Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 120 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Dichtungen für Gusseisenröhren,
welche zu Heisswasser- oder Dampfheizungen verwendet werden
sollen, sind am besten aus solchen Verbindungen herzustellen, die mit dem Eisen eine
unlösliche Verbindung eingehen. Dieser Process ist in der Regel mit einer
Volumenvergrösserung verbunden, wodurch dann die Dichtung um so sicherer wird,
während bei Oelkitten oder leicht schmelzbaren Metallegirungen das Gegentheil, d.h.
ein Schwinden der Masse und daher ein Undichtwerden eintritt. Als erprobte
Compositionen zu den sogen. Eisenkitten werden die folgenden empfohlen, welche auch
den höheren, vorkommenden Temperaturen widerstehen:
1) Eisenfeile 100, zerriebenes trockenes Kochsalz 10 und gesiebter Sand 20 Gew.-Th.
Diese Stoffe werden innig gemischt, mit starkem Essig zu einem steifen Teig
angerührt, mit diesem werden die Fugen ausgefüllt und der Kitt durch Klopfen
möglichst fest getrieben. Die Dichtung trocknet an der Luft aus und kann nachher
geglüht werden. 2) Eisenfeile 140, gebrannter Kalk 20, feiner Sand 25, Salmiak 3
Gew.-Th. Behandlung wie vorstehend angegeben. 3) Eisenfeile 180, trockener Lehm 45,
Kochsalz 8. Diese letzte Mischung erzeugt bei schnellem Austrocknen Risse, welche
nachgefüllt werden müssen. Geringe Zusätze von Braunstein und Borax sind bei allen
drei Vorschriften nützlich. (Techniker New York.)
Mica (Glimmer) und Micanit.
Ueber die in der Elektrotechnik vielfach als Isolationsmaterialien benutzten
Substanzen Mica und Micanit theilt uns die seit langen Jahren bestehende
Glimmerwaarenfabrik von Max Raphael in Breslau einige
Einzelheiten mit, die vielleicht nicht allgemein bekannt sein dürften. Zum Isoliren,
schreibt die Firma, lassen sich fast sämmtliche Sorten Glimmer verwenden mit
alleiniger Ausnahme derjenigen, welche metallische Einlagen enthalten. Die Farbe,
welche der Glimmer hat, spielt gar keine Rolle, da die Flecke desselben meistens von
Eisenoxyd herrühren, welches nicht leitend ist. Auch haben die Sprünge, welche im
Glimmer vorkommen, sobald sie nicht derartig sind, dass das Glimmerstück dadurch
zerfällt, keinen Einfluss. Stücke, in welchen die Sprünge durch die sprungfreien
Lagen noch zusammengehalten werden, sind immer noch verwendbar.
Glimmer kommt in der Natur in Grössen von über 20 cm Länge im Verhältniss zur
Production dieses Materials wenig vor und stellt sich daher der Preis für derartige
Grössen zu theuer. Um diesen Uebelstand im Preise zu heben, hat man in den letzten
Jahren vielfach das sogen. Micanit in Anwendung gebracht. Micanit besteht aus
gleichmässig dicken, wenn auch in unregelmässigen Grössen gespaltenen
Glimmerplatten, die mittels einer Schellacklösung geklebt werden, und ist man bei
geeigneter Fabrikation im Stande, das Micanit in jeder beliebigen Grösse und Stärke
herzustellen. Zu vielen Zwecken ist das Micanit ebenso gut anwendbar wie Mica
(Glimmer), zu anderen Zwecken jedoch wieder nicht, indem die Schellacklösung störend
ist. Kleine Grössen von reinem Glimmer, bis zu 12 cm Länge, stellen sich in der
Regel nicht theurer als Micanit und sind dann selbstredend praktischer.
Zu besonderen Zwecken darf man natürlich nur in jeder Beziehung fehlerfreien Glimmer
benutzen. Platten von 0,02 mm bis 1 mm Stärke und darüber lassen sich spalten. Das
Material bis zu 0,10 mm lässt sich bis zur Glasklarheit spalten. (Elektrotechnische Zeitschrift.)
Bücher-Anzeigen.
Die Verwerthung der städtischen
Abfallstoffe. Im Auftrage der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft,
Sonderausschuss für Abfallstoffe, bearbeitet von Dr. J. H.
Vogel Berlin.
Der vorliegende Band ist das elfte Heft der Arbeiten, die von dem Directorium der
Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft herausgegeben werden. Im ersten Theile wird
das Verfahren zur Gewinnung und Verwerthung der städtischen Abfälle beschrieben,
insbesondere der menschlichen Absonderungen, die verschiedenen Abfuhrsysteme, die
Zusätze bei der Verarbeitung dieser Abfälle, sowie der Abfälle von Schlacht- und
Viehhöfen u. dgl. – Der zweite Theil enthält Mittheilungen und Erfahrungen über
verschiedenartige Ausführungen in nach der Einwohnerzahl geordneten Städten. Das
Werk ist für die Landwirthschaft wie für Gesundheitsingenieure von Wichtigkeit. Die
Darstellung ist durchaus sachlich gehalten.