Titel: BÜCHERSCHAU.
Fundstelle: Band 327, Jahrgang 1912, S. 399
Download: XML
BÜCHERSCHAU. Bücherschau Die Mineral-, Pflanzen- und Teerfarben, ihre Darstellung, Verwendung, Erkennung und Echtheitprüfung. Von Hans Th. Bucherer. Mit 4 Tafeln. Leipzig 1911. Veit & Co. Preis geh. M 3,60, geb. M 4,60. Das Buch beginnt mit den Farbstoffen des Tierreiches, wovon in der Technik sich nur noch die Cochenille erhalten hat, bespricht alsdann die heutzutage bedeutungsvollem Pflanzenfarbstoffe, die trotz der echten, künstlichen Farben ihren Platz teilweise innehalten. Speziell hingewiesen wird auf Blauholz und Gelbholz als ausländische Produkte, während Curcuma, Saflor, Orseile ihre einst so wichtige Bedeutung in der Seidenfärberei völlig eingebüßt haben. Mit Recht weist der Verfasser auf die hervorragenden Eigenschaften des Catechu als Seidenbeschwerungsmittel in Verbindung mit Ferrisalzen und Blauholz hin. Etwas eingehender als die übrigen Farbhölzer ist die Gewinnung des Pflanzenindigos besprochen. Es folgen die Mineral- oder Erdfarben, die in der Malerei, im Zeugdruck und zu Firnissen Verwendung finden. Sie sind übersichtlich mitgeteilt und durch Formeln teilweise näher erläutert. Eine volkswirtschaftliche und historische Betrachtung leitet das Kapitel der Teerfarben ein. Anschließend daran folgt die Verarbeitung des Teers. Hier beginnt nun sozusagen ein Lehrgang der Teerfarben an Hand der üblichen Formeln. Die Erklärungen sind verständlich und einfach gegeben. Trotzdem glaube ich kaum, daß der Wunsch des Verfassers, die terra incognita der Farbstoffe mit diesem Buch dem gebildeten Laien erschlossen zu haben, erreicht worden ist. Bei einer Neuauflage sollte auf wirklich allgemeinverständliche Darstellung entschieden mehr Rücksicht genommen werden. R. Clavel. Schmierung und Schmiervorrichtungen von Motorwagen. Von August Bauschlicher. Berlin 1912. Richard K. Schmidt & Co. Preis geb. M 2,80. Als Band 44 in der bekannten autotechnischen Bibliothek des Verlages Richard Karl Schmidt & Co., Berlin, ist obiges Buch erschienen. In demselben werden in populärer Weise nach einigen theoretischen Betrachtungen die Ausbildung von Gleitlagern, Rollenlagern und Kugellagern, sowie die Eigenschaften der Schmierstoffe behandelt. Daran anschließend schildert der Verfasser die Schmiervorrichtungen für Motoren, Getriebe und Achsen der Motorwagen und gibt zuletzt eine Anleitung zur Wartung der Schmiervorrichtung. Der etwas spröde Stoff, welchen das Buch behandelt, wird durch die populäre Darstellungsweise etwas leichter lesbar, aber leider leidet auch, wenigstens in den ersten Kapiteln, die wissenschaftlich einwandfreie Darstellung darunter, so daß bei späteren Auflagen des Buches hier eine Ueberarbeitung geboten erscheint. Winkler. Der mathematische Unterricht an den deutschen Navigationsschulen. Von C. Schilling und H. Meldau. Leipzig 1912. B. ü. Teubner. Preis M 2,–. Im vorliegenden Heft der „Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in Deutschland, veranlaßt durch die internationale mathematische Unterrichtskommission“ wird über den mathematischen Unterricht an den deutschen Navigationsschulen berichtet. Zur Vervollständigung des Bildes, das dieser Unterricht darbietet, wird auch kurz über die Ausbildung der Seeleute überhaupt, über die Organisation der Navigationsschulen, über den Betrieb des ganzen Unterrichts an ihnen und über die äußeren Verhältnisse berichtet, denen sich dieser Unterricht anzupassen hat. Berlin. E. Jahnke. Alcools, alcool dénaturé, dénaturants. Von Louis Calvet, Chefchemiker im Zentrallaboratorium des Finanzministeriums. VIII und 376 Seiten. Mit 31 Figuren. Paris und Lüttich 1911. Ch. Béranger. Preis Frcs. 6,–. Der vorliegende neue Band der bekannten Sammlung „Manuels pratiques d'analyses chimiques“ behandelt nur die Untersuchungsmethoden der für die Technik (für Heizung, Beleuchtung, chemische Industrie usw.) wichtigen Alkohole, während die Analyse des Trinkbranntweins bereits in einem früheren Band dieser Sammlung enthalten ist. Verfasser gibt zunächst einen kurzen Ueberblick über die technischen Grundlagen der Alkoholgewinnung und eine Erklärung für die in dieser Industrie gebräuchlichen Fachausdrücke, er geht dann näher auf die infolge der steuerlichen Belastung hier besonders häufig vorkommenden Verfälschungen ein und bespricht im Anschluß daran die geschichtliche Entwicklung und die heutige Praxis der Alkoholbesteuerung und -denaturierung, wobei er sich nicht nur auf Frankreich beschränkt, sondern auch die wichtigsten anderen Länder in den Kreis seiner Betrachtungen zieht. In einer Reihe von Tabellen sind diejenigen Industriezweige eines jeden Landes namhaft gemacht, denen die Verwendung denaturierten Alkohols erlaubt ist. Im dritten Kapitel werden auf etwa 100 Seiten die Untersuchungsmethoden der Alkohole, der reinen wie der denaturierten, ferner der Firnisse und des Kollodiums behandelt, wie sie in den Laboratorien des Finanzministeriums in Anwendung sind. Durch Rechenbeispiele, Tabellen und eine große Zahl recht guter Abbildungen werden diese Ausführungen veranschaulicht. In besonderen Kapiteln werden der Nachweis des Alkohols in Fruchtsäften, Seifen und anderen Gemischen, ferner die verschiedenen Verfahren zum Nachweis des Methylalkohols neben Aethylalkohol besprochen, auch unter Berücksichtigung der physikalischen Untersuchungsmethoden. Die in Deutschland und anderen fremden Ländern gebräuchlichen Methoden sind ebenfalls in einem eigenen Kapitel zusammengestellt. Der zweite Teil des Buches behandelt recht ausführlich und an der Hand umfangreicher Tabellen die Alkoholometrie und der dritte Teil endlich die in Frankreich bestehenden gesetzlichen Bestimmungen. Weiter findet man statistische Tafeln über Produktion, Verbrauch und Preisbewegung des Alkohols sowie ein ausführliches Inhaltsverzeichnis. Schon aus diesen kurzen Angaben läßt sich erkennen, daß der Inhalt des Buches sehr reichhaltig ist; es sei daher nicht nur dem Chemiker, sondern auch dem Nationalökonomen und Steuerfachmann bestens empfohlen. A. Sander. BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Prüfung von Balken zu Kontrollversuchen. Ausgeführt in der Materialprüfungsanstalt der Kgl. Technischen Hochschule zu Stuttgart. Bericht erstattet von Dr.-Ing. C. Bach, K. Württ. Baudirektor, Professor des Maschineningenieurwesens, Vorstand des Ingenieurlaboratoriums und der Materialprüfungsanstalt und O. Graf, Ingenieur der Materialprüfungsanstalt. Preis M 2,40. Desgl. Versuche mit Stampfbeton. Ausgeführt im Kgl. Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde-West. Bericht erstattet vom Geh. Regierungsrat Professor M. Rudeloff, Direktor und Professor M. Gary, Abteilungsvorsteher im Kgl. Materialprüfungsamt. Preis geh. M 9,60. Desgl. Die Beziehung zwischen Formänderung und Biegungsmoment bei Eisenbetonbalken. Bericht erstattet von Prof. Dr.-Ing. E. Mörsch. Berlin 1912. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 1,20. Die Spezialstähle; ihre Geschichte, Eigenschaften, Behandlung und Herstellung. Von G. Mars, Dipl.-Ing. Vorsteher der Versuchsanstalt der Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf. Mit 143 Figuren. Stuttgart 1912. Ferdinand Enke. Preis M 17,–. Die Zwischendampfverwertung in Entwicklung, Theorie und Wirtschaftlichkeit. Von Dr.-Ing. Ernst Reutlinger, Chefingenieur des beratenden Ingenieurbureaus Bidag der Hans Reisert-Gesellschaft m. b. H. in Köln. Mit 69 Figuren. Berlin 1912. Julius Springer. Preis geh. M 4,–, geb. M 4,80. Kulturwerte der Technik. Festrede zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers, gehalten am 27. Januar 1912 an der Kgl. Technischen Hochschule Hannover von Robert Otzen, Professor. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 1,–. Oelmotoren in Viertakt- und Zweitaktbauart. Zwei Bände. Bearbeitet von H. Haeder, Ingenieur in Wiesbaden. Erster Band: Bauarten, Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktionseinzelheiten der Motoren und Motorenteile. Mit 460 Figuren. Preis M 5,–. Zweiter Band: Normalien, Diagramme, Versuchsergebnisse, Gewichte, Preise, Rechnungsbeispiele, Werkstattzeichnungen und Bilder ausgeführter Motoren. Wiesbaden 1912. Otto Haeder. Preis geb. M 13,50. Die Technik im zwanzigsten Jahrhundert. Von Geh. Reg.-Rat. Dr. A. Miethe, Professor an der Kgl. Technischen Hochschule, Berlin. Zweiter Band: Die Verarbeitung der Rohstoffe. Braunschweig 1912. George Westermann. Preis M 15,–. WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU. Internationaler Eisenmarkt. (Nachdruck verboten.) Die Berichte aus der Eisenindustrie melden seit Wochen In schier unaufhörlicher Reihe Preiserhöhungen. In Deutschland setzte diese Bewegung im Anfang dieses Jahres im Anschluß an die Erhöhung der Richtpreise des Kohlensyndikats ein und hielt auch während der Erneuerungsverhandlungen im Stahlwerksverband an, ohne daß bis zur Stunde irgendwelche bestimmte Vorzeichen rückläufiger Preisbewegung zu bemerken wären. Das Roheisengeschäft gestaltete sich im Mai außerordentlich lebhaft. Ebenso flott war das Inlandsgeschäft in Halbzeug, so daß es sich vielfach als unmöglich erwies, die verlangten Mengen rechtzeitig zu liefern. Der Auslandsmarkt blieb befestigt, besonders in Großbritannien, wo seit Beendigung des Bergarbeiterstreiks starke Nachfrage hervortrat. Beim Abschluß eines neuen zweijährigen Lieferungsvertrages mit der preußischen Staatsbahn Verwaltung erreichte der Stahlwerksverband eine Preiserhöhung um 2 Mark. Eine Folge hat freilich die Nichtsyndizierung der B-Produkte doch schon gezeitigt: die Preise am Stabeisenmarkt flauten ab, da einige Werke für die gesteigerte Produktion für das III. Quartal mit billigeren Offerten, etwa 2 Mark unter den bisherigen Forderungen, herauskamen. Im Ausland blieb die Marktverfassung in den letzten Wochen fast durchweg fest und zuversichtlich. Das konnte festgestellt werden, obwohl sich gerade in den jüngsten Tagen an einigen Märkten eine weniger lebhafte Kauftätigkeit bemerkbar macht. So wurde in der belgischen Eisenindustrie die Marktlage etwas ruhiger, da eine große Anzahl von Werken für ein halbes Jahr im voraus beschäftigt ist. Die infolgedessen geforderten überaus langen Lieferfristen veranlaßten einen Teil der Verbraucher, die weitere Deckung ihres Bedarfes bis zum Herbst aufzuschieben, weil man hofft, daß die Werke dann einen Teil ihrer starken Auftragsbestände abgearbeitet haben und deshalb vielleicht eher auf die gegenwärtig recht hohen Verkaufspreise einige Zugeständnisse gewähren. Das belgische Kokssyndikat erhöhte die Preise für Gießereikoks für das zweite Halbjahr um 3 fr. pro Tonne. Am Roheisenmarkt wirkte diese Koksverteuerung bereits auf die Verkaufsnotierungen ein; Ende vorletzter Woche wurden die Preise nahezu sämtlicher Sorten um 1,50 bis 2,0 fr. pro Tonne erhöht. Der belgische Roheisenverbrauch stellte sich in den ersten vier Monaten des Jahres abzüglich der Ausfuhr auf 1,02 Millionen Tonnen, d.h. um 0,12 Millionen Tonnen oder 13,34 v. H. höher als im Vorjahre. Die Ausfuhrnotierungen für Fertigerzeugnisse vor allem am Blechmarkt wurden infolge der erwähnten Abschwächung der Kauftätigkeit in der letzten Woche vereinzelt zum Rückgang gebracht. Die Bestätigung einer Reihe von Geschäften, die mit England verhandelt worden waren, blieb aus, da die englischen Firmen die Entwicklung der Ausstandsbewegung der Transportarbeiter abwarten. Da England nicht allein für die Ausfuhr, sondern auch für seinen eigenen Verbrauch ein starker Abnehmer belgischer Industrieerzeugnisse ist, so könnte der neue englische Ausstand, falls er größere Formen annähme, den belgischen Eisenwerken großen Schaden zufügen. Am französischen Eisenmarkt häuften sich die laufenden Textabbildung Bd. 327 Aufträge sehr stark an, so daß allgemein längere Fristen gefordert wurden. Für Walzgut aller Art wurden Abschlüsse nur noch für November oder Dezember dieses Jahres getätigt, da die Walzenstraßen bis dahin voll besetzt sind. Besonders umfangreich gestaltete sich der Bedarf in Trägern und Bandeisen. Die Kaufkraft der Abnehmer zeigte sich so stark, daß in der letzten Woche von den Mitgliedern des Träger-Kontors eine neuerliche Preiserhöhung um 5 fr. pro Tonne beschlossen wurde. Der Grundpreis steht nunmehr um 20 fr. höher als am Ende des vergangenen Jahres. Der amerikanische Eisenmarkt ist seit mehreren Wochen durch die sehr ruhige Tendenz des Roheisengeschäftes gekennzeichnet. Nachdem die Gießereien sich vor einiger Zeit mit ihrem künftigen Bedarf versehen hatten., gaben die Preise für basisches Eisen nach, zunächst auf 13,25 bis 13,50 Dollar, schließlich auf 13 Dollar. Eine außerordentliche Belebung des Marktes in Schienen und rollendem Material brachten die eine Zeitlang zurückgestellten Käufe der Eisenbahngesellschaften. Um die Verträge einhalten zu können, boten einzelne Waggonbauanstalten den Hüttenwerken Prämien für Lieferung im Sommer. (Nachdruck verboten) Der Export von Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen weist im bisherigen Verlauf des Jahres gegen das Vorjahr eine erhebliche Steigerung auf. In den Monaten Januar bis April 1912 wurden insgesamt 176419 dz Maschinen zur Bearbeitung von Metallen ausgeführt. Gegen die Vergleichszeit des vergangenen Jahres bedeutet das eine Zunahme von 46761 dz. Die vom Ausland dafür gezahlte Summe erhöhte sich zugleich von 13,61 Millionen Mark auf 19,70 Millionen Mark. Am stärksten hat der Export nach Frankreich, Oesterreich und Rußland zugenommen. Dagegen ist die Ausfuhr nach Italien, einem der wichtigsten Absatzgebiete unserer Maschinenfabrikation, von 20973 dz auf 17559 dz zurückgegangen. Die Ausfuhr von Holzbearbeitungsmaschinen ist in den ersten vier Monaten d. Js. von 37793 dz auf 44077 dz gestiegen. Der Wert des Exports erhöhte sich von 4,04 Millionen Mark auf 4,60 Millionen Mark. Auch der Absatz dieser Maschinen am italienischen Markt ist beträchtlich gesunken. Rußland, Oesterreich-Ungarn und Brasilien waren mit erheblich größeren Mengen als im Vorjahre die bedeutendsten Abnehmer von Holzbearbeitungsmaschinen. In den Monaten Januar bis April der Jahre 1907 bis 1912 entwickelte sich die Ausfuhr von Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen in Doppelzentnern, wie folgt: Januar-April 1907 1908 1909 1910 1911 1912 Metallbearbeitungsmaschinen 136687 156164 115415 120489 129658 176419 Hofzbearbeitungsmaschinen   28631   33048   25560   32697   37793   44077 Der Export von Metallbearbeitungsmaschinen im laufenden Jahr übertrifft das vordem günstigste Jahr 1908 um 20255 dz. Holzbearbeitungsmaschinen wurden 11029 dz mehr als im Jahre 1908 exportiert. –––––––––– (Nachdruck verboten.) Blei- und Bleifabrikate. Die Düsseldorfer Meldung, daß die Deutsche Verkaufsstelle für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate die Preise abermals erhöht habe, bildete bei dem Geschäftsgang der letzten Monate und dem Textabbildung Bd. 327 dauernden Anziehen des Rohstoffpreises keine Ueberraschung. Die Zufuhr von Bleierzen vom Ausland ist in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres auf 542681 dz gestiegen, das ergibt seit der Vergleichszeit des Vorjahres ein Plus von 108094 dz. Dieser ganz außerordentlichen Steigerung der Einfuhr unverhütteter Bleierze steht ein unerheblicher Rückgang des Imports von Rohblei, nämlich von 252734 dz auf 250462 dz gegenüber. Die deutsche Bleifabrikation hat offensichtlich mit erhöhter Aufnahmefähigkeit des deutschen Marktes zu rechnen; ihre günstige Konjunktur ergibt sich auch aus den Exportziffern für Walz- und Preßfabrikate. Die Ausfuhr von gewalztem Blei, Rollblei und Fensterblei hob sich in den ersten vier Monaten 1911 auf 1912 von 14782 Doppelzentner auf 18417 Doppelzentner. Der Wert dieser Erzeugnisse stieg von 0,46 Millionen Mark auf 0,70 Millionen Mark. Bleidraht wurde in den Berichtsmonaten 1304 dz, fast dreimal soviel als im Vorjahre, exportiert. Die Exportsteigerung anderer wichtiger Bleifabrikate in Doppelzentnern erhellt aus folgender Uebersicht: Januar bis April 1911 1912 + oder – Buchdruckerschriften   3868   4236 +   368 Röhren 16723 18624 + 1901 Flaschenkapseln   2556   2943 +   387 Kunstguß, feine Bleiwaren   3870   3935 +     65 Insgesamt stieg der Export von Bleierzeugnissen von 42258 dz auf 49466 dz. Mit diesem gesteigerten Absatz, sowie erhöhten Verkaufspreisen vermochte die Bleiindustrie dem stark erhöhten Rohstoffpreise zu begegnen. An der Berliner Produktenbörse wurde nämlich raff. Tarnowitzblei im April 1912 pro dz mit 34,13 Mark notiert, im April des Vorjahres wurden 27 Mark bezahlt. Die gleiche Preiserhöhung erfuhr Harzblei, das im Großhandel Ende April d. J. mit 35,13 Mark notiert wurde. Ausschreibungen und Projekte. Mineralien, Metalle, Maschinen. Aegypten. Zuckermaschinen. Die Zuckergesellschaft Kom-Ombo geht an eine Vergrößerung ihres Betriebes, Deutsche Firmen sollten rechtzeitig Pläne und Vorschläge einsenden. Der Sitz der Gesellschaft ist in Kairo, P. B. 763, wohin unter Adresse des Generaldirektors Naus, allenfalls mit Beziehung auf das Kaiserlich deutsche Konsulat, die Anerbieten und Vorschläge zu richten sind. Elektrotechnische Industrie. Rußland. Bei den städtischen Straßenbahnen in Baku ist der Uebergang zum elektrischen Betriebe wohl beschlossen, aber trotz Fertigstellung und Bestätigung der Projekte noch nicht in Angriff genommen, weil die Stadtverwaltung sich noch nicht darüber schlüssig werden kann, ob sie den Bau selbst ausführen und den Betrieb selbst übernehmen, oder beides einer Gesellschaft übergeben soll; Verhandlungen wurden bis jetzt mit einem belgischen Konsortium gepflogen. Eisenbahnmaterial. Belgien. Lieferung von Artikeln für Bremsen und Sicherheitsvorrichtungen für die Staatsbahnen. 10 Lose. Demnächst, Börse in Brüssel. Rumänien. Der Kammer ist ein Gesetzentwurf unterbreitet worden, wodurch der Minister der öffentlichen Arbeiten ermächtigt wird, dem Distrikte Prahova die Konzession für den Bau und den Betrieb der Verlängerung der Textabbildung Bd. 327 Eisenbahnlinie Ploesti–Valeni bis Manecini-Ungureni zu gewähren; gleichzeitig: wird der Distriktsrat von Prahova ermächtigt, zu diesem Zwecke eine Anleihe von zweieinhalb Millionen aufzunehmen. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Bukarest.) Finnland. An rollendem Material für die projektierte Eisenbahn von Raasuli nach Hiitola werden, wie der britische Konsul in Helsingfors berichtet, wahrscheinlich beschafft werden: 10 Lokomotiven, 7 Wagen III. Klasse, 5 Wagen I. und II. Klasse, 7 „conductur“-Wagen, 3 Gepäckwagen, 1 Gefangenen-Wagen, 200 geschlossene Güterwagen, 15 offene Güterwagen und 1 Schneepflug; Gesamtwert etwa 128000 £. (The Board of Trade Journal.) Rußland. Am 26. Mai ging die Kommission für neue Bahnen an die Prüfung der Projekte der Unternehmer N. A. Wassiljew und N. J. Jurkowski über den Bau einer neuen Eisenbahnlinie zwischen Orel und Narwa. Die Bahnstrecke soll etwa 1100 Werst betragen; der Bahnbau wird auf etwa 70 Millionen zu stehen kommen. (St. Petersburger Zeitung.) Niederlande. Verkauf von Eisenbahn-Altmaterial in Utrecht durch die Compagnie pour l'exploitation des chemins de fer de l'Etat néerlandais. 24 Lose. Besichtigung bis zum 2. Juli, von 9 bis 12 Uhr. Verkaufsbedingungen gegen Einsendung des Portobetrages bei der 4 e division du service des vois et travaux der genannten Gesellschaft umsonst erhältlich. Angebote bis zum 1. Juli, 2 Uhr, an die Ire division du service central der Gesellschaft. (Moniteur des Intérêts Matériels.) Schiffe. China. Lieferung von 2 Eisbrechern nach Tientsin. Angebote werden bis zum 26. August vom Hai-Ho Conservancy Board in Tientsin entgegengenommen. (The Board of Trade Journal.) Verschiedenes. Island. Hafenanlage in Reykjavik. 31. August 1912, Kontor des Bürgermeisters in Reykjavik. Pläne, Beschreibungen und Bedingungen leihweise erhältlich im Kontor des Ministeriums für Island in Kopenhagen, Borsgade 8, gegen Hinterlegung von 30 K. oder 2 Pfund Sterling. Niederlande. Bau einer Gasanstalt und zugehörige Arbeiten. 15. Juni 1912, 12 Uhr, Gemeindeverwaltung in Oostzaan (Provinz Nordholland). Das Besteck nebst 5 Zeichnungen ist für 3,50 fl. bei dem Direktor der Gasanstalt in Noordschaewoude W. J. Smit erhältlich, der auch nähere Auskunft erteilt. Belgien. Lieferung von Artikeln für die Gasleitungen usw. der Staatsbahn, u.a. 600 m Kautschukrohr, runde und eckige Knierohre, Schraubenmuttern, 7000 m Eisen- oder Stahlrohr ohne Gewinde, für Gasleitung, desgleichen mit oder ohne Lötung für Dampfheizung, 4800 m Stahlrohr mit Gewinde für Westinghouse-Bremsen usw. 7 Lose. Demnächst, Börse in Brüssel. –––––––––– ☞ Den beigefügten Prospekt der Firma Hennefer Maschinenfabrik C. Reuther & Reisert G. m. b. H., Hennef a./Sieg, empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser. Textabbildung Bd. 327