Titel: BÜCHERSCHAU.
Fundstelle: Band 327, Jahrgang 1912, S. 159
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BÜCHERSCHAU. Bücherschau Statik. Leitfaden für den Unterricht an Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von A. Schau, Kgl. Baugewerkschuldirektor und Regierungsbaumeister in Essen-Ruhr. I. Teil: Grundgesetze. Anwendung der statischen Gesetze auf Trägeranordnungen, einfache Stabkonstruktionen und ebene Fachwerkträger. Mit 177 Figuren. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis M 2,40. Das vorliegende Werk ist als ein Unterrichtswerk für die Besucher preußischer Baugewerkschulen verfaßt und ist deshalb auch genau entsprechend der Vorbildung der Schüler gehalten. Der erläuternde Text ist klar, und die große Anzahl gut gewählter Abbildungen erleichtert das Verständnis des gebotenen Stoffes. Auch über die Ausführungen zeichnerischer Berechnungen werden beherzigenswerte Angaben gemacht. Die gewählte Art der Hinweise dürfte nicht sehr zweckmäßig sein, eine einfache Angabe der Seite würde dem gewünschten Zwecke besser dienen. In dem Kapitel VI ist der Abschnitt F unvollständig behandelt, da er die Gelenkträger gar nicht erwähnt, die doch in der Praxis ausgiebig verwendet werden. Die Gründe für das Fehlen dieser wichtigen Anwendungsform der statischen Gesetze sind nicht ersichtlich. Seite 19 Mitte muß es heißen V2 = – P2 . sin a2 statt V2 = – P2 . cos a2. Die am Schlusse angeführte Sammlung empfehlenswerter Werke düifte sehr unvollständig sein. Der eventl. in der Praxis eintretende Techniker, der für seine weitere Ausbildung selber sorgen will, wuß unbedingt auf die bedeutendsten Erscheinungen auf diesem Gebiete hingewiesen werden. Druck und Aufmachung des Buches sind für den geringen Preis sehr gut. A. Ueber den Zuverlässigkeitsgrad von Festigkeitsversuchen. Von A. Martens, Direktor des Königl. Materialprüfungsamtes Groß-Lichterfelde-W. Sonderabdruck aus den Mitteilungen aus dem Königl. Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde-West. Heft 5 und 6. Berlin 1911. Julius Springer. Diese Veröffentlichung des in den weitesten Kreisen der Fachgenossen wohlbekannten Verfassers verdient die größte Verbreitung, da sie auf Tatsachen hinweist, deren Kenntnis keineswegs in dem richtigen Verhältnis zu ihrer Wichtigkeit sieht. Besonders die Ausführungen über die Probenauswahl und die Verwendung der äußersten Einzelwerte von Versuchsreihen dürften wohl die Zustimmung aller derjenigen erfahren, denen an der Erhaltung des Vertrauens in das öffentliche Prüfwesen gelegen ist. Der Protest des Verfassers gegen das vom Deutschen Ausschuß für Eisenbeton und vom Deutschen Betonverein eingeführte Prüfverfahren B für „praktische“ Versuche (auf der Baustelle) wird durch das angeführte Material stark gestützt. Es dürfte die weitesten Kreise interessieren, mit welcher Berechtigung hiergegen die auf breitester Grundlage gewonnene Erfahrung zu Aenderungen geschritten worden ist und noch weiter gegangen werden soll. Die zum Schluß angeregten Vergleichsprüfungen verschiedener Prüfämter scheinen in hohem Grade beachtenswert. Wer Gelegenheit gehabt hat, manche Prüfstellen und ihre Ergebnisse in der Privatindustrie zu beobachten, wird davon überzeugt sein, daß ein Streben nach Vervollkommnung für die Oeffentlichkeit von größtem Nutzen sein muß. A. Der Unterricht an Baugewerkschulen. Eine Sammlung von Leitfäden. Herausgeber: Professor M. Girndt, Oberlehrer an der Kgl. Baugewerkschule in Magdeburg. Heft 42 und 43: „Gestaltungslehre“ von Otto Frick, Architekt und Oberlehrer an der Kgl. Baugewerkschule in Königsberg i. Pr. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis: I. Teil geh. M 2,–, II. Teil geh. M 2,20. Der am 1. Juni 1908 festgelegte neue Lehrplan für den Unterricht an den Königl. Preußischen Baugewerkschulen hatte zur Folge, daß an Stelle der Vorführung von Einzelformen aller Stilarten, namentlich des Klassizismus, deren Verwendung im bürgerlichen Wohnbau nicht in Frage kommen konnte und daher meist nur in mißverständlicher Weise geschah, eine Ueberweisung in der Durchbildung einfacher Bauwerke in schlichter, aber zweckentsprechender Bauart trat. In einem Aufsatz „Gestaltungslehre“ behandelt der Verfasser an Hand zahlreicher Abbildungen in sehr anschaulicher Weise die Gestaltung bürgerlicher Wohnhäuser, und zwar im ersten Teil die freistehenden Landhausbauten einschließlich der Garten- und Nebenanlagen, und im zweiten Teil die eingebauten zwei- und mehrstöckigen Wohnhäuser sowie die Ausbildung der Innenräume, dabei von dem Grundsatz ausgehend, daß die schönheitliche Erscheinung eines Hauses in erster Linie durch die Gesamtgestaltung desselben (Form des Baukörpers, besonders des Daches, Verteilung und Form der Oeffnungen, Art und Farbe des Materials bezw. des Anstriches usw.) bedingt ist. Dementsprechend beschäftigen sich die einzelnen Abschnitte der Schrift mit der Stellung des Gebäudes auf dem Bauplatze, der Anordnung der Baumassen, der Gestaltung und Gliederung der Mauerflächen, der Ausbildung des Daches einschl. der Giebel und Dachaufbauten, mit der Wahl des Materials und der Behandlung der Flächen in bezug auf Farbe und Technik usw. Der Leitfaden soll in der Hauptsache ein Hilfsmittel für den Unterricht sein und namentlich das zeitraubende Diktieren und das Skizzieren an die Tafel teilweise ersetzen, so daß der Lehrer in seinen Vorträgen mehr Gelegenheit fände, an Hand des Leitfadens Einzelheiten in größerem Maßstabe und namentlich Beispiele aus der heimischen Bauweise durch Tafelskizzen oder in Gestalt von Lichtbildern vorzuführen. Eine zweckmäßige Handhabung des Leitfadens im Unterricht vorausgesetzt, ist derselbe jedenfalls geeignet, den gröbsten Verunstaltungen von Stadt und Land entgegenzuarbeiten. Man möchte daher auch der vorliegenden Schrift eine möglichst weitgehende Verbreitung wünschen in denjenigen Kreisen, denen zurzeit die ganze bürgerliche Baukunst in Kleinstädten und auf dem Lande fast ausnahmslos anvertraut ist, den Baugewerks- und den Kreisbaumeistern. Was den weiteren noch folgenden Abschnitt des besprochenen Kapitels anbetrifft, welcher die Gestaltung größerer Wohn- und Geschäftshäuser und die Ausstattung von Innenräumen behandeln soll, so möchte man wünschen, daß sich hier der Verfasser möglichst auf die konstruktive Durchbildung beschränken möchte, da zur Bewältigung größerer Baumassen und zur Abstimmung von Innenräumen eine künstlerisch reifere Hand nicht entbehrt werden kann, die auszubilden nicht der Zweck der Baugewerkschulen sein soll. Daß es in dieser Hinsicht noch manches zu tun gibt, beweisen einige Abbildungen aus dem Abschnitt II des zweiten Teiles der vorliegenden Schrift, welcher die Fassadengestaltung eingebauter Miethäuser betrifft. Der Verfasser würde sich auch hier ein großes Verdienst erwerben, wenn er in seiner zweiten Auflage den Versuch machen würde, die ästhetisch noch unbefriedigende Lösung der Schaufenster in Wohn- und Geschäftshäusern und der schweren freischwebenden mehrgeschossigen Erker in konstruktiv und ästhetisch gleich befriedigender Weise zum Ziele zu führen. E. Maul. BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER. Alcool Méthylique Vinaigres. Von Louis Calvet. Paris und Liège 1912. Ch. Béranger. Preis Frcs. 6,–. Zeitschriftenschau der gesamten Eisenbetonliteratur 1911. Gesammelt in der Zeitschrift „Beton und Eisen“ und nach den Kapiteln des „Handbuchs für Eisenbetonbau“ geordnet von R. Hoffmann und A. Fitzinger, Ingenieure. Berlin 1912. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,60. Die Krankheiten des stationären elektrischen Blei-Akkumulators, ihre Entstehung, Feststellung, Beseitigung, Verhütung. Für Batteriebesitzer, Betriebsleiter, Maschinenmeister und Installateure. Von F. E. Kretzschmar. Mit 83 Figuren. München und Berlin 1912. R. Oldenbourg. Preis M 6,–. Kleingewerbliche Werkstättenhäuser. Plan eines Erwerbsunternehmens zur Förderung des Kleingewerbes. Von Emil Schiff. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 0,80. Elementare Berechnung der Dampfmaschinen. Dargestellt am Beispiel einer Heißdampf Tandemmaschine. Von Dr. phil. W. Grabowsky, Ingenieur. Mit 62 Figuren, 2 Tafeln und vielen Tabellen. Berlin 1912. Polytechnische Buchhandlung. A. Seydel. Preis geh. M 4,–. Herstellung feuerfester Erzeugnisse. Von Gustav Benfey, Fabrikdirektor a. D. Fachlehrer an der städt. Zieglerschule zu Lauban. Mit 39 Figuren. Hannover. Dr. Max Jänecke. Preis M 3,20. WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU. Die Einfuhr von Kautschuk. (Nachdruck verboten.) Eine ganz bedeutende Steigerung hat die Einfuhr von Kautschuk innerhalb des letzten Jahres erfahren. An der Einfuhr dieses Artikels beteiligten sich auch unsere Kolonien. Nicht mit Unrecht hat man gerade dem Kautschukhandel in Kamerun große Aufmerksamkeit gewidmet, da gerade in dieser Kolonie sich durch Fleiß viel zur Hebung des Kautschukhandels erreichen lassen wird. Ein Vergleich der Einfuhr in den letzten fünf Jahren ergibt sich in Doppelzentnern unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Haupteinfuhrländer folgendes Bild: 1907 1908 1909 1910 1911 Gesamteinfuhr 158085 147409 155504 187053 199478 Davon aus Mexiko 10270   9496 11405 13472 20987 Brasilien 49488 51247 47936 56864 68144 Kongo 18347 19394 18560 22535 19145 Deutsch-Ostafrika   3058   2442   4028   4757   6016 Kamerun 10107 10175 11362 19357 18056 Togo   1582     794   1000   1290   1198 Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Gesamteinfuhr um 41393 dz gestiegen. Als Haupteinfuhrländer kommen Brasilien und Mexiko in Betracht. Nicht unerheblich hat auch die Einfuhr aus Kamerun zugenommen. Der Kautschukimport Deutsch-Ostafrikas hat sich in der Vergleichsperiode fast verdoppelt. Die Zufuhr aus Togo hat nachgelassen. Von 1582 dz im Jahre 1907 ging die Einfuhr innerhalb des nächsten Jahres um mehr als die Hälfte zurück. Dieser Rückschlag ist nicht wieder ausgeglichen. Zwar machte sich in den beiden nächsten Jahren abermals eine Steigerung bemerkbar. Doch das Jahr 1911 brachte einen neuen Rückgang um 92 dz., so daß sich die Einfuhr seit 1908 nur um 404 dz gehoben hat. Im Vergleich zum Jahre 1907 ist Togos Kautschukimport um 398 dz zurückgegangen. Erwähnenswert ist auch, daß im Jahre 1911 sich zum ersten Male China an dem Kautschukimport mit 117 dz beteiligt hat. Der Wert der Gesamteinfuhr stieg im letzten Jahre von 222,24 auf 236,98 Millionen Mark. Absatz von Wassermessern und Gasartikeln nach Japan. Die Einfuhr von Wasser- und Gasmessern nach Japan dürfte auch künftig hohe Werte aufweisen, da in mehreren Städten Ausdehnungen oder Anlagen von Gas- und Wasserleitungen geplant sind. Das Kapital der neuen Gas-Aktiengesellschaft in Kioto, deren Maschinen deutschen Ursprungs sind, beträgt 1400000 Yen, ihre tägliche Produktionsfähigkeit 600000 Kubikfuß Gas und ihre wirkliche Produktion bis jetzt 400000 Kubikfuß. Nach Zeitungsnachrichten gibt es in Japan 33 Gasanstalten mit einem eingezahlten Gesamtkapital von 27 Millionen Yen und einer Jahreserzeugung von 2500 Millionen Kubikfuß. Außerdem sind 25 Anstalten mit 11 Millionen Yen in der Bildung begriffen oder geplant, darunter im Konsulatsbezirk von Kobe in den Städten Okayama, Hiroshima, Tokushima, Nara, Himeji und Takamatsu. Das Gas wird vorwiegend zu Beleuchtungszwecken gebraucht. Zur Heizung dient selbst in einer großen Stadt kaum der dritte Teil der Produktion, und die Krafterzeugung durch Gas soll sich in Textabbildung Bd. 327 ganz Japan nur auf 11000 Pferdekräfte stellen, jedoch gerade in neuester Zeit außerordentlich rasch zunehmen. Im allgemeinen steht der Ausbreitung des Gases sein hoher Preis im Wege, der in den Großstädten 2,20 Yen bis 2,50 Yen für 1000 Kubikfuß beträgt. Auch soll viel Gas aus den undichten Röhren entweichen. Die Gasanstalten übernehmen auch die Installation der Lampen, Heiz- und Kochöfen, Röhren, Gasometer und dergleichen. Die Gasometer sind häufig billig und unzuverlässig, so daß bessere Fabrikate einen wohltuenden Einfluß auf das Gasgeschäft ausüben würden. Gebraucht werden vorzugsweise Meter für kleine Mengen. Mit der Zunahme der Gaserzeugung vergrößert sich auch die bisher nur bescheidene Gewinnung von Nebenprodukten, wie Teer, schwefelsaurem Ammoniak, Benzol, Naphtha, Naphthalin, Kreosot, leichten Oelen usw. In letzter Zeit ist viel von einer Gasvereinigung die Rede gewesen, die sämtliche japanische Gasanstalten umfassen und ihre gemeinsamen Interessen wahren sollte. Doch ist dieselbe bisher nicht zustande gekommen. Gasmotoren wurden in letzter Zeit viel verlangt. Nach einer Zeitungsnotiz waren allein in Osaka im Sommer 1910 592 derartige Maschinen in Auftrag gegeben, die zusammen 3411 Pferdekräfte erzeugen sollten, was gegen den bisherigen Bestand eine sehr erhebliche Vergrößerung bedeutet. (Aus einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Kobe.) Hochschulnachrichten. Technische Hochschule in Darmstadt. Unsere Leser machen wir auf die im Annoncenteil unseres Blattes enthaltene Bekanntmachung der Technischen Hochschule zu Darmstadt aufmerksam. Dieselbe gewährt eine vollständige wissenschaftliche und künstlerische Ausbildung für den technischen Beruf. In besonderen Abteilungen werden Architekten, Bau-Ingenieure, Kultur-Ingenieure, Maschinen-Ingenieure, Papierfabrikations-Ingenieure, Elektro-Ingenieure, Chemiker, Elektro-Chemiker und Apotheker ausgebildet: desgleichen in der allgemeinen Abteilung Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften sowie Geometer. Auch Frauen werden zum Studium zugelassen. Akademisch gebildete Personen und selbständige Männer, die ihrer äußeren Lebensstellung nach nicht als Studierende oder Hörer eintreten können, ebenso Frauen können als Gäste zum Besuch einzelner Vorlesungen und Uebungen zugelassen werden. Die Technische Hochschule hat das Recht, auf Grund besonderer Prüfungen den Grad eines Diplom-Ingenieurs und die Würde eines Doktor-Ingenieurs zu erteilen. Infolge Vertrags zwischen der Großh. Hessischen und Königl. Preußischen Landesregierung besteht Gleichstellung und gegenseitige Anerkennung für die Vorprüfung und erste Hauptprüfung für den Staatsdienst im Hochbau-, Ingenieurbau- und Maschinenbaufache sowohl hinsichtlich der seitherigen vor dem technischen Prüfungsamte abgelegten Staatsprüfungen, als auch hinsichtlich der an Stelle derselben getretenen, auf Grund neuer Diplomprüfungsvorschriften abzuhaltenden Diplomprüfungen. Ferner werden an der Technischen Hochschule Fachprüfungen abgehalten. Für die Reichsprüfung der Apotheker ist der Besuch der Technischen Hochschule demjenigen einer Universität gleichgestellt, auch ist der pharmazeutischen Textabbildung Bd. 327 Prüfungskommission zu Darmstadt durch Bundesratsbeschluß die Berechtigung zur Erteilung für das ganze Reich gültiger Approbationen gegeben worden. Die Vorbereitung zum höheren Staatsdienst des Großherzogtums Hessen im Forstfach kann teilweise auf der Technischen Hochschule erlangt werden; für die Vorbereitung zum Gymnasial- und Real-Lehramt, soweit dieselbe Mathematik- und Naturwissenschaften betrifft, wird das Studium an der Technischen Hochschule dem Studium an Universitäten bis zu drei Halbjahren gleichgerechnet. Besonders ist noch hervorzuheben, daß durch die eingerichteten Herbst- und Osterkurse es ermöglicht ist, zu Ostern oder im Herbst mit dem Studium zu beginnen und somit ohne Zeitversäumnis nach je vier Semestern die Vorprüfung und nach je acht Semestern die Hauptprüfung abzulegen. Ausschreibungen und Projekte. Chemische Industrie. Türkei. Lieferung von Zündschnüren für Schnellfeuergeschütze, Angebote an die Generalinspektion des technischen Dienstes und der befestigten Plätze beim Kriegsministerium in Konstantinopel. Eisenbahnmaterial. Aegypten. Lieferung von 8700 t Vignole-Schienen. Aegyptische Staatseisenbahnen und -Telegraphen in Kairo, 15. März 1912, vormittags 10 Uhr. Das Lastenheft, das nur an solche Firmen versandt wird, die auf der amtlichen Liste der Verwaltung verzeichnet sind, ist daselbst für 4 Schilling erhältlich. Verschiedenes. Spanien. Lieferung verschiedener Rohmaterialien. 20. März 1912, 3 Uhr, Artilleriewerkstätten in Trubia. Für den ausländischen Wettbewerb kommen in Frage: 19300 kg Oel für Transmissionen zu 0,95 Pesetas (Höchstpreis), 3400 kg Oel für Zylinder zu 1,30 Pesetas (desgl.), 300 kg Aluminium zu 3,03 Pesetas (desgl.), 7500 kg Ferrosilicium zu 0,49 Pesetas (desgl.), 150 Zentner Ferromangan zu 26,02 Pesetas (desgl.), 4400 kg Wasserblei zu 0,97 Pesetas (desgl.), 680 Bohlen Kiefernholz zu 12 Pesetas (desgl.). Näheres an Ort und Stelle sowie in spanischer Sprache beim Reichsanzeiger. Der spanische Wortlaut der Ausschreibung mit näheren Angaben kann inländischen Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind an das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten. Rumänien. Städtische Arbeiten in Bukarest. Nach einer Mitteilung im Bukarester Tagblatt soll das Ministerium des Innern die hauptstädtische Bürgermeisterei ermächtigt haben, zur Vornahme verschiedener größerer Arbeiten zunächst eine Anleihe von 12 Millionen Lei aufzunehmen. Als solche werden u.a. angeführt: Ergänzung der großen Aufnahme- und Abflußkanäle; Umbau des Dimbovitzabassins und Errichtung von neuen Filtern; Herbeileitung von Trinkwasser aus den gebirgigen Gegenden; Schaffung von Transportmitteln und Sanierung des Sft. Eleftereviertels; Arbeiten zur Vollendung des Generalplanes der Stadt; Anlage von Parks Textabbildung Bd. 327 und öffentlichen Plätzen; Ausdehnung der Gas- und elektrischen Beleuchtungsanlagen; Pflaster- und Asphaltierungsarbeiten; Bau von sechs Kommunalschulen; Vergrößerung des städtischen Schlachthauses; Schaffung von Hallen und Plätzen für den Verkauf von umfangreichen Waren; Errichtung einer Fabrik zur Transformierung der Fäkalien. Da die Bureaus der Bukarester Behörden in diesen Tagen der Feiertage halber geschlossen sind, war es nicht möglich, nähere Erkundigungen über die zunächst vorzunehmenden Arbeiten einzuziehen. Sobald die erforderlichen Feststellungen möglich sein werden, wird ein weiterer Bericht erstattet werden. Den deutschen Lieferanten und Unternehmern, die sich an den betreffenden Arbeiten zu beteiligen beabsichtigen, kann schon jetzt empfohlen werden, geeignete Vertreter in Bukarest zu bestellen, die ermächtigt sind, ihre Interessen bei den einzelnen Vergebungen zu vertreten. Auf Antrag wird das Kaiserliche Konsulat in Bukarest bereit sein, hierfür geeignete Persönlichkeiten namhaft zu machen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bukarest vom 5. Februar 1912.) Italien. Erneute Ausschreibung der Herstellung von neuen Molen in Fano. Verhandlung beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig bei der Präfektur in Pesaro, 11. März 1912, vormittags 10 Uhr. Voranschlag 344435 Lire. Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung (25000 Lire) bis zum 2. März 1912. Endgültige Sicherheitsleistung 1/10 der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger. Italien. Ausbau der Brücke über den Fluß Agri bei S. Arcangelo und der anstoßenden Straßen. Verhandlung beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig bei der Präfektur in Potenza am 12. März 1912, vormittags 10 Uhr. Voranschlag 352173 Lire. Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung (15000 Lire) bis zum 3. März 1912. Endgültige Sicherheitsleistung 1/10 der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger. Serbien. Oeffentliche Bauten. Nach dem in dieser Skuptschinasession verabschiedeten Gesetz über die Verwendung von Geldern aus dem Schul- und Sanitätsfonds sollen dem Schulfonds entnommen werden: 800000 Dinar für Universitätszwecke, und zwar zur Errichtung eines Gebäudes für die technische Fakultät; 400000 Dinar für den Bau einer Nationalbibliothek; 200000 Dinar Beihilfe zur Errichtung eines Gebäudes für die Akademie der Wissenschaften; ferner sind ausgeworfen als Beihilfe für den Bau von Gymnasien 250000 Dinar, von Lehrerpräparandien 250000 Dinar, von Volksschulen 200000 Dinar, und außerdem sind 300000 Dinar für weitere Lehrerschulen reserviert. Aus dem Sanitätsfonds sind bestimmt: 1600000 Dinar für eine Landesirrenanstalt; 1245000 Dinar für Komplettierung der Baulichkeiten und Installationen des Allgemeinen Krankenhauses in Belgrad; 2800000 Dinar für Errichtung von Krankenhäusern im Innern des Landes und etwa 700000 Dinar für die Verbesserung in den Einrichtungen von drei serbischen Badeorten. 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