Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 144 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Bender's galvanisches Trockenelement.
Um ein Austrocknen der Erregungsmasse zu vermeiden, stellt Eduard
Bender in Brüssel
(D. R. P. Kl. 21 Nr. 48695 vom 9. December 1888)
dieselbe aus einem Gemisch von Chlorammonium mit Kreide und Chlorcalcium her. Die
hohle Elektrode aus Retortenkohle wird mit einem Kern aus Holzkohle zum Auffangen
des sich bildenden Ammoniakgases und zur Vermeidung der Polarisation versehen.
H. Walter's Speicherbatterie.
Nach dem englischen Patente (Nr. 16479 vom 13. November 1888) des Prof. H. Walter in Cincinnati, Ohio, werden zwei
(galvanoplastisch mit Gold, Platin oder Iridium überzogene) Kohlen-Elektroden in
eine Lösung von essigsaurem Blei in Weinessig eingehängt und ein elektrischer Strom
hindurchgeschickt. Nach einiger Zeit werden die Elektroden von der Stromquelle
getrennt und besitzen nun eine so starke Potentialdifferenz, daſs sie einen
kräftigen Strom zu liefern vermögen.
Mc Clellan's riegelförmiger elektrischer
Stromschlieſser.
In der Schlieſsung und Unterbrechung elektrischer Stromkreise hat S. B. Mc Clellan eine gröſsere Einfachheit und
Zuverlässigkeit dadurch zu erreichen versucht, daſs er nach dem Telegraphic Journal, 1890 Bd. 26 * S. 317, dem die
Schlieſsung und Unterbrechung des Stromkreises bewirkenden Theile eine Längsbewegung
ertheilt. Er ordnet denselben in Form eines Riegels etwa über den Polen eines
Hufeisen-Elektromagnetes in geeigneter Lagerung und Führung so an, daſs er bei
abgerissenem Anker mit einem Seitenarme sich an einem Vorsprunge des Ankers fängt.
Wird der Anker angezogen, so läſst der Vorsprung den Riegel frei, und nunmehr
verschiebt eine bis dahin zusammengepreſst gewesene Spiralfeder den Riegel in seiner
Längsrichtung, so daſs eine an ihm angebrachte Contactschraube bezieh. ein anders
gestaltetes Contactstück den Stromkreis schlieſst und eine in denselben
eingeschaltete Lärmklingel zum Läuten bringt.
Ganz wesentlich ist es bei dieser Anordnung, daſs der Riegel, wenn es erforderlich
ist, sehr bequem eine ganze Reihe von getrennten Stromkreisen mit einem Male zu
schlieſsen vermag, welche sämmtlich und gleichzeitig bei der Zurückführung des
Riegels wieder unterbrochen werden.
Neben dem Elektromagnete wird noch ein Kurbelumschalter angebracht, mittels dessen
der Elektromagnet ein- und ausgeschaltet, die ganze Anlage somit in oder auſser
Dienst gestellt werden kann.
Bücher-Anzeigen.
Die Feuerungen mit flüssigen
Brennmaterialien von Dr. Ignatz Lew,
Fabrikdirektor. Mit Abbildungen im Text und 7 lithogr. Tafeln. J. G. Cotta'sche
Buchhandlung Nachfolger. 5 Mk.
Die in D. p. J., Jahrg. 1889 Bd. 272 erschienene Reihe
von Aufsätzen hat der Verfasser in der vorliegenden Arbeit ergänzt und abgerundet,
so daſs alle wesentlichen, in der technischen Literatur bisher zerstreuten
Mittheilungen nunmehr gesammelt und durch die eigenen praktischen Erfahrungen des
Verfassers bereichert, hier vorliegen. Nach einer kurzen Einleitung über den
theoretischen Theil der Feuerungen mit flüssigen Brennmaterialien geht der Verfasser
zur Beschreibung der Anlagen für stationäre Kessel, für Dampfer, Locomotiven,
Zimmer- und Schmiedefeuer über. Die Apparate sind durch zahlreiche Abbildungen
erläutert, die Beschreibung ist gedrängt, jedoch erschöpfend. Bei der Neuheit lind
stetig wachsenden Bedeutung derartiger Feuerungen wird die vorliegende Arbeit das
Interesse weiter Kreise in Anspruch nehmen.
Die gewerblichen Eigenschaften der
Hölzer. Von Dr. H. Nördlinger, Oberforstrath
und Universitätsprofessor a. D. Stuttgart 1890. Verlag der J. G. Cotta'schen
Buchhandlung.
Wir geben in Nachstehendem eine Besprechung aus der Fachschrift Mittheilungen des k. k. Technologischen Gewerbemuseums,
Section für Holzindustrie, wieder:
„Der Begründer der Lehre von den „Technischen Eigenschaften der Hölzer“ hat
in einem kleinen Werke die „gewerblichen Eigenschaften der Hölzer“
zusammengestellt und damit das Verdienst erworben, für die gewerblichen
Lehranstalten ein Hilfsbuch geschaffen zu haben, welches die wichtigsten
Eigenschaften des Holzes, wenn auch in gedrängter Form, so doch übersichtlich
enthält. Dieses Werkchen ist namentlich für die Zwecke des Unterrichtes deshalb
von ganz besonderem Werthe, weil es von berufenster Seite geschrieben wurde.
Bekanntlich hat der Verfasser auf dem Gebiete der Ermittelung der technischen
Eigenschaften Groſses geleistet; er war derjenige, welcher zuerst in dieser
Richtung thätig war und als Forscher bis heute unausgesetzt thätig ist. Wenn
auch die Versuchsstücke, welche der Autor zur Ermittelung der mechanischen
Eigenschaften der Hölzer benutzte, von nur geringen Abmessungen waren, so können
seine Resultate deshalb für die Technik benutzt werden, weil sie als comparative
Versuche angesehen werden müssen und als solche Beachtung verdienen. Aus der
Aufzählung der einzelnen Abschnitte ist zu erkennen, welch umfangreichen Stoff
das Werkchen in gedrängtester Kürze behandelt. Das Buch enthält folgende
Kapitel: 1) Anatomischer Bau; 2) Gefüge (Textur); 3) Farbe; 4) Geruch; 5)
Fähigkeit zu dünsten und Wasser oder Dunst einzusaugen; 6) Specifisches Gewicht
(Dichtheit) des Holzes oder Verhältniſs seines Gewichtes zu dem eines gleichen
Volumens Wasser; 7) Härte; 8) Spaltbarkeit; 9) Schwinden und Quellen; 10)
Federkraft oder Elasticität; 11) Biegsamkeit; 12) Festigkeit; 13) Chemische
Zusammensetzung; 14) Brennkraft; 15) Dauer und 16) Fehler.
Daſs dieses Werkchen, welches nur 92 Seiten umfaſst, nicht den Zweck haben kann,
die wissenschaftliche Bearbeitung des Stoffes zu fördern, ist wohl einleuchtend,
unzweifelhaft aber ist, daſs dasselbe die bisher gewonnenen Nördlinger'schen Resultate in übersichtlicher und
brauchbarer Weise zusammenfaſst und die gewerblichen Eigenschaften der Hölzer
dem holzverarbeitenden Gewerbetreibenden in einer leichtverständlichen Form
überliefert.“
–––––––––
Berichtigung: S. 20 d. Bd. Z. 12 v. u. ist anstatt
h_1+\frac{Z}{Z_0} zu lesen
h_1\,\times\,\frac{Z}{Z_0}.