Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 307, Jahrgang 1898, Miszellen, S. 168
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Cement wasserdicht zu machen. Der vorhandene nicht wasserdichte Cementbeton der Wasserbecken, Balkon- und Dachabdeckungen u.s.w. wird durch Abscheuern mit Grand und Abkratzen mit scharfen Werkzeugen gründlich gereinigt. Alsdann trägt man eine etwa 3 bis 4 mm dicke Schicht Kautschukleim der Sondolfabrik Hannover mittels Spachtel u. dgl. möglichst porendicht auf, welche alsbald zu einer elastisch harten, absolut wasserdichten Schicht austrocknet. Ist diese Kautschukschicht trocken geworden, so wird zum Schütze derselben eine angemessen dicke Cementschicht darüber gebracht, welche schliesslich mit einem Stahlbrette gut zu glätten ist. Dieses Verfahren eignet sich besonders auch für flache Cementdächer und Brückengewölbe. Wenn der Kautschukleim mit der erforderlichen Sorgfalt aufgetragen wurde, so lässt der Cement niemals wieder Wasser durch. Amerikanische Blechbedachung. Die nachstehend beschriebene Methode einer amerikanischen Fabrik scheint praktisch, weil neben dem Vorzug grösserer Billigkeit eine gute Ausführung nicht in Abrede gestellt werden kann. Da Leistendächer mit einfach über die Aufkantungen der Tafeln geschobenen Deckkappen dicht halten, so muss (D. Dachdecker-Ztg.) dies der Fall auch bei einfachem, um die Aufkantung der einen Tafel gelegten Falz sein. Es handelt sich also im Wesentlichen nur um die Befestigung der einfach übergefalzten Seite der Blechtafel am Dach. Diese Aufgabe hat die Col. Roofing Co. in Canton, O., auf einfachste Weise gelöst. Anstatt wie beim Doppelfalz die schmale Aufkantung durch die auf das Dach genagelten Haften festzuhalten, geschieht dies hier umgekehrt. Hier werden die Haften an die hohe Aufkantung angedrückt und festgenagelt, die Befestigung aber nicht durch Ueberbiegen der Haften bewerkstelligt, sondern durch Lochung. Mittels einer geeigneten Lochzange mit langen Schenkeln, ähnlich unseren Deckzangen, wird durch einen spitzen Dorn derart ein Loch durch die Aufkantung und den Haft gedrückt, dass sich ähnlich wie bei Reibeisenlöchern vorstehende Spitzen bilden, welche dann umgelegt werden, also eine einfache Art Nietverbindung bilden, so dass eine feste, nur durch Gewalt lösbare Verbindung beider herbeigeführt wird; nach dem Umlegen der hohen Aufkantung über die niedere wird diese ebenfalls festgehalten. Die entstandene Oeffnung kann nicht schädlich wirken, da hinter derselben sich die Aufkantung befindet. Was die Art der Eindeckung betrifft, so sei noch bemerkt, dass dort nicht einzelne Blechtafeln, sondern lange, aufgerollte Bleche von 17 m Länge und 70 cm Breite verwendet werden, zu deren Bearbeitung und Legung drei Arbeiter erforderlich sind, und zwar ein Mann, welcher mittels der Deckzange die Kanten der Bleche aufbiegt, ein zweiter, der die Haften mit der Kante verbindet, während ein dritter dieselbe umlegt und die Naht fertigstellt. Die Bleche werden vor dem Verlegen auf beiden Seiten sorgfältig gestrichen.