Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 320, Jahrgang 1905, Miszellen, S. 79
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Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Die Klemmenspannung der Wechselstromgeneratoren unter verschiedenen Belastungen. Dr. Torda gibt in der „E. T. Z.“ 1904, H. 31, eine neue Methode zur Bestimmung des Spannungsabfalles an, die wie die neue Methode von Dr. Behn-Eschenburg („E. T. Z.“ 1904, H. 20) nur der Leerlaufs- und Kurzschluss-Charakteristik bedarf, aber nicht wie letztere einen Erfahrungsfaktor benötigt. Textabbildung Bd. 320, S. 79 Fig. 1. Wie Beim – Eschenburg geht Torda von der bekannten Verteilung des magnetischen Feldes in der Wechselstrommaschine aus und stellt mit Hilfe der Kirchhoffschen Regeln fünf Fig. 1. Gleichungen auf (die leider nicht angegeben sind), aus denen er die endgültige Gleichung. i^2={i_0}^2+{i_s}^2\,\left(\frac{r^2}{{r_s}^2}\right)^2+2\,i_o\,i_s\,\frac{r^2}{{r_s}^2}\,\mbox{sin}\,\varphi ableitet. Hierin ist i: der Erregerstrom beim Ankerstrom J, für den die Klemmenspannung P bestimmt werden soll, io: der Erregerstrom, der eine Leerspannung = P erzeugen würde, is: der Erregerstrom, der den Kurzschlusstrom J erzeugt r:\,\frac{\mbox{Erregerstrom}\,i_0}{\mbox{zugehörige Leerspannung}} rs: der Wert der r-Kurve für E = 0 (Kurzschluss), φ: der Phasenverschiebungswinkel zwischen Ankerspannung und Ankerstrom. Textabbildung Bd. 320, S. 79 Fig. 2. Den maximalen Abfall erhält man bei cos φ = 0. Obige Gleichung geht über in: i^2=\left(i_0+i_s\,\frac{r^2}{{r_s}^2}\right)^2 Zeichnet man (Fig. 1) ausser der EMK- und Kurzschlusskurve auch noch die Werte für r^2\,\frac{i^2}{E\,M\,K^2} in Abhängigkeit von i in ein Koordinatensystem, so ergibt sich für die Klemmenspannung P bei dem Ankerstrom J folgende einfache Konstruktion: (Fig. 1.) Aus der Kurzschlusskurve wird der zu J gehörige Erregerstrom is entnommen und von A nach links abgetragen. In B ein Lot BC = rs2 errichtet; die Grade AC bis D gezogen; in D ein Lot errichtet bis zum Punkt F. P ist dann als Schnittpunkt der Horizontalen durch F und des Lotes in A gegeben. Es ist nämlich i-i_o+i_s\,\frac{r^2}{{r_s}^2} und die EMK für io war gleich der Klemmenspannung gesetzt worden. Den kleinsten Abfall erhält man bei cos φ = 1. Die ursprüngliche Gleichung geht über in i^2={i_o}^2+{i_s}^2\,\left(\frac{r^2}{{r_s}^2}\right)^2 Nachdem A\,K=i_s\,\frac{r^2}{{r_s}^2} wie vorher gefunden ist, schlägt man (Fig. 2) über OA einen Halbkreis und findet mit Hilfe von AG = AK die Grösse io = OG = OH. P wie vorher gefunden. Nimmt φ einen anderen Wert an, so ist über OA ein Kreisbogen so zu schlagen, dass ∡ OGA = 90 + φ wird. Die Konstruktion ist sonst dieselbe. Die Schwimmbrücke von Kampmann. Die Schwimmbrücke von Kampmann ist im wesentlichen eine Pontonbrücke. Die Brückenträger unterscheiden sich von den gewöhnlichen Pontons dadurch, dass sie allseitig geschlossen sind und die Form eines an dem einen Ende spitz auslaufenden Zylinders haben (Fig. 1.) Ihr Vorzug vor den gewöhnlichen Pontons in Schiffsform besteht darin, dass sie beim Schadhaftwerden zur Wiederinstandsetzung nicht an Land geschafft zu werden brauchen, sondern nach Entlastung der Brückenauflager gedreht und so ohne Ausfahren auch in dem gewöhnlich unter Wasser liegenden Teil nachgesehen, repariert und neu gestrichen werden können. Hierzu sind die Pontons durch Querschotte b in mehrere wasserdichte Abteile eingeteilt, und aussen je nach der Breite der Brücke mit zwei oder mehrere fest angebrachte, aus -Eisen e gebildete, umlaufende Ringe (Fig. 2) versehen, in welche das Sattelstück d, das die Brücke trägt, gleitbar eingelegt ist. Die senkrechten Flanschen von d und e können durch Bolzen miteinander verbunden werden. Die Querschotte sind ebenso wie die ebene Stirnwand mit zwei Mannlöchern a versehen, derart, dass ein Mannloch stets oberhalb des Wasserspiegels gelegt werden kann und so immer zugänglich ist. Die Anbringung der Mannlöcher in den senkrechten Wänden statt in den Seitenwänden bietet den Vorteil, dass die Mannlöcher der hinteren Stirnwand, der Einsteigewand, in ruhigem Wasser sich befindet und daher auch bei Hochwasser besser erreicht werden können, als im Strom liegende Mannlöcher in den Seitenwänden. Textabbildung Bd. 320, S. 80 Fig. 1. Textabbildung Bd. 320, S. 80 Fig. 2. Textabbildung Bd. 320, S. 80 Fig. 3. Zum Ausfahren eines völlig unbrauchbar gewordenen Pontons werden die Verbindungsbolzen zwischen den Flanschen d und e gelöst, und das Ponton durch Einlassen von Wasser gesenkt. Das neue Ponton wird unter Wasserballast eingefahren, durch Auspumpen des Wassers gehoben und dann verschraubt. Die Winde zum Ausfahren der Brücke, wird auf Auskragungen h der Brückenbahn (Fig. 3) aufgestellt und die Windenkette läuft über eine vom Anker i gehaltene Rolle zum Ponton. Die gleiche Anordnung befindet sich auf der anderen Brückenseite zur Sicherung gegen Winddruck. Die Unterbringung der Winden auf den genannten Auskragungen ist für den Bedienungsmann vorteilhaft, weil dieser durch den Verkehr auf der Brücke nicht gestört wird und andererseits auch die Winden sich an einer Stelle befinden, wo sie nicht hinderlich sind und von wo eine bessere Uebersicht gewährleistet ist. Die Teile der Brückenbahn, an welchen sich die Auskragungen befinden, werden zweckmässig aus Rahmen von ∪-Stahl oder aus Holz so hergestellt, dass sie leicht in den Brückenbelag eingefügt werden können. In dem Rahmen befindet sich ein Belag gleich dem der Brücke. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Die Kältemaschine. Gemeinverständlich bearbeitet für Besitzer von Kühlanlagen, Industrielle, Praktiker und angehende Techniker von Georg Götische, Ingenieur in Altona. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 107 Abb. und 32 Tab. Hamburg, 1904. J. Kriebel. Preis geb. 3 Mk. Die Fabrikation der flüssigen Kohlensäure. Von Dr. E. Luhmann. Mit 69 Abb. Berlin, 1904. Max Brandt & Co. Preis geh. 3 M., geb. 3.80 M. Die Dampfturbine von Parsons mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verwendung als Schiffsmaschine. Von Max Dietrich, Marine-Oberingenieur a. D. Mit 17 Abb. und 1 Tabelle über Dampfverbrauch. Rostock, 1905. C. J. E. Volckmann (Volckmann & Wette). Preis geh. 1,50 M. Aus Natur und Geisteswelt: Bilder aus der Ingenieurtechnik. Von Curt Merckel, Ingenieur. Mit 43 Abb. Leipzig, 1904. B. G. Teubner. Preis geh. 1 M., geb. 1,25 M.