Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 319, Jahrgang 1904, Miszellen, S. 735
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Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Der Spannungsabfall in Wechselstromgeneratoren. Die beiden ältesten Methoden zur Bestimmung des Spannungsabfalles sind die von Behn-Eschenburg (E. T. Z. 1892, S. 651) und Rothert (E. T. Z. 1896, S. 575). Erstere ergibt zu hohe Werte für den Abfall, letztere zu niedrige. Die Methoden von Arnold und Potier, die später entstanden sind, liefern bessere Ergebnisse. Neuerdings hat Behn-Eschenburg (E. T. Z. 1904, S. 397) eine Abhandlung geschrieben, in der beide zuerst genannten Methoden korrigiert werden. Der Rechnung wird in dieser eine rein induktive Belastung (cos φ = 0; Belastungsstrom gegen zugehörige Spannung um 90° in der Phase verschoben) zugrunde gelegt, was für praktische Bedürfnisse ausreichend ist. Der Abfall für eine andere Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung lässt sich unschwer aus dem bei cos φ = 0 berechnen. Für den angenommenen Fall (cos φ = 0) geht die geometrische Zusammensetzung der einzelnen Grössen in die arithmetische über, und die Rechnung wird verhältnismässig einfach. Die für Ankerfluss und Schenkel-Ampère-Windungszahl erhaltenen Ausdrücke werden mit denen der früheren Methoden verglichen und entsprechende Korrektionen angebracht. Benötigt wird zur Bestimmung des endgültigen Abfalles nur die Leerlauf- und Kurzschlusscharakteristik. Durch Division der Leerlauf Spannung in die zugehörige Erregerstromstärke wird eine weitere Kurve gewonnen, die ein Bild des magnetischen Widerstandes bei den verschiedenen Sättigungen abgibt. Mit Hilfe dieser Kurve werden die Korrektionen der ursprünglichen Methoden vorgenommen. I. Verbesserte Behn-Eschenburg-Methode. \left{{i_1\mbox{ Erregerstrom}}\atop{J\mbox{ Ankerstrom}\ \ \ }}\right\}\mbox{ für die der Abfall gefunden werden soll,} J_{k_1} Kurzschlussstrom für Erregung i1. Textabbildung Bd. 319, S. 735 Fig. 1. Leerspannung, W magnetischer Widerstand Jk Kurzschluss-Strom. Die anderen Bezeichnungen folgen aus Fig. 1. 1.e_a=E_{L_1}\,\frac{J}{J_{k_1}} Abfall nach der früheren Methode; 2. e'_a=e_a+\frac{1+\alpha\,\frac{m}{n}}{1+\alpha} Korrigierter Spannungsabfall. Hierin ist 1+\alpha-\frac{s\,\cdot\,i}{\sqrt{2}\,\cdot\,1,5\,S\,J_k}=\frac{\mbox{Schenk.-Amp.-Wdg.}}{\mbox{Ank.-Amp.-Windgn.}} 3. Die endgültige Spannung E ist E=(E_{L_1}-e'_n)\,\frac{m}{o}; o gehört zur Erregung i2; i_2=l_1-\frac{1,5\,\sqrt{2}\,\frac{S}{s}\,J}{1+\varepsilon}; ε = 0,2 für starke Sättigung. Textabbildung Bd. 319, S. 736 Fig. 2. EL Leerspannung, W magnetischer Widerstand, Jk Kurzschluss-Strom, i Erregullg. II. Verbesserte Rothert-Methode. \left{{i_1\mbox{ Erregerstrom}}\atop{J\mbox{ Ankerstrom\ \ \ }}}\right\}\mbox{für die der Abfall gefunden werden soll,} J_{k_1} Kurzschlussstrom für Erregung i1. Die anderen Bezeichnungen folgen aus Fig. 2. 1. Zuerst wird gebildet: i_1\,\frac{J}{J_k} Alte Rothert-Methode; 2.i_1\,\frac{J}{J_k}\,\frac{1+\alpha\,\frac{m}{n}}{1+\alpha}=a gesetzt; 3.i1a = i2. Zu i2 gehören E_{L_1} und o; 4.E=E_{L_1}\,\frac{p}{o}; p ist ein Wert der Kurve W, der zu i_3=i_1-\frac{\sqrt{2}\,\cdot\,1,5\,\cdot\,S\,\cdot\,J}{1,2\,s} gehört. Beide verbesserte Methoden sind etwas umständlich und undurchsichtig, aber man erhält mit ihnen zuverlässige Ergebnisse. Bücherschau. Technische Hilfsmittel zur Beförderung und Lagerung von Sammelkörpern (Massengütern). Von M. Buhle. II. Teil. 4°. Berlin, 1904. Julius Springer. Der vorliegende zweite Teil besteht, ebenso wie der erste, aus einer Anzahl meist unverändert zusammengestellter Einzelaufsätze des Verfassers, die bereits in verschiedenen Zeitschriften erschienen sind. Durch diese Zusammenstellung der zerstreuten und nicht jedermann bequem zugänglichen Abhandlungen hat sich der auf dem Gebiet des Transportwesens bestens bekannte Verfasser sicher den Dank aller Fachgenossen erworben. Allerdings bringt die Aneinanderreihung verschiedener Aufsätze eine Gefahr mit sich, dass nämlich die einzelnen Artikel sehr ungleich ausfallen, wenn der Leserkreis der betr. Zeitschriften nicht auf derselben Stufe der fachmännischen Spezialkenntnisse steht. Während dem Ingenieur, der vielfach mechanische Transportmittel verwenden muss, eine konstruktive Zeichnung und eine alle Vor- und Nachteile des fraglichen Systems erörternde Kritik erwünscht ist, genügt dem, der sich nur etwas informieren will, eine Beschreibung an Hand von Prinzipskizzen und photographischen Aufnahmen. Einige, allerdings kurze Abschnitte des Buches stehen auf dem letzteren Standpunkt, so dass sie dem Transportingenieur nur wenig bieten. Andere wie der erste, in dem Schüttel- und Schubrinnen, Kratzertransporteure und Becherwerke nach Ausführungen von Gebr. Commichau besprochen werden; der zweite, der eine sehr interessante Zusammenstellung einer Reihe von Konstruktionszeichnungen von Druckluftlokomotiven bringt, und besonders der letzte über Anlagen zum Fördern und Lagern von Getreide, der an Hand eines umfangreichen Materials an Skizzen und Zeichnungen eine grosse Reihe von Getreidespeichern mit ihren Transport- und Verladeeinrichtungen beschreibt, sind wertvolleund inhaltreiche Arbeiten. Interessant ist auch die Abhandlung über die Topfschen Feuerungen und Mälzereieinrichtungen, deren zeichnerische Beigaben leider keine genauen Konstruktionszeichnungen sind; zum Teil hätten sie schon gewonnen, wenn bei den vielfachen Grundrissen und Querschnitten von Speichern der ungefähre Maasstab angegeben wäre! Dass bei der grossen Menge von Illustrationen – das Buch enthält auf 200 Seiten 551 Figuren, ausserdem drei Tafeln und acht Schaubilder von Speichern und dergleichen – verschiedene hätten fehlen können, da sie nur wenig erkennen lassen (z.B. Fig. 13 auf S. 97 u.a.m.), ist leicht erklärlich. Immerhin ist das gebrachte Material ein so grosses und umfangreiches, dass jedem Spezialtechniker und mehr noch dem, der das Gebiet nur informatorisch durchstreifen will, manches Wissenswerte geboten wird. Bei der Besprechung einzelner Transportvorrichtungen hätten wohl noch einige Bemerkungen mehr über Energiebedarf, gebräuchliche Umdrehungs- bezw. Geschwindigkeitszahlen und dergleichen gemacht werden können, doch scheint der Verfasser diese Angaben einer später herauszugebenden systematischen Umarbeitung der beiden Bände vorzubehalten, die auch auf die Berechnung und konstruktive Gestaltung der einzelnen Massentransportmittel näher eingehen soll. Erfreulich ist es, aus dem Buche zu ersehen, dass seit einigen Jahren gerade deutsche Ingenieure und Firmen bestrebt sind, diesem Teile des Maschinenbaues besondere Aufmerksamkeit zu widmen und ihn auf einen Stand zu bringen, der die ersten bahnbrechenden amerikanischen Ausführungen, was die sorgfältige Durchbildung der Einzelheiten anbetrifft, weit überragt. Stephan. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Die Hydrovolve und die Hydrolokomotive. Zwei Arbeiten über Wasserkraft von Frank Kirchbach, Kgl. Prof. München, 1904. Otto Lehmann. Preis geh. 1 M. Les Carburateurs, par Lucien Périssé, Ingénieur des Arts et Manufactures. Paris. Gauthier-Villars. Preis geb. 2 fr. 50 cts. Das Skizzieren ohne und nach Modell für Maschinenbauer. Ein Lehr- und Aufgabenbuch für den Unterricht von Karl Keiser, Zeichenlehrer an der Städtischen Gewerbeschule zu Leipzig. Mit 24 Abbildungen und 23 Tafeln. Berlin, 1904 Julius Springer. Preis geb. 3 M. Woher kommen die Weltgesetze? Von Baurat J. Kübler in Esslingen. Mit 3 Figuren im Text. Leipzig, 1904. B. G. Teubner. Preis 1 M. Le Turbine a vapore et a Gas. Von Ing. G. Belluzzo. Mit 300 Abb. Milano 1905. Ulrico Hoepli. Verdampfen, Kondensieren und Kühlen. Erklärungen, Formeln und Tabellen für den praktischen Gebrauch. Von E. Hausbrand, Oberingenieur der Firma C. Heckmann in Berlin, Mit 21 Abb. und 76 Tabellen. Dritte, durchgesehene Auflage. Berlin, 1904. Julius Springer. Preis geb. 9 M.