Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 312, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 64 |
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Kleinere
Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Acetylenausstellung in Budapest.
Der Budapester internationale Kongress für Acetylenwesen und die hiermit verbundene
Fachausstellung finden im nächsten Monate statt, und nehmen die Vorarbeiten, nach
einem Berichte des Exekutiv-Comités, einen befriedigenden Fortschritt. Ein Mitglied
des Comités, Ingenieur Viktor Berdenich, hat sich in
den jüngsten Tagen mit den hervorragendsten Vertretern der deutschen
Acetylenindustrie persönlich ins Einvernehmen gesetzt und ist regem Interesse
begegnet. Bisher haben 74 Aussteller die Hälfte der Platzgebühr erlegt, und ist
anzunehmen, dass ihre Zahl das volle Hundert überschreiten, somit zweimal so hoch
sein wird, wie jene der vorjährigen Berliner Acetylenausstellung. Endgültig
angemeldet sind 9 ungarische, 13 österreichische, 24 deutsche, 11 französische
Firmen, ferner Aussteller aus England, Russland, Rumänien, Schweden, Holland und
Schweiz. Aber nicht bloss in der Zahl der Aussteller, sondern auch in der Bedeutung
und Mannigfaltigkeit der Objekte ist der Erfolg ein erfreulicher. Das Acetylengas
wird nicht bloss als Beleuchtungsmittel für Städte und Wohnungen, sondern auch in
anderen Verwendungen zur Darstellung gelangen; es werden namentlich zahlreiche
Selbstentwickler, mit eigenen Generatoren versehene Lampen zu Lokomotiven, Waggons,
Kutschen, Fahrrädern, neuartige Bahnsignale, grosse Leuchtkörper für die Schiffahrt,
wissenschaftliche Apparate, Kocheinrichtungen u.s.w. zur Ausstellung gelangen.
Grossen Effekt verspricht der am Haupteingange der Industriehalle aufzustellende
Reflektor, der das Stadtwäldchen-Rondeau mit einer Leuchtkraft von 600 Einheiten
beleuchten wird.
Ein deutscher Aussteller hat eine volle Kollektion der in Deutschland, Frankreich und
England erschienenen Bücher und Zeitschriften über Acetylenwesen angemeldet, und der
Patentanwalt, Stephan Kelemen, wird die Zeichnungen der
beim königl. ungarischen Patentamte seit 3 Jahren angemeldeten 139 neuen Patente
ausstellen, die sich auf Acetylenwesen beziehen.
Zur Orientierung der Besucher wird ein Katalog herausgegeben, in welchem der heutige
Stand des Acetylenwesens aus allgemeinem Gesichtspunkte (Moriz Gelléri) und vom Standpunkte der Technik (Prof. Gustav Klemp) erörtert wird. Mit der Redaktion dieses
Katalogs, der in ungarischer, deutscher und französischer Sprache erscheinen soll,
wurden ausser. den bereits Genannten noch Ingenieur Viktor
Berdenich und Handelsmuseumssekretär Armin
Sasvári betraut. Das Installations-Comité hat seine Thätigkeit in der
Industriehalle unter Mitwirkung der Direktion des königl. ungarischen Handelsmuseums
bereits in Angriff genommen. Die Ausstellung wird täglich abends von 4 bis 10 Uhr
geöffnet sein. Das Comité der Acetylenausstellung ist nunmehr an die berufenen
Fachkörperschaften des In- und Auslandes herangetreten, um die Mitwirkung derselben
zu den Juryarbeiten zu sichern. Was den internationalen Acetylenkongress anbetrifft,
haben sich neuerdings hervorragende Gelehrte des Auslandes zu Vorträgen
gemeldet.
Bücherschau.
Der Bau eiserner Treppen. Eine
Darstellung schmiedeeiserner Treppen mit besonderer Berücksichtigung der neuesten
Konstruktionen. Zum Gebrauche für Architekten, Baugewerken und Schlosser, sowie
für gewerbliche Fachschulen. Herausgegeben von W.
Müller, grossherzogl. sächs. Baukommissär und Lehrer an der Baugewerkschule
zu Weimar. 24 Tafeln und 2 Detailblätter. Leipzig 1899. Verlag von Bernh. Friedr.
Voigt. Preis 7,50 M.
Das vorliegende Werk verfolgt den Zweck, durch ausgewählte Beispiele und kurzgefasste
Erläuterungen, besonders aber, durch Vorlegezeichnungen in grösserem Massstabe
sowohl den Praktiker als auch den vorgebildeten Techniker zum selbständigen
Entwerfen der für die feuersichere Bauweise so wichtigen eisernen Treppen
anzuleiten.
Eingesandt.
Katalog von de Fries und Co.
Der uns vorliegende Katalog der Firma de Fries und Co.
in Düsseldorf über amerikanische Werkzeugmaschinen enthält auf über 200 Seiten
Beschreibungen und Abbildungen der neuesten und modernsten Konstruktionen dieser
Hilfsmaschinen in überaus reicher Auswahl. Die Firma unterhält ausser in den
amerikanischen Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung und Maschinenbau auch ein
grosses Lager in Maschinen für die Holzbearbeitungsindustrie, sowie in
Werkzeugmaschinen deutschen Fabrikates. Die etwa 4500 qm umfassenden Ausstellungs-
und Lagerräumlichkeiten der drei Geschäftshäuser enthalten stets etwa 700 bis 800
Maschinen, sowie eine grosse Anzahl deutscher und amerikanischer
Präzisionswerkzeuge, Armaturen, Hebezeuge u.s.w., so dass fast jeder Auftrag sofort
ausgeführt werden kann. Für die Fabrikation von Hebezeugen ist eine besondere
Abteilung eingerichtet, die mit den besten und modernsten Spezialmaschinen
ausgerüstet ist. Hier werden unter anderem auch die allbekannten
Schraubenflaschenzüge, Laufwinden und Laufkatzen „Marke Stella“ angefertigt,
die sich eines guten Rufes erfreuen.
Katalog von Arthur Koppel.
Die Ausdehnung, welche der Absatz deutscher Fabrikate und die Thätigkeit deutscher
Ingenieure im Auslande und in den überseeischen Gebieten gefunden hat, wird
illustriert durch ein kleines Werkchen, welches die Fabrik von Arthur Koppel in Berlin alljährlich erscheinen lässt
und in welchem sie einen Teil der in dem betreffenden Jahre an sie gelangenden
photographischen Aufnahmen ihrer Feldbahnanlagen dem Publikum vorführt.
Wer Interesse dafür hat, wie es im Goldlande Transvaal aussieht, wie deutsche
Ingenieure aus dem Urwalde Sumatras Holz nach den Plantagen schaffen, wie im ewigen
Schnee in Norwegen die Feldbahn als Tunnelbahn in das Innere der Berge dringt
u.s.w., der sollte sich an die Fabrik nach Berlin wenden, welche gewiss gern bereit
sein wird, ihm ein solches Album zu übersenden.