Titel: [Kleinere Mitteilungen.]
Fundstelle: Band 319, Jahrgang 1904, Miszellen, S. 191
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[Kleinere Mitteilungen.] [Kleinere Mitteilungen.] Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Werkstatt-Betrieb und -Organisation. Mit besonderem Bezug auf Werkstatt-Buchführung von Dr. phil. R. Grimshaw. Mit 355 Formeln und Diagrammen meistens aus der Praxis berühmter amerikanischer Firmen. Hannover 1903. Gebr. Jänicke. Preis geb. 20 Mk. Die Kalksandsteinfabrikation. Von Ernst Stöffler, Zürich. Mit 100 Abbildungen und 3 Tafeln. Berlin 1904. Tonindustriezeitung. Preis geb. 5 Mk. Elektrische Bahnen. Zeitschrift für das gesamte elektrische Beförderungswesen. Herausgegeben von Prof. Wilh. Kübler, Dresden. Erster Jahrgang. München und Berlin 1903. R. Oldenbourg. Preis geh. 16 Mk. Lehrbuch der Physik. Zum besonderen Gebrauche für Technische Lehranstalten sowie zum Selbststudium. Bearbeitet von Johann Kleiber, Reallehrer an der städtischen Handelsschule in München und Dr. B. Karsten, Oberlehrer am Technikum der freien Hansastadt Bremen. Mit zahlreichen Abbildungen, durchgerechneten Musterbeispielen und Uebungsaufgaben samt Lösungen. Zweite Auflage. München und Berlin 1903. R. Oldenbourg. Preis geb. 4 Mk. Sechsstellige logarithmisch-trigonometrische Tafeln nebst Hilfstafeln, einem Anhange und einer Anweisung zum Gebraucheder Tafeln. Von Prof. S. Stampfer in Wien. Neu bearbeitet von Prof. Ed. Dolezal in Leoben. Zwanzigste Auflage (Schulausgabe) Wien 1904. Karl Gerolds Sohn. Preis geb. 3 Mk. Wie eine moderne Teerdestillation mit Dachpappenfabrik eingerichtet sein muss. Von Willy Peterson-Kinberg, Ingenieur-Chemiker und Betriebsleiter. Mit 77 Abbildungen und einer Tafel. Wien und Leipzig 1904. Hartleben. Preis geh. 4 Mk., geb. 4,80 Mk. Précis d'Astronomie pratique. Par Paul Stroobant, Astronome à l'Observatoire royal de Belgique, Professeur à l'Université de Bruxelles. Paris, Gauthier-Villars. Preis geh. 2 fr. 50 c., geb. 3 fr. Essais des métaux. Par L. Gages, Chef d'escadron d'Artillerie. Paris, Gauthier-Villars. Preis geh. 2 fr. 50 c., geb. 3 fr. Entropy; or, Termodynamics from an Engineers Standpoint and The Reversibility of Thermodynamics, by James Swinburne. Westminster 1904. Archibald Constable & Co. Hie Europa! – Hie Amerika! Aus dem Lande der krassen Utilität. Von Jul. H. West, Ingenieur. Berlin. Franz Siemenroth. Preis 1 Mk. Bücherschau. Die Dampfturbinen und die Aussichten der Wärmekraftmaschinen. Versuche und Studien von Dr. A. Stodola, Professor am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. 8°. 220 S. mit 119 Textfiguren und einer Tafel. Berlin, 1903, Julius Springer. Preis M. 6.–. Der erste Keim zu diesem Buche liegt in dem Vortrag, den der Verfasser auf der 43. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure zu Düsseldorf gehalten hat und der als erweiterte Abhandlung zu Anfang des vergangenen Jahres veröffentlicht wurde.Zeitschrift d. V. d. J. 1903. S. 1 u. f. Der Verfasser hat dem Buch ein Begleitwort mit auf den Weg gegeben, worin er sich gegen die Vertreter jener Richtung wendet, die unverkennbar darauf hinzielen, den Maschinenbau ganz auf die durch das Grossexperiment unterstützte Empirie zu begründen. Dieses Beginnen hält Stodola zwar nicht für unmöglich, aber auch nicht für technisch-wirtschaftlich. Er betont vielmehr den Standpunkt, dass bei einer grundsätzlich neuen Sache zunächst deren wissenschaftliche Grundlagen klargelegt werden müssen, auf denen der technische Aufbau und Ausbau erfolgen könne. Freilich dürfte es heute kaum einen auf der Höhe seines Berufes stehenden Ingenieur geben, der auf seinem Sondergebiete keine Kenntnis von den ihm zugänglichen Ergebnissen der Forschung nähme. Man könnte im Gegenteil behaupten, dass die Industrie wie die technischen Unterrichtsanstalten mehr denn je an eigene Forschungsaufgaben herantreten und dieselben unter Berücksichtigung der Bedingungen der vielgestaltigen Wirklichkeit wissenschaftlich bearbeiten. Der Fortgang solcher Arbeiten, die neben den technischen Ausführungen zur Prüfung der konstruktiv gebotenen Mittel und Wege, sowie zur Untersuchung der inneren Vorgänge einhergehen, wird dann meist von allen Beteiligten mit lebhafter Spannung verfolgt. Auf diese Weise können sich alle Zweige technischen Wissens und Könnens Hand in Hand arbeiten, wobei gerade die Wissenschaft der umfassenden Wirklichkeit nachdrücklich gefördert zu werden vermag. Es soll damit allerdings nicht geleugnet werden, dass es auch einseitige Empiriker geben mag, wie nicht minder einseitige Theoretiker, gegen welche in gleicher Weise Stellung genommen werden muss. Das Thema des Buches bedingt eigentlich eine Zweiteilung des Stoffes mit einem Hauptabschnitt über die Dampfturbinen im besonderen und einem solchen über die Wärmekraftmaschinen im allgemeinen. Aus taktischen Erwägungen hat Stodola indes einige mathematische Untersuchungen über Dampfturbinenproblemevon dem übrigen Stoff losgetrennt und in einem eigenen Abschnitt, den er zwischen die beiden vorgenannten Teile einschaltet, vereinigt. Damit erreicht der Verfasser, dass der Leser je nach seiner Anteilnahme am behandelten Gesamtgebiet den ihm zusagenden Lesestoff auswählen kann. Wer sich nur einen allgemeinen Ueberblick über die wichtigeren Dampfturbinensysteme verschaffen will, ohne auf die Einzelheiten näher einzugehen, ist vorweg auf das letzte Kapitel des ersten Hauptabschnittes, die Dampfturbinensysteme zu verweisen, in dem die Turbinen von de Laval, Stumpf bezw. Riedler-Stumpf, Zoelly, Curtis, Parsons und Rateau ziemlich ausführlich besprochen werden. Darunter vermisst man die praktisch erprobte Dampfturbine von SegerGénie civil 1901. S. 313. mit zwei gegenläufigen Laufrädern, die nach Versuchen der Stockholmer Professoren Andersson und Rosborg wohl eine günstige Dampfausnutzung erreichte, jedoch in ihrem mechanischen Teil unvollkommen blieb. Die Hervorhebung dieses Systems erlangt entwicklungsgeschichtliche Bedeutung, seit Riedler-Stumpf den Bau ähnlicher Turbinen ins Auge gefasst haben. Auch mussten die Mitteilungen über die Konstruktionen von Riedler-StumpfVgl. Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft, Jahrgang 1904. ziemlich unvollständig bleiben, weil zur Zeit der Drucklegung des Buches über dieselben noch wenig bekannt gegeben wurde. Nachdem noch einige andere Vorschläge kurz erwähnt sind, geht Stodola schliesslich zu einem Vergleich der Kolbendampfmaschine mit der Dampfturbine über. Das Hauptgewicht der Stodolaschen Arbeit liegt in der wissenschaftlichen Klarlegung der Strömungsvorgänge des Dampfes und der damit zusammenhängenden Energieumwandlung in der Turbine. Stodola verlässt bei seinen Untersuchungen grundsätzlich die bisher allgemein beibehaltene Annahme einer widerstandslosen Strömung. Um den Einfluss der Bewegungswiderstände bei den Arbeitsvorgängen der Dampfturbine anschaulich darzustellen, macht er ausgedehnten Gebrauch von dem Entropiebegriff und dem Temperatur-Entropiediagramm, das nicht allein einen quantitativen, sondern auch einen qualitativen Einblick in den naturgesetzlichen Zusammenhang der Wärmevorgänge darbietet. Die umfangreichen Versuche über die Dampf Strömung, welche. Stodola im graphischen Bilde wiedergibt, liefern vor allem das technisch bedeutsame Ergebnis, dass die de Lavalsche Dampfdüse richtigen Grundsätzen entspricht, wodurch eine langwierige Streitfrage zum vorläufigen Abschluss gelangt ist. Das Kapitel über die Energieumwandlung in der Turbine behandelt hauptsächlich die Umsetzung der Wärmeenergie in Geschwindigkeitsenergie, die „hydraulischen“ Verhältnisse und die Effektberechnung der verschiedenen Turbinensysteme. Zur Verfolgung der Vorgänge in der vielstufigen Turbine hat Stodola ein sehr übersichtliches graphisches Verfahren mit besonderer Berücksichtigung der Parsonsturbine angegeben. Freilich werden die vereinfachenden Annahmen, um auf den halben Reaktionsgrad zu kommen, in der Wirklichkeit wohl schwerlich ganz zutreffen oder erreichbar sein. In baulicher Hinsicht bespricht Stodola fast ausschliesslich die Radscheiben, zu deren Festigkeitsberechnung er einige wesentliche Beiträge liefert. Von dynamischen Problemen sind in erster Linie die Erschütterungsfreiheit kreisender Scheiben und Weilen und namentlich die Erscheinung der kritischen Geschwindigkeit behandelt worden, die zuerst Föppl wissenschaftlich erklärt hat. Dieses Gebiet hat Stodola durch das Auffinden einer kritischen Geschwindigkeit „zweiter Art“ bereichert. Im letzten Hauptabschnitt bietet der Verfasser eine gedrängte Darstellung der thermodynamischen Grundlagen für den gesamten Motorenbau und erörtert einige neuere Vorschläge für Arbeitsverfahren von Wärmekraftmaschinen, welche auf erhöhte Wirtschaftlichkeit in der Brennstoffausnutzung abzielen. Im Gegensatz dazu wird auch die unmittelbare Erzeugung elektrischer Energie aus Kohle oder das thermoelektrische Problem im weitesten Sinne des Wortes gestreift, dessen technisch befriedigende Lösung noch immerhin gewaltige Schwierigkeiten in sich birgt. Der Inhalt des Buches erstreckt sich im ganzen, wie schon sein Titel sagt, mehr auf Versuche und Studien wie auf konstruktive Einzelheiten, obgleich nach dieser Richtung manches Wertvolle eingeflochten ist. Jedenfalls ist das Gebiet der Dampfturbinen bisher in keiner anderen Veröffentlichung so umfassend in seinen wissenschaftlichen Grundlagen als auch inbezug auf die technisch beachtenswerten Systeme behandelt worden, wie in der vorliegenden Arbeit von Stodola. Leipzig. K. Merk. Leitfaden zur Konstruktion von Dynamomaschinen und zur Berechnung von elektrischen Leitungen. Von Dr. Max Corsepius. Dritte vermehrte Auflage. Mit 108 in den Text gedruckten Abbildungen und zwei Tabellen. Berlin 1903. Julius Springer. Das Erscheinen einer dritten Auflage eines Werkes zeugt, bei der heutigen Ueberschwemmung des Büchermarktes, schon im vornhinein für die Trefflichkeit der vorhergegangenen Auflagen. Soll ein Werk zeitgemäss sein, so muss es sich auch der neuesten Entwicklung von Theorie und Praxis vollkommen anpassen. Dies trifft nun bei diesem Werke vollkommen zu, und zeigt der Verfasser in demselben insbesondere, dass sich ein- und mehrparige Wechselstrommaschinen den gleichen Grundsätzenwie die Gleichstrommaschinen anpassen und daher ein Gegensatz zwischen diesen Maschinen nicht besteht. Es findet sich sonach eine Einheitlichkeit in Durchführung der Berechnungen für die Gleich- und Wechselstrommaschinen, die als das wesentliche Merkmal dieses Buches angesehen werden kann. Gegenüber den beiden ersten Auflagen weist dieses Werk eine wesentliche Umarbeitung und Vervollständigung des Stoffes auf, indem die mannigfachen Umwälzungen im Baue elektrischer Maschinen eine geänderte Gruppierung und die Aufnahme neuer Abschnitte notwendig machten. So wurden namentlich die ein- und mehrphasigen Wechselstrommaschinen in viel eingehenderer Weise als vorher behandelt. Der Verfasser hat es vermieden, detaillierte Zeichnungen aufzunehmen und mit Recht das Hauptgewicht auf die Klarlegung der für die Konstruktion massgeben- den Grundsätze gelegt. Die Berechnungen sind in klarer, für den praktischen Konstrukteur geeigneter Weise durchgeführt und beschränken sich auf typische Fälle der Praxis. Entsprechend der dermaligen Entwicklung des Dynamobaues, bei welchem der richtigen Ausbildung der Nuten die grösste Aufmerksamkeit gewidmet wird, wurde dieser Gegenstand auf Grund sehr einfacher aufgestellter Bedingungen, in eingehenderer Weise berücksichtigt. Es ist mit diesem Buche eine gründliche und wertvolle Arbeit geliefert, welche jedem, der sich mit den einschlägigen Arbeiten zu beschäftigen hat, nur die besten Dienste leisten wird. A. P. La traction électrique. Tramways, locomotives et metropolitains électriques. (Traction dans les mines, sur eau et sur route) von Paul Dupuy. Paris 1903. G. Naud. In dem sehr umfangreichen Werk behandelt der Verfasser die verschiedenartigsten Transportmittel, insbesondere die mit elektrischem Antrieb, und begleitet seine Ausführungen mit zahlreichen Abbildungen. Vergleichende Zusammenstellungen über die Länge der Linien, den Stromverbrauch usw. aller Länder Europas geben ein interessantes Bild über die Entwicklung der elektrischen Bahnen. Die Einteilung der verschiedenen Systeme in einzelne Klassen erleichtert den Ueberblick in die Vorteilhaftigkeit der einen und anderen Betriebsart. Von den theoretischen Erläuterungen zu den praktischen Ausführungen übergehend, werden die Schaltungsanordnungen, konstruktiven Einzelheiten, Lege- und Betriebsverhältnisse, Längen und Kosten der verschiedenen elektrischen Bahnen der einzelnen Länder besprochen. Eine besondere tabellarische Zusammenstellung aller bestehenden Bahnen, nach Ortsnamen geordnet (Seite 344 u. ff.) verzeichnet die Namen der Betriebsgesellschaften, der Gesellschaften, die die Bahn erbauten, des verwendeten Systems, Jahr, Länge usw. Hierdurch erhält das Werk auch vom Geschäftsstandpunkte einen gewissen Reiz. H. Eingesandt. Das Technolexikon des Vereins Deutscher Ingenieure.S. D. p. J. 1903. 318, 367. (Kurzer Bericht über den Stand der Arbeiten Februar 1904.) An dem 1901 vom Verein Deutscher Ingenieure ins Leben gerufenen Unternehmen eines allgemeinen technischen Wörterbuches für Uebersetzungszwecke (In drei Sprachen, Deutsch, Englisch und Französisch) arbeiten jetzt 363 in- und ausländische technische Vereine mit: 274 deutsche, österreichische und schweizerisch-deutsche, 51 englische, amerikanische, südafrikanische usw., und 38 französische, belgische und schweizerisch-französische. Von Firmen und Einzelpersonen haben 2573 ihre Originalbeiträge zugesagt. Das Ausziehen sowohl ein- als besonders mehrsprachiger Texte (Lehrbücher, Abhandlungen, Geschäftsbriefe, Geschäftskataloge, Preislisten usw.) sowie ferner der bisherigen Wörterbücher ergab bis jetzt im ganzen 1920000 Wortzettel. Hierzu kommen nun in den beiden nächsten Jahren (bis Mitte 1906) noch die Hundertausendevon Wortzetteln, die sich aus der redaktionellen: Bearbeitung der schon eingesandten und der noch einzuliefernden Originalbeiträge der 2573 in- und ausländischen Mitarbeiter ergeben werden. Zur Niederschrift dieser Beiträge waren den Mitarbeitern besondere handliche „Merkhefte“ zur Verfügung gestellt worden, von denen schon jetzt 317 gefüllt zurückgekommen sind. Alle noch ausstehenden Beiträge werden bis Ostern dieses Jahres 1904 eingefordert. Die Mitarbeiter werden daher ergebenst gebeten, ihre Merkhefte oder sonstigen Beiträge – wofern mit der Redaktion nicht ausdrücklich eine spätere Frist vereinbart wurde – bis Ende März d. J. abzuschliessen und an die unten angegebene Adresse einzusenden. Da die Drucklegung des Technolexikons Mitte 1906 beginnen soll, so können verspätete Beiträge nur bis zu diesem letzteren Zeitpunkte mitverwertet werden, d.h. ausnahmsweise. Zu jeder weiteren Auskunft ist der leitende Redakteur gern bereit; Adresse: Technolexikon, Dr. Hubert Jansen, I Berlin (NW. 7), Dorotheenstrasse 49.