Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, Miszellen, S. 244 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
G. Hingley und J. Curry's Anker.
Die beiden Arme des in Fig. 25 Taf. 13
dargestellten Ankers von G. B. Hingley und J. R. Curry in Netherton bei Dudley (* D. R. P. Kl. 65
Nr. 35042 vom 18. Oktober 1885) sitzen auf einer Achse c, welche sich in dem Kopie des Ankerschachtes um etwa 90° drehen kann. In
der Bohrung des Ankerkopfes sind Aussparungen e
vorgesehen, denen Ansatze f auf der Achse c entsprechen. Hierdurch wird für den Ausschlag der
Ankerarme d bezieh. für die Drehung der Achse c die nöthige Bewegung ermöglicht. Eine seitliche
Verschiebung der Ankerachse c wird durch aufgesetzte
Ringe verhindert.
Motz's Heftklammerstanze.
Eine Stanzvorrichtung, welche bei jedem Stempelhube ein Stück der bekannten
Heftklammer vollständig fertigstellt, indem hierbei ein Blechstück von der aus der
Zeichnung ersichtlichen Form ausgestanzt und gleichzeitig zu der fertigen Klammer
zusammengebogen wird, haben C. W. Motz und Co. in
Berlin (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 37560 vom 8. Januar 1886) angegeben.
Textabbildung Bd. 264, S. 244
Der Stempel a der nebenstehend
dargestellten Vorrichtung ist in der Mitte mit einem Ausschnitte versehen, so daſs
derselbe aus dem zu verarbeitenden Bleche zuerst mittels der Matrize b nur die Schenkelstücke der Heftklammer ausschneidet und diese
dann an einander biegt, während der mittlere Theil des Klammerbleches ausgeschnitten
wird. Die auf diese Weise vorgebogenen Heftklammern g
gelangen darauf zwischen die Backen d, welche von dem
noch weiter herabgehenden Stempel a derartig gegen
einander bewegt werden, daſs zwischen denselben und dem Stempel a das Fertigpressen der Heftklammer erfolgt. Beim
Zurückgehen von a öffnen die Federn f die um e drehbaren und
daher zangenartig wirkenden Backen d, welchen durch die
Platte c, der Klammergröſse entsprechend, eine ganz
bestimmte Lage zur Matrize b gesichert ist.
Gilliland's Telephon mit auf dem Magnete festliegender
Platte.
Bei der von Edison und Gilliland (1886 259 * 548) vorgeschlagenen
Einrichtung zum Telegraphiren zwischen einem fahrenden Eisenbahnzuge und den
Stationen werden die gewöhnlichen, der Bahn entlang laufenden Telegraphenleitungen
mitbenutzt, um durch Vermittelung von Condensatoren die Zeichen in einem
Magnet-Telephon hervorzubringen; die Platte des Telephons erzeugt musikalische
Schwingungen, aus denen die Morsezeichen herausgelesen werden. Wie in der Lumière éleeirique, 1887 Bd. 23 * S. 443 mitgetheilt
wird, wirken dabei die gewöhnlichen Telegraphirströme nicht störend; wenn dagegen
die Telegraphenleitungen zum Doppelgegensprechen (Quadruplex) benutzt werden, so
erzeugen die dabei verwendeten sehr kräftigen Ströme häufig so starke
Inductionswirkungen, daſs dieselben die Telephonplatte zu Schwingungen veranlassen,
welche die gewöhnlichen überdecken und die Unterscheidung der Zeichen
verhindern.
Deshalb hat E. T. Gilliland dem Telephon eine neue
Anordnung gegeben, indem er die aus Eisen oder Glimmer bestehende dünne Platte
desselben nicht in der gewöhnlichen Weise am Rande mittels des Mundstückes
festspannt, sondern auf das freie Ende des Stabmagnetes auflegt und durch eine von
der Seite her kommende Feder darauf festhält. Die Schwingungen der Platte, die
übrigens noch nicht ganz den Durchmesser der Elektromagnetrolle besitzt, können
dabei nur äuſserst kleine sein; die kräftigsten Wirkungen können keine gröſseren
Schwingungen veranlassen als die schwächsten und es wird möglich, die musikalischen
Töne der Eisenbahntelegraphentelegramme von den Zeichen des Doppelgegensprechens und
überhaupt von fremden, durch starke Ströme verursachten Zeichen zu unterscheiden. Da
die schwingende Platte das Mundstück nicht abschlieſst, so würde beim Anhalten des
Telephons aus Ohr das bekannte Rauschen sich vernehmen lassen (wie u.a. bei
Muscheln). Um dies zu verhüten, wird die obere, den Wirkungsraum begrenzende Platte
der Elektromagnetspule so groſs gemacht, daſs sie, ähnlich wie sonst die schwingende
Platte, über die ganze Höhlung reicht und durch das auf das Rohr aufgeschraubte
Mundstück auf dem Rohre festgehalten wird.
Gadot's Accumulatorplatten.
Bei den gewöhnlichen rostförmigen Accumulatorplatten haben die in den Löchern des
Rostes steckenden Stöpsel aus Bleisuperoxyd die Form eines doppelten abgestutzten
Kegels; da aber die beiden Kegel mit den Abstutzungsflächen an einander liegen, so
fallen sie aus den Löchern heraus, wenn der Stöpsel an dieser kleinsten
Querschnittsfläche bricht.
Textabbildung Bd. 264, S. 245
Daher stellt P. Gadot in Paris
die Platten in der Weise her, daſs die Stöpsel sich mit den Grundflächen der Kegel
berühren und erst herausfallen können, wenn sie ganz zerbrochen sind. Wie aus den
Abbildungen zu erkennen ist, wird jede Platte, da sie sich nur im Ganzen gieſsen
läſst, aus zwei Hälften gefertigt, welche so an einander gefügt werden, daſs die
kleinen Flächen der im Querschnitte quadratischen Löcher nach auſsen liegen. Einige der Quadrate werden
voll gelassen, damit man die Platten an verschiedenen Punkten mit einander verbinden
kann. Bei solchen Platten wird das Gesammtgewicht des Bleies etwas gröſser sein als
bei den gewöhnlichen Platten; der Mehrbetrag ist indeſs nicht groſs und erscheint
bei festliegendem Betriebe nicht störend.
Verfahren zur Herstellung einer formbaren Masse aus
Holzstoff.
Chemisch bereiteter oder durch Schleifen hergestellter Holzstoff wird nach Wilh. Grune in Berlin (D. R. P. Kl. 38 Nr. 38936 vom
10. September 1886) mit einer warmen Lösung von Schellack oder anderen dazu
geeigneten Harzen in Wasser und Ammoniak durchtränkt, hierauf getrocknet, eine Zeit
lang dem Einflüsse von gespanntem Wasserdampfe, welchem Ammoniakgas beigemischt ist,
ausgesetzt. Dieser heiſse ammoniakalische Wasserdampf soll das an der Holzfaser
befindliche Harz lösen, die Faser selbst auflockern und ein inniges Verbinden und
Durchdringen der beiden Stoffe bewirken. Die so erhaltene Masse wird nach dem
Trocknen zerkleinert und durch Druck zwischen erwärmten Walzen oder Formen in
beliebige Gestalt gebracht. Durch Beimischen von Farben lassen sich die
verschiedensten Farbtöne in der Masse erzielen.
Glastafeln mit Eisengerippe.
Becoult und Bellet in Charleroi, Belgien, liefern
neuerdings nach einer Mittheilung der Industries, 1887
Bd. 2 S. 295 Glastafeln u. dgl. mit Eisengerippe, so daſs dieselben beim Bruche ihre
Tragfähigkeit bezieh. Haltbarkeit nicht verlieren. Solche Glastafeln werden in der
Weise hergestellt, daſs auf eine gewalzte Glasplatte das Eisengerippe (Gitterwerk,
Drahtgeflecht o. dgl.) und dann wieder eine Glasplatte aufgelegt werden. Das Ganze
wird dann durch Erhitzen erweicht und die beiden Einzelglasplatten durch das Gerippe
hindurch werden mittels Pressen zwischen einem Walzwerke verbunden.
Verfahren zum Verbleien von Metallblechen.
Bisher konnten alle aus Eisen hergestellten Bleche o. dgl. nur auf die Weise verbleit
werden, daſs man die zu verbleienden Flächen erst mit einem Zinnüberzug versieht,
danach das Blei verschiedentlich aufbringt, so daſs es mit dem Zinn an den
Berührungsflächen eine Legirung bildet. Wenn aber derart verbleite Flächen z.B.
Säuren ausgesetzt werden, so kommt es vor, daſs die Säuren häufig durch die Poren
des Bleiüberzuges dringen und das dahinter liegende Zinn auflösen, das Blech o. dgl.
also zerfressen. (Vgl. Graham 1884 251 70. 252 323. Suckow 1885 256 142.)
Nach dem Verfahren von Oskar Elberling in Breslau (D. R.
P. Kl. 7 Nr. 38897 vom 8. August 1886) sollen Metalle ohne Anwendung des Zinnes o.
dgl. verbleit werden. Die zu verbleienden Metallflächen werden nämlich durch Beizen
gereinigt, mit Wasser abgespült und dann längere Zeit mittels Stahlbürsten und
Löthwasser so lange behandelt, bis die sämmtlichen Poren der Metallfläche geöffnet
sind; hierauf läſst man sie etwa 1 Stunde mit dem Löthwasser bestrichen liegen,
damit die Metallporen gewissermaſsen mit Löthwasser gesättigt werden, erhitzt dann
den zu verbleienden Gegenstand auf etwa 360°, so daſs derselbe eine höhere
Temperatur hat, als bei welcher das Blei schmilzt, gieſst endlich geschmolzenes,
chemisch reines Handelsblei auf die betreffende Metallfläche und bürstet das
flüssige Blei so lange mit Stahlbürsten in diese ein, bis eine innige Verbindung der
beiden Metalle stattgefunden hat.
Bleche, welche nach diesem Verfahren verbleit sind, können angeblich in alle Formen
gebogen und gewalzt werden, ohne daſs das Blei sich ablöst.
Vorkommen von Kohlenstoff-Titan im Roheisen.
Von P. W. Shimer (Chemical News, 1887 Bd. 55 S. 156)
wurde beim Lösen von Roheisen in Salzsäure ein stahlgrauer, metallisch glänzender
Körper erhalten, welcher sich unter dem Mikroskope als aus würfelförmigen Krystallen
von 0,0036 bis 0mm,0169 Kantenlänge bestehend
erwies. Die Menge, welche aus 10 bis 20g
Bohrspänen erhalten wurde, genügte eben zur mikroskopischen Prüfung. Durch
Verarbeitung gröſserer Mengen Roheisen gelang es dem Verfasser, ungefähr 1g des Körpers zu erhalten, welcher von dem
anhängenden Graphit
durch Schlämmen und von ungelöstem Eisen mittels eines Magnetes befreit worden war.
Das specifische Gewicht des Körpers betrug 5,10; er war unlöslich in Salzsäure und
kochender Kalilauge, leicht löslich in Salpetersäure. Beim Erhitzen auf Hellrothglut
im Wasserstoffstrome fand keine Gewichtsveränderung statt. Die Analyse ergab neben
geringen Mengen von Kupfer und Vanadin folgende Zusammensetzung:
Titan
71,58
Kohlenstoff
16,94
Eisen
3,77
Phosphor
0,69
Mangan
0,16
Schwefel
1,57
Silicium
0,00
Stickstoff
0,00
Unlöslicher Rückstand (SiO2
haltig)
1,09
Nicht bestimmt
4,20
Hiernach besteht der Körper zu ungefähr 88 Proc. aus
Kohlenstoff-Titan von der Formel TiC. Der geringe Ueberschuſs an Titan ist
wahrscheinlich in anderer Verbindung vorhanden.
Einfluſs der Durchgangsgeschwindigkeit des Leuchtgases durch
die Reinigungsmasse auf die Reinigung.
Die Beobachtung, daſs ein Reiniger im Sommerbetriebe länger vorhält als im
Winterbetriebe, überhaupt daſs eine bestimmte Reinigungsmasse bei schwachem Betriebe
weit mehr Gas zu reinigen im Stande ist als bei scharfem Gange, veranlagte Kunath, den
Einfluſs der Durchgangsgeschwindigkeit in dieser Richtung näher zu prüfen und seine
Erfahrung im Journal für Gasbeleuchtung, 1886 S. 979
dahin auszusprechen, daſs bei neuer (Lux'scher) Masse
der Schwefelwasserstoff noch völlig zurückgehalten wird, wenn das Leuchtgas eine
Geschwindigkeit von 16mm in der Secunde beim
Durchgänge durch die Reiniger nicht überschreitet. Bei gebrauchter aufgefrischter
Masse wurde als Grenzwerth eine Geschwindigkeit von 5mm ermittelt.
Es ergäbe sich also daraus die Schluſsfolgerung für den Constructeur, die
Reinigerkästen eines Systemes mit gleichem Querschnitt mit mindestens 0qm,23 für 100cbm
höchste Tageserzeugung anzulegen; für den Betriebsführer aber, welcher mit
vorhandenen Kästen arbeiten muſs, erwächst die Aufgabe, zunächst zu prüfen, wie weit
seine Kästen diesen Anforderungen an die Mindestgeschwindigkeit entsprechen und,
falls die Zahl und die Anordnung der Kästen dies gestatten, durch Parallel schalten
je zweier oder mehrerer Kästen die Durchgangsgeschwindigkeit auf das nöthige Maſs
herabzudrücken, wenn der Querschnitt eines Reinigers sich als zu klein erweisen
sollte. Dabei ist jedoch immer zu beachten, daſs weder die Anzahl der hinter
einander in Arbeit tretenden Kästen, noch die Dicke der Masseschichten, sondern
immer nur der Querschnitt und zwar, wenn die Reiniger verschiedene Gröſse haben,
derjenige des kleinsten Reinigers in Betracht kommt.
Im Anschlusse hieran sei noch auf einen in der Stettiner Gasanstalt angewendeten
Kunstgriff bei der Füllung der Reiniger aufmerksam gemacht, darin bestehend, daſs
die Masse an den Rändern angeböscht wird, um den Durchgang des Gases zwischen
Wandung und Masse möglichst zu erschweren.
Bezüglich der Dauer der Reinigungsmasse ist noch bemerkt, daſs z.B. Lux-Masse im
Versuchsapparate, mit 3 Th. Sägespäne gemischt, 37 mal regenerirt werden konnte und
immer noch reinigte, wenn die Durchgangsgeschwindigkeit des Gases innerhalb 5mm gehalten wurde.
Herstellung eines Thonerdehydrat und lösliche Kieselsäure
enthaltenden Zusatzmittels für Portlandcement.
C. Heintzel in Lüneburg (D. R. P. Kl. 80 Nr. 38692 vom
16. Juli 1886) schlägt zur Beschleunigung des Abbindens von Portlandcement sowie zur
Erhöhung der Festigkeit desselben folgendes Zusatzmittel vor: 100 G.-Th. feinst
gemahlener Bauxit oder 100 Th. fein gemahlener feuerfester Thon werden mit 50
Th.
Schwefelsäure zu steifem Breie angerührt und diese Masse wird nach 24 stündigem
Stehen im Flammofen erhitzt, bis sie hart und hellfarbig geworden ist. alsdann fein
gemahlen und mit Wasser zur völligen Schlammbildung aufgekocht. Der heiſse, dünne
Schlamm wird mit Sodalösung alkalisch gemacht, durch Decantiren die Lauge von den
flockigen und pulverigen Stoffen geschieden und diese aufs sorgfältigste, zuletzt
mit destillirtem Wasser ausgewaschen. Im Waschwasser sollen keine schwefelsauren
Salze mehr nachweisbar sein. Hierauf getrocknet, gemahlen und gesiebt, zeigt sich
das Product als eine hellfarbige, äuſserst feine Substanz, deren wirksame
Bestandtheile Thonerdehydrat und lösliche Kieselsäure sind. Das Thonerdehydrat
bewirkt das raschere Abbinden des Cementes, die lösliche Kieselsäure die Erhöhung
seiner Festigkeit.
Wünscht man langsam bindenden Cement in rascher bindenden umzuwandeln, so wird je
nach der Abbindezeit des Cementes ¼ bis 1 Procent des Pulvers innig mit demselben
gemischt. Soll der Cement zum Gieſsen in Leimformen gebraucht werden, so ist der
Zusatz auf 2 bis 4 Proc. zu erhöhen. Auſser der Beschleunigung des Bindeprozesses
wird durch den Zuschlag eine Erhöhung der Festigkeit bewirkt, da die lösliche
Kieselsäure desselben mit dem freien Kalke des Cementes in chemische Verbindung
tritt.
Entfärbung von alkalischen Phenolphtaleїnlösungen durch
Alkohol.
Nach H. N. und C. Draper
wird Ammoniak haltiger Alkohol durch Phenolphtalein nicht gefärbt. Versetzt man eine Phenolphtaleїnlösung mit wässerigem
Ammoniak, so tritt Rothfärbung ein, welche jedoch auf Zusatz von Alkohol
verschwindet; durch Verdünnen dieser farblosen Lösung mit Wasser wird die Färbung
wieder hervorgerufen, während sie durch Zusatz von genügend Alkohol neuerdings zum
Verschwinden gebracht werden kann. Durch Erwärmen wird die entfärbende Wirkung des
Alkohols unterstützt, indem eine mit Alkohol bis zur eben noch sichtbaren röthlichen
Färbung versetzte Lösung durch Erhitzen entfärbt wird, nach dem Abkühlen aber wieder
roth erscheint. Wie die Verfasser angeben, beruht diese Erscheinung auf der Wasser entziehenden Wirkung des Alkohols, wodurch eine
farblose, wasserfreie Ammoniakverbindung des Phenolphtaleins gebildet wird. Sie
stützen ihre Ansicht auf den folgenden Versuch: Tränkt man bei 100° getrocknetes
Flieſspapier mit einer alkoholischen Lösung von Phenolphtalein und trocknet es
darauf, so wird es selbst bei 10 wöchentlicher Einwirkung durch trockene
Ammoniakdämpfe nicht gefärbt, die Färbung wird aber sofort durch Anfeuchten des
Papieres mit destillirtem Wasser hervorgerufen. Ersetzt man das Ammoniak durch Kali-
oder Natronlauge, so treten ebenfalls Entfarbungserscheinungen auf; dieselben
beruhen bekanntlich jedoch, wie auch die Verfasser bestätigt haben, lediglich auf
der Wirkung der aus der Luft absorbirten Kohlensäure. (Nach der Chemical News, 1887 Bd. 55 S. 133 und S. 143.)
G. Wendt's Verfahren zur Herstellung einer grünen
Farbe.
Nach G. Wendt in Berlin (D. R. P. Kl. 22 Nr. 38792 vom
6. Juni 1886) setzt man zu 15 Th. Oxalsäure 1 Th. gelbes Blutlaugensalz (kalt
gesättigte Lösung) und erwärmt das Ganze auf dem Wasserbade, bis die zuerst
dunkelblaue Trübung deutlich meergrün wird. Diese meergrüne, undurchsichtige Masse
gieſst man in eine heiſse, gleichfalls kalt gesättigte Lösung von 15 Th. Eisensulfat
und schüttelt das Ganze. Je nachdem die Mischung von Oxalsäure und gelbem
Blutlaugensalz längere oder kürzere Zeit erwärmt wird, fällt der Ton der nach dem
Hineingieſsen in Eisensulfatlösung entstehenden grünen Fällung verschieden aus und
schwankt zwischen blaugrün und gelbgrün. Man läſst erkalten, gieſst die überstehende
Flüssigkeit ab und filtrirt. Der grüne Rückstand wird schlieſslich an der Luft oder
auf dem Wasserbade getrocknet.