Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 305, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 46
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Ueber Reinigung städtischer Kanalwässer durch Torffiltration. Nach dem Gesundheits-Ingenieur eignet sich der Torf in hervorragendem Maasse zur Aufnahme von Dungstoffen. In der Stallwirthschaft wird er viel verwendet und hat sich gut bewährt. Gute Erfolge sind auch mit der Compostirung menschlicher Fäcalien mit Torf erzielt worden. Vollständig fehlgeschlagen sind aber bis jetzt alle solche Versuche, welche den Torf als Filtrirmittel für Kanalwasser benutzen wollten. Die Ursache dieses Misserfolges glaubt Frank darin erkannt zu haben, dass der ausgetrocknete Torf, wie er im Handel vorkommt, grosse Mengen Luft einschliesst, die den Filtrationsprocess hemmen und nach kurzer Zeit unmöglich machen. Dieser Uebelstand soll dadurch beseitigt werden, dass der Torf unter Wasser verrieben und so die Luft aus demselben verdrängt wird. Versuche, die mit so bereitetem Torf in kleinem Maasstab angestellt wurden, ergaben, dass dem so präparirten Torf eine gute Filtrationsfähigkeit zukommt. Für die Ausführung im Grossen schlägt Frank vor, den so präparirten Torf in dünner Schicht auf einem Sandfilter in ähnlicher Construction, wie er zur Filtration von Oberflächenwasser üblich ist, aufzutragen. Der Betrieb eines derartigen Torffilters würde sich dem eines Sandfilters vollständig anschliessen. Bei dem Durchgang der Wässer durch die Torffilter werden die im Kanalwasser suspendirten Bestandtheile auf dem Torf abgelagert. Ist das Filter verlegt, so wird die Torfschicht mit diesen abgelagerten Stoffen abgetragen. Diese Massen geben einen guten Dünger; der Torf verhindert die faulige Zersetzung desselben; der Dünger kann also gelagert werden, ohne an Werth zu verlieren. An Stelle der unbrauchbaren Schlammmassen, welche die Schattenseite eines jeden bis jetzt gebräuchlichen Klärverfahrens bilden, wird durch diese Torffiltration ein Dünger gewonnen, der für die Landwirthschaft einen grossen Werth besitzt. Frank schlägt vor, sein Verfahren auf seinen praktischen Werth an einer Versuchskläranlage zu prüfen. Der Kinematograph in der Westentasche. Auf dem Grundsatz des Kinematographen beruht das von der Firma A. Sola in Berlin in Verkehr gebrachte Bilderbuch. Eine Anzahl durch Autotypie vervielfältigter Augenblicksphotographien, welche die auf einander folgenden Bewegungen einer Tänzerin o. dgl. in kurzen Zeiträumen festhalten, sind auf Kartenblätter gedruckt, die an einer Schmalseite zusammengehalten sind. Auf dieser Seite hält man den Kartenstoss mit der linken Hand, während man mit der rechten die gegenüber liegenden freien Kanten rasch durch die Finger gleiten lässt. Dadurch kommen die Bilder so schnell vor die Augen, dass man sie nicht mehr einzeln sieht, sondern die auf einander folgenden Zustände als zusammenhängende Handlung zu sehen glaubt. Besonders die durch Dreifarbendruck vervielfältigten Bilderreihen erzielen überraschende Wirkung. Maltonwein. In der Berliner Medicinischen Gesellschaft hat Sauer, der Erfinder des Maltonweines, über die bei dessen Fabrikation zur Anwendung gelangenden Processe gesprochen: Der Maltonwein, aus Gerste bereitet, macht fünf Entwickelungsstufen durch: 1) die Bildung des Malzes; 2) die Zuckerbildung nach Wasserzusatz mittels der Diastase; 3) die Milchsäuregährung der so gewonnenen Maische; 4) die alkoholische Gährung nach Weinhefezusatz und 5) die Lagerung. Die beiden ersten Stufen hat der Maltonwein mit dem Bier gemeinsam, nur wird bei der Verzuckerung durch den Diastaseprocess darauf geachtet, dass viel Maltose und wenig Maltondextrine gebildet werden. Von der so gewonnenen Flüssigkeit wird die sogen. „Würze“ durch Abläuterung getrennt, die Stammwürze kann bis zu 29 Proc. betragen, während die der Bierbrauerei niemals 16 Proc. übersteigt. Bisher war die Malzwein- und Bierbereitung dieselbe, jetzt aber erfolgt die Milchsäuregährung, nachdem man die Milchsäurebazillen und ihre Begleiter durch hohe Temperaturen beseitigt hat. Diese Gährung dauert 18 bis 24 Stunden bei 50°. Die Milchsäuregährung bietet einen Ersatz für die in Trauben und Obstweinen enthaltenen Fruchtsäuren. Nun macht dieser „Maltonmost“ die alkoholische Gährung durch, unter Zusatz von Weinhefe. Nach langen Versuchen wählte Sauer die Hefe bestimmter Südweine (Malaga und Sherry), die einen hohen Vergährungsgrad und angenehmen Bouquettstoff enthalten. Nach Gährung von einigen Tagen ähnelt der Maltonwein dem sogen. „Federweissen“. Zur Fortsetzung der Gährung wird Zucker in Form von concentrirtem Malzextract zugesetzt. Die Lagerung erfolgt unter möglichster Zulassung von Luft. Es handelt sich danach im Ganzen um eine Combination der Bier- und Weinbereitungstechnik. (Nach Therapeut. Wochenschrift, 1897 Nr. 19.) Carborundum. In der letzten Zeit erscheinen in den technischen Fachzeitschriften längere Artikel, welche sich über die vielseitige Verwendung des Carborundums verbreiten und ihm wesentliche Vorzüge vor dem natürlichen Schmirgel nachrühmen, ja, man behauptet, das Carborundum habe in Amerika den Schmirgel fast verdrängt und lasse seine Verwendung auch in Europa nur als eine Frage der Zeit erscheinen. Carborundum sei billiger als Schmirgel, besitze eine unerreichte Schleiffähigkeit und sei in mannigfacher Form für Schleifzwecke verwendbar. Dabei werden alle diejenigen Schleifmittel angeführt, welche aus Schmirgel als dem schleifenden Grundstoff hergestellt sind. Es lohnt sich daher, eine Untersuchung darüber anzustellen, ob und inwiefern das Carborundum dem Schmirgel Concurrenz zu bereiten im Stande ist. Herkunft und Beschaffenheit des natürlichen Schmirgels sind im Allgemeinen bekannt; er wird hauptsächlich aus den Brüchen Kleinasiens und der griechischen Insel Naxos gewonnen und besteht in einer Abart des Korunds und ist fast stets mit Magneteisen vermengt, welches ein nie fehlender Bestandtheil der bläulichen oder gelblichen Korundmasse ist. Krystallinische Thonerde ist im Wesentlichen das schleifende, polirende Element, und hier tritt der Unterschied zwischen Schmirgel und Carborund zu Tage; denn letzteres enthält an Stelle der Thonerde der Hauptsache nach Kiesel und Kohlenstoff. Obwohl die Krystalle des Carborundums eine bedeutende Härte besitzen, vermögen sie keine eigentlich schleifende und polirende Wirkung auszuüben. Ein zweites wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist das Gefüge der Körnung. Die Krystalle des Carborunds sind durchweg länglich gebildet, in der Form kleiner Stäbchen mit wenig scharfen Ecken, aber einer spiegelglatten Oberfläche, die Krystalle des Schmirgels dagegen haben eine mehr würfelartige Form mit zahlreichen scharfen Ecken und einer rauhen Oberfläche. Da die Arbeit des Schleifens hauptsächlich auf die angreifenden Ecken und Spitzen des Kornes zurückzuführen ist und deren Wirkung durch die rauhe Oberfläche noch unterstützt wird, ist es einleuchtend, dass spiegelglatte Flächen den Schleifprocess eher beeinträchtigen als fördern, jedenfalls kann nur da eine schleifende Wirkung stattfinden, wo die Ecken des Carborunds an dem zu schleifenden Gegenstand zum Angriff kommen. Bei der Schleifscheibe tritt dieser Uebelstand des Carborunds, das Vorhandensein wenig schleifender Spitzen deutlich hervor; denn da an den spiegelglatten Flächen das die Körner zusammenhaltende Bindemittel keinen Halt bekommt, muss die Carborundumscheibe eine weniger homogene Verbindung ihrer Bestandtheile besitzen als eine Schmirgelscheibe, oder aber, falls eine Verstärkung des Bindemittels stattfindet, beeinträchtigt letzteres das Schleifen wesentlich, vertheuert die Herstellungskosten, die Schleiffläche selbst wird verschmiert, glatt, und arbeitet nicht mehr. Praktische Versuche in dieser Richtung haben ergeben, dass überall da, wo das Korn in losem Zustande oder in Form der Schleifscheibe mittelgrobe und grobe Schleifarbeiten zu verrichten hat, das Schmirgelkorn wesentliche Vorzüge vor dem gleichen Korn des Carborundums besitzt, abgesehen von dem erheblich höheren Preise des letzteren, welcher bei der Art der Fabrikationsmethode, mag dieselbe auch noch so billig sein, niemals den Stand des heutigen Schmirgelpreises erreichen wird. In fein gepulvertem und fein gekörntem Zustande mag das Carborundum hier und da in beschränktem Umfange von Nutzen sein, obwohl der billigere Schmirgel denselben Zweck auch hier zu erfüllen vermag und auch bisher überall erfüllt hat; für die grosse Masse der eigentlichen Schleifarbeit aber, die gegenwärtig in der Industrie zu bewältigen ist, namentlich für die Bearbeitung von Stahl und Eisen, bietet das Carborundum keinen genügenden Ersatz, was am besten durch die Thatsache bestätigt wird, dass heute, nach einem Zeitraum von 5 Jahren, seitdem Carborundum hergestellt wird, die praktische Verwendung desselben über das Stadium kleiner und mehr interessanter als technisch werthvoller Versuche nicht hinausgekommen ist. Wäre das Carborundum dem Schmirgel in allen Richtungen ebenbürtig oder überlegen, so müsste eine merkliche Abnahme der Schmirgeleinfuhr aus Naxos oder Kleinasien stattgefunden haben, während im Gegentheil der Verbrauch sowohl in Amerika als in Europa immer bedeutender geworden ist. Der Schmirgel ist bisher das beste, billigste und zuverlässigste Schleif- und Polirmittel. (Diese der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Maschinen-Ind. entnommenen Erklärungen stehen in einigem Widerspruch mit neuerdings aus Amerika eingelaufenen Berichten, wonach die Carborunderzeugung einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. D. R.) Nach Zeitschrift für Lüftung und Heizung. Pflastersteine aus Schlacke. Gelegentlich einer Anfrage aus dem Kreise ihrer Leser macht die Eisenzeitung folgende Mittheilungen: In den Berliner Vororten gelangen seit einiger Zeit Pflastersteine zur Verwendung, welche aus Schlacken gegossen sind. Lieferantin dieser Schlackensteine ist die Mansfelder Kupferschiefer bauende Gewerkschaft in Mansfeld und Eisleben. Die Schlacke ist Kupferhochofenschlacke, die aus den vier Hochöfen der Gewerkschaft in eiserne Wagen abgestochen und direct aus diesen vergossen wird, und zwar in eiserne Formen, die je 36 Steine enthalten. Bei der Fabrikation ist folgender Hauptpunkt zu berücksichtigen. Giesst man die Schlacken ohne weiteres in die Formen und lässt sie an der Luft erkalten, so erstarrt sie zu einer völlig unbrauchbaren glasigen Masse, die so hart und spröde ist, dass sie weder das Einrammen, noch viel weniger aber den Stoss der Wagenräder aushalten kann. Will man einen guten Stein erhalten, so müssen die Formen gut vorgewärmt sein. Sofort nach dem Giessen werden sie hoch mit Sand bedeckt und dann mindestens 72 Stunden sich selbst überlassen. Dann erst sind sie so weit erkaltet, dass sie mit einer Zange herausgenommen werden können. Die Schlacken machen also einen richtigen Temperprocess durch. Nachdem sie völlig erkaltet, wird jeder Stein durch kräftiges Anschlagen mit dem Hammer probirt, wobei diejenigen entzwei gehen, die im Inneren grosse Luftblasen enthalten. Diese Schlackensteine sind für Pflasterzwecke vorzüglich; sie concurriren mit bestem schwedischen Granit und haben in Folge ihrer Herstellung durch Guss den Vorzug einer regelmässigen Form, was ermöglicht, dass die Fuge sehr klein werden kann. Das Pflaster ist. daher auch ziemlich geräuschlos. In Eisleben liegt solches Pflaster bereits an 15 Jahre; auch haben die Versuche in Berlin so günstige Ergebnisse gehabt, dass die Gemeinde Steglitz sich entschloss, 20 000 qm Schlackensteine zur Neupflasterung anzukaufen. Man hat schon früher vielfach den Versuch gemacht, eisernes Strassenpflaster einzuführen. Diese Versuche sind bisher stets so gut wie gescheitert, und zwar hauptsächlich an der Glätte des Eisens und der Schwierigkeit, verhältnissmässig dünne Platten genügend auf einer nicht allzu kostspieligen Unterbettung zu befestigen. Es scheint uns eine dankbare Aufgabe der Eisenindustrie zu sein, ein Eisensilicat herzustellen, welches den Anforderungen für Pflasterzwecke genügt. Wenn wir recht unterrichtet sind, werden auch bereits solche Steine auf Hütten gefertigt. Auf elektrischem Wege aus Torf hergestellte Kohle. Bekanntlich wurde die Verwerthung der Torfmoore oft, aber meist vergeblich versucht. Nach einer Mittheilung von C. F. Reichelt (Patentbureau in Berlin) hat nunmehr die Elektricität die Umgestaltung des Torfes in ein brauchbares Brennmaterial bewirkt. Nach Reichelt hat man in Schweden eine brauchbare Torfkohle durch Erhitzen des Torfes in luftdicht verschlossenen Retorten erhalten. So annehmbar dieses Product der trockenen Destillation auch schon im Vergleich zum Torf selbst war, so zeigte die Methode doch den Mangel, dass die Füllung, Anheizung und Entleerung der Retorten umständlich und das Verfahren daher nicht rentabel war, auch war das Product nicht hinreichend gleichmässig, indem der den Retortenwänden zunächst liegende Torf zersetzt wurde, während in der Mitte sich ein noch ungenügend verkohltes Product vorfand. Das neue Verfahren der Torfkohledarstellung besteht nun darin, dass die eisernen Retorten innen mit Asbest ausgekleidet und um die Asbestverkleidung eine starke Drahtspirale schraubenförmig gelegt wird, welche auch um einen mittleren axialen Zapfen geführt wird. Die Retorte wird alsdann mit Torf gefüllt und in die Enden der Spiraldrähte, welche isolirt durch die Retortenwand nach aussen geführt werden, ein elektrischer Strom eingeleitet, so dass die Drahtspirale ins Glühen kommt und den Torf gleichmässig verkokt. In 15 Minuten soll eine Retorte von etwa 1300 1 Inhalt fertig sein; der Strom wird alsdann abgestellt und nach der Abkühlung die Retorte entleert, während inzwischen wieder eine andere beschickt und beheizt wird. Die erhaltene Kohle stellt eine poröse, schwarze, das Gefüge des Torfes zeigende Masse dar. Nach einer Analyse seitens der technischen Hochschule in Christiania enthielt dieselbe 76 Proc. Kohlenstoff, 4,6 Proc. Wasserstoff, 8,2 Proc. Sauerstoff, 4,82 Proc. Feuchtigkeit und nur 3 Proc. Asche. Der theoretische Heizwerth der Kohle wurde zu 7000 Wärmeeinheiten ermittelt, ist also so gross wie bei guter Steinkohle! Die Kohle brennt mit langgestreckter Flamme, entzündet sich rasch, entwickelt schnell eine starke Hitze, gibt wenig Russ und eine leicht zerreibliche Asche, welche das Feuer nicht deckt und erstickt. Der geringe Schwefelgehalt lässt die Kohle auch für Schmiedefeuer geeignet erscheinen. Die Kosten der Herstellung der Kohle ergaben, dass der Centner Kohle zu 40 Pf. verkauft werden kann. (Die Bestätigung dieser Mittheilung wird indess wohl abzuwarten sein.) Bücher-Anzeigen. Die Werkzeugmaschinen zur Bearbeitung der Metalle. Grundzüge der Construction und Entwickelung nach den Erfahrungen der Praxis von Heinrich Weiss, Ingenieur. 246 S. Mit 64 Tafeln. Wien, Pest, Leipzig. A. Hartleben's Verlag 1897. 7,20 M. Nach „Erfahrungen der Praxis“ hat mit vorbezeichnetem Werke der Verfasser sich die Aufgabe gestellt, die Elemente der Construction der modernen Werkzeugmaschine in der Entwickelung zu verfolgen, welche auch diejenigen fremdländischen umfassen, welche hier acceptirt wurden und die Grundlage neuer Constructionen gebildet haben. Diese in der Vorrede angedeutete Aufgabe hat der Verfasser auf dem angegebenen Raum zu bewältigen gesucht und dabei das volle Gebiet des Werkzeugmaschinenbaues behandelt. Abgesehen von einigen ziemlich dürftig ausgeführten Schnittzeichnungen setzt sich der Atlas in der Hauptsache aus Schaubildern zusammen, die Preislisten entnommen sind und deren Ausführung ziemlich misslungen erscheint. Es ist daher kein Wunder, dass auf Grund eines solchen mangelhaften Zeichenmaterials auch die Beschreibung der Maschinen und ihrer Glieder sehr zu wünschen übrig lässt. Die Werkzeuge und Arbeitsmethoden sind auf 12 Textseiten behandelt, wobei auf Einzelheiten näher einzugehen streng- vermieden worden ist. S. 3 z.B. heisst es: „In Oesterreich und Deutschland sind die in Verwendung stehenden Schneidwerkzeuge der Drehbänke, Hobelmaschinen u.s.w. quadratische Stähle mit angeschmiedeter, gefeilter, gehärteter und dann geschliffener Schneide, welche nach mehrmaligem Nachschleifen wieder in die Schmiede kommen, um durch neuerliches Zuschmieden u.s.w. Bei allen diesen Stählen hängt die gute Wirkung von den Anstellungs- und Kantenwinkeln ab, wie dies in der allgemeinen mechanischen Technologie entwickelt und in der Werkzeugmacherei ausgeführt wird.“ Aehnlich sind die Fräser, Bohrer, Schermesser, Lochstempel und Ziehen (?) behandelt. In Bezug der textlichen Ausführung sind die angegebenen Muster rühmend bedacht worden. Ganze Stellen aus Wencelides' „Ausstellungsbericht Philadelphia 1877“ (S. 230 u.s.w.) sind fast wörtlich aufgenommen. Ferner hat Weiss auf S. 187 es kaum der Mühe werth gefunden, das Beispiel über Wechselräder für die Theilvorrichtung an Fräsemaschinen abzuändern, sondern dasselbe aus Pregél „Fräse- und Schleifmaschinen“ * S. 144: \frac{z}{z_0}=\frac{120}{91}=\frac{3\,.\,40}{7\,.\,13}=\frac{30}{70}\,.\,\frac{200}{65}=\frac{30}{35}\,.\,\frac{100}{65}=\frac{a}{b}\,.\,\frac{c}{d} einfach übertragen. In Pregél „Fräse- und Schleifmaschinen“ * S. 139 ist A. Swasey's Satzräder-Fräsemaschinen auf 4½ Seiten beschrieben, wobei 10 Schnittfiguren zur Erläuterung dienen. Die Einleitung lautet: „Liegt allen Zahnflanken eines Rädersatzes von gleicher Theilung dasselbe Bildungsgesetz zu Grunde, sind mit anderen Worten u.s.w. In jedem Falle ist die Zahnstange nichts anderes u.s.w. Auch sind die berührenden Kreise zweier Räder u.s.w. Wenn nun dem in die Zahnstange eingreifenden Zahnrade u.s.w. Genau dasselbe u.s.w.“ Genau dasselbe, wörtlich genommen, hat Weiss abgedruckt, allerdings in der Fussnote 1 den Autor bemerkt, sich aber hierbei um die weitere Beschreibung der Maschine nicht sonderlich bemüht, sondern ohne Bilder mit dem Vorstehenden bescheidentlich sich begnügt. Aber auch der alten Meister ist gebührend gedacht worden, so Carl Pfaff „Ausstellungsbericht Wien 1874“ * S. 14 im Abschnitt über Hobelmaschinen. Sellers hat die Zahnstangenzähne nicht normal zur Bewegungsrichtung aufgesetzt, sondern ihnen eine Neigung gegen dieselbe gegeben, damit die Componente aus dem Vorschiebungsdrucke und der Reibung der Schneckenzähne gegen u.s.w.“ Dagegen Weiss * S. 206: Sellers hat die Zahnstangen zahne nicht normal zur Bewegungsrichtung aufgesetzt, sondern ihnen eine Steigung (?) gegen dieselbe gegeben, damit die Resultirende aus dem Verschiebungsdrucke und der Reibung der Schneckenzähne gegen u.s.w.“ Also hier wird Neigung durch Steigung ersetzt und Componente mit Resultirende vertauscht, Vorschiebungsdruck durch Verschiebungsdruck ersetzt und damit nebenbei der Altmeister Pfaff in fehlerhafter Weise zu verbessern gesucht. Die vorstehende Auslese dürfte ein ausreichendes Bild von dem, weniger aus praktischen Erfahrungen, als aus Redensarten zusammengebauten Bilderbuch geben, dessen Werth für den technischen Fachmann verschwindend klein sein dürfte. Das Wasser und der Kesselstein. Mit einem Anhange über Kesselexplosion und Corrosion von E. Schleh. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Aachen. Mayer's Verlag. 44 Quartseiten. Für die Aneignung der grundlegenden Kenntnisse ist auch die zweite Auflage jedem Praktiker, der mit Kesseln und Kesselbetrieben zu thun hat, bestens zu empfehlen.