Titel: Kleinere Mitteilungen.
Fundstelle: Band 320, Jahrgang 1905, Miszellen, S. 428
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Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Eine neue Belastungsmethode von Wechselstromgeneratoren. In Heft 19 der „E. T. Z.“ 1905 geben Hobart und Punga eine neue Methode zur Belastung grosser Wechselstromgeneratoren an, bei der man an Energiezufuhr nur soviel aufwenden muss, als den Verlusten im Generator entspricht und bei der diese – im Gegensatz zu den Methoden von Mordey und Behrend – so auftreten, wie es bei vollbelasteter Maschine der Fall ist. Ausserdem sind keine besondere Anordnungen wie Umschaltung der Wicklung oder Anbringung eines weiteren Schleifringes erforderlich. Der Generator wird, nachdem er auf die ungefähre Temperatur vorgewärmt ist, abwechselnd durch eine gewisse Leererregung und durch einen gewissen Kurzschlusstrom belastet. Wenn man zunächst von der Reibung und den Verlusten in der Erregung absieht, so ist der gesamte Verlust im Generator gleich Magnetisierungsarbeit plus Stromwärme im Anker. Da man diese Verluste nicht gleichzeitig herstellen kann, so ist es klar, dass man, nur auf den Gesamtarbeitsverlust zu kommen, den Generator in den einzelnen Zeitabschnitten stärker belasten muss als der normalen Magnetisierungsarbeit resp. dem normalen Kurzschlusstrom entspricht. Soll z.B. die Hälfte der Periode auf die Leererregung verwendet werden, so hat man diese so zu erhöhen, dass der doppelte Energieverlust auftritt. Ebenso ist es beim Kurzschlusslauf. Die beiden Zeitabschnitte von Leererregung und Kurzschluss brauchen indes nicht gleich zu sein, man kann sie abändern. Dadurch hat man ein Mittel an der Hand, auch die Erregerarbeit auf das richtige Mass einzustellen. (Auf die Reibungsarbeit braucht nicht weiter eingegangen zu werden, da diese bei beiden Versuchen dieselbe bleibt). Man kann nämlich für verschiedene Verhältnisse der Zeitabschnitte von Leer- und Kurzschlusslauf die Summe der Erregerenergien bilden und zu einer Kurve auftragen. Diese ergibt dann für die verlangte Energiemenge der Erregung das Verhältnis der beiden Zeiten von Leerlauf- und Kurzschlussversuch. Hobart und Punga verfahren zur Bestimmung der einzelnen Zeiten folgendermassen: In der nachstehend gezeichneten Kurve ist Oa = B der Vollasteisenverlust ab = C der Vollasterregerverlust a\,c=\left(1-\frac{1}{a^2}\right)\,a\,b \alpha=\frac{\mbox{Kurzschlusstrom bei Vollasterregung}}{\mbox{normaler Kurzschlusstrom}} O mit c verbunden und bis d verlängert. Textabbildung Bd. 320, S. 428 Dann gibt uns Od' die Grösse des Eisenverlustes und \frac{O\,a}{O\,d'} die Zeitdauer des Leerlaufes im Verhältnis zur ganzen Periode. Hiermit ist auch die Zeitdauer des Kurzschlusslaufes und die Grösse der Kurzschlussenergie gegeben. Wie aus dem Vorstehenden hei vorgeht, müssen die Eisen- und Kurzschlussverluste in Abhängigkeit von der Erregung, die Leerlauf- und Kurzschlusscharakteristik bekannt sein. Diese sind aber leicht zu bestimmen und werden ohnedies aus anderen Gründen, wenn irgend angängig, aufgenommen. Der einzige Punkt in der vorliegenden Methode, der zu Zweifeln Anlass geben könnte, ist die Ungewissheit, ob die Kupferverluste im Anker bei normaler Belastung ebenso gross sind, als beim Kurzschlussversuch. Der Fehler könnte indes nur einige Prozente betragen. Der Telautograph von Gray, welcher Telegramme in Handschrift wiedergibt, wird in „Engineering“ vom 2. Dezember 1904 einer eingehenden Besprechung unterzogen. Derselbe hat, was seinen Vorgängern nicht gelungen ist, in den Vereinigten Staaten von Amerika bereits eine nützliche Anwendung gefunden. Bei diesem Apparat, von dem die nachstehende Figur eine Skizze nebst Schaltungsschema darstellt, wird die Nachricht mit Bleistift auf ein Papierband geschrieben und mit Tinte auf der entfernten Empfangsstation reproduziert; die Aufnahme geschieht vollständig selbsttätig und erfordert keinerlei Aufsicht. Die Bewegung des Aufgabestiftes a wird durch ein Hebelsystem bcd in zwei Drehungskomponenten zerlegt, welche dazu dienen, die Strömstärke zweier elektrischer Kreise dieser Bewegung konform zu verändern. Textabbildung Bd. 320, S. 428 Die Komponenten werden dann im Empfänger wieder zusammengesetzt vermittels zweier in einem starken Magnetfelde befindlicher Spulen ss' die von den beiden durch die Bewegung des Aufgabestiftes beeinflussten Linienströmen durchflössen werden und je nach der Stärke dieser mehr oder weniger in das ringförmige Magnetfeld eintauchen; letztere Bewegungen werden durch ein ähnliches Hebelsystem wie beim Geber auf den Empfangsstift a' übertragen, so dass dieser genau dieselbe Bewegung ausführt wie der Aufgabestift a. Beim Einschalten des Gebers wird selbsttätig frisches Papier auf die Schreibfläche sowohl des Gebers wie des Empfängers gebracht. Der Schreibstift besitzt eine Vorrichtung, welche bewirkt, dass beim Abheben desselben auch der Empfangsstift von der Schreibfläche abgehoben wird. Zu diesem Zweck ist unter der Schreibfläche des Gebers ein Kontakt angebracht, welcher geöffnet oder geschlossen wird, je nachdem der Schreibstift auf das Papier drückt oder davon abgehoben ist. Hierdurch wird ein Induktionsapparat PSS beeinflusst, welcher Wechselströme durch die Linie sendet, die vermittels eines empfindlichen Relais R den sogenannten Federhubmagneten M betätigen, so dass der Empfangsstift auch beim Abheben genau der Bewegung des Aufgabestiftes folgt. Ist der Apparat nicht in Gebrauch, so taucht die Feder in die Tinte ein, ist also immer gefüllt und fertig zum Gebrauch. Der zum Schreiben verfügbare Raum ist beim Geber 50 mm lang, 125 mm breit. Ist er beschrieben, so genügt eine einfache Bewegung des Schalters U, um beiderseits frisches Papier unter die Schreibstifte zu bringen. Der Telautograph soll in den Vereinigten Staaten neben vielen anderen Anwendungen sich auch hauptsächlich für militärische Zwecke als nützlich erwiesen haben. Dr. K. Das Handtachometer von Horn, dessen Konstruktion die beistehende Figur veranschaulicht, gestattet die unmittelbare Ablesung der Umdrehungszahl einer Maschine. Der um eine senkrecht zur Drehachse drehbare Ring k sucht sich infolge der Zentrifugalkraft mit seiner Ebene senkrecht zur Drehachse zu stellen, welchem Bestreben die Spiralfeder f1 entgegenwirkt, so dass der Ring eine von der zu messenden Umdrehungszahl abhängige Stellung einnimmt. Seine Bewegung wird durch ein Hebelsystem in der aus der Figur ersichtlichen Weise auf einen Zeiger übertragen. Textabbildung Bd. 320, S. 429 Zur Erweiterung des Messbereiches ist die Hauptdrehachse mit einem Räderwerk in Verbindung, welches verschiedene Uebersetzungen gestattet. Auf einer Spindel sitzen drei Zahnräder r4, r6, r8, deren jedes in ein entsprechendes Rad r3, r5, r7 auf einer parallelen Achse eingreifen kann, die vermittels der Räder r2, r1 die Hauptdrehachse antreibt. Der Eingriff der Räder r6 in r5 bezw. r4 in r3 erfolgt durch Zusammendrücken der Feder f2 bezw. f3f4, so dass während der Messung selbst durch blossen Druck gegen die Maschinenwelle das passende Uebersetzungsverhältnis gewählt werden kann. Das Tachometer wird von der Firma Geo Thomas & Co., Manchester, in drei Grössen hergestellt mit einem Messbereich von 40 bis 16000 Umdrehungen i. d. Minute. Dr. K. Kühlapparate nach Cellarius und Rabe. Bei der Salzsäuregewinnung ist die grosse Wärme sehr störend, die sich bei der Aufnahme des Salzsäuregases in Wasser entwickelt. Da die Aufnahmefähigkeit des Wassers mit steigender Temperatur erheblich abnimmt, so muss man sorgfältig kühlen, um eine Säure von höherem Gehalt zu gewinnen. Cellarius gab den Tonflaschen („Tourills“), in denen sich die Gasaufnahme vollzieht viereckige Form mit einem nach innen gewölbten Boden, auf dessen Höhe sich eine Leiste bis über die Hälfte der Längsachse erstreckt. Die mit Gas zu sättigende Flüssigkeit fliesst erst an der einen entlang, steigt dann in breitem, flachem Strome über den Sattel hinweg und kehrt auf der anderen wieder nach vorn zurück, wo sie durch den Austrittsstutzen zur nächsten Flasche hinüberwandert. Da die Flaschen, bis an die Muffen im Kühlwasser stehen, so hat auch der Gasstrom Gelegenheit, sich an der Decke des Gefässes abzukühlen. Bequem ist es, dass die Einlauf- und Auslaufstutzen an derselben Stirnwand sitzen. Sie ragen durch den niedrigen Kühlkasten nach aussen; zur Abdichtung ist über sie eine Gummihülse geschoben, die in einer Platte endigt und von aussen am Kühlkasten befestigt wird. Die Verbindung von Flasche zu Flasche geschieht, wie üblich, durch Gummistopfen und gebogene Glasrohre. Dank der getroffenen Anordnung sind sämtliche Verbindungen einer Flaschenreihe mit einem Blick zu übersehen. Das Rabesche Kühlelement dient dazu, die im Absorptionsturm herabrieselnde Flüssigkeit und die aufsteigenden Gase zu kühlen. Es stellt ein kurzes Turmglied dar, zwischen dessen Decke und Boden Kühlwasser läuft, das auf der einen ein-, auf der anderen austritt. Eine grössere Anzahl weiter Kanäle, von der Decke zum Boden führend, gestattet dem Gas und der Absorptionsflüssigkeit den Durchtritt. Ueber den Durchgangslöchern stehen auf Füssen Hauben, die das von oben kommende Wasser zuerst auf die gekühlte Decke leiten, bevor es nach unten abfliesst. Die Elemente werden in den üblichen Weiten von 510, 720, 820, 1000 mm Durchmesser gefertigt und können auch in vorhandene Türme nachträglich eingebaut werden. Die alleinige Ausführung dieser Apparate ist der Firma Deutsche Ton- und Steinzeugwerke Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, übertragen. A. Bücherschau. Neuere deutsche Dampfturbinenliteratur. Den in D. p. J. 1904, 319, S. 718 u. ff. besprochenen Büchern über Dampfturbinen haben sich inzwischen weitere zugesellt. Weil sich eines nicht für alle und alles nicht für einen schickt, deshalb mögen die in ihrer Art beachtenswerten Bücher von vornherein in einer kurzen Uebersicht ihrem eigentlichen Leserkreis zugeordnet werden. Vor allen ragen die zwei Werke von Stodola und Gentsch hervor, welche sich in bezug auf die Auswahl und die Behandlung des Stoffes wesentlich unterscheiden und darum vorteilhaft ergänzen. Die meisterhaften Leistungen Stodolas erstrecken sich auf die wissenschaftlichen und konstruktiven Grundlagen der Dampfturbine. Gentsch beschränkt sich fast ausschliesslich auf die Entwicklung der Systeme und die patenttechnischen Verhältnisse. Man darf ohne Uebertreibung behaupten: „Stodola“ sollte bei keinem Dampfturbineningenieur und -konstrukteur überhaupt und „Gentsch“ bei keinem erfinderisch tätigen und Rechtschutz suchenden Dampfturbineningenieur fehlen. Im Besitz dieser beiden Werke kann der Sonderfachmann die übrigen, bis jetzt erschienenen Bücher über Dampfturbinen ohne empfindlichen Nachteil entbehren; freilich sind „Stodola“ und „Gentsch“ für den Nichtspezialisten zu weitgehend und zu umfangreich. Dem maschinenbaubeflissenen Studierenden ist deshalb eher das Buch von Musil, Bau der Dampfturbinen, zu empfehlen, welcher den Stoff aus den Quellenwerken zusammengetragen, gesichtet und für Lehrzwecke überarbeitet hat. Die elektrotechnischen Kreise werden sich zweckmässig an das Buch des ihnen anderweitig bekannten Verfassers: „Die Dampfturbinen“ von Niethammer, halten. Die für weitere Kreise dargestellte, kleine Schrift von Krebs, „Moderne Dampfturbinen“, eignet sich vorzüglich zur Aneignung einer allgemeinen Uebersicht über die industriellen Dampfturbinensysteme. Vor Beginn der folgenden Einzelbesprechung seien noch einige beschreibende Broschüren aufgeführt, welche hauptsächlich den Nichtfachmann über die Dampfturbine und ihre Verwendbarkeit als Schiffsmaschine aufklären sollen, nämlich: 1.Hermann Wilda:„Die Dampfturbine als Schiffsmaschine“. 23 S. mit 19 Abb. Hannover, 1905. Gebr. Jänecke. 2.Flügger:„Die Dampfturbine als Antrieb der Schiffspropeller“. 23 S. mit 4 Abb. Rostock, 1905. C. J. E. Volckmann. 3.Max Dietrich:„Die Dampfturbine von Parsons mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verwendung als Schiffsmaschine“. 48 S. mit 17 Abb. Rostock, 1905. C. J. E. Volckmann. 4.Max Dietrich:„Die Dampfturbine von Rateau mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verwendung als Schiffsmaschine“. 43 S. mit 15 Abb. Rostock, 1905. C. J. E. Volckmann. Auch die Frage der Gasturbine ist weiter untersucht worden. Ueber die Gasturbine von Dr. Stolzes. D. p. J. 1904, Bd. 319, S. 703. hat Ingenieur Rudolf Barkow im Verlage von C. J. E. Volckmann, Rostock, 1905, eine Broschüre, betitelt: „Studien zur Frage der Gasturbine“, veröffentlicht. Die Dampfturbinen mit einem Anhange über die Aussichten der Wärmekraftmaschinen und über die Gasturbine. Von Dr. A. Stodola, Professor am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Dritte, bedeutend erweiterte Auflage. 470 S. mit 434 Abb. und 3 Tafeln. Berlin, 1905. Julius Springer. Die neue Auflage des Stodolaschen Werkes ist abermals wesentlich bereichert worden. Der Verfasser hat sich seinem Ziele, eine Konstruktionslehre der Dampfturbinen zu schaffen, weiterhin genähert. Im Abschnitt über die Dampfturbinensysteme ist eine grössere Zahl von Werkzeichnungen neuer und alter Turbinensysteme hinzugekommen. Zum ersten Male finden sich in der neuen Auflage Zeichnungen von der nach den Entwürfen von Ingenieur Kolb gebauten Elektraturbine, ausgeführt von der Gesellschaft für elektrische Industrie in Karlsruhe i. B., ferner von den Turbinen der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft in Berlin, der Gebrüder Sulzer in Winterthur und der Maschinenbauanstalt „Union“ in Essen. Ebenso ist der Abschnitt von der Konstruktion der wichtigsten Turbinenelemente erweitert und vertieft worden. Für die Untersuchung der Festigkeit rotierender Scheiben hat Stodola viel neues Material beigebracht. Im wärmemechanischen Teil des Buches sind nicht minder wichtige Einfügungen, wie die thermodynamische Rechentafel von Proell, die Boulvinsche Methode nach Koob, die Tafel von Bánki u.a.m. mit Freuden zu begrüssen. Es würde in der Tat zu weit führen, wollte man an dieser Stelle alle neueren Einzelheiten des Buches eingehend besprechen und würdigen. Einer besonderen Empfehlung bedarf das Stodolasche Werk, welches in anderthalb Jahren drei grosse Auflagen erlebt hat, längst nicht mehr. Es darf in dieser Hinsicht auch auf die Besprechungen der ersten und zweiten Auflage des Stodolaschen Buches zurückverwiesen werden, welche sich in D. p. J. 1904, Bd. 319, S. 191 und S. 718 finden. Im Vorwort der dritten Auflage hat Stodola seine Auffassung über die Entwicklung der Dampfturbine und die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit für dieselbe gekennzeichnet. Diese Stelle, aus welcher zugleich der gerechte Standpunkt der gegenseitigen Ergänzung der einzelnen Tätigkeitszweige, nicht der eines gegenseitigen Ausschliessens hervorleuchtet, möge hier gebührend wiederholt werden. Stodola, ein Mann der hehren Wissenschaft, schreibt als hervorragender Theoretiker und Kenner der Praxis: „Die Entwicklung der Dampfturbine befolgt die sehr gesunde Richtung, nicht durch neue ausgeklügelte Arbeitsweisen verblüffen zu wollen, sondern die Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit des neuen Krafterzeugers durch sorgfältigste feine Konstruktion und eine gleichwertige Ausführung zu heben. Die wissenschaftliche Arbeit ist bemüht, ihr durch Erforschung dunkler oder schwieriger Gebiete und Aufdecken aussichtsloser Seitenwege helfend zur zu stehen. Möge sich dieser Bund auch in Zukunft als fruchtbringend erweisen“. Dampfturbinen. Entwicklung, Systeme, Bau und Verwendung. Von Wilhelm Gentsch, Kaiserl. Regierungsrat und Mitglied des Patentamtes. 395 S. mit 637 Abb. und 4 Tafeln. Hannover, 1905. Helwingsche Verlagsbuchhandlung. Der Verfasser bezweckt mit seinem Buche in erster Linie die Entwicklung der Dampfturbinen erschöpfender, als dies in bisherigen Veröffentlichungen geschehen ist, zu kennzeichnen. Er hat diese Aufgabe auf Grund einer umfassenden Kenntnis der einschlägigen Literatur, namentlich der in- und ausländischen Patentschriften, bewältigt und die bekannt gewordenen Systeme, sowie wesentliche Einzelheiten verhältnismässig übersichtlich in Gruppen behandelt. Bei der Stellung des Verfassers als Vorprüfer im deutschen Patentamt für Dampf- und Gasturbinen ist es naturgemäss, dass die patenttechnische Seite, aus welcher wiederum die patentrechtliche vom Kenner des gewerblichen Rechtsschutzes ohne weiteres gefolgert werden kann, eine Hauptrolle in der Darstellung spielt. Die Abbildungen entstammen daher grösstenteils der Patentliteratur. Theorie, Konstruktion, Betrieb und Verwendung der Dampfturbinen sind nur soweit gestreift, als sich dies mit dem angedeuteten Zweck des Buches vereinbaren liess. In der Beschränkung zeigt sich der Meister. Dafür vermittelt Gentsch dem Forscher und Erfinder die Kenntnis der einschlägigen Bemühungen jüngst und längst vergangener Zeitläufe, soweit ihre Daseinsberechtigung nicht ganz ausser Frage gestellt ist. Denn vieles ist auf diesem Gebiete wie auf vielen anderen schon ersonnen und erfunden worden, dessen vorteilhaftestes Los es ist, dem Meer der Vergessenheit anheimzufallen. Gentsch eröffnet seine Arbeit mit der Einführung neuer Begriffe zur Einteilung der Dampfturbinen. Den Unterscheidungen: 1. Aktions- und Reaktionsturbinen, 2. Druck- und Ueberdruckturbinen, 3. Freilauf- und Stauturbinen (nach Escher), 4. Freistrahl- und Presstrahlturbinen, 5. Freispalt- und Druckspaltturbinen (nach Stodola), 6. teilweise- und voll beaufschlagte Turbinen, fügt er die beiden Wortbildungen: Geschwindigkeits- und Spannungsturbinen hinzu. Er begründet diese Massnahmen damit, dass aus der Beeinflussung der Laufschaufeln durch das Treibmittel kein Unterscheidungsmerkmal abgeleitet werden könne, weil bei allen Turbinen die Reaktion oder der Rückdruck die treibende Kraft sei. Aktions- und Druckwirkung erscheinen daher bei Turbinen als Begriffe, welche keinen logischen Gegensatz zu Reaktion oder Rückdruck enthalten. Aus diesem Grunde haben die genannten Bezeichnungen tatsächlich schon Verwirrung angerichtet. Gentsch geht demgegenüber vom Zustand des Dampfes im Laufrad aus und unterscheidet, ob in diesem zwischen Eintritt und Austritt eine Spannungsänderung des Dampfstrahles stattfinde oder nicht. Im letzteren Falle kommt lediglich eine Geschwindigkeitsänderung des Treibmittels in Frage. Liegt demnach in den Laufrädern Spannungsänderung vor, so haben wir es mit Spannungsturbinen zu tun, liegt nur Geschwindigkeitsänderung vor, mit Geschwindigkeitsturbinen. Der Einteilungsgrundsatz, welcher zu diesen Bezeichnungen geführt hat, ist für die Oberteilung der Turbinen anzuerkennen, die Bezeichnungen aber nicht, weil sie einmal nur neue Worte an Stelle der alten setzen und überdies Wortbegriffe, welche zweckmässig der Unterteilung der Turbinen vorbehalten werden, vorwegnehmen. Dass heute beim Gebrauch der Begriffe: Druck- und Ueberdruckturbinen nicht mehr die unlogische Unterscheidung nach der Beeinflussung der Laufschaufeln durch das Treibmittel herrsche, sondern dass vielmehr das Verhalten des Treibmittels in den Laufzellen bezüglich seines Druck- oder Spannungszustandes als Unterscheidungsmerkmal diene, hat Proell in der „Zeitschrift für das gesamte Turbinenwesen“ (Jahrgang 1904) nachdrücklich vertreten mit der Erklärung, dass Druckturbine nur abkürzend für Gleichdruckturbine zu denken sei. Ist die Oberteilung der Turbinen nach dem Druckzustand des Treibmittels in den Laufzellen vorgenommen, so empfiehlt sich die Unterteilung nach dem Druckzustand in den Leitzellen unter Beibehaltung der Unterscheidung nach Druck- und Geschwindigkeitsabstufung. Aendert sich der Druck in der Leitzelle, d.h. wird ein Druckgefälle in Geschwindigkeit umgesetzt, so liegt eine Druckstufe vor. Aendert sich der Druck in der Leitzelle gar nicht oder nur unwesentlich, so dass kein Druckgefälle zur Geschwindigkeitsvermehrung aufgewendet wird und nur die im Treibmittel vorhandene Geschwindigkeit nochmals ausgenutzt werden soll, dann liegt Geschwindigkeitsabstufung vor. Die Zahl der Geschwindigkeitsstufen bemisst sich nach der Zahl, wie oft der Dampf nach dem Verlassen einer Druckstufe Laufzellen durcheilt. Bei gegenläufigen Turbinen ist noch zu beachten, dass die Laufzellen des einen Radkranzes denen des nachfolgenden Radkranzes als Leitzellen dienen. Würde also nach deutsch die Ausdrucksweise: Spannungs- und Geschwindigkeitsturbinen für die Oberteilung der Dampfturbinen gewählt, so wäre die Unterteilung nach Druck- und Geschwindigkeitsabstufung mit einer unleidlichen Verquickung im Unter- und Oberbegriff verbunden, welche Verwirrung anstiftete. Aus diesem Grunde empfiehlt sich folgende Einteilung: I.Gleichdruckturbinen (gleicher Druck am Ein- und Austritt des Laufrades).1. Einstufige, z.B. de Laval (1889).2. Mehrstufigea) nur mit Druckabstufung, z.B. Rateau,b) nur mit Geschwindigkeitsabstufung, z.B. Seger,c) mit Druck- und Geschwindigkeitsabstufung, z.B. Curtis. II.Ueberdruckturbinen (verschiedener Druck am Ein- und Austritt des Laufrades).1. Einstufige, z.B. Hero, de Laval (1883).2. Mehrstufige, z.B. Parsons,(nur Druckabstufung möglich, Geschwindigkeitsabstufung ausgeschlossen). III.Zusammengesetzte Turbinen, z.B. Westinghouse-Parsons, Sulzer. Gentsch bringt allerdings noch einen neuen Gesichtspunkt von Curtis in die Betrachtung, welcher die Grenzen zwischen Druck- und Geschwindigkeitsabstufung etwas verwischt. Da bekanntlich in den Leit- und Laufzellen Strömungswiderstände und infolge der Richtungsänderungen zentrifugale Kräfte ausgelöst werden, welche auf Verdichtung des Treibmittels hinwirken und zu Energieverlusten führen, belässt Curtis auch in Gleichdruckturbinen mit Geschwindigkeitsabstufung dem Dampfstrahl einen gewissen Spannungsüberschuss, welcher teils zur Deckung der Bewegungswiderstände, teils zur Verhinderung von Zustandsänderungen infolge der Zentrifugalkräfte dient. Denn nach Gentsch „erfolgt die zu Energieverlusten führende Zustandsänderung nicht, wenn dem Dampf noch eine gewisse, den Zentrifugalkräften gewachsene Spannung verbleibt“. Ein derart aufzuwendender Spannungsrest, dessen Wert höchstens auf etwa 0,5 Atm. Ueberdruck zwischen dem Anfang der ersten Laufzelle und dem Ende der letzten steigt, dürfte mithin noch nicht genügen, um die Gleichdruckturbine in eine vollwertige Druckstufenturbine umzuwerten. Einer Würdigung der vielen Einzelheiten des Buches kann an dieser Stelle nicht näher getreten werden, da eine solche zu weit führen würde. In besonderen Abschnitten behandelt Gentsch Spannungsturbinen, Geschwindigkeitsturbinen, gegenläufige Räder, Reibungsräder, Verbundanordnungen, Mittel zur Ermässigung der Umläufe der Turbinen, Kondensation, Verwendung von Heissdampf, Verwertung des Abdampfes, innere Widerstände, Regelung, Umsteuerung, Dampfleitvorrichtungen, Laufräder, Spaltdichtungen, Entlastungen, Lagerung, Kraftübertragung, Stopfbüchsen, Dampfturbinen für Dynamos, Turbinenpumpen, Turbinengebläse, Dampfturbinen für Landfahrzeuge und Dampfturbinen für Schiffsbetrieb. Aus dem am Schluss des Buches aufgestellten Verzeichnis der berücksichtigten Patentschriften geht hervor, dass nicht weniger als 187 deutsche, 2 österreichische, 8 schweizerische, 9 französische, 172 englische und 80 amerikanische Patentschriften als Quellen herangezogen worden sind. Bau der Dampfturbinen. Von Alfred Musil, Professor an der K. K. Deutschen Technischen Hochschule in Brunn. 233 S. mit 102 Abb. Leipzig, 1904. B. G. Teubner. Musil bietet mit der vorliegenden Arbeit eine gesichtete Zusammenfassung aus dem angehäuften Stoff über Dampfturbinen in Form eines beschreibenden Lehrbuches. Der Verfasser hat sich vorteilhaft auf die Dampfturbinensysteme des heutigen Marktes beschränkt. Zur Erreichung „jener Vollständigkeit, welche speziell für Studierende technischer Hochschulen nötig ist“, hätten freilich auch die gegenläufigen Turbinen (z. B von Seger u.a.), sowie die Turbinen von Kolb und LindmarkDie Lindmark-Turbine wird von der A. B. Multipelturbin in Stockholm gebaut; die Seger-Turbine ist eine Reihe von Jahren durch die A. B. Mekanikus in Stockholm hergestellt worden. einigermassen erwähnt werden dürfen, weil alle drei neue, entwicklungsfähige Systeme verkörpern. Im ersten Abschnitt bespricht Musil die Dampfturbinen und ihre Einteilung. Die allgemein gehaltene Behauptung des Verfassers, dass die praktische Durchführbarkeit mehrstufiger Druckturbinen mit Druckabstufung die Vereinigung aller Turbinenräder auf derselben Welle fordere, ist nicht ganz richtig, sondern wird durch das D. R. P. 156088 widerlegt, welches von Riedler-Stumpf unter dem Decknamen Behrisch für Lokomotivturbinen genommen wurde. Für Ueberdruckturbinen ist diese Behauptung ebensowenig zutreffend, weil Parsons bekanntlich Hoch-, Mittel- und Niederdruckturbinen bei Schiffen auf getrennte Wellen setzt.D. R. P. 99108. Der Verfasser ordnet überdies auffallenderweise die Parsons-Turbine den mehrstufigen „Druckturbinen“ unter, was doch den herrschenden Begriffsbezeichnungen zuwiderläuft, denn nach diesen gehört die Parsons-Turbine zu den Ueberdruckturbinen und wegen der Unterteilung des Druckgefälles zu den Druckstufenturbinen, aber nicht zu den Druck- oder Aktionsturbinen.Vergl. a. a. O. S. 13, 18 und 148. Der zweite Abschnitt behandelt die Laval-Düse und demgemäss die Umsetzung der Spannungsenergie des Dampfes in Strömungsenergie. Zunächst gibt Musil die Zeunersche Theorie wieder, welche von der de Saint-Vénantschen Formel ausgeht und von den Bewegungswiderständen absieht. Dann folgen die Ausflussversuche Gutermuths, welche zu dem Schlusse führten, dass die grössten Ausflussmengen mehr durch Kontraktion und weniger durch Reibung oder Ablenkung beeinflusst werden. Auch das schöne graphische Verfahren, welches Koob zur Untersuchung der Strömungserscheinungen angegeben hat, ist in das Buch aufgenommen worden. Anschliessend erfolgt die Behandlung der mit Widerständen behafteten Strömung nach Stodola. Der grösste Teil des Buches (S. 54–233) ist der Einzelbeschreibung der Dampfturbinen von de Laval, Parsons, Zoelly, Riedler-Stumpf, Curtis und Rateau gewidmet. Die Schreibweise ist klar und übersichtlich. Einige bemerkenswerte Einzelheiten verdienen noch eine kurze Richtigstellung. Bei der Laval-Turbine ist das federbelastete, kugelförmige Lager im Gehäusedeckel keineswegs dazu bestimmt, den Achsialdruck des Dampfes auf die Schaufeln aufzunehmen. Ueberhaupt ist keines der drei Lager der de Lavaischen Turbinenwelle so ausgebildet, dass es als Spurlager dienen könnte. Zur Einstellung und zur Aufnahme etwaiger Achsialschübe, soweit sie bei dieser Freilaufturbine denkbar sind, dient lediglich das kleine Ritzel mit seinen im Eingriff befindlichen Pfeilzähnen, und nur die Vorgelegewellen besitzen eine Spurführung. – Bei der Parsons Turbine, welche bekanntlich etwa 30–60000 Leit- und Laufschaufeln besitzt, spielt naturgemäss die Materialfrage der Schaufeln neben ihrer Herstellung und Befestigung eine wichtige Rolle. Musil offenbart erstmals, dass die Schaufeln der ersten Stufe, namentlich wenn mit höherer Dampfüberhitzung gearbeitet wird, der hohen Dampftemperatur wegen aus schmiedbarem Kupfer hergestellt würden. In Anbetracht der bekannten Eigenschaften des Kupfers erscheint diese Mitteilung als unwahrscheinlich und irreführend. Sowohl Kupfer als auch gewöhnliche Bronze sind für stark überhitzten Dampf mit grossen Zugbeanspruchungen nicht empfehlenswertZeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 1901, S. 1477. Vergl. auch Mitteilungen aus den Königl. Technischen Versuchsanstalten 1893, Heft 6, S. 292 und 1898, S. 171. Reines Kupfer, gehämmert und gewalzt, besitzt nur eine Zugfestigkeit kz = 2100 kg/qcm bis 150° C, welche über 150–470 ° C. bis auf kz = 1500 kg/qcm sinkt. Demgegenüber behauptet Troske,Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 1905, S. 571. dass die gewalzten oder gezogenen Profilstäbe für die Schaufeln der Parsons-Turbine aus einer besonders harten Bronze mit 5000 kg/qcm kleinster Zerreissfestigkeit bestehen. Die verschiedenen Schriftsteller weichen gerade in diesem Punkte auffallend voneinander ab; es sind z.B. auch schon Kupferlegierungen mit Aluminiumgehalt, Arsengehalt oder Antimongehalt genannt worden. HodgkinsonHodgkinson, Some theoretical and practical considerations in steam turbine work. Chicago, 1904. hat dagegen bei der Westinghouse Machine Co. Turbinenschaufeln, welche wohl nicht ganz zufällig aus Deltametall bestanden, hinsichtlich ihrer Abnützungsverhältnisse bei verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten untersucht. An anderer Stelle berichtet Hodgkinson freilich, dass die Schaufeln aus Spezialbronze oder Stahl hergestellt seien. Vielleicht erhält der Verfasser in dieser Richtung für seine zweite Auflage völlig zuverlässige Angaben. Die äussere Ausstattung des Musilschen Buches ist vortrefflich zu nennen, namentlich auch hinsichtlich der Güte der Abbildungen, auf welche niemals zuviel und selten genug Sorgfalt verwendet wird. Die Dampfturbinen. Von Dr. F. Niethammer, o. Professor an der Technischen Hochschule zu Brünn. 123 S. mit 135 Abb. Zürich, 1905. Albert Raustein. In diesem Buche fasst der Elektrotechniker das Wissenswerte vom heutigen Dampfturbinenbau hauptsächlich für seine Fachgenossen und die mit dem Verkauf von Kraftmaschinen tätigen Ingenieure zusammen. Nach einer Aufzählung der turbinenbauenden Firmen und einem kurzen Vergleich der Wärmekraftmaschinen entwickelt Niethammer die Einteilung der Dampfturbinen und erörtert theoretische und konstruktive Gesichtspunkte. Der Besprechung der industriellen Turbinensysteme folgen praktische Daten (Vergleichszahlen) und Bemerkungen über die Fabrikation. Zum Schluss werden noch die Gasturbine und die Maschinen mit rotierendem Kolben gestreift. Die Auswahl des Stoffes ist dem Zwecke des Buches angepasst; die Anordnung übersichtlich. Schliesslich sei noch erwähnt, dass der Verfasser im gleichen Verlage ein Buch über „Turbodynamos“ erscheinen lässt, welches dasjenige über Dampfturbinen hinsichtlich des elektrotechnischen Anwendungsbereiches ergänzen soll. Moderne Dampfturbinen. Für weitere Kreise dargestellt von Dr. A. Krebs, Brüssel. 52 S. mit 21 in den Text gedruckten Abbildungen. Berlin, 1905. Georg Siemens. Die kleine Druckschrift bietet eine gedrängte Darstellung und übersichtliche Einteilung der praktisch wichtigen Lösungsarten des Dampfturbinenproblems. Der Verfasser unterscheidet nach Druck- und Geschwindigkeitsabstufung, wie auch Riedler in seinem Vortrage über die Dampfturbinen.Jahrbuch der Schiffbautechn. Gesellschaft, V. Bd., 1904. Beide Abhandlungen gleichen sich in dieser Art; in Wort und Bild gehen sie aber hauptsächlich insofern auseinander, als Krebs an Hand von Systembetrachtungen für die Kolb- oder Elektraturbine und Riedler an Hand von konstruktiven Einzelerwägungen für die Riedler-Stumpf-Turbine eintritt. Wieweit die Richtung von Kolb im Turbinenbau berechtigt ist, darüber vermag erst der industrielle Wettbewerb zu entscheiden. Obgleich die vorliegende Schrift eigentlich heissen müsste: „Moderne Dampfturbinen mit besonderer Berücksichtigung der Elektraturbine“, ist dem Verfasser bezüglich dieser Turbine auf S. 32 ein grundsätzlicher Irrtum unterlaufen. Nachdem Krebs dargetan, dass der Dampf in der Einströmdüse vollständig auf den Gehäusedruck expandiere, also ohne Ueberdruck in das Gehäuse eintrete, fährt er fort, dass sich die Umführungen „nach Massgabe der fortschreitenden Expansion“ erweitern. Es leuchtet ein, dass gemeint ist „nach Massgabe der abnehmenden Geschwindigkeit“; der Absatz ist auch richtig Dampfturbinen mit Geschwindigkeitsstufen und einer Druckstufe überschrieben und an anderer Stelle (S. 26) schliesst der Verfasser eine Druckstufenturbine mit nur einem einzigen Laufrade wegen wirtschaftlicher Bedenken aus. Im übrigen verdienen die Ausführungen des Verfassers die unumwundene Anerkennung einer bündig klaren Behandlung des Stoffes in allgemein verständlicher Form. Das Vorwort beginnt mit einer Würdigung der Wechselbeziehungen zwischen Technik und Kapital im Hinblick auf die Entwicklung der Dampfturbine. Diese beherzigenswerten Auslassungen lauten: Die Dampfturbinen haben dank den bahnbrechenden praktischen Erfolgen hervorragender Ingenieure, sowie durch das lebhafte Interesse, welches ihnen jetzt auch das Grosskapital entgegenbringt, den richtigen Boden für eine schnelle und gedeihliche Entwicklung gefunden. Ist diese Verbindung von Technik und Kapital an sich schon eine Gewähr dafür, dass dem Fortschritt die natürlichen Sorgen benommen sind, so ist sie gerade bei den Dampfturbinen von besonderer Bedeutung, denn ihre schnelle und sachgemässe Fortbildung erfordert in allererster Linie Kapital und wieder Kapital, um die besten Kräfte zur weiteren Durchbildung und Vereinfachung zu vereinen, die Gesetzmässigkeiten klarzustellen, kurz das ganze Gebiet für ein grosses Vorgehen vorzubereiten. Mehr als je scheint bei dem Dampfturbinenproblem der Weg vom Verwickelten zum Einfachen dornenvoll und kostspielig. Berlin-Halensee. Karl H. Merk. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Indirekte Beleuchtung von Schul- und Zeichensälen mit Gas- und elektrischem Bogenlicht. Mit zahlreichen Abb. Bericht über Versuche in München, erstattet von der auf Veranlassung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern gebildeten Kommission. München und Berlin, 1905. R. Oldenbourg. Preis geh. 1,75 M. Dampfkessel-Ueberwachungs-Verein für die Provinz Posen, mit dem Sitze in Posen. Siebenundzwanzigster Geschäftsbericht 1904. Posen, 1905. Merzbach. Korrespondenz und Registratur in technischen Betrieben. Praktische Winke und Ratschläge für die Organisation und die Behandlung des technischen Schriftverkehrs unter besonderer Berücksichtigung der technischen Registratur. Herausgegeben von Jacob Wallauer, techn. Korrespondent bei der A.-G. Brown, Boveri & Co in Baden. Zürich. Orell Füssli. Preis geh. 2 M. Jahrbuch für das Eisenhüttenwesen. (Ergänzung zu „Stahl und Eisen“.) Ein Bericht über die Fortschritte auf allen Gebieten des Eisenhüttenwesens im Jahre 1902. Im Auftrage des Vereins deutscher Eisenhüttenleute bearbeitet von Otto Vogel. III. Jahrgang. Düsseldorf, 1905. A. Bagel. Preis geb. 10 M. Theorie und Praxis der Feuerungs-Kontrolle in leicht verständlicher Darstellung. Nebst einem Anhang: „Uebersicht über die erforderlichen Kontroll-Anlagen unter Berücksichtigung verschiedener Apparat-Anordnungen“. Herausgegeben unter Mitwirkung bewährter Fachmänner von G. A. Schultze, Berlin-Charlottenburg. Mit 56 Abb., vielen Tabellen und 1 Tafel. Berlin, 1905. A. Seydel. Preis geh. 5 M., geb. 6 M. Die wahre Ursache der hellen Lichtstrahlung des Radiums. Von J. M. Ziegler, Dr. phil. Zweite, verbesserte Auflage. Zürich, 1905. Orell Füssli. Hand- und Lehrbuch der Niederen Geodäsie. Begründet von Friedr. Hartner, weiland Professor an der k. k. technischen Hochschule in Wien, fortgesetzt von Hofrat Josef Wastler, weiland Professor an der k. k. technischen Hochschule in Graz, und in 9. Auflage umgearbeitet und erweitert von Eduard Dolezal, o. ö. Professor an der k. k. montanistischen Hochschule in Leoben. II. Band. Wien, 1905. L. W. Seidel & Sohn. Das Funken von Kommutatormotoren. Mit besonderer Berücksichtigung der Einphasen-Kommutatormaschinen. Von F. Punga. Mit 69 Abb. Hannover, 1905. Gebr. Jänecke. Unerschöpfliche Vermögensquellen. Studien aus dem Erfinderleben. Von Patentanwalt Weber-Berlin. Selbstverlag. Preis geh. 30 Pf. Die Eisenbahntechnik der Gegenwart. Herausgegeben von Blum, Geheimer Ober-Baurat, Berlin, v. Borries, Geheimer Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule Berlin und Barkhausen, Geheimer Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule Hannover, Vierter Band: Zahnbahnen. Städtische Bahnanlagen. Betriebsmittel der Kleinbahnen und elektrischen Bahnen. Betriebsmittel der Zahnbahnen. Abschnitt A.: Die Zahnbahnen. Bearbeitet von Dolezalek, Hannover. Mit 208 Abb. Wiesbaden, 1905. C. W. Kreidel. Preis geh. 6,60 M. Naturkonstanten in alphabetischer Anordnung. Hilfsbuch für chemische und physikalische Rechnungen mit Unterstützung des Internationalen Atomgewichtsausschusses herausgegeben von Professor H. Erdmann und Privatdozent Dr. P. Köthner, beide am Anorganisch-Chemischen Laboratorium der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin. Berlin, 1905. Julius Springer. Preis geb. 6 M. Anleitung zum technischen Kopfrechnen. Zusammengestellt von Karl Schedlbauer, k. k. Regierungsrat und Direktor der deutschen k. k. Staatsgewerbschule in Brünn. Brünn, 1905. Carl Winiker. Preis geb. 1,40 M. Die Kaufmannsgerichte und das Verfahren vor denselben nach dem Reichsgesetz vom 6. Juli 1904, sowie die Rechtsverhältnisse zwischen dem Prinzipal, den Handlungsgehilfen und Lehrlingen, nebst ausführlichem Kommentar, Musterstatut und vielen praktischen Formularen. Von Emil Wolff, Gewerbegerichtsvorsitzender, Grossh. Kreisamtmann a. D. und Syndikus, Frankfurt a. M. Leipzig-Reudnitz. Dr. iur. Ludwig Huberti, G. m. b. H. Preis, geb. 2,75 M. Précis d'Hydraulique. La Houille blanche, par R. Busquet, professeur à l'Ecole industrielle de Lyon, (Encyclopédie industrielle). Paris. J.-B. Baillière et fils. 5 francs. Die Entwicklung des Niederrheinisch-Westfälischen Steinkohlen-Bergbauesin der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Herausgegeben vom Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Gemeinschaft mit der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und dem Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat. IX. Aufbereitung, Kokerei, Gewinnung der Nebenprodukte, Brikettfabrikation, Ziegeleibetrieb. Mit 337 Abb. und 19 Tafeln. Berlin, 1905. Julius Springer. Die elektrischen Druckknopfsteuerungen für Aufzüge. Von A. Genzmer, Diplom-Ingenieur. Mit 180 Abb. Hannover, 1905. Gebrüder Jänicke. Preis geh. 5 M., geb. 6 M.