Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 277, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 528
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Wildt's elektrischer Thüröffner. Die zugehörige Abbildung zeigt (nach Electrical World durch das Centralblatt für Elektrotechnik, Bd. 12 * S. 22) einen neuen elektrischen Thüröffner, welcher kürzlich von C. A. Wildt und Co. in New York angegeben wurde. Der Rückstoſser B, welcher die Thür öffnet, ist von einer Spiralfeder regiert, welche durch das Schlieſsen der Thür zusammengedrückt und so lange zu wirken verhindert wird, bis der Anker vom Elektromagnete angezogen ist. Sobald dies geschehen ist, hat die Zunge, welche vom Anker festgehalten wird, freie Bewegung. Diese Zunge ist an einer Ecke des Elektromagnetes gelagert und auf derselben ruht der Hebel, welcher den Thürriegel regiert. Wenn der Anker angezogen ist, kann sich der Hebel frei bewegen, die Spiralfeder drückt den Rückstoſser B gegen den Thürrahmen und stöſst die Thür zurück, wobei der Hebel, welcher den Riegel regiert, frei wird und denselben zurückzieht. Der Thüröffner ist sehr einfach und die Kraft der Feder genügt, um die schwerste Thür zu öffnen. Textabbildung Bd. 277, S. 527 Zur Geschichte der Verbundmaschinen. Nach Revue Industrielle vom 16. August 1890 hat der Oberingenieur Kraft von der Société Cockerill auf der Wolga drei Schleppdampfer angetroffen, welche mit Verbundmaschinen versehen waren, ausgeführt gemäſs einer auf dem Rahmen eingegossenen Inschrift durch Röntgen auf den Werften von Fijeoord (Rotterdam) in den Jahren 1845 bis 1847. Die festen, einander gegenüber und geneigt liegenden Cylinder stehen durch ein langes Verbundrohr in Zusammenhang. Die ursprüngliche Dampfspannung betrug 6at,5, nach Auswechselung der Kessel 8at,5. Die Durchmesser der Cylinder sind 775mm und 1537mm; bei 2134mm Hub entwickeln dieselben 800 . Von den bisher ohne Unterbrechung in Betrieb befindlichen Maschinen wurde diejenige des Sampson seit 30 Jahren von einem rheinländischen Maschinisten geführt. Die Entstehung der Verbundmaschinen ist, wie auch durch diese Mittheilung bestätigt wird, um eine ziemliche Spanne Zeit früher zu legen, als lange Jahre hindurch üblich war. Hörrohr. Um in einem von Geräusch erfülltem Raume eine einzelne Stelle, welche man aufzusuchen oder zu beobachten wünscht, von dem übrigen Geräusche abzuschlieſsen, benutzt Rudolphe Bourcart nach Bulletin de la Société Industrielle de Mulhouse, Nummer für Juni–Juli 1890 S. 275, einen etwa 1m langen Gummischlauch, wie derselbe für Gasleitungen üblich ist. Das eine Ende desselben wird ins Ohr gesteckt, das andere Ende, welches nebenbei gesagt, keinen Trichter erfordert, wird der zu untersuchenden Stelle genähert. Da nur die an dieser Stelle befindlichen Geräusche übertragen werden, so ist diese einfache Vorrichtung insbesondere für Spinnereien geeignet, da es nicht schwer wird, mit derselben aus vielen einzelnen Theilen denjenigen heraus zu finden, der einen hörbaren Gang hat. Die Anwendung dieser äuſserst einfachen Vorrichtung wird in vielen Fällen angezeigt sein. Schneller und scharfer Nachweis von Zinn in Mineralien. Alexander Johnstone (The Chemical News, 1889 Bd. 60 S. 271) schlägt vor das fein gepulverte Mineral in bekannter Weise vor dem Löthrohr auf Kohle mit kohlensaurem Natron-Kali, wenn nöthig unter Zusatz von Cyankalium oder Borax aufzuschlieſsen, dann die Schmelze in einem Porzellanmörser zu zerreiben und abzuschlemmen, wobei am Pistill und Mörser metallisch glänzende Striche zurückbleiben. Um zu entscheiden, ob dieselben von Zinn herrühren, werden dieselben in wenigen Tropfen kochender concentrirter Salzsäure gelöst und dann im Mörser ein Tropfen Goldchloridlösung zugefügt, während man das Pistill der Einwirkung von Schwefelwasserstoff aussetzt. Bei Gegenwart von Zinn entsteht dann im Mörser der bekannte Goldpurpur, am Pistill das dunkelbraune Zinnsulfid. W. M. Zuschrift des Vorstandes des Technischen Vereins zu Frankfurt a. M.Im Interesse der Sache empfehlen wir unsern Lesern, die vorstehende Zuschrift zu beachten, und dem Wunsche des Vereins näher zu treten.D. R. „Der vorbezeichnete Verein gestattet sich, die Beschlüsse des Frankfurter Industriebezirks zu der Patentgesetz-Novelle zu überreichen, welche das Ergebniſs zahlreicher Sitzungen sind und wohl Anspruch auf Gründlichkeit machen dürften. An den Sitzungen haben sich die Vertreter groſser Fabriken, des Handwerkerstandes, der Handelsinteressen und hiesiger Patentanwalt-Firmen rege betheiligt. Wir haben uns der Mühe unterzogen, die Abänderungsanträge in concrete Form zu bringen, eine zwar mühevolle aber unseres Erachtens sehr nützliche Arbeit. Die Motive, welche wir den Beschlüssen beigaben, dürften Ihnen beweisen, daſs unsere Abänderungsanträge wohl erwogen sind. Es wäre zu wünschen, daſs sich weitere industrielle Kreise diesen Beschlüssen anschlössen und ihnen dadurch um so gröſseres Gewicht gäben. Wir bitten Sie daher ergebenst, die Aufmerksamkeit Ihres groſsen Leserkreises auf unsere Beschlüsse geneigtest lenken zu wollen.“