Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 274, Jahrgang 1889, Miszellen, S. 480
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Vorrichtung zum Abdrehen von Walzen am Betriebsorte. Nach einer Mittheilung in der Berg- und Hüttenmännischen Zeitung, 1889 Bd. 48 Nr. 16 * S. 142, werden in Clausthal die unrund gewordenen Quetschwalzen der Erzwalzwerke in der Maschine lagernd nachgedreht. Zu diesem Behufe bedient man sich eines Quersupportes a (Fig. 20 und 21 Taf. 24) mit stellbarem Stichelgehäuse, welches je nach Bedarf auf den Walzlagerdeckeln nach rechts oder links wirkend aufgeschraubt wird. Vor dieser Bearbeitung werden selbstverständlich die Lagerschalen passend Angestellt, der parallele Abstand der Walzenwellen durch eingelegte feste Zwischenplatten b und b1 (Fig. 21) sichergestellt und der federnde Andruck der Walzen durch feste Zwischenlagen c und c1 aufgehoben. Zur Erzielung der erforderlichen Arbeitsgeschwindigkeit beim Abdrehen wird vor dem eigentlichen Triebwerke des Walzwerkes noch ein stark übersetzendes Räderpaar k, l eingeschaltet, dessen Welle von einem Zusatzriemen auf g, h bethätigt wird, welches während des eigentlichen Walzbetriebes abgestellt bezieh. ausgerückt werden muſs. W. Siemens' Druckwasserpresse für Leitungsdrähte. Um Leitungsdrähte für Elektricitätszwecke mit irgend einem Weichmetalle zu bekleiden, wendet W. Siemens in Berlin eine Presse mit Druckwasserbetrieb an, die nach dem Amerikanischen Patente Nr. 399291 vom 30. August 1884 folgende bemerkenswerthe Eigenthümlichkeiten besitzt. Der Druckwassercylinder A (Fig. 8 Taf. 23) besitzt einen centralen Zapfen, durch dessen Bohrung eine Röhre geschoben ist. In Folge dessen muſs der ringförmige Druckkolben E nach auſsen und nach innen Abdichtung erhalten. Auf demselben steht ein cylindrischer Behälter C frei auf, welcher das zur Umhüllung bestimmte Weichmetall enthält, und in welchem der am oberen Querstücke sich stützende Kolben S eingreift. Dieser ist mit einer trichterförmigen Stirnplatte versehen, dessen centrale Bohrung in dem Kolben S fortgesetzt ist. Zur Bequemlichkeit der Arbeitsverrichtungen wird dieser Kolben durch einen einseitig offenen Bordring gehalten und vermöge eines kleinen Drehkrahnes H zum Ausdrehen eingerichtet, wodurch der Behälter C freigelegt und das Düsenrohr D zugänglich wird, dessen Mundstück R in der Figur vergröſsert dargestellt ist. Das durch den Behälterboden C sich schiebende Düsenrohr D ist in das durch den Druckwassercylinder geschobene vorerwähnte Rohr eingeschraubt, an welches im unteren Theile ein Gewinde angeschnitten ist. Die als Rad ausgebildete Mutter T wird mittels Kapselgehäuse M am Cylinderboden festgehalten. Um nun eine feine Einstellung der Düse R an die Trichterplatte an S zu ermöglichen, ist ein aus dem Räderwerke G und P zusammengesetztes Differentialtriebwerk angewendet, welches durch die Kurbelwelle W mit Zeigerwerk bethätigt wird. Eine kleine Querbohrung im oberen Kolbentheile hält den Raum zwischen Cylinderstutzen und Behälterboden druckfrei. Wird nun der Druckkolben E gehoben, so muſs das aus dem Behälter C getriebene Weichmetall den durch R geführten Leitungsdraht umhüllen, wobei derselbe gleichzeitig nach oben fortgeschoben wird. C. D. Holmes' Druckwasserpresse zur Herstellung gewellter Feuerrohre. Die Ringwulste an glatten Feuerrohren werden nach dem Englischen Patente Nr. 2671 vom 1. März 1889 mittels einer Maschine a, b, f (Fig. 13 Taf. 23) warm eingepreſst, welche in der Hauptsache einer standfesten Druckwassernietmaschine gleicht, nur daſs entsprechend geformte Gesenkstücke e, d hierbei Verwendung finden. Das in dem Ringofen Fig. 14 erhitzte Blechrohr wird schwebend an eine Krahnkette mit drehbarer Oese angehängt und absatzweise nach den Wulstgesenken nachgedreht. Abdank-Abakanowicz' Mikrophon. Bruno Abdank-Abakanowicz in Paris ordnet in seinem Mikrophon (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 46552 vom 13. April 1888) die beweglichen scheibenförmigen Contactstücke in einer Reihe neben einander auf zwei neben einander liegenden schrägen Contactplatten an, welche an der Rückwand befestigt sind. Die Contactstücke legen sich daher mit einem gewissen Drucke an die auf der Rückseite der schwingenden Platte angebrachte Contactplatte an. Die einzelnen Scheiben sind durch die Zähne eines Kammes von einander getrennt, so daſs sie sich nicht berühren und zugleich ihre Bewegung durch die zwischen ihnen und den Zähnen des Kammes stattfindende Reibung abgeschwächt wird.