Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 312, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 144
Download: XML
Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Verein deutscher Maschineningenieure. Der Verein hat für das Jahr 1899 nachstehende Preisaufgabe („Beuth-Aufgabe“) ausgesetzt: „Entwurf einer Vorrichtung, mit der in 24 Stunden bis zu 15000 t Kohlen aus Kanalschiffen in Seeschiffe umgeladen werden können.“ Für eingehende preiswürdige Lösungen werden nach Ermessen des Preisrichterausschusses goldene Beuth-Medaillen gegeben; für die beste Lösung ausserdem ein Geldpreis von 1200 M. Die Beteiligung steht auch deutschen Fachgenossen, welche nicht Vereinsmitglieder sind, frei, jedoch mit der Beschränkung, dass die Bewerber das 30. Lebensjahr zur Zeit der Bekanntmachung der Aufgabe (am 15. Mai 1899) noch nicht vollendet oder die zweite Prüfung für den Staatsdienst im Maschinenbaufache noch nicht abgelegt und zur Zeit der Ablieferung der Aufgabe die Mitgliedschaft des Vereins erlangt haben. Die Arbeiten sind bis zum 1. März 1900, mittags 12 Uhr, an den Vorstand des Vereins, z. H. des Herrn Geheimen Kommissionsrates F. C. Glaser in Berlin SW., Lindenstrasse 80, einzusenden. Ist der Bewerber ein königlicher Regierungsbauführer und wünscht er, dass seine Bearbeitung der Preisaufgabe zur Annahme als häusliche Probearbeit für die zweite Staatsprüfung im Maschinenbaufache dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten empfohlen werde, so hat er dieses auf der Aussenseite des mit einem Motto versehenen, seinen Namen enthaltenden verschlossenen Briefumschlages zu vermerken. Eine wörtliche Ausfertigung des Preisausschreibens ist durch die Geschäftsstelle des Vereins deutscher Maschineningenieure, Berlin SW., Lindenstrasse 80, unentgeltlich zu beziehen. Verfahren zur Erzeugung von Acetylen von Létang und Serpollet. Auf einer Sitzung der Französischen physikalischen Gesellschaft machte M. Létang folgende Mitteilung. Die bisherige Methode zur Erzeugung von Acetylen durch Zersetzung von Calciumkarbid mittels Wasser leidet sowohl an Unregelmässigkeit, als auch daran, dass die Reaktion nicht mit dem Zeitpunkt des Aufhörens der Wasserzufuhr beendet ist. Die Hauptursache der Störungen liegt darin, dass eine nicht unbedeutende Menge Wasser sich in dem sich zersetzenden Kalk ansammelt und eine zweite geringere in der Wirkung des erzeugten Wasserdampfes. Das Verfahren zur Beseitigung dieses Uebelstandes besteht nun hauptsächlich darin, dass das verkleinerte Calciumkarbid in eine konzentrierte warme Lösung von Fruchtzucker eingetaucht und darauf auf einem Flechtwerk der Einwirkung trockener und kalter Zugluft ausgesetzt wird. Infolge dieses Verfahrens ist nachher jedes Stück Calciumkarbid von einer Zuckerhülle umgeben, welche für Feuchtigkeit wenig empfindlich ist. Wird dasselbe nachher in einen weitmaschigen Korb gethan und in Wasser von dem doppelten Gewicht des Karbids eingetaucht, so zersetzt sich das letztere zu Acetylen und der Zucker zersetzt den Kalk im Augenblick seines Entstehens in eine weisse Flüssigkeit, welche nach Massgabe ihrer Erzeugung abfliesst. Nach beendigter Prozedur bleibt kein Rückstand vom Calciumkarbid in dem Korb übrig, sondern der Boden des letzteren ist mit einer Kalkschicht bedeckt, welche sich langsam zersetzt und die Hälfte des Umfanges des zersetzten Karbids einnimmt. Bei ordinärem Karbid bleibt bei diesem Verfahren fast der ganze Kalk in dem Korb und das Volumen des Kalks beträgt das Doppelte des ursprünglichen Calciumkarbids. Die Menge des zu diesem Verfahren verwendeten Zuckers braucht durchaus nicht bedeutend zu sein. Theoretisch gehört zwar zur Umwandlung von 56 g Kalk in zuckersauren Kalk eine Menge von 141 g Zucker; die Praxis hat jedoch ergeben, dass es ausreicht, bei dem Verfahren eine flüssige Masse zu erhalten, wozu ein Zusatz von 10 bis 12 % Fruchtzucker vollkommen ausreicht. Immerhin ist es bei diesem Verfahren zur Erzielung befriedigender Resultate notwendig, dass das Calciumkarbid mit einer gehörigen Menge Wasser in Berührung kommt, da die Zersetzung ohne dieses nicht stattfinden kann. Es genügt daher nicht, das Wasser etwa tropfenweise auf das Karbid lallen zu lassen. Dieses Verfahren ermöglicht, Acetylen in bedeutenden Mengen in Apparaten von geringem Umfang und Gewicht herzustellen. Es sind zu diesem Zweck Apparate hergestellt worden, in denen Acetylen ohne Anwendung von Druck selbstthätig hergestellt wird. Dieselben sind leicht und von geringem Umfang, so dass sie an Stelle von elektrischen Apparaten behufs Beleuchtung von Fahrzeugen u. dgl. überall da Verwendung finden können, wo bisher wegen Platzmangel oder infolge des bedeutenden Gewichtes der bisherigen Apparate die Benutzung von Acetylen ausgeschlossen war. (Le Gaz.) Gasfernzünder und Löscher von Ch. Besnard. Die bisherigen Zündvorrichtungen für Gasflammen fussten bis jetzt grösstenteils auf der Anwendung von Druckunterschieden oder von Elektrizität zum Oeffnen und Schliessen eines den Brenner speisenden Gasventiles. Die nachstehend beschriebene Vorrichtung von Ch. Besnard funktioniert dagegen ohne Anwendung eines besonderen Mechanismus ausschliesslich auf Grund des Einflusses eines verschiedenen Druckes beim Zulassen oder Unterbrechen des Gaszuflusses, wobei die Konstruktion des Brenners gleichgültig ist. Der Brenner besteht aus einem oben durch einen gewölbten Deckel d geschlossenen Cylinder e. Am unteren Teile des Cylinders befindet sich ein halbkugelförmiger Teil p, welcher unten in eine Schraubenmutter ausläuft, mittels deren der Cylinder auf den Hahn einer Laterne aufgeschraubt wird. In dem Cylinder befinden sich zwei Rohre a und k, von denen das zentrale Rohr a den Zuflusskanal für das Gas bildet, während das zweite Rohr k von geringerem Querschnitt zum Einführen des Gasdruckes unter eine mit dem Cylinder konzentrische Glocke f dient. Textabbildung Bd. 312, S. 143 In der Mitte dieser Glocke befinden sich zwei konzentrische Rohre gg1, welche oben offen sind und unten durch einen Kranz von Schlitzen ii miteinander in Verbindung stehen, durch welche die im Cylinder e und der Glocke f befindliche Flüssigkeit in dieselben eintreten kann. Ein im oberen Teil an den Deckel d angelöteter Cylinder j reicht bis fast an den Boden der beiden Rohre gg1 konzentrisch in dieselben hinein. Die in dem Cylinder e, Glocke f und Rohren gg1 enthaltene Flüssigkeit besteht aus reinem Glycerin. Auf dem Deckel der Glocke f sind drei kleine Stangen angeordnet, welche durch Oeffnungen mm des Deckels d hindurchtreten und eine ringförmige halbcylindrische Schale l tragen, mittels welcher durch Einschütten von Schrotkörnern der gewünschte Druck auf die Glocke geregelt wird. Durch die Oeffnungen mm wird gleichzeitig das Innere des Cylinders e mit der atmosphärischen Luft verbunden. Das zentrale Gaseintrittsrohr a ist oben durch ein Ventil b geschlossen, welches mit einem Rand h versehen ist, der etwas über der Wandung des Rohres g1 hervorsteht, so dass beim Steigen der Glocke f der obere Rand des Rohres g1 an h anstösst, wodurch die Durchtrittsöffnung für das Gas geöffnet wird. Infolgedessen strömt natürlich das unter dem Drucke des Cylinders j stehende Gas durch den auf dem Deckel d befindlichen Rohrstutzen in den auf letzterem sitzenden Brenner von beliebiger Konstruktion. Zwecks selbstthätigen Entzündens des Brenners befindet sich seitlich an demselben eine kleine Hilfsflamme, welche aus einem Röhrchen n, welches von dem unteren Teil p der Vorrichtung abgelenkt ist und an dem Cylinder e durch eine kleine Schraube o gehalten wird, herausbraust. Oben mündet das Rohr in eine Hülse r an dem Brenner, durch welche die Flamme gegen Zug geschützt wird und wodurch der Gasverbrauch zur Unterhaltung derselben ein ganz geringer sein kann. Bei Auer-Brennern wird die Hilfsflamme unter den Strumpf eingeführt. Der Gasverbrauch ist hierbei so gering, dass, wie durch Versuche festgestellt worden ist, der Strumpf nicht im geringsten von der Flamme geschwärzt wird. In der Abbildung ist die Vorrichtung im Ruhestand vorgeführt. Während des Tages befindet sich der Fuss der Glocke f auf dem Boden des Behälters e und das Ventil b hält das Zuflussrohr a geschlossen. Wird mit eintretender Dunkelheit der Gaszufluss stärker, so entsteht durch das in das Rohr k eintretende Gas unter der Glocke f ein stärkerer Druck, wodurch letztere gehoben wird. Durch den inneren Teil des Doppelrohres gg1 wird das Ventil b angehoben und das hier einströmende Gas entzündet sich an der Hilfsflamme. Behufs Auslöschens der Flamme genügt es, den Gasdruck bis zu einem bestimmten Grade zu vermindern, was das Fallen der Glocke, Schliessen des Ventils und mithin Erlöschen der Flamme zur Folge hat. (Le Gaz.) Zuschriften an die Redaktion. (Unter Verantwortlichkeit der Einsender.) Heft 5 Ihrer Zeitschrift vom 6. Mai enthält unter „Kleinere Mitteilungen“ einen Artikel über „Deutschlands erstes transatlantisches Kabel“, der in verschiedenen Punkten thatsächliche Unrichtigkeiten enthält, welche das Urteil der Leser Ihres angesehenen Blattes irre zu führen geeignet sind. 1. Es ist nicht zutreffend, dass das Kabel in England gelandet werden soll; vielmehr wird es direkt von Borkum über die Azoren nach New York gelegt werden. 2. Die Herstellung und Legung des Kabels wird der Telegraph Construction and Maintenance Company in London übertragen werden, welche auf den Azoren das ausschliessliche Landungsrecht besitzt, und vermöge ihrer vielseitigen Erfahrungen in der unterseeischen Kabeltechnik eine vorzügliche Gewähr für das kostspielige und schwierige Unternehmen bot. Das Interesse der deutschen Industrie wird dabei insofern gewahrt, als die genannte Gesellschaft schon seit einer Reihe von Jahren einen grossen Teil der Materialien für ihre Seekabel (z.B. den Eisendraht für die äussere Bewehrung, den Kupferdraht für die Kabelseele u.s.w.) aus deutschen Fabriken bezieht. Dies wird auch bei dem deutsch-amerikanischen Kabel der Fall sein. Eine deutsche Kabelfabrik, welche ein so langes Tiefseekabel herstellen und, was unbedingt nötig ist, direkt in die grossen Kabeldampfer verladen könnte, besitzt Deutschland zur Zeit noch nicht; eine solche Fabrik ist gegenwärtig in Nordenham im Entstehen begriffen. 3. Es ist nicht zutreffend, dass die Summe von 20 Millionen Mark, mit welcher die Deutsch-atlantische Telegraphengesellschaft gegründet ist, im Verhältnis zu dem Anlagekapital anderer Kabelunternehmungen „keine geringe“ ist. Wenn z.B. die Höchstkosten für das britische Kabel durch den Stillen Ozean mit 37 Millionen Mark angeführt sind, so stimmt dies nach dem Verhältnis der Kabellänge ungefähr mit dem Kapital des deutschen Unternehmens überein; das deutsche Kabel wird mehr als halb so lang sein, wie das britische Pacifickabel. 4. Es ist nicht richtig, dass die Worttaxe für Telegramme zwischen England bezw. Deutschland und New York 2 M. 50 Pf. beträgt. Die Gebühr ist um mehr als die Hälfte niedriger; sie beträgt seit 1888 1 Shilling oder 1 M. 5 Pf. Dieser Satz hat sich in der langen Reihe von Jahren als zweckmässig erwiesen; er genügt den Bedürfnissen des Verkehrs und gewährleistet dabei eine ausreichende Ertragsfähigkeit der Kabel. Die deutsche Gesellschaft wird diesen Satz ebenfalls anwenden und hat nicht im geringsten die Absicht, in einen Tarif krieg mit den übrigen transatlantischen Gesellschaften zu treten. 5. Es ist auch nicht richtig, dass im Jahre 1886 die Wortgebühr bis auf 25 Pf. herabgegangen wäre; der niedrigste Betrag im englisch-amerikanischen Verkehr war vielmehr damals 65 Pf. Dieser hat sich nur ganz vorübergehend gehalten. Berlin W., 13. Mai 1899. Reichspostamt, zweite Abteilung. Sydow.                 Die Richtigstellung seitens des Reichspostamts zu dem Aufsatz „Deutschlands erstes transatlantisches Kabel“ kann von uns nur mit bestem Dank aufgenommen werden, denn nichts kann uns ferner liegen, als unseren Lesern irreführende Mitteilungen bieten zu wollen; zu bedauern aber ist es sicherlich, dass deutsche technische Zeitschriften bei Arbeiten, die für Deutschland von so hervorragender Bedeutung sind, wie das in Betracht kommende Kabel, auf ausländische Quellen und einige unsichere Zeitungsnachrichten im Lande angewiesen sind. Es ist dies eine Thatsache, die man nicht scharf genug verurteilen kann und die beispielsweise in schroffster Form bei dem Bau des „Kaiser Wilhelm-Kanal“ hervortrat, wo deutsche Ingenieure sich im Engineering über diese hochbedeutende deutsche Arbeit unterrichten mussten. Zur obigen Richtigstellung bittet uns unser Berichterstatter um Aufnahme des Nachstehenden (D. R.): Was die Verlegung des Kabels „direkt“ über die Azoren von Borkum nach New York anlangt, so gewährt es gewiss eine Genugthuung zu wissen, dass das Kabel auf deutschem Boden landet; es wäre aber sehr erwünscht gewesen, wenn den Lesern für den Weg über die Azoren – ein nebenher sehr von Seebeben heftigster Art heimgesuchtes Gebiet – einige Gründe angegeben worden wären; andererseits soll zugegeben werden, dass bei einem Blick auf die Karte es sehr wohl möglich erscheint, dass sich die Azoren und vornehmlich die Insel St. Michael, welche ja bereits mit dem Festlande durch Kabel verbunden ist, mit ihrem sich in letzter Zeit sehr rasch und günstig entwickelnden Handelshafen Delgada (18000 Einwohner) als Knotenpunkt für überseeische Kabelverbindungen eignen. Ferner bestätigt das Reichspostamt, dass die Maintenance Company in London die Legung ausführt, und meint, dass eine deutsche Kabelfabrik kein so langes Tiefseekabel zur Zeit herstellen könnte. Zu bedauern bleibt, dass zu einer Zeit, wo sich eine deutsche Tiefseekabelfabrik in Nordenham einrichtet, die doch wohl auf dem Weltmarkt in den Wettbewerb wird einzutreten haben, das erste deutsche überseeische Kabel nach England vergeben werden muss, statt zugleich unserer einheimischen Herstellungskraft als rühmende Empfehlung dienen zu können. Ein Schiff für die Verlegung wäre doch wohl trotz der zur Zeit günstigen Geschäftslage, die ja leider etwas längere Lieferfristen bedingt, auf deutschen Werften zu erstellen gewesen, um so mehr, als für diese Gattung Schiffe jetzt genügend Erfahrungen vorliegen. Das Kabelschiff Faraday, den Werken von Siemens Bros. un` Co. in London-Woolwich gehörend, wurde 1874/75 in 6 Monaten, von Oktober bis April, bei Mitchell und Co. in New-castle on T., jetzt Armstrong, Mitchell und Co., gebaut und mit Maschinen versehen, während das Kabelschiff Silvertown, welches den Telegraphen werken Silvertown gehört und allgemein als Schwesterschiff des Schiffes Faraday genannt wird, von den gleichen Werken gebaut wurde. Diese beiden Schiffe waren bis zum Jahre 1888 die grössten Kabelschiffe. Auch die Verlegung in einer Länge bedarf für unsere Leser einiger ergänzender Worte: Ein Tiefseekabel wurde und wird auch wohl heute noch in verschiedenen Längen gefertigt. Diese werden nach einem ganz bestimmten Plan an ihren Enden mit Nummern versehen, ins Schiff hinein in mehrere in letzterem angebrachte Tonnenbehälter, die in ihrer Mitte mit grossen Blechkapseln versehen sind, aufgerollt und zwar so, dass alle Enden der Kabellängen am Umfang der Behälter von Deck aus zugänglich sind, sowohl der fortwährenden elektrischen Prüfungen und Messungen halber, als auch, um zu rechter Zeit vor dem Auslaufen in die See, die Verbindung der einzelnen Längen – das Spleissen – ausführen zu können. In diesem vorliegenden Falle zerfällt ausserdem die Gesamtlänge in die für sich bestehenden Teilstrecken Borkum-Azoren und Azoren–New York. Es kann also nicht wohl die Rede davon sein, dass ein deutsches Werk kein so langes Tiefseekabel hätte herstellen können. Durch den Umweg über die Azoren ist das Kabel nicht gerade um vieles länger geworden und beträgt die Länge etwa, so genau es sich nach einer guten Landkarte bestimmen lässt, die Hälfte der Länge des englischen Kabels durch den „Stillen Ozean“, ungefähr 7300 km gegen 14600 km in der Luftlinie, also Ausweichungen und Senkungen unberücksichtigend lassend; auch sind die Tiefseeverhältnisse, durch welche die Kabel gelegt werden, annähernd die gleichen. Das deutsche Kabel erhielt aber nur vier Landungsenden gegen zehn bei dem englischen Kabel, was auf die Preis vergleichung von Einfluss sein dürfte, sodann war in dem Aufsatze in erster Linie der Preis der Doppelkabel 1884/86 zum Vergleich herangezogen, was durch die Zwischenfügung der inzwischen bekannt gewordenen Angaben über das Pacifickabel vielleicht nicht deutlich genug hervortrat. Hinsichtlich der Wortgebühr war der Satz mit 1,05 M. aus dem Gebührenverzeichnis, auch das Anwachsen während des Weges über das amerikanische Festland sehr wohl bekannt, durch einen leidigen Schreibfehler geriet jedoch die falsche Angabe hinein, was um so mehr zu bedauern ist, weil sie auch die Angaben über die Endgebühr während des Kabelkrieges im Jahre 1886, welche sich auf Anzeigen der Gesellschaften in dem englischen Fachblatt Electrician stützen, in ein falsches Licht zu stellen geeignet sind; diese Angaben müssen jedoch aufrecht erhalten bleiben. Vor allem soll an dieser Stelle nochmals betont werden, dass es für unsere deutsche Geschäftswelt sowohl, als auch für die Ertragsfähigkeit der Kabelunternehmung von grossem Nutzen sein dürfte, wenn die Wortgebühr, ohne einen Gebührenkrieg wachrufen zu brauchen, auf 50 Pf. festgesetzt werden könnte; weshalb bei der in Aussicht genommenen Landung ein Krieg entstehen sollte, ist nicht wohl einzusehen, da ein in England beschlossener billigerer Wortpreis die deutschen Telegraphenämter, über die doch alle Sendungen zu gehen hätten, unberührt lassen könnte. E. A.