Titel: | Kleinere Mitteilungen. |
Fundstelle: | Band 322, Jahrgang 1907, Miszellen, S. 253 |
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Kleinere Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Kupplung von Michel.
Für Motorwagen sowohl, wie ortsfeste Maschinen wird von der Firma Sabathe & Séailles
Paris, die sogen. Michel-Kupplung ausgeführt, deren
Durchbildung nach „Engineering“ etwa die folgende ist (s. Fig. 1 bis 5):
Textabbildung Bd. 322, S. 253
Auf der Motorwelle sitzt ein Flansch, auf den das zylindrische Gehäuse 1 aufgeschraubt ist. Der bewegliche Teil der Kupplung
ist der Konus 2, der mit Nut und Feder auf die
Getriebewelle aufgesetzt und exzentrisch zur Wellenmitte ausgebildet ist (s. Fig. 2). In
seinem Innern liegt die gebogene Blattfeder 4, deren
Enden aus einer Oeffnung des Konus herausragen und durch feste Anschläge (s. a. Fig. 4) in
ihrer Lage zu dem Konus erhalten werden. Der Oeffnung gegenüber ist auf den Konus
ein Stück aufgenietet, in welchem zwei Zapfen befestigt sind (s. a. Fig. 3). Diese tragen
Pufferringe 3, 3. In dem Raume zwischen Konus und
Gehäuse liegen zwei gebogene, schräg zulaufende Schuhe 5 und 5', die an ihren breiteren Enden jenen
Puffern gegenüber ebenfalls Puffer erhalten. Ferner tragen sie noch Puffer (s. auch
Fig. 5)
am schmalen Ende, der Blattfeder gegenüber. In der Mitte der beiden Schuhe sitzen an
5 zwei und an 5' ein
Zapfen mit Ringen, die außen Rillen haben, und in diese sind federnde Ringe
eingelegt, die ein Andrücken der Schuhe an den Konus herbeiführen (s. Fig. 1).
Die Kupplung arbeitet in folgender Weise: sobald der Bedienungshebel gelöst wird,
drückt die Schraubenfeder (Fig. 1) den Konus gegen
die inneren Flächen der Schuhe, diese werden nach außen getrieben und kommen in
Berührung mit dem Gehäuse. Dreht sich dieses in der Pfeilrichtung (Fig. 2), so
wird der Schuh 5 in den engeren Teil des Ringraumes,
der Wirkung der Plattenfeder entgegen, hineingedrückt, bis die zur Uebertragung der
Kraft genügende Reibung zwischen Konus und Gehäuse hergestellt ist. Der untere Schuh
bleibt dagegen gelöst und wird gegen den Pufferring gepreßt so daß er zur
Uebertragung der Kraft nicht mithilft. Bei entgegengesetzter Drehrichtung sind die
Rollen der beiden Schuhe natürlich vertauscht. Soll die Kraft in umgekehrter
Richtung übertragen werden, wie das z. B beim Voreilen des Wagens gegenüber dem
Motor eintritt, so wird einer von den Pufferringen gegen den einen oder anderen der
beiden Schuhe treten und ihn so weit verschieben, bis die Klemm Wirkung
eintritt.
Die Kupplung wird nach dem gleichen Grundsatz in verschiedenen Größen ausgeführt;
über einige gibt die folgende Zusammenstellung Aufschluß:
Zu über-tragendeLeistung
Umdreh-ungeni. d. Minute
Abmessungen
Gewichtin kg
Längein mm
Äußerer Durch-messer in mm
15 PS
sehr hoch
180
142
6
30–32 „
„ „
220
186
22
450 „
350
438
700
310
900 „
300
700
960
608
1000 „
80
1200
1560
2400
F. Mbg.