Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, Miszellen, S. 214 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Papierne Unterkleider.
In der Berliner Gesellschaft für Anthropologie theilte Prof. Joest mit, dass er Proben der papiernen Unterkleider (Jacken und Hosen)
empfangen habe, welche die japanischen Truppen während des letzten Herbst- und
Winterfeldzuges trugen. Ein beim zweiten Garde-Ulanenregiment mit einer Jacke
angestellter Versuch zeigte indessen, dass diese Unterkleidung für heisse Witterung
ungeeignet ist, denn schon nach 3 Tagen war der Stoff an den Nähten vollständig
aufgelöst, auch wurde die Kleidung als zu warm empfunden.
Dass selbst ganz dünnes Papier sehr warm hält, ist den Arbeitern in Papierfabriken
wohlbekannt; sie umwickeln gelegentlich ihre Beine mit Papier, ehe sie sich
ankleiden, um sich an besonders kalten Tagen warm zu halten. Namentlich bei
Rheumatismus ist Papier als Schutz gegen die Kälte durchaus nicht zu verachten.
Schreiber dieses hat sich öfter rheumatische Schmerzen dadurch vertrieben, dass er
auf die leidende Stelle ein Stück dünnes, gut geleimtes Papier klebte und einige
Tage darauf behielt. Auch als Schutz gegen kalte Fussböden ist eine Papierlage ein
ebenso gutes wie billiges Mittel, das sich selbst der Aermste durch Verwendung alter
Zeitungen leisten kann.
(Papierzeitung.)
Der neue elektrische Leuchtturm auf der Insel Wight.
Neuerdings ist bei der Beobachtungs- und Warnungsstation St. Catharine auf der Insel
Wight ein 36 m hoher Leuchtthurm errichtet worden, welcher mit elektrischem Licht
versehen ist. Um den Fuss des Leuchtthurmes gruppiren sich die Maschinen- und die
Wohnhäuser für das Personal. Die in der Kuppel des Thurmes befindliche Laterne hat
16 Felder mit senkrechten Linsen und wird durch den automatischen Apparat
gleichmässig um sich selbst gedreht, wodurch in Pausen von je 26 Secunden die
Strahlen des elektrischen Lichts je 4 Secunden lang aufblitzen. Die Lichtgarben haben die
Intensität von 3 Millionen Kerzen, und man verwendet zur Hervorrufung dieses
Effectes mehrere Compoundmaschinen von je 36 , welche die Dynamomaschinen
treiben. Die Station besitzt ferner noch als Warnungssignal bei Nebelwetter ein
Nebelhorn, welches durch verdichtete Luft bethätigt wird und einen entsetzlichen,
meilenweit hörbaren Ton ausstösst. Vier stählerne, mit comprimirter Luft von 12
at Druck gefüllte Kessel, die durch Rohre mit einander und mit dem Nebelhorn
verbunden sind, liefern für den Lärmapparat den nöthigen Athem. Bei dichtestem Nebel
wird der Schiffer vor der Nähe der gefährlichen Küste durch jenen Ton gewarnt.
(Uhland.)
Zur Statistik der Technischen Schulen.
Textabbildung Bd. 297, S. 214
Laufende Nr.; Ort; Aachen; Aue
(Erzgeb.); Barmen; Bremen; Buxtehude; Chemnitz; Cleve; Cöthen (Anh.); Döbeln;
Dortmund; Falkenburg i. Pomm.; Genauere Bezeichnung der Schule; Mittlere
Fachschule für mechanisch-technische und für chemisch-technische Gewerbe, bei
der Oberrealschule mit Fachklassen; Deutsche Fachschule für Blecharbeiter zu Aue
i. S.; Gewerbeschule (Realschule mit Fachklassen) zu Barmen; Technicum der
freien Hansestadt Bremen. (Das Technicum hat 4 Abtheilungen: a. Baugewerkschule,
b. Maschinenbauschule, c. Schiffsbauschule, d. Seemaschinistenschule.);
Königliche Baugewerkschule zu Buxtehude; Technische Staatslehranstalten in
Chemnitz. I. Höhere Gewerbschule: Abtheilungen für mechanische Technik,
chemische Technik, Hochbau und Elektrotechnik; II. Baugewerkenschule: Baugewerkenschule; III. Werkmeisterschule:
Abtheilungen für mechanische Technik und für Elektrotechnik; IV.
Färberschule: Färberschule; Landwirthschaftsschule zu Cleve; Höheres Technisches
Institut zu Cöthen (Anhalt); Staatlich beaufsichtigte Bauschule Döbeln, Königr.
Sachs. (vierklassig); Königliche Maschinenbauschulen zu Dortmund. Abtheilung I:
Technische Mittelschule für Maschinenbau; Abtheilung II: Werkmeisterschule f.
Maschinenbauer, Schlosser u. Schmiede; Königliche Webeschule zu Falkenburg in
Pomm; Erforderliche Vorbildung; Zeugniss für Obersecunda oder Befähigung zum
einjährig-freiwilligen Militärdienst; Gute Volksschulbildung, 2 Jahre Praxis als
Blecharbeiter; Wie bei 1; Volksschulbildung und praktische Thätigkeit; Gute
Volksschulbildung; Reife für Obersecunda eines Gymnasiums oder Realgymnasiums
oder Reifezeugniss einer Realschule; Erreichtes Ziel der Volksschule und
mindestens 2 Sommerhalbjahre praktische Beschäftigung in einem Baugewerbe;
Erreichtes Ziel der Volksschule und mindestens 3jährige Berufspraxis; Erreichtes
Ziel der Volksschule und mindestens ½jährige Berufspraxis; Reife für die Tertia
eines Gymnasiums oder einer Realschule; Besitz der Berechtigung zum
Einjährig-Freiwilligen-Dienst; Volksschulbildung, 1 Sommer praktische
Thätigkeit; Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst und 2jährige
praktische Vorbildung; Volksschulbildung und 4jährige praktische Thätigkeit;
Absolvirung einer Volksschule von drei oder mehr Klassen; Erstrebtes Ziel;
Vorbereitung für die Technik und den Betrieb mit besonderer Rücksicht auf die
Bedürfnisse der mittleren und Grossindustrie. Bezüglich des Staatsdienstes zu
vergleichen die Erlasse vom Jahre 1892; Jungen Leuten der Blechindustrie in
3 halbjährlichen Klassen die nöthigen theoretischen, geschäftsmännischen,
kunstgewerblichen und praktischen Kenntnisse für ihren Beruf zu gewähren;
Ausbildung von Maschinentechnikern; Werkmeister und Techniker; Die Heranbildung
von Baugewerksmeistern und sonstigen Bautechnikern; Wissenschaftliche Ausbildung
zukünftiger Fabrikanten, Fabrikdirectoren und Techniker in den verschiedenen
Zweigen der mechanischen und chemischen Technik, ferner zukünftiger Architekten
und endlich zukünftiger Fabrikanten, Betriebsleiter und Techniker für die
Elektrotechnik; Ausbildung praktischer Baugewerken; Theoretische Ausbildung
angehender Maschinenbauer, Meister und Werkführer in Maschinenfabriken,
Spinnereien, Webereien, Papierfabriken, sowie von Mühlen- und Brunnenbauern und
Monteuren elektrotechnischer Anlagen; Theoretische Ausbildung von Färbern,
Bleichern und Appreteuren; Neben gründlicher Fachbildung die Befähigung für den
einjährig-freiwilligen Militärdienst; Ausbildung von Ingenieuren und
Betriebsleitern der masch.-technischen, techn.-chemischen, chemischen und
keramischen Branchen; Theoretische Ausbildung von Baugewerksmeistern,
Bauunternehmern, Baubeamten u.s.w.; Betriebsbeamte und Constructeure für die
Maschinentechnik und die mit ihr verwandten Fächer. Vorbereitung zu den
mittleren technischen Beamtenstellen im Staatsdienst; Ausbildung von
Werkmeistern, Zeichnern, Aufsehern u. dgl. für die Maschinentechnik und die mit
ihr verwandten Fächer. Ausbildung künftiger Besitzer kleinerer Werkstätten,
Bauschlossereien u. dgl. Ausbildung für die Werkmeisterstellen im Staatsdienst;
Heranbildung von Webern, Färbern, Werkmeistern, Kaufleuten und Fabrikanten für
alle Zweige der Wollenindustrie; Anzahl der Abiturienten; Ostern 1895; Letztes
Semester 1895; Semester 1894/95 (Die Anstalt ist seit Oct. 1894 eröffn.);
Schuljahr 1894/95 36, 6, 15 u. 3, zus. 60; Wintersem. 1894/95; Erstes Sem.
1894|95; Letztes Semester 1894/95 6 Tagessch.; Anzahl der Fachschüler im Ganzen;
z. Z. 52; (April 1894 bis April 1895); Bei Errichtung der Schule Sem. 1894/95;
11 Tages- u. 15 Abend- bez. Sonntagsschüler.
Textabbildung Bd. 297, S. 215
Laufende Nr.; Ort; Frankfurt a.
Main; Gotha; Hagen i. W.; Holzminden; Höxter; Idstein im Taunus; Königsberg i.
Pr.; Lemgo; Mittweida; Mülheim am Rhein; Nienburg (Weser); Reutlingen; Roda;
Sorau, N.-L.; Strassburg im Elsass; Strelitz; Stuttgart; Verviers; Zerbst;
Genauere Bezeichnung der Schule; Elektrotechnische Lehranstalt des
Physikalischen Vereins Frankfurt a. M.; Herzogl. Sächs. Baugewerbeschule;
Gewerbeschule Hagen, Realschule mit Fachklassen; Herzogliche Baugewerkschule (a.
Abtheilung für Bauhandwerker, b. Abtheilung für Maschinen- und Mühlenbauer.);
Königliche Baugewerkschule zu Höxter a. Weser; Königl. Preussische
Baugewerkschule; Königliche Baugewerkschule; Technicum Lemgo i. Lippe.
(Fachabth.: Bau-, Steinmetz-, Tischler-, Schlosser-, Ziegler-,
Heizerfachschule.); Technicum Mittweida; Webeschule, verbunden mit
Färbereiabtheilung; Königliche Baugewerkschule zu Nienburg (Weser); Fachschule
für Spinnerei, Weberei, Wirkerei und Färberei; Altenburgische Bauschule Roda,
S.-A.; Königliche Webeschule Sorau, N.-L.; Kaiserliche technische Schule.
(Abtheilung für a. Hochbau, b. Tiefbau.); Technicum Strelitz i. Meckl.; Die
Königliche Baugewerkschule in Stuttgart (eine technische Mittelschule, besteht
aus drei Fachschulen [Kl. III bis VI] und einem gemeinschaftlichen Unterbau
[Vorkl., Kl. I u. II]); École Professionnelle; École supérieure des Textiles;
Anhaltische Bauschule zu Zerbst (besteht aus einer Baugewerkschule, einer
Fachschule für Eisenbahn-, Strassen- und Wasserbautechniker und aus einer
Steinmetzschule); Erforderliche Vorbildung; Bestandene Lehrzeit und
Gehilfenthätigkeit, Sicherheit im Zahlenrechnen, in Congruenzsätzen,
Aehnlichkeitsätzen, im Lösen einfacher Gleichungen der Algebra;
Volksschulbildung; Besitz des einjährigen Dienstrechtes und womöglich
vorhergegangene Praxis; Erfolgreicher Besuch einer Volksschule; Mindestens eine
gute Elementarschule, praktische Thätigkeit von 2 Bausommern; Volksschulbildung
und 2jährige praktische Thätigkeit; Elementarschule; Erfolgreicher Besuch der
Volksschule und 1–3jährige praktische Thätigkeit; Im Programm enthalten;
Elementarschule bis zum 15. Jahre; Mindestens gute Volksschulbildung; Wird je
nach den Abtheilungen von Fall zu Fall bestimmt; Wie bei 12; Gute
Elementarbildung; 2jährige praktische Thätigkeit; Wie bei 4; Zum Eintritt in die
Fachschulen, wenigstens was Mathematik und Zeichnen betrifft, die Kenntnisse
eines Obersecundaners der Realschule oder des Realgymnasiums; Instruction
primaire; Instruction moyenne (Degré supérieur); Absolvirung einer Bürgerschule
und 1–2jährige praktische Vorbildung in einem Bauhandwerk; Erstrebtes Ziel;
Ausbildung von Monteuren, Mechanikern, Werkstattsbeamten der Elektrotechnik;
Theoretische Ausbildung für den Beruf als Bautechniker und Baugewerksmeister;
Ausbildung mittlerer Techniker und Fabrikleiter; Ausbildung von a.
Baugewerksmeistern, b. Werkmeistern; Selbständige Baugewerksmeister, mittlere
technische Carriere bei der Staatsbauverwaltung; Baugewerksmeister, theoretische
Ausbildung; Ausbildung von Baugewerbetreibenden und mittleren Baubeamten;
Ausbildung zum praktischen Gewerksmeister, in den ersteren Abtheilungen auch zum
Werkführer, Zeichner, in der letzteren zum praktischen Kesselheizer und
Maschinenwärtern; Ausbildung von Maschineningenieuren, Elektrotechnikern,
Werkmeistern; Je nach Vorbildung: Fabrikant, Fabrikdirector, Werkmeister,
Musterzeichner und Kaufmann für Textilbranche; Theoretische Ausbildung zum
Bautechniker mittleren Ranges, insbesondere zum Baugewerksmeister;
Textiltechniker, Musterzeichner u.s.w.; Reifeprüfung nach der Prüfungsordnung
vom 6. September 1882 des preussisch. Ministeriums; Erwerben von Kenntnissen zur
Leitung der Fabrikation leinener, halbleinener und Baumwollgewebe; Ausbildung
von Bauunternehmern, Wiesenbaumeistern u.s.w.; Elektro- und Maschineningenieure,
Werkmeister, Baugewerksmeister; Theoretische Heranbildung von a. Bautechnikern
(ausübenden Baugewerksmeistern, mittleren Baubeamten und Wasserbautechnikern),
b. Maschinenbauern, c. Feldmessern und Culturtechnikern; Formation de
Contre-maîtres et Employés industriels; Formation d'Ingénieurs pour l'Industrie
textile; Junge Techniker und Handwerker zu Baugewerksmeistern und
Bauunternehmern heranzubilden; Anzahl der Abiturienten; Letztes Semester
1894/95; Schuljahr 1894/95; Wintersem. 1894/95 a. 127 b. 16; Letzt. Sem.
Winter 54 Sommer 25; Letzt. Sem. 1894/95; Letzt. Sem. 1895; Letztes Semester
1894/95; Letzt. Sem. 1894/95 8 Tagessch.; Letztes Semester 1894; Wintersem.
1894/95 44*; Anzahl der Fachschüler im Ganzen; höchstens; a. 841 b. 135 zus.
976; Winter 300 Sommer 100; 64 Tagessch.; 17 Tages-, 26 Abendsch. u. 4 Hospit.;
Schuljahr 1894; Sommer 1895**; * 27 Werkmeister, 15 Wasserbautechniker und 2
Culturtechniker. ** 131 Bautechniker, 95 Maschinentechniker und 26
Geometer.
Die Mineral- und Metallproduction der Vereinigten Staaten
in den Jahren 1893 und 1894.
R. P. Rothwell, der Herausgeber des Engin. and Min. Journ. und von The Mineral Industry of the Unit. States, eines ungemein lehrreichen
Werkes, bereitet den dritten Band von letzterem vor und hat die Güte gehabt,
der Redaction aus demselben die nachstehende Productionsübersicht der Jahre 1893 und
1894 nebst begleitendem Text zu übersenden.
Der Gesammtwerth der mineralischen Producte der Vereinigten Staaten betrug nach
folgender Tabelle im J. 1893 615887108 Doll. und im J. 1894 553352996 Doll.
Nr.
Producte
1893
1894
Quantität.MetrischeTons
Werth amProduc-tionsort
Quantität.MetrischeTons
Werth amProduc-tionsort
Nichtmetalle.
Doll.
Doll.
1 2 3 4 5 6 7 8 9101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585960
AlaunAntimonerzeAnthracitAsbestAsphaltBarytBausteine,
geschätztBauxitBleiweissBituminöses
GesteinBoraxBromCement,
natürlicher hydraulischerCement,
PortlandChromerzCobaltoxydCorund u.
SchmirgelDachschieferEdelsteineFeldspathFlusspathGlimmerblätterGlimmer,
gemahlenGranatGraphitGraphit,
amorphGypsKalksteinKalksteinflussKaolinthonKieselsäureKohle,
bituminöseKoksKupfervitriolMagnesitManganerzeMarmorMergelMineralfarbenMonazitMühlsteineNaturgasOnyxPetroleum,
rohPhosphatePyritRothSalz, Siede-Salz,
Stein-SchieferSchleifsteineSoda, natürlicheSodasulphat,
natürl.Talk, fasrigerTalk und SeifensteinThon,
feuerfestTripel und
Infusions- erdeVitriolWetzschieferZinkweiss
8709377142960116109316624161– 1122280286284894173158101323891715164621585237014– 1727488003308137940015342995825443164381037527382304814116869397811024524492103792974293992038144055959141– 166704385799714096529341232392245838– 4113322688233113182352916591122616204172622679
288000041000746058856000686821331603800000055205946950011475268992587100501095810521731600054521405892956895200000850006307054782952255800397318996927615300000002250000205667330824123899415147065441822500800060000208775854000072616076002359140000002875032223505343469028500040000494558367806447568134592012500450337625366825482248325625134520895501875000
6530415047183345227408021548– 10908781553101859621721074179100352269731106204656– 2365581654377907349150260834514832636014582224632061010695331177068462721512431192443309322862235200340269– 1106788974967485109192371163508297438– 33922– 145835917190873061794163413511157420697
21600009075808794043750756549503230000000429288445174148120919841986554397407108064435125884310950025512592500001164006400011103359573500034639125284992528375000212663618516934795110384246712654558201600048647489021772806075006622624500044471100000029000407629622856465466466456004608275788681499578335800– – 396000401892405088536687104100844501711275
Summe der Nicht- metalle
–
377517086
–
353760877
Metalle.
61626364656667686970
AluminiumAntimonBlei, Werth in
New YorkGoldKupferNickel, feinesQuecksilber,
Handels- werthRoheisenSilberZink
14231815208054093114844111745110467156782188173169178
2028006300012434178359550003517999712429110852793888309473110006214782
371205145906598241160392– 10566764572155038767135
49056039200105850483976120533540489– 109584071966364314035315209882
Summe der MetalleNicht specificirte Pro- ducte
––
2323700226000000
––
1940921195500000
Hauptsumme
–
615887108
–
553352996
1 Kilogramm.
Das letzte Jahr zeigt also einen Rückgang an Werth (nicht an
Menge) von 62534112 Doll. oder 10 Proc.
Um den wahren Werth zu bestimmen, ist zu berücksichtigen, dass manche Producte
doppelt aufgeführt worden sind, so Kohle als solche und als Koks, Kupfer als solches
und als Kupfervitriol, ferner Blei und Bleiweiss u.s.w. Nach sorgfältiger Schätzung
müssen daher von dem Gesammtwerthe im J. 1893 15000000 Doll. und im J. 1894 13000000
Doll. abgezogen werden.
Bei der grossen Mannigfaltigkeit der Producte und der grossen Verschiedenheit der
Maasseinheiten ist das aber nicht möglich, man kann daher nur den Werth zu Grunde
legen. Der Rückgang im Preise ist bei den meisten Producten viel grösser, als der
Rückgang der producirten Mengen. Im J. 1894 war der Preis, wie noch nie zuvor,
gesunken, wahrscheinlich in Folge der Ansammlung von Kapital und der
fortgesetzten Verbesserung der Processe, wo dann die Production grösser geworden
ist, als der Verbrauch; es muss deshalb naturgemäss ein Zeitpunkt eintreten, wo die
Production mit dem Bedarfe wieder einigermaassen in Uebereinstimmung gesetzt wird.
Solch ein Zeitpunkt, unter welchem die Producenten litten, war nun das Jahr 1894.
Dennoch war der Rückgang in der Production nicht so gross, wie befürchtet wurde. So
zeigte z.B. die Production der bituminösen Kohle, trotz des Strikes, nur einen
Rückgang von 11000000 t oder 9 Proc., während die Production des Anthracits um
4700000 t oder 10 Proc. vermehrt wurde, so dass der wirkliche Productionsrückgang
nur 3½ Proc., dagegen der Preisrückgang 7 Proc. betrug. Bei Roheisen betrug der
Rückgang nur 400000 t, und zwar nur am Anfang des Jahres, während am Ende 1894 der
Hochofenbetrieb so gesteigert war, dass die Production des Jahres 1895 über 9000000
t hinausgehen wird; eine so hohe Production ist bisher noch nicht erreicht worden.
Kupfer wurde mehr producirt und es wurde der geringere inländische Verbrauch durch
bedeutende Vergrösserung des Exportes aufgewogen. Auch die Silberproduction war
grösser, als allgemein erwartet wurde. Im J. 1893 wurden 4500000 Unzen weniger
producirt als im J. 1892, wo die Production ihren Höhepunkt erreichte. Der niedrige
Silberpreis im J. 1894 und die Abschaffung der Shermanbill liessen vermuthen, dass
die Production wenigstens um so viel zurückgehen würde, wie die Regierungsankäufe
unter jenem Gesetz betrugen, also 54000000 Unzen. In Wirklichkeit betrug der
Rückgang im J. 1894 nur 10654000 Unzen oder ungefähr 18 Proc., so dass die
Vereinigten Staaten noch immer das grösste Silber producirende Land bleiben.
Bemerkenswerth ist die grössere Goldproduction. Allmählich haben sich Kapital und
Arbeit von den Silbergruben weg zu den Goldgruben gewandt. Man hat neue Goldgruben
in Betrieb gesetzt und alte verlassene, in Folge der verbesserten
Gewinnungsmethoden, wieder aufgenommen. Ein vollständiger Erfolg lässt sich aber
erst im J. 1895 voraussehen, so dass die Erwartungen einer bedeutenden
Goldproduction im J. 1894 getäuscht sind, indem die Mehrproduction im J. 1893 380600
Doll. und im J. 1892 6764000 Doll. betrug. In der Goldproduction concurriren
bedeutend mit den Vereinigten Staaten Australien und Südafrika. – Das oben erwähnte
Missverhältniss zwischen Preis- und Mengenrückgang möge an einigen Beispielen
erläutert weiden. So ist die Kupferproduction um ungefähr 12000 t vermehrt worden,
während der Werth für producirtes Kupfer im J. 1894 1640000 Doll. weniger betrug als
im J. 1893. Die Zinkproduction war bloss um 2000 t oder ungefähr 3 Proc.
zurückgegangen, während der Preis 1000000 Doll. oder 16,6 Proc. weniger betrug. Das
Roheisen war um 390000 t oder 5,5 Proc. zurückgegangen, die Mindereinnahme betrug
aber 21900000 Doll. So könnte man noch an anderen Beispielen der Tabelle zeigen,
dass der Werth der mineralischen Production um 62534112 Doll. oder 10 Proc. weniger
betrug, während der Rückgang des Gewichtes wahrscheinlich nicht über 5 oder 6 Proc.
ausmachte. (Nach Zeitschrift für Berg–, Hütten- und
Salinenwesen.)
Bücher-Anzeigen.
Ueber Gefahren für die Arbeiter in
chemischen Fabriken, Unfallverhütungsmittel und Arbeitsbedingungen. Eine
durch den englischen Parlamentsbericht von 1893 veranlasste kritische Besprechung
englischer und deutscher Industrieverhältnisse. Von Dr. Konrad W. Jurisch, Docent an der Königl. Technischen Hochschule zu Berlin.
R. Gaertner's Verlag, H. Heyfelder, Berlin SW. 130 S. mit 4 Tafeln. 6 M.
Dieses Werk wurde veranlasst durch den englischen Parlamentsbericht von 1893, welcher
bei aller Gewissenhaftigkeit doch einer kritischen Besprechung dringend bedarf.
Durch zahlreiche Vergleiche mit deutschen und französischen Verhältnissen hat der
Verfasser nachgewiesen, wie sehr die deutsche chemische Industrie in allen
hygienischen Einrichtungen, namentlich seit 1889, die englische Industrie
überflügelt hat. Das statistische Material über Gesundheit, Alter und Sterblichkeit
der Fabrikarbeiter findet sich in grösser Reichhaltigkeit zusammengetragen.
Das Werk enthält eine Fülle neuer technischer Einzelheiten. Chemiker, Fabrikleiter,
Verwaltungsbeamte, Socialpolitiker u.s.w. werden das Werk mit lebhaftem Interesse
entgegennehmen.