Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] |
Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 144 |
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[Kleinere Mittheilungen.]
Kleinere Mittheilungen.
Sandfänger für Saugpumpen.
Um zu verhindern, dass das Wasser Sandtheilchen, welche die Pumpe zerstören,
mitführe, hat ein amerikanischer Ingenieur die nebenstehend abgebildete Vorrichtung
erdacht, die sich leicht an Pumpen aller' Systeme anbringen lässt. Die Vorrichtung
besteht aus einem in geneigter Lage zwischen die Saugleitung eingeschalteten,
dosenförmigen Behälter, der mit drei Anschlusstücken versehen ist; zwei derselben
dienen zur Saugleitung, das dritte zum Entfernen des Sandes. Der Kasten wird durch
ein zwischen die Flanschen eingespanntes Metallgewebe in zwei Abtheilungen getheilt,
deren untere mit einem seitlich angebrachten, etwa 20 cm langen und mit
Metallstöpsel verschlossenen Rohr in Verbindung steht. Beim Saugen des Ventiles wird
der Sand durch das Metallgewebe zurückgehalten und bleibt in der unteren Abtheilung.
Wenn das Ventil seinen Saugehub beendet hat und die Wassersäule steht, fällt der
Sand über den um 45° geneigten Boden des Kastens in das Rohr, welches zeitweilig von
dem darin angesammelten Sand gereinigt werden muss.
Textabbildung Bd. 299, S. 144
Präcisionslochzirkel.
Zum Ausmessen grösserer Löcher bezieh. zur Herstellung von Löchern von gleicher Weite
bedient man sich in der Werkstatt entweder des gewöhnlichen Federinnentasters oder
auch eines nach Art der Zehntelmaasse hergestellten Lochtasters mit nach aussen
gebogenen Zinken. Bei durchgehenden Löchern (z.B. in Blech) findet wohl auch ein mit
Theilung versehener Keil Verwendung.
Ein Gegenstück zu den allgemein gebräuchlichen Schraublehren, die zu Dickenmessungen
dienen, ist der in nachstehender Figur abgebildete Lochtaster (D. R. G. M.). Eine
mit schlanker Spitze versehene Messchraube bewegt sich in einer Mutter, die mit
drei, um 120° gegen einander versetzten Lappen versehen ist. In diesen Ansätzen sind
drei Schenkel Scharnier artig gelagert und werden durch eine auf der Mutter
befestigte starke Blattfeder zusammengedrückt, so dass sie mit den Anlaufflächen
sich stets gegen den Konus pressen. Bei Drehung der Messchraube wird somit die
Entfernung der Zinkenspitzen geändert. Die Schraube hat 1 mm Ganghöhe; durch
passende Wahl des Konus und des Verhältnisses zwischen dem Abstand der Anlaufflächen
und der Schenkelspitzen vom Scharnierpunkt ist erreicht, dass eine Umdrehung der
Schraube einer Aenderung von 1 mm des Durchmessers eines um die Schenkelspitzen
beschriebenen Kreises entspricht. Durch Eintheilung der Trommel in 50 Theile
lassen sich 0,02 mm bequem ablesen, während man die ungeraden Hundertstel durch
Benutzung eines um 5/100 des Umfanges von der Nullinie entfernten Längsstriches auf der Mutter
erhält. Dieser dreischenkelige Taster soll einen Satz von Kaliberbolzen ersetzen.
Der Lochtaster wird auch mit nur zwei diametral gegenüber stehenden Zinken
angefertigt. Die Schenkelspitzen, Anlaufflächen und der Konus sind aus gehärtetem
Stahl hergestellt. Bei guter Ausführung lassen sich mit diesem Instrumente (wie mit
einer Messchraube) auf wenige Hundertstel Millimeter sichere Messungen ausführen.
Der Messbereich liegt zwischen 10 und 30 mm, jedoch werden auch Taster für grössere
Lochdurchmesser angefertigt. Der Präcisionslochzirkel ist von Delisle und Ziegele in Stuttgart zu beziehen; der Preis
eines dreischenkeligen Lochzirkels beträgt 12 M., eines zweischenkeligen 10 M., mit
Etui 1,20 M. mehr. (Klssm. in Zeitschrift für Instrumentenkunde.)
Textabbildung Bd. 299, S. 144
Fahrzeit der Eilzüge.
Am 8. September v. J. fand auf der London and North-Western-Eisenbahn eine
Versuchsfahrt statt, um festzustellen, ob ein Zug von London (Euston) nach Carlisle
492 km ohne Aufenthalt durchfahren könne. Der Versuch gelang. Der Zug bestand aus
Locomotive, Tender und sechs Waggons; in den Wagen fuhren keine Reisenden, sondern
nur Bedienstete der Gesellschaft. Der Zug verliess London um 8 Uhr 45 Minuten früh
und traf in Carlisle um 2 Uhr 38 Minuten Nachmittag ein. Die durchschnittliche
Geschwindigkeit betrug daher nahezu 82 km in der Stunde. Bemerkenswerth sind ferner
die zwischen der West-Coast- und East-Coast-Eisenbahn auf ihren Linien von London
nach Aberdeen, 868 bezieh. 842 km, veranstalteten Fahrten. Die West-Coast-Eisenbahn
hat ihre Strecke mit einer Geschwindigkeit von 101,2 km in der Stunde oder, wenn die
fünf Aufenthalte abgerechnet werden, mit einer durchschnittlichen
Fahrgeschwindigkeit von 120 bis 130 km zurückgelegt.
Bei dem vom 4. October v. J. an einmal wöchentlich verkehrenden Luxuszuge Wien-Nizza
soll die Maximal-Fahrgeschwindigkeit von 90 km in der Stunde zur Anwendung kommen
und dieselbe in der künftigen Sommerfahrordnung auch für die Expresszüge und einige
Schnellzüge der Linien Wien–Salzburg, Wels–Simbach und Neumarkt–Passau, sowie für
die Schnellzüge Wien–Prag angenommen werden. (Berl.
Actionair.)
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Encyklopädie des gesammten
Eisenbahnwesens in alphabetischer Anordnung. Herausgegeben von Dr. V. Röll. Verlag von Carl Gerold's Sohn. Wien.
Mit dem vorliegenden 7. Bande ist ein Werk abgeschlossen, welches in sehr
anerkennenswerther Weise durchgeführt ist. Alle Zweige des vielzweigigen
Eisenbahnwesens sind von Specialtechnikern bearbeitet, die mitten in der Sache
stehen, und zwar sind nicht nur die technischen Anlagen, sondern auch das
Betriebsmaterial (wie das rollende Zeug, die optischen und elektrischen Betriebs-
und Sicherheitsvorrichtungen) und der Betrieb selbst berücksichtigt. Auch die
gesetzlichen Bestimmungen haben ausgedehnte Beachtung gefunden. Eine grosse Anzahl
von guten Abbildungen technischer Anlagen, Eisenbahnkarten u.s.w. erläutern den kurz
und bündig gefassten Text. Die einzelnen Beiträge sind von den Mitarbeitern
unterzeichnet – eine Garantie für die Richtigkeit des Inhaltes. Das Werk ist
durchaus empfehlenswerth.
Eingesandt.
Broschüre, betreffend den elektrischen Antrieb von Werkzeugmaschinen von der Berliner Maschinenbau-Actiengesellschaft vormals L.
Schwartzkopff. Elektrotechn. Abtheilung. Berlin N. 68 Quartseiten, mit
vielen sachlichen Erklärungen, Illustrationen und Originalphototypien.