Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 800 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Das Prinzip der Erhaltung der
Energie. Von Max Planck. Leipzig 1908. B. G.
Teubner. Preis M. 6,–.
Der Verlag von Teubner hat für seine Sammlung
„Wissenschaft und Hypothese“ eine zweite Auflage dieser wertvollen
Schrift veranlaßt. Jeder, der den durch die Entdeckung des Prinzipes der Energie
bedingten Fortschritt der Naturwissenschaften und der Naturkenntnis überhaupt zu
würdigen versteht und andererseits die hervorragende Darstellungsgabe Plancks kennt, wird dem Verlage für diese Ausgabe Dank
wissen.
Die erste Auflage erschien vor 20 Jahren infolge einer Preisaufgabe der Göttinger
philosophischen Fakultät. Die vorliegende zweite Auflage ist ein nahezu
unveränderter Abdruck der ersten; was als vollkommen berechtigt anerkannt werden
muß, denn das Prinzip war damals schon so vollständig erkannt und durchgebildet, daß
seither nur noch Kleinigkeiten aufgefunden werden konnten, derentwegen eine
Aenderung des Buches nicht nötig war.
Mehr als ⅓ des Umfanges ist der historischen Entwicklung gewidmet. Der zweite
Abschnitt gibt die Formulierung des Prinzips und seine Ableitung aus dem Satz von
der Unmöglichkeit des Perpetuum mobile. Ob man das auch jetzt noch als einen Beweis
ansehen wird, erscheint mir fraglich. Beide Sätze sind verschiedene Ausdrucksformen
derselben Erfahrungen und man wird sich jetzt versucht fühlen, dem
Energieprinzip den größeren Umfang zuzuerkennen. Der letzte Abschnitt bringt die
verschiedenen Arten der Energie, welche sich nach dem Prinzip der
Uebereinanderlagerung in einem Körper neben- und unabhängig voneinander erkennen
lassen.
Die Auffassung Plancks von der Energie ist im
wesentlichen die Helmholtzsche, der sämtliche
physikalische Erscheinungen auf die Wirkung von Zentralkräften, d.h. auf die
Mechanik zurückführte, und für den deshalb das Energieprinzip mit dem alten Satz von
der Erhaltung der lebendigen Kraft zusammenfällt.
Zu bedauern ist, daß Planck noch immer das von Mayers Konkurrenten erfundene Märchen von der
„Hypothese Mayers“ beibehalten und diesen
Ausdruck sogar an verschiedenen Stellen seines Buches ohne irgend eine Anmerkung
gebraucht hat, trotzdem doch seit der Veröffentlichung von Mayers BriefwechselKleinere Schriften
und Briefe von Robert Mayer; herausgegeben von
Prof. Weyrauch, Stuttgart 1893, Seite 131.
Brief Mayers an Baur vom 12. Sept. 1841. hinreichend bekannt ist, daß
dieser nicht nur die Joule unbekannt gebliebenen
Versuche Gay-Lussacs gekannt, sondern sie auch mit der
vollen Würdigung ihrer Bedeutung seiner Berechnung des Wärmeäquivalentes zugrunde
gelegt hat.
Dr. K. Schr.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Sammlung elektrotechnischer Lehrhefte.
Herausgegeben von Fritz Hoppe. Heft 1: Grundgesetz der allgemeinen Elektrizitätslehre.
Bearbeitet von Fritz Hoppe. Mit 118 Abb. Leipzig 1908.
Johann Ambrosius Barth. Preis geb. M. 4,–.
Heft 3. Prinziy und Wirkungsweise der technischen
Meßinstrumente für Gleichstrom (Strom- und Spannungsmesser). Bearbeitet von
Fritz Hoppe. Mit 81 Abb. Leipzig 1908. Johann
Ambrosius Barth. Preis geb. M. 2,70.
Heft 6. Widerstandsbestimmungen mit Berücksichtigung der
Widerstandsmessungen an Maschinen und Apparaten, der Isolationsmessungen sowie
der Temperaturbestimmungen durch Widerstandsmessungen. Bearbeitet von Fritz Hoppe. Mit 120 Abb. Leipzig 1908. Johann
Ambrosius Barth. Preis geb. M. 4,–.
Vorträge über Mechanik als Grundlage für das Bau-
und Maschinenwesen. Von Wilhelm Keck, weil.
Geh. Regierungsrat, Professor a. d. Technischen Hochschule zu Hannover. Zweiter
Teil: Mechanik elastisch-fester und -flüssiger Körper. Dritte Auflage. Bearbeitet
von Dr. Ing. Ludwig Hotopp, Baurat Professor an der
Technischen Hochschule zu Hannover. Mit 365 Abb. Hannover 1909. Helwing. Preis geh.
M. 10,–, geb. M. 11,50.
Die Elemente der Mathematik. Von Emil Borel, Professor an der Sorbonne zu Paris. Vom
Verfasser genehmigte deutsche Ausgabe besorgt von Paul
Stäckel, Prof. zu Karlsruhe i. B. Erster Band. Arithmetik und Algebra. Mit
57 Abb. u. 3 Tafeln. Leipzig u. Berlin 1908. B. G. Teubner. Preis geh. M.
8,60.