Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, Miszellen, S. 92 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Langley's hydraulischer Bremsbuffer.
Vor der Institution of Mechanical Engineers berichtete
A. A. Langley aus Derby über seine hydraulischen
Bremsbuffer (1882 244 * 21, vgl. ferner auch Canet 1884 251 * 9);
dieselben sind in London auf der Liverpool-Street- und der Fenchurch-Street-Station
der Great Eastern-Eisenbahn seit etwa 4 Jahren in Betrieb und sollen sich dort sehr
gut bewähren. Auf der Fenchurch-Street-Station ist ein Erfrischungsraum über den
Buffercylindern errichtet. Die Buffer haben einen Hub von 1m,2, welcher durch vorhergegangene Versuche als
zweckmäſsig festgestellt wurde. Die Anlagekosten eines vollständigen Bufferpaares
stellen sich auf 3000 M.; dagegen sollen die Unterhaltungskosten bedeutend geringer sein als bei den
gewöhnlichen Buffern. Auch in Manchester wurden kürzlich derartige Buffer, jedoch
mit nur 0m,6 Kolbenhub, auf der Exchange-Station
der London- und North-Western-Eisenbahn eingeführt. (Nach Engineering, 1886 Bd. 41 * S. 176.)
R. Taylor's Straſsenkehrmaschine.
Eine Straſsenkehrmaschine, welche einfach hinter dem das Kehricht aufnehmenden Wagen
angeschlossen wird, hatte R. W. Taylor in Bury St.
Edmunds auf der Erfindungsausstellung in London 1885 vorgeführt. Von den groſsen
Laufrädern der Maschine wird auf beiden Seiten mittels Zahnrädern eine lose auf
fester Achse drehbare Leistentrommel getrieben, welche mit Bürsten besetzt ist.
Dieselben werfen den aufgestrichenen Schmutz in die Schaufelkästen einer endlosen
Kette, welche den Schmutz nach oben nimmt und in den vorlaufenden Wagen ausschüttet.
Die Bürsten schlagen, wenn sie gegenüber den Schaufelkästen stehen, gegen eine feste
Platte, so daſs sie den aufgenommenen Schmutz ordentlich abwerfen und sich also
nicht so schnell verschmieren. Die Schaufelkette wird ebenfalls durch Zahnräder
getrieben und gehen die Schaufeln nahe über den Boden hin, so daſs sie gröberen
Schmutz schon aufnehmen können. Die Bürstentrommel ist durch eine an einer
Zahnstange drehbare Laufrolle verschieden hoch zur Straſsenfläche einzustellen,
indem ein am Wagen sitzender Trieb der Zahnstange mit Hilfe einer Handkurbel gedreht
wird. Die Bürsten sind auf ihrer Trommel leicht zu befestigen und abzunehmen und die
Bewegung der Trommel wie der Schaufelkette leicht auszuschalten. (Vgl. Warrens 1871 202 * 18.)
Nachahmung von eingelegter Arbeit, sogen. Marqueterie.
Zur Anfertigung von hornartig mit dazwischen befindlicher Malerei aussehenden
Wunschkarten u. dgl. sowie von ähnlichen Einlagen in Knöpfen, Schmuckkästchen,
Mappendeckeln u. dgl. bringt Carl Spatz in Hanau (D. R. P. Kl. 39
Nr. 34428 vom 29. April 1885) ein Verfahren in Vorschlag, bei welchem
eine durchsichtige Gallertmasse und sogen. Abziehbilder benutzt werden. Die flüssig
gemachte Masse wird in dünner Schicht ausgegossen, die Abziehbildchen oder sonst
einem gewünschten Aussehen entsprechende Papierschnitzel o. dgl. auf diese Schicht
geklebt und nun eine weitere dünne Schicht der flüssigen Gallertmasse darüber
gegossen. Die erhaltenen Platten werden getrocknet und dann sofort entsprechend
zerschnitten.
Dennert und Pape's unveränderlicher Maſsstab.
Um bei Maſsstäben weiches Holz, das bei Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüssen seine
Länge in der Faserrichtung fast gar nicht ändert, auf welchem sich aber eine
Eintheilung schlecht einschlagen läſst, zu unveränderlichen Maſsstäben (vgl. 1885
257 481) benutzen zu können, überziehen Dennert und
Pape in Altona (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 34583 vom 25.
Juni 1885) aus weichem Holz hergestellte Leisten mit einem dünnen Blatte
aus Celluloid, welches letztere die Maſstheilungen erhält. Das Celluloid wird
aufgeleimt und die untere Fläche der Holzleisten noch mit einem Papierstreifen
beklebt, um die scharfen Kanten der Maſstheilung etwas zu schützen.
Laughton und Bishop's Polirscheibe.
Um feste Scheiben aus staubförmigen Polirmitteln herzustellen, benutzen J. Laughton und A. Bishop
in Brooklyn (Nordamerikanisches Patent Nr. 334671) Gewebestreifen, deren Dichte der
Staubgröſse des Polirmittels entsprechend gewählt wird. Diese Gewebestreifen werden
durch ein Bad von Leim o. dgl. gezogen, dann zwischen einem Walzenpaare ausgepreſst,
hierauf mit dem Polirstaube bestreut und zu einer Scheibe aufgewickelt und letztere
dann beliebig getrocknet.
Herstellung von Glühlicht-Kohlenfäden mittels Fluorbor.
Die Société
A. Chertemps et Cie. in Paris (D. R. P. Kl. 21 Nr. 34203 vom 17.
Februar 1885) verfährt bei Herstellung der Kohlenfäden folgendermaſsen:
Die aus einer beliebigen Pflanzenfaser bestehenden Fäden werden kalt mit Fluorbor zusammen gebracht und
hierauf in einem Ofen genügend hoch erwärmt, um das im Ueberschusse vorhandene
Fluorbor (BF3) sowie dessen verschiedene
Verbindungen mit in der Kohle enthaltenen Körpern zu verflüchtigen. Dann werden die
Fäden in einem keine Spur von Sauerstoff enthaltenden geschlossenen Gefäſse unter
Mitverwendung eines elektrischen Stromes bis zur Weiſsglut erhitzt, um alle noch
nicht verflüchtigten Körper auszutreiben. Um der Kohle einen bestimmten Widerstand
zu geben, taucht man sie in geschmolzenes oder gelöstes Naphtalin (C10H8) und erhitzt
sie wieder stark im Ofen; den Ueberschuſs von Naphtalin entfernt man wieder durch
Erhitzen in dem von Sauerstoff freien Gefäſse unter Mitwirkung des Stromes.
Glas zur Herstellung von Quecksilberthermometern.
Nach H. F. Wiebe (Sitzungsberichte der Berliner Akademie der Wissenschaften, 1885 S. 1021)
ist es Abbe und Schott in
Jena gelungen, drei Glassorten herzustellen, welche sich besser als irgend ein
anderes Glas zur Herstellung von Quecksilberthermometern mit unveränderlichem
Nullpunkte eignen. Die Zusammensetzung dieser Gläser, von denen sich namentlich das
erste leicht vor der Lampe verarbeiten läſst, ist folgende:
I
II
III
SiO2
67,50
69,00
52,0
Na2O
14,00
14,00
–
ZnO
7,00
7,00
30,0
CaO
7,00
7,00
–
Al2O3
2,50
1,00
–
BO3
2,00
2,00
9,0
K2O
–
–
9,0
––––––
––––––
––––––
100,00
100,00
100,0.
Wiebe hat gefunden, daſs Kali und Natron bei der
Zusammensetzung von Thermometerglas einander nur ganz
vollständig ersetzen dürfen, daſs dagegen die theilweise Ersetzung unter
Festhaltung der übrigen Bestandtheile auf die thermometrischen Eigenschaften nur
ungünstig wirkt, indem sie die Nachwirkungserscheinung steigert. Diese Steigerung
ist um so gröſser, je mehr sich das Verhältniſs der Alkalien zu einander der
Gleichheit nähert.
Specifische Wärme von Gasen bei hoher Temperatur.
D. Clerk theilt im Journal of
the Society of Chemical Industry, 1886 S. 11 zwei Versuchsreihen über
Gasexplosionen mit, aus welchen er schlieſst, daſs die Verbrennung bei dem höchsten
Gasdrucke noch nicht beendigt ist, sondern auch nachher noch vor sich geht. Die von
Mallard, Le Chatelier, Berthelot und Vielle gefundene Aenderung der specifischen Wärme der
Gase bei hoher Temperatur hält er daher nicht als endgültig bewiesen.
Ueber die Reinigung von Wasser.
P. F. Frankland (Journal of the
Society of Chemical Industry, 1885 S. 698) hat die verschiedenen Verfahren
der Wasserreinigung sowie auch die dazu benutzten Stoffe auf ihre Fähigkeit,
Mikroorganismen aus dem Wasser zurückzuhalten, untersucht. Er benutzte dazu die
Methode zur biologischen Wasseranalyse von Geh. Rath Prof. Dr. Koch, welche auf Züchtung der Organismen in einem
festen Stoffe und nachheriges Bestimmen der nun meist schon durch das Auge
sichtbaren Bakteriencolonien beruht. Frankland
untersuchte alle wichtigeren Filtrirstoffe und fand
hierbei, daſs besonders Koke und Holzkohle ausgezeichnet wirksam zum Entfernen von
Mikroorganismen aus Wasser sind. Holzkohlenfilter sind anfangs sehr gut, halten aber
nicht so lange an wie Kokesfilter. Die Versuche Frankland's zeigen, daſs öftere Erneuerung des Filtrirstoffes bei allen
Filtern durchaus nothwendig ist (vgl. 1880 236 144). Die
Reinigung durch Schütteln mit festen Stoffen, wie
Holzkohle, Koke u. dgl. erwies sich als zu unsicher. Die Erfolge sind je nach
Behandlung ganz verschieden; in einzelnen Versuchen zeigte sich sogar bedeutende
Vermehrung der Organismen.
Die Reinigung durch chemische Fällung hat der Verfasser
sowohl im Kleinen, als auch im Groſsen bei nach Clark's
Verfahren mit Kalk (vgl. 1884 253 * 35) arbeitenden Anlagen untersucht.
Bei den Versuchen im Kleinen enthielt das Wasser 85 Organismen in 1cc. Nach 18 stündigem Stehen hatte sich die Zahl
auf 1922 vermehrt. Nach Behandlung mit Clark's
Verfahren und 18 stündigem Stehen enthielt das Wasser nur noch 42 Organismen in 1cc. Die Wasserreinigung nach Clark erweist sich also nicht nur in chemischer,
sondern auch in biologischer Hinsicht als ausgezeichnet. Frankland fand die im Kleinen gefundenen Ergebnisse auch bei Untersuchung
des in Duncan's Zuckerfabrik in London und in den Colne
Valley Wasserwerken bei Watford behandelten Wassers vollkommen bestätigt. Alle
Versuche Frankland's deuten darauf hin, daſs chemische
Fällung eine der besten Methoden zur Entfernung von Mikroorganismen aus Wasser ist.
Wie schon Pasteur zeigte, sind viele Quellwasser,
welche lange durch die Erde durchsickerten, vollkommen frei von organischem Leben.
Frankland hat so weit gehende Einflüsse durch natürliche Ursachen nur in einem einzigen Falle
gefunden. Die meisten Wasser, welche er untersuchte, zeigten, wenn durch den
Gelatineproceſs untersucht, organisches Leben. Nach Frankland's Ansicht sollte man bei der biologischen Untersuchung nicht nur
auf die Zahl, sondern auch auf die Art der Organismen Rücksicht nehmen, da viele Arten
schwieriger aus dem Wasser zu entfernen sind als andere. Frankland ist von der Londoner Regierung beauftragt, regelmäſsige
biologische Untersuchungen des von den verschiedenen Gesellschaften gelieferten
Trinkwassers auszuführen.
Ueber russisches Terpentin und die Oxydation desselben.
Die russischen Terpentine zeigen in ihren Eigenschaften sehr groſse Verschiedenheit;
dieselbe rührt theilweise von der Art der Destillation, welche in Ruſsland
vorgenommen wird, her. Auch der Umstand, daſs Terpentin von mehreren Pinusarten
gewonnen wird, mag zu der Verschiedenheit der Eigenschaften beitragen. Das Terpentin
enthält immer Producte der sogen. destructiven Destillation von Harz und Holz und
daneben auch Kohlenwasserstoffe, Kreosot, Theer und verschiedene Säuren. Kingzett (Journal of the
Society of Chemical Industry, 1886 * S. 7) verwendet zur Bestimmung des
Rotationsvermögens von Terpentinen ein Saccharimeter von Zeiß in Jena. Er benutzt die Eigenschaft des Terpentins, sich in Gegenwart
von Wasser mit Luft zu oxydiren, zur Herstellung von sogen.
„Sanitasflüssigkeit“ und „Sanitasöl.“ Nach Kingzett's Versuchen beträgt das specifische Gewicht verschiedener
Terpentine 0,8620 bis 0,8722. Die Terpentine enthalten 0,49 bis 2,37 Proc.
Bestandtheile, welche über 100° sieden. Kingzett kann
die Angaben über die schädliche physiologische Wirkung von Terpentin nicht
bestätigen. In der Fabrik der Sanitas Company, Limited,
in London, wo die Luft immer Dämpfe von Terpentin enthält, werden gar keine
schädlichen Wirkungen beobachtet.
Reinigung von Naphtalin mittels Seifenlösung.
Nach G.
Link in Schlebusch bei Köln (D. R. P. Kl. 22 Nr. 35168 vom 30. Oktober 1885) wird
käufliches Rohnaphtalin in starken hydraulischen Pressen einer wiederholten kalten
Pressung unterworfen, destillirt, um die Unreinigkeiten abzusondern, und dann in
einem guſseisernen Rührwerk (Nitrirapparat der Anilinfabriken) längere Zeit mit
einer Seifenlösung bei etwa 85° behandelt, wobei sich die Masse gröſstentheils löst;
letztere wird in hölzerne Kasten abgelassen, durch Zusatz von kaltem Wasser auf etwa
50° abgekühlt, ausgeschleudert, ausgewaschen und destillirt, wobei das Naphtalin
nahezu chemisch rein als farblose, wasserhelle Flüssigkeit übergehen soll, welche
beim Erkalten zu einer groſsblätterigen, schneeweiſsen, krystallisirten Masse
erstarrt.
Die reinigende Wirkung beruht darauf, daſs die Seifenlösung aus dem Rohnaphtalin die
öligen Bestandtheile herauslöst und daſs das Rohnaphtalin, frei von letzteren, sich
leicht von der die Unreinigkeiten enthaltenden Lösung trennen läſst, indem es bei
etwa 50° auskrystallisirt und das Oel in der Mutterlauge gelöst zurückbleibt.
Witt's Verfahren zur Trennung der Xylidine.
Nach O. N.
Witt in Charlottenburg (D. R. P. Kl. 22 Nr. 34854 vom
5. Mai 1885) besteht das Xylidin des Handels im Wesentlichen aus etwa 75
Proc. Amidometaxylol und 25 Proc. Amidoparaxylol. Das bisher in den Fabriken übliche Umkrystallisiren
ihrer Salze bewirkt selbst bei systematischer Durchführung keine Trennung, sondern
nur eine Anreicherung. Witt hat nun gefunden, daſs die
Monosulfosäuren beider Basen so verschieden in ihren Eigenschaften sind, daſs sie
sehr wohl zur vollständigen Trennung benutzt werden können. Die Monosulfosäure des
Metaxylidins ist nämlich in Wasser und verdünnten Säuren fast unlöslich, ihr
Natriumsalz ist dagegen ungemein leicht löslich. Die Sulfosäure des Paraxylidins ist
in Wasser sehr löslich, ihr Natriumsalz bildet perlglänzende, schwer lösliche
Blätter. Auf diese Eigenschaften gründet sich das nachfolgende
Trennungsverfahren.
121k käufliches Xylidin werden durch 400k rauchender Schwefelsäure von 20 Proc.
Anhydridgehalt bei 80 bis 100° in Monosulfosäuren übergeführt. Sobald dies geschehen
ist, gieſst man die Masse in Wasser. Dabei scheidet sich die Sulfosäure des
Metaxylidins schwer löslich ab und wird auf wollenen Filtern gesammelt und mit
kaltem Wasser gewaschen. Die Waschwässer werden mit der Mutterlauge vereinigt und in
bekannter Weise ausgekalkt. Die erhaltene Lösung wird mit Sodalösung umgesetzt und
eingedampft. Beim Erkalten krystallisirt paraxylidinmonosulfosaures Natrium, welches
nach dem Abschleudern und Waschen sofort rein ist.
Die erhaltenen Monosulfosäuren können entweder als solche in der Farbenbereitung
Anwendung finden, oder sie können wieder in die Basen übergeführt werden, aus denen
sie entstanden sind und die man auf diese Weise im Zustande vollkommener Reinheit
erhält. Zu diesem Zwecke empfiehlt sich für die Metaxylidinsulfosäure ein Erhitzen
mit verdünnten Säuren auf höhere Temperatur, während für die Paraxylidinsulfosäure
die trockene Destillation ihrer Salze zu empfehlen ist.
Gardner's Herstellung von Bleiweiſs.
E. V. Gardner in London (D. R. P. Kl. 22 Zusatz Nr.
34616 vom 6. December 1884, vgl. 1884 252 * 372) macht
weitere Vorschläge zur Gewinnung von Bleiweiſs mit Hilfe elektrischer Erregung.
Die Kammer, in welcher die Ueberführung des Bleies in Bleiweiſs stattfindet, ist aus
Ziegeln gemauert, oder aus Schiefer oder einem anderen geeigneten Materiale
hergestellt und mit einer Heizschlange oder irgend einer anderen geeigneten
Heizvorrichtung versehen. Der Boden der Kammer und die Innenfläche der Decke
derselben werden mit Zinn oder irgend einem anderen in Bezug auf Blei
elektronegativen Stoffe bekleidet, welcher jedoch so gewählt sein muſs, daſs er der
Einwirkung der bei dem Prozesse zur Verwendung kommenden Säuregase und Dämpfe zu
widerstehen vermag. In gleicher Weise können auch die Seiten wände der Kammer ganz
oder theilweise mit Zinn o. dgl. bekleidet sein. Die einzelnen Theile der Zinn- oder
sonstigen Bekleidung stehen mit dem Blei in elektrisch leitender Verbindung.
Durch diese Einrichtung soll, besonders wenn auch die Seitenwände mit der
betreffenden Bekleidung versehen werden, eine äuſserst kräftige und gleichmäſsig
elektrische Wirkung erzielt werden, welche die Ueberführung des metallischen Bleies
in Bleiweiſs wesentlich begünstigt.
Nach einem anderen Vorschlage werden in der Kammer Gefäſse mit Wasser oder
Säurelösungen angebracht, in diese Stücke von Graphit, Kokes oder anderen zu Blei
elektronegativen Stoffen eingelegt und mit dem in Bleiweiſs überzuführenden Blei
durch Platin-, Zinn- oder andere geeignete Leitungsdrähte verbunden. Es entsteht auf
diese Weise gewissermaſsen eine Anzahl galvanischer Elemente in der Kammer, wodurch
angeblich eine äuſserst energische elektrische Erregung hervorgerufen wird, welche
das Blei als positiven Pol für die Einwirkung der zur Ueberführung in Bleiweiſs
dienenden Gase und Dämpfe äuſserst empfänglich macht.