken die auf den Kolben ausgeübte Wirkung. Es ist dies dasselbe Princip, das der Erfinder auch bei Geschützen in Anwendung bringen will und welches sich nach dieser Richtung hin in Amerika bewährt haben soll. Auch bei Gasmaschinen ist ein günstiger Erfolg dieser Anordnung nicht ausgeschlossen, da die Verbrennung auf diese Weise über einen gröſseren Zeitraum vertheilt wird und minder stoſsartig erfolgt. Eine Maschine dieses Systemes ist auf dem Werke der genannten Gesellschaft mehrere Monate hindurch im Betriebe gewesen. Der Cylinderdurchmesser betrug 146mm (5¾ Zoll engl.), der Kolbenhub 279mm (11 Zoll); dabei machte die Maschine 250 Umgänge in der Minute und verbrauchte 6797l Gas in der Stunde. Leider ist ihre Arbeitsausgabe nicht mitgetheilt und nur gesagt, daſs die Maschine u.a. eine Dynamomaschine für 28 Maxim'sche Glühlampen betrieben habe, deren Licht von bemerkenswerther Stetigkeit gewesen sei. – Dagegen gibt eine neuere Notiz im Techniker, 1884 * S. 30 an, daſs Maschinen dieser Art von gewöhnlichem Leuchtgas nur 20 Cubikfuſs = 0cbm,566 für 1° und Stunde verzehren. M. Heimann's Verfahren zur Herstellung gemusterter Walzen. Bei der Herstellung von gemusterten Walzen, welche zum Prägen oder Pressen von Geweben, Papier, Leder o. dgl. dienen sollen, wird nach Moses Heimann in Berlin (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 21338 vom 15. April 1882) das sich immer wiederholende Muster auf eine Platte gravirt, diese dann durch Guſs in Bronze oder Messing vervielfältigt, die gewonnenen einzelnen Guſsplatten gebogen und dann auf einer platten Walze zusammengestellt und befestigt. Da die Platten durch das Biegen sich auf der äuſseren gemusterten Fläche ebenso viel verlängern, als sie auf der inneren glatten Fläche kürzer werden, so muſs die Bestimmung der Plattenlänge auf einen etwas gröſseren Durchmesser als den der glatten Walze erfolgen und bei der Zeichnung des Musters auf die Verlängerung Rücksicht genommen werden. Nachdem die gegossenen Platten auf der Musterseite sauber nachgearbeitet sind, werden dieselben in erhitztem Zustande auf einem Cylinder mit Rändern, welche die Platten gegen ein Schieflegen sichern, mit einem Holzhammer gebogen. Dabei müssen die Platten oft ausgeglüht werden, damit keine Spannung in denselben entsteht. Hierauf werden die Platten zuerst in einem halben Hohlcylinder vom Durchmesser gleich dem äuſseren Durchmesser der fertigen Musterwalze ausgerichtet und an den Langseiten genau auf den Theil des Umfanges, welchen sie bei gutem dichtem Aneinanderliegen auf der Walze einnehmen, abgefräst und sodann die auf einem Umfange zusammengelegten Platten in zwei solchen zusammengeschraubten halben Hohlcylinder ausgedreht und an den Seiten auf die erforderliche Länge abgedreht. Die auf diese Weise vollkommen gleich erhaltenen Platten werden schlieſslich auf der dafür zuvor eingetheilten glatten Walze mit Schrauben oder Nieten befestigt. Bei anderen Walzen, welche zum Pressen und gleichzeitigen Schneiden von Streifen aus Gewebe, Leder, Papier o. dgl. bestimmt sind, werden die so gewonnenen Musterplatten auf der glatten Walze durch die Stahlschneiden, die gerade oder auch beliebige gezierte Form haben können, gehalten und befestigt (vgl. * D. R. P. Kl. 8 Nr. 23793 vom 22. December 1882). Dabei können die Musterplatten auch cylindrisch gegossen und dann auf entsprechende Stärke und Breite bearbeitet werden. Kosten der Leistung von Accumulatoren. Eine Reihe von Versuchen, welche Hospitalier, Fichet und Jousselin über die Verwendbarkeit der Faure-Sellon-Volckmar'schen Accumulatoren (vgl. 1883 250 262) für Licht- und Fahrzwecke angestellt haben, sind im Génie civil, 1882/3 Bd. 3 * S. 632 ausführlich mitgetheilt. Ein solcher Accumulator wiegt gegen 30k (6k der Kasten nebst Zubehör, 6k,5 das angesäuerte Wasser, 16k,8 das Blei und die Oxyde). Die Versuche erstreckten sich auf 13 bis 45 Ampère Stromstärke bei Beginn der Entladung. 1000k Accumulatoren (Bruttogewicht) lieferten: bei anfänglich 13 Ampère 15,6 elektrische Pferdestärken-Stunden 24 12,5 44 11,5 Eine Dynamomaschine ergab an ihren Klemmen 0,70 von der Arbeit, welche der sie treibende Motor hergibt; eine Dynamomaschine als Motor vermag 0,70 der ihr Klemme an Klemme gelieferten elektrischen Energie in mechanische Arbeit umzusetzen. Man hat also für 1000k Accumulatoren zur Verfügung: bei anfänglich 13 Ampère 10,92 mechanische Pferdestärken-Stunden 24   8,75 44   8,05 10,92 mech. Pferdest.-Stund. bei   60mk in der Sec. und auf 1t, oder 0,8e Dampfkraft   8,75 111 1,5   8,05 203 2,7 Die gesammte mechanische Arbeit eines bestimmten Gewichtes Accumulatoren ist also proportional der in der Zeiteinheit von denselben verlangten Arbeit. Bei der Entladung werden 0,90 der zur Ladung verbrauchten Elektricitätsmenge wieder ausgegeben. Bei der Entladung sind also 0,70 × 0,90 = 0,63 der für die Ladung verfügbaren oder 0,63 × 0,70 = 0,441 der vom Motor gelieferten mechanischen Arbeit verfügbar und liefern bei Verbrauch in einer Dynamomaschine 0,441 × 0,70 = 0,3088, d.h. 31 Procent der vom Motor gelieferten Arbeit. Rechnet man bei den Dampfmaschinen 5 Pf. für Pferdekraft und Stunde, so kostet dieselbe, aus einem Accumulator entnommen, 5 × 3,22 = 16 Pf. Bei Benutzung der Accumulatoren zur Beleuchtung kostet 1 Pferdekraft-Stunde 5 : 0,441 = 5 × 2,27 = 11,3 Pf. Hinzuzurechnen wären noch die Unterhaltungs- und Amortisationskosten der Accumulatoren und der elektrischen Apparate. P. R. Allen's elektrische Abstellvorrichtung für Kraftmaschinen. Percy R. Allen in London (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 24826 vom 14. Januar 1883) hat eine elektrische Abstellvorrichtung für Kraftmaschinen angegeben, welche in der Patentschrift in ihrer Anwendung auf eine Dampfmaschine mit Corliſssteuerung durchgeführt ist. Die Kuppelung der Steuerungsscheibe mit den Ein- und Auslaſshähnen ist durch Sperrklinken hergestellt; diesen gegenüber sind Elektromagnete angebracht, welche die Gesperre auslösen können, so daſs die Dampfhähne durch irgend welche mechanische Mittel (wie Federn, kleine Dampfcylinder o. dgl.) schnell geschlossen werden können, unabhängig von dem Stande des Kolbens im Arbeitscylinder. In elektrischer Beziehung bietet die Erfindung durchaus nichts Neues; die betreffenden Elektromagnete für die Auslösung der Gesperre liegen in Parallelschaltung in einer Leitung für den Strom einer Batterie und in diese Leitung sind an beliebig vielen Orten der Fabrik einfache Tasten oder Schlüssel angebracht, welche in der bei Haustelegraphen, welche auf Arbeitsstrom berechnet sind, allgemein üblichen Weise in die Stromleitung mit eingeschaltet sind und so durch Niederdrücken einer Taste einen Strom durch die Elektromagnete senden und die Abstellung herbeiführen können. Einfacher gestaltet sich die Anlage bei Wahl der Ruhestromschaltung, bei welcher dann die Elektromagnete die Gesperre geschlossen halten, bis sie durch Unterbrechung des Stromes ausgelöst werden. Die Maschine ist gleichzeitig mit einer elektrischen Umsteuerung versehen, für welche dieselbe Batterie benutzt wird. Die Umsteuerung bezieh. der Abschluſs der Hähne wird durch dieselben Elektromagnete bewirkt, welche zum Anhalten der Maschine von irgend einem Punkte der Fabrik aus dienen. Der Stromschluſs für die einzelnen Abschluſsmittel wird durch rotirende Spiralcontacte bewirkt, welche auf einer isolirten Walze angebracht sind. Theorie der Gypshärtung. Nach H. Le Chatelier (Comptes rendus, 1883 Bd. 96 S. 707 u. 1668) verliert Gyps beim Erhitzen auf 150° nur 1,5 Mol. Krystallwasser und enthält dann somit nur noch 1,5 Mol. In diesem Zustande ist er besonders geneigt, übersättigte Lösungen zu bilden, aus denen sich sogleich Gypskrystalle absetzen. Wird demnach gebrannter Gyps mit Wasser angerührt, so lösen sich die einzelnen Theile auf, bilden übersättigte Lösungen, aus denen sich sofort Krystalle von CaSO4.2H2O abscheiden. So lange noch entwässertes Calciumsulfat vorhanden ist, dauert diese Lösung und Krystallisation fort, bis schlieſslich das Ganze zu einer festen Krystallmasse erstarrt ist. Auch der in Dampfkesseln abgesetzte Kesselstein (vgl. F. Fischer 1874 212 215), dessen Zusammensetzung der Formel 2CaSO4.H2O entspricht, erhärtet, wenn er fein gepulvert mit Wasser versetzt wird, nur viel langsamer als gebrannter Gyps, da letzterer weit poröser ist. Bügelhölzer für Strecköfen. Zur Herstellung der Bügelhölzer zum Glätten des Glases in Strecköfen wird nach M. Petersson in Bielefeld (D. R. P. Kl. 32 Nr. 25365 vom 7. Juni 1883) mit Alaunlösung getränkter Holzstoff in entsprechende Formen gepreſst. Die so gewonnenen Bügelhölzer sollen glatter sein und schwerer verbrennen als die aus Holz angefertigten. Verfahren zur Conservirung von frischem Spargel. Nach F. Pfeifer in Braunschweig (D. R. P. Kl. 53 Nr. 25286 vom 30. Mai 1883) werden die frischen Schnittflächen des Spargels durch kurzes Anhalten an eine heiſse Metallplatte oberflächlich verkohlt, die Kopfenden mit Seidenpapier umwickelt und die so vorbereiteten Spargel in Holzkohle in luftdicht zu verschlieſsenden Kisten von Blech oder Holz verpackt. Zur Bestimmung der Weinsteinsäure im Weine. R. Kayser macht in der Zeitschrift für analytische Chemie, 1884 S. 28 darauf aufmerksam, daſs alle Verfahren zur Bestimmung der Weinsäure durch Ausscheidung derselben mittels Alkohol als Weinstein und nachfolgendem Titriren wegen Nichtberücksichtigung des mit ausgeschiedenen weinsauren Calciums falsche Resultate geben, wie folgende Beispiele zeigen: Die Zahlen beziehen sich auf Gramm in 100cc und auf Bestimmungen der Weinstein säure nach Berthelot-Fleurieu (vgl. 1864 171 217): CaO C4H6O6 C4H6O6 Dürkheimer 1880 er gab: 0,0098 und 0,033 Verlust: 0,026 Bordeaux 0,010 0,129 0,027 Desgleichen 1869 er 0,013 Spur 0,035 Desgleichen 0,012 0,036 0,032 Desgleichen 0,012 0,042 0,032 Desgleichen 0,007 0,085 0,019 Hochheimer 1879 er 0,009 0,072 0,024 Frankenwein 0,017 0,105 0,046 Toskaner 0,007 0,024 0,019 Desgleichen 0,008 0,027 0,021 Desgleichen 0,008 0,029 0,021 Neustädter 0,022 0,120 0,059 Pfälzer 0,014 0,256 0,037 Desgleichen 0,016 0,120 0,043 Somit werden nach dem Verfahren von Berthelot-Fleurieu nur Spuren von Weinsteinsäure gefunden, während in Wirklichkeit 0g,035 vorhanden sind. Der Fehler wird bei älteren Weinen mit geringem Weinsteinsäuregehalt procentualisch immer gröſser. Es ist sonach bei den angeführten Bestimmungsmethoden stets der Kalkgehalt in Betracht zu ziehen und die demselben äquivalente Weinsteinsäuremenge der titrimetrisch gefundenen hinzuzufügen (vgl. Neßler 1883 249 311). Beiträge zur Azotometerie. Um bei der Stickstoffbestimmung in salpetersauren Salzen und Düngermischungen mit Eisenchlorür und Messen des gebildeten Stickoxydes das Zurücksteigen in den Zersetzungskolben zu vermeiden, läſst Müntz einen Strom von Kohlensäure durchgehen und diese durch Einführen einer kleinen Menge concentrirter Natronlauge absorbiren. Da hierbei die Bildung von Natriumcarbonat das Ablesen erschwert, so schlägt C. Mohr in der Zeitschrift für analytische Chemie, 1884 S. 26 vor, statt dessen die Bürette mit einer Natronlauge von 1,2 Eigengewicht zu füllen. Für kleinere Laboratorien empfiehlt er folgendes Verfahren: Von dem zu untersuchenden Ammoniaksalz wird, wenn es annähernd rein ist, eine 2 procentige Lösung hergestellt; von Düngermischungen werden 5 oder 10g auf 100cc genommen. Mit dieser Lösung wird eine graduirte Pipette von 10cc Inhalt, an deren unterem Theile sich ein kleiner Gashahn mit Ausfluſsspitze befindet, angefüllt. Eine 150cc haltende Zersetzungsflasche erhält 50cc einer Lösung von Brom in Aetznatron; die Flasche wird mit einem doppelt durchbohrten Kautschuckstopfen verschlossen und durch die eine Oeffnung die eben genannte Pipette eingefügt, durch die andere eine als Abzugsröhre dienende Glasröhre gesteckt. Letztere wird durch eine Hand lange Kautschukröhre mit der oben beschriebenen Gasbürette mit Hahn und Wasserfüllung in Verbindung gesetzt. Das Einfügen eines Kautschukrohres ist aus dem Grunde nöthig, weil man nach der Zersetzung die Flasche schütteln muſs, um das absorbirte Stickstoffgas zu entwickeln. Nach Herrichtung der Gasbürette und Einstellen der Pipette öffnet man vorsichtig den Hahn und läſst tropfenweise bis auf 10cc auslaufen. Die Gasentwickelung erfolgt ganz ruhig und auch ohne merkliche Erwärmung. Nach Ablauf der 10cc Ammoniaklösung schüttelt man reichlich. Alles Andere ist bekannt. Ueber die synthetische Herstellung von Ammoniak. Nach Versuchen von H. B. Baker (Chemical News, 1883 Bd. 48 S. 187) findet eine direkte Vereinigung von Stickstoff und Wasserstoff zu Ammoniak durch glühenden Platinschwamm nicht statt. Die von Johnson (1881 242 428) beobachtete Ammoniakbildung ist lediglich auf den Gehalt des verwendeten Stickstoffes an Stickoxyd zurückzuführen.