Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 311, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 116
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Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Photographie mit Acetylenlicht. Ausser dem Tageslicht waren zu photographischen Aufnahmen bisher nur das elektrische Bogenlicht und das Magnesiumlicht verwendbar, doch wiesen diese künstlichen Lichtquellen derartige Uebelstände auf, dass kein allgemeiner Gebrauch davon gemacht werden konnte. Das elektrische Bogenlicht eignet sich zwar durch Stärke und Farbe des Lichtes zu photographischen Zwecken, aber seine Anwendung ist nur in Orten möglich, wo eine elektrische Zentrale vorhanden ist, und auch dort sind die Kosten so beträchtlich, dass nur bei bedeutenderen Ateliers eine solche Beleuchtung sich rentiren kann. Das Magnesiumlicht gestattet dagegen nur Momentaufnahmen Und verbreitet Dunst und üblen Geruch, so dass mehrere Aufnahmen hintereinander unmöglich werden. Auch sind die Kosten nicht unbedeutend. Diese Mängel machen sich für Photographen besonders in den Wintermonaten fühlbar, wo sie nur wenige Stunden arbeiten können. Eine Beleuchtung, welche für photographische Aufnahmen hell genug und so billig ist, dass auch kleinere Ateliers dieselbe einführen können, ist deshalb von nicht zu Unterschätzender Bedeutung. Eine derartige Beleuchtung ist nun in dem Acetylen zu erwarten, welches ungefähr dieselbe Farbe besitzt wie das Sonnenlicht und in grosser Intensität billig herzustellen ist. Der Beweis der Verwendbarkeit des Acetylens zu photographischen Zwecken wurde gelegentlich der letzten 27. Wander-Versammlung des Deutschen Photographenvereins in Magdeburg erbracht. Es war dort ein Acetylenapparat von der Allgemeinen Karbid- und Acetylen-Gesellschaft Berlin aufgestellt und wurden am Abend die verschiedenen Verwendungsarten des Acetylens vorgeführt. Bei der Beleuchtung von 15 Acetylenflammen, die ein tageshelles Licht verbreiteten, wurden bei den Aufnahmen gute Resultate erzielt. -h. II. internationale Acetylen-Ausstellung in Budapest. Die Ausstellung wird in Verbindung mit dem II. internationalen Acetylen- und Karbidkongress und unter der Aegide des kgl. ungarischen Handelsmuseums im Zeitraume vom 14. bis 28. Mai 1899 in Budapest, und zwar in den von dem kgl. ungarischen Handelsminister zu diesem Zwecke überlassenen Räumlichkeiten der grossen Industriehalle abgehalten werden. In dieser Halle werden seit Jahren beinahe alle temporären Industrieausstellungen abgehalten, und ist in derselben auch die ständige Industrieausstellung des Handelsmuseums untergebracht, die auch während der Acetylenausstellung geöffnet bleibt. Die Ausstellung wird aus zwei Hauptgruppen bestehen: I. Karbidfabrikation. II. Acetylenbeleuchtung. In diesen Rahmen werden folgende Gruppen eingefügt: I. Karbidfabrikation. A. Die zur Karbidfabrikation verwendeten Oefen, Einrichtungen und Hilfsmittel. B. Die Rohprodukte zur Karbiderzeugung und die zu deren Appretierung nötigen Maschinen und Einrichtungen. Halbfabrikate und Nebenprodukte. C. Muster von Karbidfabrikaten. D. Verpackung und Einlagerung. II. Acetylen. A. Einrichtungen und Zubehöre zu Acetylenbeleuchtungsanlagen.1. Kleinere (Haus-)Apparate.2. Generatoren für Zentralbeleuchtungsanlagen.3. Sonstige Einrichtungen für Gaserzeugungsanlagen, wie: Kühler, Reiniger (Apparate und Materialien). Wäscher, Trockner, Gasometer, Druckregler, Gasmesser, Apparate zur Gasmischung; diverse Vorrichtungen, wie Ein- und Ausschalter, Regulatoren, Gasverbrauchsmesser, Karbidspeisevorrichtungen etc.4. Rohrleitung und deren Montage, also Röhren, Dichtungsmaterialien, Hähne etc.5. Strassenkandelaber, Beleuchtungskörper und Zubehöre.6. Kontrollvorrichtungen und Instrumente.7. Acetylenfernzünder. B. Tragbare Acetylenlampen, Laternen, Koch- und Heizapparate.1. Tischlampen.2. Wagen-, Fahrrad- und Handlaternen.3. Strassenkandelaber mit selbstständigen Erzeugern, sonstige Lampen.4. Acetylenkochapparate.5. Acetylenheizapparate.6. Sonstige tragbare Acetylenapparate. C. Brenner. D. Acetylenbeleuchtung für Bahnzwecke.1. Einrichtungen zur Beleuchtung von Eisenbahnwaggons.2. Einrichtungen für Verkehrszwecke, wie: Signal-, Wächterlaternen etc.E. Acetylenkraftmaschinen.F. Acetylenfachlitteratur. Bücherschau. Leitfaden des Maschinenbaues für Vorträge, sowie zum Selbststudium für angehende Techniker, Maschinenzeichner, Konstrukteure und technische Beamte industrieller Etablissements von Prof. Joseph Pechan. Erste Abteilung: Maschinen zur Ortsveränderung, Pressen und Akkumulatoren. Vierte verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 125 in den Text gedruckten Holzschnitten und 33 Figurentafeln. Verlag von Franz Deuticke in Leipzig und Wien. Preis brosch. 9 M. Dieser „Leitfaden“ enthält gedrängt und in möglichst kurzer Fassung alles das zusammengestellt und erläutert, dessen Kenntnis und handliche Zusammenstellung für ausübende technische Beamte industrieller Etablissements, Maschinenzeichner und Konstrukteure notwendig erscheint, um sie bei ihren Arbeiten im Dienste der Praxis zu leiten, insoweit es die hier abgehandelten, in der gewerblichen und Fabriksindustrie angewendeten Maschinen des allgemeinen Maschinenbaues betrifft; vor allem aber ist es ein Lehrbuch für den Unterricht im Maschinenbau und Maschinenkonstruktionszeichnen. Bei der Ausarbeitung dieses „Leitfadens“, welchem der Verfasser in seinem Unterrichte folgte und diesem angemessen zusammenstellte, bemühte er sich, zweierlei im Auge zu behalten, erstens die Kenntnis und das Verständnis der behandelten Maschinen zu schaffen und zweitens für die konstruktive Darstellung von Maschinen und deren einzelne Teile die nötigen Anhaltspunkte zu bieten. Leitfaden des Maschinenbaues für Vorträge, sowie zum Selbststudium für angehende Techniker, Maschinenzeichner, Konstrukteure und technische Beamte industrieller Etablissements von Prof. Joseph Pechan. Dritte Abteilung: Werkzeugmaschinen und Transmissionen. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 21 in den Text gedruckten Holzschnitten und 41 Figurentafeln. Preis brosch. 9 M. Diese dritte Abteilung des „Leitfaden des Maschinenbaues“ umfasst die Konstruktion der Werkzeugmaschinen insoweit als dem Verfasser auf Grund seiner mehrjährigen Praxis im Werkzeugmaschinenbau die Zurechtlegung von Konstruktionsregeln gelungen ist, jedoch nur in dem Umfange, welcher dem Zwecke dieses Lehrbuches entspricht. Der Betrieb der hier in Betracht stehenden Werkzeugmaschinen erfolgt im allgemeinen mittels Riemen von den Transmissionen, es wurde jedoch auch der elektrische Antrieb in Betracht gezogen. Da zum Betrieb der Werkzeugmaschinen im allgemeinen Transmissionen erforderlich sind, so erscheinen auch diese an geeigneter Stelle behandelt. Die Arbeitsprozesse, zu deren Ausführung die Werkzeugmaschinen in Anwendung kommen, und die Arten der für bestimmte Arbeitsprozesse dienenden Werkzeugmaschinen, sowie die diesen Arbeitsprozessen entsprechende allgemeine Einrichtung derselben, werden vom Verfasser als Gegenstand der mechanischen Technologie, als Gegenstand des Maschinenbaues hingegen die Konstruktion der Werkzeugmaschinen angesehen. Es sind deshalb hier einzelne Arten der Werkzeugmaschinen nur insoweit in Betracht gezogen und durch die Zeichnung zur Darstellung gebracht, als es notwendig erscheint, Beispiele für die Anwendung eines allgemeinen Konstruktionsprinzips aufzuführen; dagegen ist die Detailkonstruktion dem Zwecke des vorliegenden Werkes entsprechend ausführlich behandelt, die Skizzen sind den Ausführungen der hervorragendsten Werkzeugmaschinenfabriken Amerikas, Englands und des Kontinents, insbesondere Deutschlands und Oesterreichs, entnommen. Die Finanzpolitik der Verkehrsanstalten von Dr. Gottfried Zoepfl. Berlin 1898. Siemenroth und Troschel. 49 S. Preis 1 M. Das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit den staatlichen Verkehrsanstalten und gibt einen Ueberblick über die Fragen der finanziellen Behandlung der Verkehrsanstalten. Für den speziellen Fachmann werden die vielfachen Verweise auf die einschlägige Litteratur höchst willkommen sein. Jahrbuch für die gesamte Maschinenindustrie, bearbeitet von Prof. Dr. Friedrich Vogel. Berlin 1899. Technologischer Verlag von Oskar Italiener. 195 S. mit Anhang: Kalender für das Jahr 1899. Gebunden 20 M. Der Herausgeber hat sich eine ausserordentlich schwierige Aufgabe gestellt; wir gratulieren demselben zu dem ersten kühnen Versuche, dieselbe geschickt zu lösen, und zollen ihm für sein ernstes Bemühen unsere aufrichtige Anerkennung. Wir sind der Ansicht, dass die deutsche Fachliteratur sowohl in periodischen Zeitschriften wie auch in verschiedenen vortrefflichen Handbüchern die Fortschritte im Maschinenbau wachsam verfolgt; das Neueste wird fortlaufend in den Patentschriften veröffentlicht; bedenkt man, dass viele Spezialindustrien in Spezialzeitschriften und Büchern eine ausführliche Behandlung erfahren, so bleibt einem Jahrbuch für die gesamte Maschinenindustrie ein nur enges Arbeitsgebiet übrig. Das kleine Buch von der Marine. Von G. Neudeck, Marineschiffsbaumeister, und Dr. H. Schröder, Lehrer an der Deckoffizierschule in Kiel. Mit 1 Karte und 644 Abbildungen. Verlag von Lipsius und Tischer in Kiel und Leipzig, 1899. Preis 2 M. Die ersten 32 Seiten dieses Buches geben einen Ueberblick über die Geschichte der deutschen Marine von der ältesten Zeit bis zum Flottengesetz von Kiautschou. Der zweite Teil behandelt auf 86 Seiten die Organisation und das Personal (Marineteile, Chargen, Uniformen, militärische und Beamtenlaufbahn, Löhnung, Gehalt, Zulagen, Dienst und Verpflegung an Bord, Rechtspflege, internationales Seekriegsrecht u.s.w.). Der das Material der Marine behandelnde dritte Teil umfasst 183 Seiten, und gibt eine genaue Beschreibung aller deutschen und der wichtigsten fremden Kriegsschiffe, erläutert durch Längs-Querschnitte und Deckspläne. Bau, Ausrüstung und Bewaffnung der Schiffe, sowie auch die Bereitung des Baumaterials werden eingehend geschildert. Den Schluss dieses Teiles bilden Tabellen über die Abmessungen, Besatzung, Panzerung, Armierung u.s.w. der deutschen Kriegsschiffe, und eine vergleichende Uebersicht über die Seestreitkräfte aller Nationen. Der vierte Teil behandelt die Marinestädte und den Kaiser Wilhelm-Kanal. Transportable Akkumulatoren. Anordnung, Verwendung, Leistung, Behandlung und Prüfung derselben. Nach praktischen Erfahrungen dargestellt von Joh. Zacharias. Berlin. C. Loewenthal. 259 S. Diese, neuerdings so wichtig gewordenen Akkumulatoren finden hier eine eingehende Besprechung ihrer Konstruktion und Verwendungsweise. Die Angaben und Tabellen enthalten eine Menge bisher noch nicht veröffentlichter Erfahrungsergebnisse. Jahrbuch der Chemie. Bericht über die wichtigsten Fortschritte der reinen und angewandten Chemie. Unter Mitwirkung bedeutender Gelehrter herausgegeben von Dr. Richard Meyer. Braunschweig. Fr. Vieweg und Sohn. VII. Jahrgang. 530 S. Preis geb. 15 M. Der vorliegende Jahresbericht unterscheidet sich nicht in der Anordnung von den früheren, auch sind die Bearbeiter dieselben geblieben.