Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 252, Jahrgang 1884, Miszellen, S. 481
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Vergleichsweise Schätzung des Papierverbrauches der Völker. Zur vergleichenden Schätzung des Papierverbrauches in den verschiedenen Ländern benutzt die Papierzeitung, 1884 S. 812 die den verschiedenen Staaten des Weltpostvereins aus dem Postregal erwachsenen Einnahmen, welche, da die Portosätze ziemlich dieselben sind, dem Papierverbrauche annähernd proportional sein dürften. Im Folgenden sind nach der Statistique générale du Service postal die gesammten Posteinnahmen der verschiedenen Staaten für das J. 1882 aufgeführt und auſserdem noch zu bequemerer Vergleichung die diesen Zahlen entsprechenden Verhältniſswerthe, die Einnahme Deutschlands als Einheit gleich 100 angenommen, hinzugefügt: Franken Verhältniſszahlen Vereinigte Staaten Nordamerikas 220570892    103,5 Deutschland 213111142 100 Groſsbritannien 182524000     85,6 Frankreich 154253661     72,4 Ruſsland 60941468     28,6 Oesterreich 47876630     22,5 Italien 32660886     15,3 Englisch-Indien 23746024     11,1 Ungarn 18400203       8,6 Schweiz 17106436         8,02 Spanien 14902639         6,99 Belgien 12754276         5,98 Niederlande 9910374         4,65 Japan 9077987         4,26 Schweden 7886100         3,70 Dänemark 6177560         2,90 Rumänien 4076921         1,91 Mexiko 3615398           1,696 Algier und Tunesien 3346111           1,570 Portugal 3018868           1,417 Argentinische Republik 2319469           1,088 Egypten 2215713           1,040 Chili 1709100           0,802 Griechenland 904522           0,424 Bulgarien 483733           0,227 Luxemburg 445585           0,209 Persien 372200           0,175 Guatemala 186513           0,088 Havai 115500           0,054 Honduras 20485             0,0096 C. Heinrichs selbstthätige Regulirungsvorrichtung für Wassermotoren. Die Schwierigkeiten, welche sich einer selbstthätigen genauen Regulirung der hydraulischen Motoren durch Beeinfluſsung der Wasserzuleitung entgegenstellen, haben in manchen Fällen dazu geführt, bei einer Verringerung des Kraftbedarfes mehr oder minder groſse passive Widerstände durch den Regulator selbstthätig einzuschalten und so einer Beschleunigung der Maschinen vorzubeugen. Das dabei häufigst angewendete Mittel ist die Benutzung einer Bremse, welche, durch einen Centrifugalregulator mehr oder minder angezogen, auf eine von dem Motor mitgetriebene Bremsscheibe wirkt und so die etwa im Ueberschusse geleistete Arbeit aufnimmt. Dieses Mittel ist allerdings geeignet, eine ziemlich vollkommene Regulirung der Maschine zu ermöglichen; doch haften ihm auſser der Arbeitsvergeudung, welche freilich seltener in Frage kommt, wenn eine nichts kostende Betriebskraft, das Wasser, im Ueberschusse vorhanden ist, noch andere praktische Mängel an, z.B. die Abnutzung der Bremsbacken, in Folge deren ein stetes Berichtigen des Stellzeuges derselben nöthig wird, ferner die Veränderlichkeit des Reibungswiderstandes je nach der jedesmaligen Beschaffenheit der reibenden Flächen, sowie die Möglichkeit des Verbrennens der Backen oder andererseits die groſsen Abmessungen, welche dem Apparate zur Umgehung des letzteren Uebels zu geben sind. Alle diese letzteren Nachtheile sollen durch den in der Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins, 1884 * S. 144 mitgetheilten Regulirungsapparat von C. Heinrich umgangen werden. Dieser Apparat besteht aus einer Kapselpumpe, welche durch den Motor umgetrieben wird und fortwährend ein und dieselbe Flüssigkeitsmenge durch einen im Gehäuse ausgesparten Kanal hindurchtreibt. Mittels eines Hahnes, welcher durch einen Schwungregulator bei zunehmender Geschwindigkeit der Maschine mehr oder weniger geschlossen wird, kann nun dem Durchströmen der Flüssigkeit ein mehr oder weniger groſser Widerstand entgegengesetzt werden, zu dessen Ueberwindung von den Flügeln der Pumpe ein sehr rasch wachsender Arbeitsaufwand zu leisten ist, durch welchen alsdann das eingetretene Miſsverhältniſs zwischen der Nutzarbeit und der zu groſsen Arbeitsleistung des Motors ausgeglichen wird. Hydrometrischer Flügel mit akustischem Zählwerke. Es ist eine bekannte Thatsache, daſs im hochgehenden Strome bei groſsen Geschwindigkeiten und Tiefen von mehr als 3m die Handhabung des Woltmann'schen Flügels (vgl. 1878 228 * 416. 1882 244 * 292) mit nicht unbeträchtlichen Schwierigkeiten verbunden ist. Insbesondere wird die Ein- und Ausrückung des Sperrkegels unzuverlässig und ist der Beobachter nie sicher, ob der Flügel innerhalb der Beobachtungszeit richtig oder überhaupt arbeitet, abgesehen von dem Zeitaufwande und der Umständlichkeit, welche das jedesmalige Aufziehen des Flügels behufs Ablesung der Umdrehungszahlen verursacht. Diese und andere Uebelstände gaben Veranlassung zur Construction von hydrometrischen Flügeln, bei denen das Zählwerk von dem Flügel getrennt ist und letzterer während der ganzen Beobachtungsdauer unter Wasser bleibt, dagegen dessen Umdrehungen auf dem über Wasser befindlichen Zählwerke abgelesen werden können. Die Uebertragung der Umdrehungen auf das Zählwerk geschieht entweder mittels elektrischer Leitung (vgl. Prof. Harlacher, 1882 243 * 311, ferner Bréguet 1883 249 94) oder mittels Telephon (Prof. v. Wagner). Da nun dem sehr genau arbeitenden Apparate mit elektrischer Uebertragung wegen seines hohen Preises und der umständlichen Anordnung eine allgemeine Anwendung entgegensteht und für Messungen im Hochwasser der einfachste Apparat am wünschenswertesten erscheinen muſs, aber auch eine Telephonleitung bei groſsen Stromgeschwindigkeiten leicht in Unordnung gerathen kann, kam der Vorstand der mechanischen Werkstätte der Kreisrealschule in Würzburg, W. Heß, nach seiner Mittheilung in der „Beigabe zum Jahresberichte der kgl. Kreisrealschule Würzburg 1882/83“ (vgl. Die Mühle, 1884 S. 85) auf den Gedanken, die Schallleitungsfähigkeit der hohlen Standröhre selbst, an welcher der Flügel sich auf- und abbewegt, als Uebertrager der Flügelumdrehungen zu benutzen. Wird nämlich eine schmiedeiserne Röhre lothrecht ins Wasser getaucht, nachdem vorher ihr unteres Ende luftdicht verschlossen wurde, und läſst man das obere umgebogene und offene Ende mehrere Meter über das Wasser hinausstehen, so hört man in einem Umkreise von 4 bis 5m ohne weiteres jeden Schlag, welcher mit einem kleinen Hämmerchen in beliebiger Tiefe leise auf das Rohr ausgeübt wird. Erfolgen diese Schläge rhythmisch, so bleiben sie noch deutlich hörbar, wenn auch zu gleicher Zeit durch Scheuern an dem Rohre ein Nebengeräusch erzeugt wird. Heß lieſs nun einen Woltmann'schen Flügel ausführen, welcher anstatt des Zählwerkes ein Schlagwerk erhalten hat. Die Schraube auf der Flügelwelle treibt ein Schneckenrad mit 15 Zähnen, auf dessen Nabe 3 Daumen angebracht sind, welche den Stoſszahn des durch eine Spiralfeder niedergehaltenen Schlagbolzens abwechselnd fassen; letzterer wird somit nach je 5 Umdrehungen des Flügels einmal gegen die Wandung des Standrohres geschnellt. Bei passender Wahl des Flügeldurchmessers erfolgen diese Schläge selbst bei groſsen Wassergeschwindigkeiten in Zwischenräumen von 1 bis 2 Secunden, können also noch durchaus zuverlässig gezählt werden. Von Wichtigkeit ist noch der durch vergleichende Versuche nachgewiesene Umstand, daſs die Reibungsarbeit des Schlagwerkes geringer ist als jene des Zählwerkes eines Woltmann'schen Flügels. J. R. Morrison's Kistenverschluſs. Textabbildung Bd. 252, S. 482 Beistehend ist nach dem Scientific American, 1883 Bd. 49 S. 338 ein Deckelverschluſs für Kisten und Schachteln mittels Dübeln und Sicherungsstift abgebildet, welche J. B. Morrison in Oakdale, III., erfunden hat. An dem Deckel sind zwei Leisten, eine feste und eine in Gelenken drehbare, angebracht und beide mit einer oder zwei Reihen von Dübeln versehen. Verschiebt man den Deckel bis zum Anschlagen der festen Leiste a an die Wand der Kiste, so treten die Dübel in entsprechende Löcher der Wand ein; dabei ist für die zweite Leiste b so viel Raum geschaffen, daſs man dieselbe rechts herum aufwärts kippen kann, wobei ihre kürzeren Dübel ebenfalls in Wandlöcher eintreten. Die Leiste b muſs noch gegen ein freiwilliges Zurückklappen gesichert werden, was der Stift f besorgt, welcher durch ein Loch der Leiste b durchgesteckt wird und in eine dritte an der Kistenwand befestigte Leiste eintritt. (Vgl. Verschlüsse 1881 240 * 102.) Reinigung der mit verharztem Oele verunreinigten Maschinentheile. Wie J. Correns im Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, 1884 S. 97 mittheilt, erfolgt in den Werkstätten der Hessischen Ludwigsbahn die Reinigung der mit verharztem Oele beschmutzten Maschinentheile in vielen Fällen durch Behandeln mit Natronlauge. In einem durch direkten Dampf heizbaren Wasserkasten werden in ungefähr 0cbm,5 Wasser 3 bis 4k Aetznatron aufgelöst und in diese Lauge die vorher mittels Schabmesser oberflächlich gereinigten Steuerungstheile u. dgl. hineingelegt. Alsdann wird die Lauge entsprechend der Verhärtung des Oeles ½ bis 2 Stunden hindurch erhitzt erhalten, worauf sich aller Schmutz von den zu reinigenden Maschinentheilen leicht abwischen läſst. Selbstverständlich muſs die Lauge, auf deren Oberfläche nach längerem Gebrauche sich Seife abscheidet, von Zeit zu Zeit erneuert bezieh. verstärkt werden. Möglicherweise könnte die gebildete Seife, wenn sie in gröſserer Menge gesammelt ist, gereinigt werden und so die Kosten des Natrons wenigstens theilweise decken. (Vgl. Garbe 1882 243 432.) Ueber die Bestimmung der Härte des Wassers. H. Jackson bestätigt in der Chemical News, 1884 Bd. 49 S. 149, daſs bei Wasser, in welchem die Härte durch Magnesia verursacht ist, die Bestimmung mit Seifenlösung von der quantitativen Analyse verschiedene Resultate gibt. Verfasser findet, daſs, wenn Magnesia allein vorhanden ist, die Seifenprobe bei einer Härte des Wassers von 200 (nach Clark's System) unzuverlässig wird. Wenn Calcium- und Magnesiumsalze zusammen vorkommen und letztere nicht mehr als 100 ausmachen, so findet kein Einfluſs statt, so lange das Calciumsalz 60 nicht überschreitet. Sobald das Wasser unter diesen Grad verdünnt oder wenn bei der Bestimmung auf 70° erwärmt wird, so ist die Seifenmethode angeblich vollkommen zuverlässig. Statt Seifenlösung hat Jackson auch gemischte Lösungen von stearinsaurem und ölsaurem Natron angewendet und keine Aenderung in den Resultaten gefunden. Die Annahme, daſs die Resultate beim Arbeiten bei höherer Temperatur von den bei gewöhnlicher Temperatur erhaltenen abweichen, findet Verfasser nicht bestätigt. Ueber Aldehyde und Ketone. Als Reagens auf Aldehyde und Ketone empfiehlt E. Fischer in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, 1883 S. 661 und 1884 S. 572 das Phenylhydrazin. Da die Vereinigung derselben am besten in schwach essigsaurer Lösung vor sich geht, so verwendet man eine Lösung von reinem salzsaurem Phenylhydrazin, welches mit einem Ueberschusse von essigsaurem Natron versetzt ist. Bei den meisten Ketonen und Aldehyden, selbst wenn dieselben in Wasser schwer löslich sind, kann man in wässeriger Lösung arbeiten. Bei den unlöslichen aromatischen Substanzen ist es manchmal förderlich, Alkohol zuzusetzen. Das Hydrazinsalz, von dessen Reinheit das Gelingen der Reaction wesentlich abhängt, wird auf folgende Weise gewonnen: Die durch Destillation vom Ammoniak befreite Base wird in 10 Th. Alkohol gelöst, mit concentrirter Salzsäure neutralisirt, die abgeschiedene Krystallmasse filtrit und bis zur gänzlichen Entfärbung mit Alkohol und Aether gewaschen. Das auf dem Wasserbade getrocknete Salz ist blendend weiſs, völlig rein und hält sich in verschlossenen Gefäſsen ganz unverändert. Für den Gebrauch wird dasselbe am besten jedesmal frisch zusammen mit der 1½ fachen Gewichtsmenge krystallisirten essigsauren Natrons in 8 bis 10 Th. Wasser gelöst. Diese farblose Lösung dient als Reagens. Ist das gesuchte Keton oder Aldehyd in Wasser gelöst, so fügt man in der Kälte das Reagens im Ueberschusse zu; je nach der Concentration scheidet sich das Condensationsproduct sofort oder nach einiger Zeit als öliger oder kristallinischer Niederschlag ab. Freie Mineralsäuren, welche die Reaction verzögern oder ganz verhindern können, müssen zuvor durch Natronlauge oder Soda neutralisirt werden. Besonders schädlich ist die Anwesenheit von Salpetrigsäure, welche mit dem Hydrazin Diazobenzolimid und andere ölige Producte erzeugt. Man kann dieselbe jedoch leicht vor dem Versuche durch Zusatz von Harnstoff zerstören. Bei manchen complicirten Ketonen und Aldehyden, z.B. den Zuckarten, wirkt das Hydrazin in der Kälte zu langsam. In solchen Fällen erhitzt man die Flüssigkeit auf dem Wasserbade. Auch bei den aromatischen Ketonen erfolgt in der Regel die Vereinigung mit dem Hydrazin viel leichter und glatter in der Wärme. Ist das Condensationsproduct fest, so genügt meistens eine Schmelzpunktbestimmung, um dasselbe festzustellen und damit zugleich die Natur des gesuchten Aldehydes oder Ketones zu bestimmen. Acet-, Propyl-, Butyl-, Valeraldehyd und Oenanthol, in Wasser gelöst oder suspendirt, geben mit dem Reagens sofort farblose, nicht krystallisirende Oele. Furfurol gibt auch in sehr verdünnten Lösungen sofort ein gelbliches Oel, welches bald erstarrt. Wird dasselbe abfiltrirt und in wenig Aether gelöst, so scheiden sich auf Zusatz von Ligroin farblose Blättchen ab, welche im Vacuum getrocknet bei 97 bis 98° schmelzen und die Zusammensetzung C6H5.N2H.C5H4O haben. Eine Lösung von 1 Th. Bittermandelöl in 2000 Th. Wasser gibt mit Hydrazin augenblicklich eine starke weiſse Trübung und beim Umschütteln entsteht ein dicker, weiſser, flockiger Niederschlag. Zimmtaldehyd, in Wasser suspendirt oder in verdünntem Alkohol gelöst, gibt mit der Hydrazinlösung einen krystallinischen weiſsen Niederschlag von C6H5N2H(CH)3C6H5, welcher bei 168° schmilzt. Die Probe ist sehr empfindlich und sicher. Schüttelt man in Wasser suspendirten Salicylaldehyd mit einem Ueberschusse der Hydrazinlösung, so verwandelt er sich nach kurzer Zeit in eine gelbliche feste Masse, welche aus Alkohol in farblosen, bei 142° schmelzenden Nadeln krystallisirt. Aehnlich verhalten sich Cuminol, Anisaldehyd und Paraoxybenzaldehyd. Glyoxal gibt einen krystallinischen gelben Niederschlag. Die in Wasser löslichen Ketone der Fettreihe geben mit der erwähnten Hydrazinlösung in nicht zu verdünnter Lösung sofort ölige Condensationsproducte, welche nicht erstarren und sich deshalb zur Nach Weisung der einzelnen Ketone nicht eignen. Die Verbindungen können aber leicht durch Erwärmen mit Säuren in Hydrazin und Keton gespalten werden und man wird vielleicht in einzelnen Fällen die Unlöslichkeit der Hydrazinderivate zur Abscheidung von Ketonen aus wässerigen Lösungen oder zur Trennung von anderen indifferenten Substanzen mit Vortheil benutzen können. Dagegen gibt Acetophenon beim Schütteln mit Hydrazinlösung eine gelbliche krystallinische Masse, welche aus Alkohol in bei 105° schmelzenden Blättchen krystallisirt. Benzylidenaceton erstarrt sehr schwierig, wenn es nur geringe Beimengungen enthält, und die Reinigung durch Destillation ist bei kleinen Mengen immerhin umständlich. Dagegen gelingt die Hydrazinprobe auſserordentlich leicht und ist wohl das bequemste Mittel, den Körper rasch und sicher zu erkennen. Schüttelt man das ölige Keton mit einem Ueberschusse der Hydrazinlösung in gelinder Wärme, so verwandelt es sich nach kurzer Zeit in eine feste Masse; Zusatz von wenig Alkohol befördert die Reaction. Aus Alkohol krystallisirt die gebildete Verbindung C6H5(CH)2CH3.C.N2H.C5H5 in gelben, bei 157° schmelzenden Blättchen. Benzophenon gibt die bei 137° schmelzende Verbindung C6H5.N2H.C(C6H5)2, Isatin bei 210° schmelzende, gelbrothe Nadeln von C14H11N30. Keton- und Aldehydsäuren, z.B. Glyoxylsäure, Brenztraubensäure, vereinigen sich besonders leicht schon in der Kälte mit dem Phenylhydrazin, sowohl in essigsaurer, als schwach salzsaurer Lösung, und die Producte fallen wegen ihrer geringen Löslichkeit in Wasser meist nach kurzer Zeit als gelbe, krystallinische Niederschläge aus. Düngungsversuche. Nach 4jährigen Versuchen von P. Deherain (Comptes rendus, 1884 Bd. 98 S. 1286) ergab 1ha Fläche, je nach Art der Düngung folgende Erträge: Futtermais Kartoffeln k hl Natronsalpeter 65355 276 Natronsalpeter und Superphosphat 65316 311 Ammoniumsulfat 60035    290,5 Ammonsulfat und Superphosphat 60216 278 Ohne Düngung 58300 278 Superphosphat allein 58100 276 Heilmittel bei Verletzungen mit Salpetersäure. A. Irving empfiehlt in der Chemical News, 1884 Bd. 49 S. 200 eine verdünnte Lösung von Schwefligsäure als ein ganz ausgezeichnetes und schnellwirkendes Heilmittel bei durch concentrirte Salpetersäure verursachten Brandwunden. Einige Verbesserungen in der Tanninbestimmung. Nach H. R. Proctor (Journal of the Society of Chemical Industry, 1884 S. 82) hat nur die Löwenthal'sche Tanninbestimmung durch Oxydation mit Permanganat in Gegenwart von Indigo bis jetzt praktische Anwendung gefunden. Da auch Gerbsäure und andere Substanzen durch Chamäleon oxydirt werden, müssen dieselben bekanntlich nach Entfernung des Tannins in einer zweiten Titration bestimmt werden. Zur Ausfällung des Tannins benutzt Löwenthal Gelatine und Salz. Diese Methode erfordert lange Zeit und die Fällung ist gewöhnlich unvollständig. Verfasser verbessert dieses Verfahren dahin, daſs er nach der Fällung Kaolin zusetzt, wodurch eine sofortige Filtration ermöglicht wird. Proctor findet, daſs die Titration nicht so langsam ausgeführt werden muſs, wie es meist vorgeschrieben wird. Da die quantitative Einwirkung von Tannin auf Permanganat nicht bekannt ist, sollen die Resultate immer als die dem Chamäleon entsprechende Menge Oxalsäure ausgedrückt werden. Verbesserung der McLeod'schen Darstellungsmethode von Acetylenkupfer. Der Hauptvortheil des Apparates von G. Stillingfleet Johnson besteht nach der Chemical News, 1884 Bd. 49 *S. 127 darin, daſs die zur Absorption des Acetylens bestimmte ammoniakalische Kupfersulfatlösung durch Kochen mit Glykose unter Luftabschluſs reducirt wird. Das Acetylen wird durch Verbrennen von Luft n einem Ueberschusse von Leuchtgas dargestellt.