Titel: [Kleinere Mittheilungen.]
Fundstelle: Band 308, Jahrgang 1898, Miszellen, S. 180
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[Kleinere Mittheilungen.] Kleinere Mittheilungen. Polarplanimeter. In der Zeitschrift für Vermessungswesen vom 17. Februar 1897, S. 54, gibt uns C. Bohn eine beachtenswerthe Notiz: In Nr. 16 von 1896, S. 361, beschreibt Hammer eine Abänderung des Amsler'schen Planimeters, welche den Flächeninhalt durch Multiplication der Abwickelung an der Integratorrolle mit nur einer Constanten finden lässt, einerlei ob der Pol ausser- oder innerhalb der Figur liegt, oder anders gesagt, welche die zweite Constante zu Null macht, die man bisher bei Innenlage des Pols zu dem Abwickelungsvielfachen noch fügen musste. Diese zweite Constante ist bekanntlich der Inhalt eines Kreises gleich π . (b2 – 2 eb), wenn e und b die Entfernungen des Fahrstiftes bezieh. des Auflagerungspunktes der Rolle vom Gelenk bedeuten. Die Beseitigung der zweiten Constanten lässt sich (wie Bohn bereits am 26. November 1886 in das Handexemplar seiner „Landmessung“ schrieb) einfachst dadurch erreichen, dass man e=\frac{b}{2} macht, wobei es einerlei ist, ob die Rolle mitten zwischen Gelenk und Fahrstift liegt, oder im gleichen halben Fahrstiftabstand auf der Verlängerung von Fahrstift zu Gelenk. Die Grösse der Abrollung ändert sich dadurch nicht, nur der Sinn derselben. Im ersten Falle bleibt die Rolle in der Nähe des Figurumfangs, was – wie auch Hammer betont – von Vortheil ist. Im zweiten Falle – diesem entsprechend sind die Amsler-Planimeter gebaut – kann sich die Auflagerstelle der Rolle dreimal so weit vom Umfang der Figur entfernen. Bohn sagt noch, dass er es niemals lästig empfunden habe, in den selten vorkommenden Fällen der Innenlage des Pols die zweite Constante zu addiren. Aber es ist allerdings einfacher, wenn sie ganz wegfällt. -r. Eicurvenzeichner. Ueber einen Eicurvenzeichner bringt die Zeitschrift für Instrumentenhunde (October 1897, 10. Heft) einen Aufsatz von G. Rebiček in Prag. „In der Dioptrik wird bekanntlich die fundamentale Aufgabe behandelt, die von einem Centrum O ausgehenden homocentrischen Strahlen durch Brechung an einer Grenzfläche zwischen zwei Medien wieder homocentrisch in einem Punkte F zu vereinigen. Die Bedingung, an welche die Lage zweier solcher conjugirter Brennpunkte gebunden ist, besteht darin, dass die optische Weglänge für alle von O über die Grenzfläche nach F gelangenden Strahlen constant ist, d.h. dass r + nr1 = R . . . . . . ×) worin n den relativen Brechungsexponenten beider Medien bedeutet. Die Gleichung ×) stellt in bipolaren Coordinaten eine Eifläche dar. In der Zeichnungsebene erhält man als Schnitt eine Eicurve, aus welcher durch Rotation um die Achse OF die Eifläche als Rotationsfläche resultirt.“ So leitet der Verfasser diese interessante Abhandlung ein und erwähnt dann zunächst seiner im J. 1874 in dem Repertorium für mathematische und physikalische Instrumentenkunde – einem Journale, das leider nach dem Tode von dessen Begründer, Dr. Philipp Carl, nicht mehr weiter erschien – veröffentlichten Abhandlung über einen Ellipsographen, welcher die Ellipse continuirlich zu zeichnen gestattete, was zu Anfang der 60er Jahre noch als eine grosse Erscheinung galt. Nun ist es von höchstem Interesse, dass es der Mechanik gelungen, auch für die continuirliche Zeichnung der Eilinie ein Instrument zu bieten, das uns Rebiček vorführt. Für unsere Leser möge dieser Literaturnachweis zunächst genügen. Wenn der Verfasser zum Schlusse mit Recht bemerkt, dass die Eicurven auch in der Baumechanik Verwendung finden, so sei es uns hier in ganz bescheidener Weise gestattet, zu bemerken, dass auch wir Anfangs der 70er Jahre, mit dieser Wahrheit betraut, in unserem grösseren Werke „Linear-Zeichnen“ (sollte freilich geheissen haben „Stereotomie“), Verlag von Theod. Ackermann, ein prächtiges Farbendruckblatt: „Profile der Münchener Kanäle und Eilinienconstructionen“ bearbeitet haben. Ernst Fischer. Bücher-Anzeigen. Sanford, P. Gerald, de l'Imperial College, Chimiste conseil de la Cotton Powder Company, Limited. Explosifs Nitrés, Traité Pratique, concernant les propriétés, la fabrication et l'analyse des substances organiques explosibles nitrées, y compris les fulminates, les poudres sans fumée et le celluloid; traduits, revu et augmenté par J. Daniel, Docteur special en exploitation des Mines, Ingénieur des Arts et Manufactures, Ancien Directeur de la Compagnie des Explosifs Sécurite. Paris. Gauthier-Villars et fils. 6 Frcs. Das vorliegende Buch ist im Wesentlichen eine Uebersetzung des englischen Sanford'schen Werkes. Es enthält übersichtlich geordnet und auf kleinem Raume zusammengedrängt das wichtigste über die Herstellung, Eigenschaften und Untersuchung des Nitroglycerins und seiner Dynamitpräparate, der Schiessbaumwolle, Collodiumwolle, der aromatischen Nitrokörper, der Fulminate u.s.w., sowie Angaben über die mit der Fabrikation verbundenen Gefahren (Giftigkeit mancher Nitrokörper und der sich bei der Fabrikation entwickelnden Dämpfe, Explosionsmöglichkeit u.s.w.) nebst Vorkehrungsmaassregeln. Das sehr verständlich geschriebene Buch sei hiermit bestens empfohlen. Eingesandt. Der unter dem Protectorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern stehende Deutsch-Oesterreichisch-Ungarische Verband für Binnenschiffahrt (derzeitiger Verbandsvorstand in Nürnberg, Rathhaus Zimmer Nr. 131) wird seinen dritten Verbandstag vom 31. Mai bis 4. Juni 1898 in Nürnberg abhalten. Tagesordnung ist durch den Verbandsvorstand zu beziehen. Preisausschreiben. Zur Erlangung von Plakatentwürfen für seine Pelikanfarbe schreibt die Firma Günther Wagner in Hannover drei Preise von 1000, 500 und 300 M. aus. Nähere Auskunft ertheilt genannte Firma.