Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 15
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Bücherschau. Bücherschau. Moderne Technik. Die wichtigsten Gebiete der Maschinentechnik und Verkehrstechnik, allgemeinverständlich dargestellt und erläutert durch zerlegbare Modelle. Unter Mitarbeit von verschiedenen Fachgelehrten herausgegeben von Ingenieur H. Blücher. Mit 1391 Abbildungen (Atlasformat) und 15 zerlegbaren Modellen. Leipzig und Wien 1912, Bibliographisches Institut. Zwei Bände in Leinen gebunden 40 Mark. Betrachtet man das groß angelegte Werk rein äußerlich, so kann man seine helle Freude haben an diesem Meisterwerk der Buchdrucker-, Buchbinder- und Ausstattungskunst. DieFreude wird aber bedenklich beeinträchtiget, wenn man den Inhalt des Werkes unter die kritische Lupe nimmt. Das Eigenartige an dem Werk und dasjenige, was der Herausgeber sichtlich mit Stolz als Etwas Besonderes ansieht, ist der zweite Teil, ein dicker Band mit 15 zerlegbaren Modellen der mannigfachsten Maschinen vom Dampfkessel bis zur Dreschmaschine. – Ich kann mir nicht helfen: Ich halte den ganzen Gedanken für in Grund und Boden verfehlt! Betrachtet man sich diese mit so unglaublicher Mühe und grosser Kunstfertigkeit zusammengesetzten Modelle, so hat man zunächst unwillkürlich den Gedanken „Neuruppiner Bilderbogen“. Jeder Ingenieur wird sich sagen: Was hätte mit diesem Aufwande an Mühe und Kosten geschaffen werden können, wenn anstelle dieser – ich kann mir nicht helfen – kindlichen Bilderbogen, gute, meinetwegen farbige Abbildungen von den einzelnen Maschinen in vielfachen Ansichten und Schnitten angefertigt worden wären. Glaubt der Herausgeber wirklich, daß Jemand, der von einer Dampfturbine, einem Typendruckapparate, einer Dieselmaschine usw. nichts versteht, aus diesem Gewirre von auseinanderklappbaren Blättchen, die er nachher nicht wieder in der richtigen Reihenfolge aufeinander bekommt, sich ein Bild von der Bauart und Wirkungsweise dieser Maschinen machen kann? Ich glaube es nun und nimmermehr! Bleibt der erste Band: Text mit 1391 Abbildungen, welche, wie es in einer Ankündigung heißt, „eigens für die Moderne Technik hergestellt sind“. Etwas eigenartig ist schon der selbstbewußte Ton des Vorwortes: ..... „es will kein Lehrbuch des Maschinenbaues sein, sondern ein großzügiges Erläuterungs- und Lehrwerk“.... ein Führer, der auch den Neuling sicher leitet und zwar nicht zu verstaubten Typen, die nur noch in Sammlungen ihr Dasein fristen, aber längst nicht mehr praktisch verwendet werden“.... „Daß trotzdem die Art der Darstellung auch dem Nichtfachmanne das Verständnis zu erschließen geeignet ist, glauben wir behaupten zu dürfen“.... „Als Leserkreis denken wir uns das große Heer jener.... und zwar vom Studierenden der Technischen Hochschule bis hinab (!) zum Praktiker der Maschinenwerkstatt“.... usw. – Nun wie steht es z.B. mit den „verstaubten Typen“? Was sind denn die Lavalturbinen, die alten Parsonsturbinen, was sind die Schweflig-Säure-Abwärmemaschinen, was sind die Oechelhäusergasmaschinen, was die alten aufgeführten Karburiereinrichtungen für Benzin und Petroleum, die alten Katarakt-Wasserhaltungsmaschinen, die Rittingerpumpen usw.? Verstaubte Typen, die mindestens nicht mehr gebaut werden und die zum großen Teil „nur noch in Sammlungen ihr Dasein fristen und längst nicht mehr verwendet werden“! In dem Abschnitte Wasserkraftmaschinen befinden sich zwei Abbildungen eines Zuppingerschen Tangentialrades und die eines oberschlächtigen Wasserrades, (nebenbei bemerkt ohne Quellenangabe). Die drei Abbildungen stehen in der von mir im Jahre 1899 neu bearbeiteten Auflage von Wernickes Mechanik flüssiger Körper. Ich selbst habe diese Abbildungen damals aus der vorhergehenden Auflage des Buches mit herübergenommen. Es macht sich nun ganz besonders schön in einem Werke „Moderne Technik“ vom Jahre 1912, welches in einem Werke Leser „kerne verstaubten Typen vorführt, sondern die Technik zeigt, wie sie wirklich ist und wie sie in unseren Tagen (!) wirkt“ – in einem solchen Werke drei Abbildungen aus einem Buche zu finden, welches erschienen ist im Jahre des Heils – – 1873! „Die Art der Darstellung ist geeignet auch dem Nichtfachmanne das Verständnis zu erschließen“. Es lese der Fachmann z.B. den Abschnitt über Dampfmaschinensteuerungen, insbesondere Schieber- und Umsteuerungen, er dürfte hinter den angeführten Satz des Vorwortes sicherlich mit mir ein großes Fragezeichen setzen. Der Nichtfachmann steht ratlos davor, das kann ich dem Herrn Verfasser des betreffenden Abschnittes versichern. Auch an ganz bedenklichen Unrichtigkeiten fehlt es nicht! Man lese z.B. gleich Seite 1: „Die in der Technik benutzte Einheit der Arbeit ist das Meterkilogramm, ein Maß, das sich auf dem absoluten Maßsystem aufbaut“! Eine Zeile weiter; „Die Einheit der Maße ist das Gramm (g),.... das Gramm bestimmt sich als das Gewicht eines cbcm Wasser bei einer Temperatur von 4 Grad“. Vermieden werden sollten auch Ausdrücke wie S. 2: „Zur Messung größerer Leistungen ist das Meterkilogramm eine zu kleine Einheit“, oder S. 3: „Kraftmaschinen, sind Vorrichtungen, welche Naturkräfte aufnehmen“. Leserkreis: „Studierende bis hinab zum Praktiker der Maschinenwerkstatt“. Glaubt der Herausgeber wirklich, daß unsere Studierenden, daß unsere Praktiker der Maschinenwerkstatt, die Mittel dazu haben, sich Werke für 40 Mark anzuschaffen? Als Verfasser zeichnen verantwortlich verschiedene Herren bei den einzelnen Abschnitten. Es sind daher auch die einzelnen Abschnitte in ihrem Werte ungleich. Sehr ungleich sind auch die Abbildungen. Ohne weiteres ist zuzugeben: die Mehrzahl davon ist vorzüglich (man erkennt hier die Künstler des Bibliographischen Institutes), ihnen stehen aber leider eine sehr große Zahl geradezu kümmerlicher Abbildungen gegenüber. Etwas dürftigeres, unklareres als die Mehrzahl der Abbildungen über Pumpen und Gebläse läßt sich kaum denken, und gerade hier wären doch von Fabriken vorzügliche Abbildungen in Hülle und Fülle zu erhalten gewesen. Wie ist es möglich, neben sonst so guten Abbildungen Darstellungen einer Steuerung zu bringen, wie Abb. 222 oder gar wie Abb. 123? Wer soll aus dieser Abbildung der Knightmaschine (263) klug werden. Der Fachmann nicht, der Nichtfachmann erst recht nicht! Nun kommt aber das Tollste. In der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“, Verlag B. G. Teubner in Leipzig erschienen von mir einige Bändchen, welche von Dampfmaschinen und Gasmaschinen handeln. Die Bändchen erfreuen sich großer Beliebtheit, was ich neben dem starken Absatze daraus erkenne, daß häufig an mich die Bitte gerichtet wird, einzelne Abbildungen oder gar ganze Abschnitte für irgend welche literarische Arbeiten aus den Büchern entnehmen zu dürfen. Ich habe diese Bitten selbstverständlich immer gern erfüllt, ich war auch gar nicht böse darüber, wenn ich in anderen größeren Werken meine Abbildungen vorfand mit der Bemerkung, daß die Abbildungen aus diesem oder jenem meiner Bücher entlehnt seien. Wie aber erstaunte ich, als ich hier in dem Werke Moderne Technik nicht weniger als 13 (in Worten dreizehn!) von mir persönlich entworfene Abbildungen aus meinen Büchern getreulich abgeklatscht vorfand, ohne daß auch nur an einer einzigen Stelle die Quelle angegeben war, woher die Abbildungen stammten! Es sind die Abbildungen 101, 103, 104, 130, 175, 176, 221, 219, 220, 271, 272, 274, 280. Bei dem Abschnitte Karburiervorrichtungen heißt es im Texte: „Sie (die Vergaser) sind aus der ungeheuer großen Zahl der in Gebrauch befindlichen Vergaser willkürlich herausgegriffen“. Ein ganz merkwürdiger „Zufall“ will es, daß aus der „ungeheuer großen Zahl“ von Vergasern ausgerechnet gerade die vier Vergaser abgebildet und beschrieben sind, welche – ich in den ersten beiden Auflagen meiner „Neueren Wärmekraftmaschinen“ (Sammlung ANuG) abgebildet und beschrieben habe. Diese vier Abbildungen sind unter jenen obengenannten dreizehn nicht mit enthalten, denn sie sind nicht von mir entworfen; daß sie aber zumteil unmittelbar aus meinem Buche abgeklatscht sind, erkenne ich zufällig aus einer Kleinigkeit, die ich in der einen Figur gegenüber den üblichen Abbildungen desselben Vergasers geändert habe und die natürlich auch hier in der Abänderung vorhanden ist! Hätte der Herr Verfasser übrigens es sich die Mühe und das Geld kosten lassen, eine neue Auflage meines Buches anzuschaffen (sie stammt aus dem Jahre 1909), so hätte er gesehen, daß ich damals schon diese zum größten Teile veralteten Vergaser nicht mehr gebracht habe, sie hätten also erst recht in dem Werke „Moderne Technik“ fehlen und durch den jetzt fast allein üblichen Schwimmvergaser ersetzt werden können. Als verantwortlicher Verfasser der betreffenden Abschnitte (über Dampfmaschinen und Verbrennungsmaschinen) zeichnet Herr Regierungsrat Dr. A. Witt. Da es der Herr Regierungsrat noch nicht zu wissen scheint, möchte ich ihn, so wie auch den Herausgeber des Werkes darauf aufmerksam machen, daß es den einfachsten Regeln des schriftstellerischen Anstandes entspricht, wenigstens die Quelle anzugeben, aus welcher man in derartig ausgiebiger Weise geschöpft hat. Man wird übrigens unschwer daraus schließen können, daß auch noch so manche andere der schönen Abbildungen, in ähnlicher Weise „eigens für die moderne Technik) hergestellt sind“. Wären die Bände einzeln. Käuflich, ich, würde trotzalledem den ersten Band zur Anschaffung empfehlen. Die meist schönen Abbildungen geben einen vortrefflichen Anschauungsstoff, der nicht seilten durch knappe, aber gute, klare Darstellungsweise unterstützt wird. Den zweiten Band, das Bilderbuch, zur Anschaffung zu empfehlen, nein das kann ich wirklich nicht. Noch einmal: Schade um die viele Mühe und die gewaltigen Kosten. Berlin-Grunewald. R. Vater. Dieselmaschinen für Land- und Schiffsbetrieb von A. P. Galkley, deutsch von Ernst Müller. 184 Seiten mit 90 Abbildungen. Berlin, 1912. Julius Springer. Das Buch, das mit einer Einleitung über den wirtschaftlichen Wert der behandelten Maschinenart von Dr. Ing. Rudolf Diesel selbst versehen ist, wird allen willkommen sein, die sich an Hand guter Zeichnungen über die wichtigsten Ausführungsformen der Dieselmaschine, ihren Betrieb und ihre Leistungen unterrichten wollen. Die beschreibende Uebersicht über eine größere Zahl von Land- und Schiffsmaschinen bezieht sich auf die Maschinen im ganzen wie auf besonders wichtige Einzelheiten und behandelt die Eigenschaften der verschiedenen Anordnungen für Zweitakt und Viertakt namentlich größerer Ausführungen. In dem Kapitel über Aufstellung und Betrieb werden praktische Erfahrungen über die Behandlung der Maschinen mitgeteilt, Hauptabmessungen und Gewichte mehrerer Formen für Leistungen von 25 bis 1000 PS., ebenso einige Beispiele für die gesamten jährlichen Betriebskosten. Besonders wertvoll ist die ausführliche Wiedergabe, von Versuchergebnissen, darunter solchen an Maschinen von 300 und. 500 PS. Der Anhang enthält Vorschriften für die Anlage und Behandlung von Schiffsmaschinen und den Abdruck der ersten beiden Hauptpatente Diesels, die für die interessante Entwicklungsgeschichte der Maschine von besonderem Werte sind. Zur Einführung in den praktischen Teil des Buches ist ein Ueberblick über die allgemeine Theorie der Wärmekraftmaschinen mit besonderer Berücksichtigung der Dieselmaschine gegeben. Dieses Kapitel muß als weniger befriedigend bezeichnet werden. Die allgemeine Darstellung der Kreisprozesse und die bekannten Formeln der Zustandänderungen wären hier umso mehr entbehrlich gewesen, als sie weiterhin doch keine Verwendung finden, eine kurze anschauliche Begründung des hohen Wirkungsgrades des wirklichen Diesel-Prozesses hätte genügt, dafür wären aber nähere Angaben über den kleinsten Luftbedarf des Brennstoffes, über die in der Maschine wirklich verwendete Luftmenge, den Verbrennungsvorgang und andere wichtige thermische Einzelheiten erwünscht gewesen. Teils kann man diese zwar sich anderweitig verschaffen, teils auch den Mitteilungen über Abmessungen, Drehzahl und Brennstoffverbrauch entnehmen, den praktischen Absichten des Buches hätte aber gewiß eine kurze Zusammenstellung entsprochen, und einige Betrachtungen über den mutmaßlichen Verbrennungsvorgang würde den Zweck wesentlicher Einzelheiten, wie die Art der Einführung des Brennstoffes, klarer gemacht haben. Recht lehrhaft sind einige Bemerkungen in dem Buche über die Entstehung der Dieselmaschine. Der Erfinder ist nach langjährigen Vorstudien 1893 an die praktische Verwirklichung seiner Ideen gegangen, und erst nach 4 Jahren ist eine brauchbare Maschine fertig gewesen. Mit Genugtuung wird man den späteren reichlichen Lohn für solche Ausdauer betrachten. Daneben möge aber auch nicht das Lob für die Leiter der Maschinenfabrik Augsburg vergessen werden, die über einen so langen Zeitraum die Verantwortung für die suchskosten auf sich nahmen. Rotth. Transmissionen. Von Ing. Stephan Jellinek in Wien. 161 S. Groß-8° mit 61 Textfiguren und 30 Tafeln. Berlin 1912. Jul. Springer. Preis geb. Mk. 12,–. Verfasser hat das Wort Triebwerke absichtlich vermieden und durch Transmissionen ersetzt, da er der Ansicht ist, daß unter Triebwerke gegebenenfalls auch Teile von Maschinen selber verstanden werden könnten. Daß ihm der Begriff Transmissionen allein auch nicht genügend deutlich erscheint, beweist er selber dadurch, daß er sogar auf dem Titelblatt alles das anführt, was er unter Transmissionen verstanden wissen will, nämlich: Wellen, Lager, Kupplungen, Riemen- und Seiltrieb-Anlagen. Dann hätte aber auch ebensogut das deutsche Wort gesetzt werden können. Wie man sieht, fehlt eine Behandlung der Zahnräder. Das mag angehen. Es fehlt aber auch eine Behandlung von Stufenscheiben und anderen Vorrichtungen zum ändern der Umlaufzahlen von Wellen, die doch entschieden zu den Transmissionen gerechnet werden müssen. Da ihre Behandlung keinen sehr breiten Raum einnimmt, wäre ein späteres Hinzufügen wohl wünschenswert. Nach der Absicht des Verfassers ist das Buch in erster Linie für Studierende höherer Lehranstalten bestimmt, denen es eine Sammlung guter Zeichnungen von einzelnen Triebwerksteilen und ganzen Triebwerksanlagen bieten soll, zum Gebrauch beim Entwerfen von Maschinenteilen. Ein großer Wert ist deshalb auf die Zeichnungen gelegt, welche sämtlich maßstäblich gehalten sind mit Eintragung der wichtigsten Abmessungen. Namentlich die maßstäbliche Darstellung ganzer Triebwerksanlagen dürfte vielen recht willkommen sein, da sie in ähnlichen Büchern meist fehlen. Die Ausführung der Zeichnungen ist gut, wobei allerdings zu bemerken ist, daß die Anwendung verschiedener Strichstärken (zur Darstellung der Schatten) bei uns mit Recht nicht üblich ist, sie erschwert (und verteuert!)) das Aufzeichnen ohne die Deutlichkeit zu erhöhen. Der Text besteht zwar in der Hauptsache aus einer Beschreibung der in den Tafeln dargestellten Teile und Anlagen, gibt aber auch vor Begann eines jeden neuen Abschnittes in kurzen Zügen die Grundlagen für den Bau und die Berechnung der in diesen Abschnitten behandelten Teile, wobei selbstverständlich die Grundzüge der Festigkeitslehre als bekannt vorausgesetzt werden. Am Schlusse eines jeden Abschnittes befinden sich größere Quellennachweise. Vielleicht entschließt sich der Verfasser auch dazu, bei einer Neuauflage ein alphabetisches Sachregister hinzuzufügen. Gerade bei einem Buche, das für Studierende bestimmt ist, sollte ein solches eigentlich nie fehlen. Neben der Berücksichtigung der bekannten grundlegenden Forschungen von Bach, Kammerer, Lasche usw. finden sich überall sehr wertvolle eigene Beobachtungen und praktische Winke, die den erfahrenen Fachmann verraten, sodaß das Werk auch dem ausübenden Ingenieur von großem Nutzen sein wird. Die schöne Ausstattung entspricht den hohen Anforderungen, die man an ein Werk des rühmlichst bekannten Verlages zu stellen gewohnt ist. Berlin-Grunewald. R. Vater. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Maschinentechnisches Lexikon, herausgegeben von Ing. Felix Kagerer in 30 Vierzehntagsheften à 70 Pf. Druckerei u. Verlags-Akt.-Ges. vorm. R. v. Waldheim, Jos. Eberle & Co. Wien u. Leipzig (Otto Klemm). Fortschritte der Ingenieurwissenschaften. Erste Gruppe, 3. Heft. Ueber die Verwendung des Holzes zu Pflasterzwecken in den Großstädten Europas und Australiens. Bearbeitet von H. Vespermann, Stadtbauinspektor in Frankfurt a. M. Mit 27 Figuren. Leipzig 1912. Wilhelm Engelmann. Preis geb. M 8. Die Lokomotiven der Gegenwart. Bearbeitet von Baumann-Karlsruhe, Courtin-Karlsruhe, Dauner-Stuttgart, Cölsdorf-Wien, Hammel-München, Kittel-Stuttgart. Dritte umgearbeitete Auflage. Erste Hälfte. Mit 684 Figuren und 11 lithographierten Tafeln. Wiesbaden 1912. G. W. Kreidel, Preis geb. M 24.–. Bodes Westentaschenbuch für Ingenieure. Neu bearbeitet von Dipl.-Ing. Georg Promnitz, Essen. G. D. Baedecker. Preis geb. M 3,–. B. G. Teubner's Verlagskatalog. Auf dem Gebiete der Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Nebst Grenzwissenschaften. Große (102.) Ausgabe 1908–1912. Leipzig und Berlin. Sammlung Göschen.Eisenbetonbrücken. Von Dr.-Ing. K. W. Schaechterle in Stuttgart. Mit 106 Abb. Sammlung Göschen.Erdbau. Von Erwin Link, Regierungsbaumeister und Sektionsingenieur beim Bau der Bagdadbahn, Bagtsche-Kleinasien. Mit 72 Abb. Berlin und Leipzig 1912. Sammlung Göschen.Praktisches Maschinenzeichnen. Von Richard Schiffner, Oberingenieur in Warmbrunn. 1. Grundbegriffe, einfache Maschinenteile bis zu den Kupplungen. Mit 60 Tafeln. Sammlung Göschen.Militärische Bauten. Von Robert Lang, Regierungsbaumeister in Stuttgart. Mit 59 Abb. Berlin und Leipzig 1912. G. J. Göschen, G. m. b. H. Preis jedes Bandes geb. M. 0,80. Die Dreschmaschinen, ihre Bauart und ihr praktischer Betrieb. Von Ingenieur Friedrich Balassa, Vorstand der landwirtschaftlichen Maschinenbauabteilung der kgl. ungarischen Staats-Maschinenfabrik in Budapest, Nach dem ungarischen Original bearbeitet von Dr.-Ing. Alwin Nachtweh, ord. Prof. an der Kgl. Technischen Hochschule zu Hannover, mit Lehrauftrag an der Kgl. Georg August-Universität zu Göttingen, Direktor des Maschinenprüfamtes für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zu Hannover. Mit 436 Abb. München und Berlin 1912. R. Oldenbourg. Preis geb. M 10. Der Unterricht an Baugewerkschulen. Herausgegeben von Prof. M. Girndt in Magdeburg. Statik. Leitfaden für den Unterricht an Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von A. Schau, Kgl. Baugewerkschuldirektor und Regierungsbaumeister in Essen-Ruhr. II. Teil: Festigkeitslehre, Zug- und Druckfestigkeit, Schubfestigkeit, Biegungsfestigkeit und Knickfestigkeit. Mit 205 Abb. Leibzig und Berlin 1913. B. G. Teubner Preis geh. M 3,–. Textabbildung Bd. 328 Technik und Wirtschaft deutscher Städte. Herausgegeben unter Mitwirkung der Oberbürgermeister, Bürgermeister und technischen Dezernate deutscher Städte. Mit zahlreichen Abbildungen. Sonderheft der Zeitschrift für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik, Jahrg. 1912, Nummer 22–23. Preis geh. M 4,–. Oldenburg i. Gr., Gerhard Stalling Verlag. Wirtschaftliche Rundschau. Bedarf des Auslandes. Mineralien, Metalle, Maschinen. Rußland. Bahnbauten und -projekte.Der Bau der elektrischen Strandbahn Riga–Assern ist von der Kommission für neue Eisenbahnen unter der Bedingung für wünschenswert erklärt worden, daß die Stadtverwaltung Rigas ihre Zustimmung zum Bau des auf Stadtgrund beginnenden Kopfendes der Bahn gibt. – Die Gesellschaft der Atschinsk-Miniussinskbahn hat mit einem Kapitale von 3755000 Rbl. und einem gleichgroßen vom Staate garantierten Obligationskapital ihre Tätigkeit zum Bau der 451 Werst langen Bahnlinie begonnen. – In der Kommission für neue Eisenbahnen gelangen jetzt folgende Bahnprojekte zur Prüfung: Woroshba–Orscha oder Mohilew nebst dem Umbau der Sekundärbahn Woroshba–Chutor Michailowski. Beide Entwürfe sollen von der Gesellschaft Moskau–Kiew–Woroneshbahn verwirklicht werden. (St. Petersburger Herold.) Australien. Bau von Untergrundbahnen. In dem Berichte des englischen Sachverständigen Mr. Hay über die Lösung der Sydneyer Verkehrsprobleme vom 23. Oktober wird der Bau folgender Untergrundbahnen vorgeschlagen: 1. eine Untergrundbahn zur Verbindung des Hauptbahnhofs mit Circular Quay und der Nord-Sydneyer Eisenbahnlinie; 2. eine Untergrundbahn zur Verbindung der City mit den östlichen Vorstädten, einschl. Bondi Junction; 3. eine Untergrund-Rundbahn zur Verbindung der City mit den westlichen Vorstädten über Balmain; 4. eine Untergrund-Trambahn durch King-Street; 5. eine Untergrundbahn für Güterbeförderung zwischen Woolloomooloo, Circular Quay and Darling Harbour, den drei großen Hafenbecken Sydneys. Ein Exemplar des im „Sydney Morning Herald“ vom 24. Oktober 1912 veröffentlichten Abdrucks des Planes dieser Bahnen kann inländischen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten. Verschiedenes. Aegypten. Herstellung einer Entwässerungsanlage für die die Stadt Port Said. Vergebung durch das Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Cairo. Sicherheitsleistung erforderlich. Angebote im verschlossenen Umschlag an den Präsidenten der Stadtverwaltung in Port Said bis zum 1. März 1913, mittags 12 Uhr. Näheres in französischer Sprache beim Reichsanzeiger. Belgien. Baggerung in der Maas (Bief 14). 10. Januar 1913, mittags, 2e Direction du Service spécial de la Meuse, rue Forgeur 2 in Lüttich. 63317 Fr. Sicherheitsleistung 6000 Fr. Lastenheft Nr. 174; Preis 30 Centimes. Pläne 4,80 Fr. Eingeschriebene Angebote bis zum 6. Januar. Vom niederländischen Bankazinnmarkt. Am 28. November hat in Amsterdam der letzte diesjährige öffentliche Verkauf von Bankazinn Textabbildung Bd. 328 stattgefunden. Es gelangten 77870 Blöcke zum Verkauf, die bei einem Durchschnittspreis von 135⅞ Gulden für 50 kg einen Bruttoertrag von 7194798 Gulden erbrachten. Nach den amtlichen Veröffentlichungen betrug die Produktion von Bankazinn: im Monat Juli 922,16 Pikul, im Monat August 5845,92 Pikul, zusammen 6777,08 Pikul. Rechnet man zu diesen 6777,08 Pikul die Produktion von Bankazinn während der Monate Januar bis Juni mit 228831,68 Pikul hinzu, so beläuft sich die Gesamtproduktion in den Monaten Januar bis August auf 235608,76 Pikul gegen 150551,98 Pikul in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Vorrat an unverkauftem Bankazinn unter der Verwaltung der Niederländischen Handelsgesellschaft wird amtlich auf 74614 Blöcke zu Ende Oktober 1912 gegen 40614 Blöcke zu Ende September 1912 und 76099 Blöcke zu Ende Dezember 1911 angegeben. Im Jahre 1911 sind nach amtlicher Zusammenstellung im ganzen 15358267 kg Bankazinn für Rechnung des Gouvernements von Niederländisch-Indien öffentlich in den Niederlanden verkauft worden. Diese Menge hat einen Reinertrag von 33967966,26 Gulden ergeben. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Amsterdam.) Rückgang des Eisengehalts amerikanischer Erze. Der durchschnittliche Eisengehalt der aus den alten Erzdistrikten an den amerikanischen Binnenseen verschickten Erze ist von 56,3991 v. H. im Jahre 1902 auf 53,5859 v. H. im Jahre 1911 gesunken, während der Gehalt der Erze aus dem Mesabi-Distrikt zu gleicher Zeit von 56,0663 v. H. auf 51,1842 v. H. zurückging. Der Rückgang ist im Mesabi-Distrikt weit bedeutender als in den alten Distrikten, und in ersterem ist daneben eine entsprechende Zunahme des Phosphorgehalts zu beobachten. Im Jahre 1902 eigneten sich ungefähr 80 v. H. der Mesabi-Erze für das Bessemer-Verfahren, im Jahre 1911 nur noch 50 v. H. Der schnelle Rückgang der Güte der Mesabi-Erze gewinnt große Bedeutung für den Bergbau der andern Erzdistrikte. Die Erzfelder in Michigan werden wieder größere Bedeutung erhalten und mehr zur Ausbeutung reizen als bisher; voraussichtlich werden sich dabei die günstigen Voraussagen der Sachverständigen aus letzter Zeit erfüllen. In Minnesota werden die Distrikte von Cuyuna und Vermilion Vorteile erzielen, denn sie haben nun mehr Aussicht für günstigen Wettbewerb ihrer Erze mit denen des Mesabi-Distriktes. In den nächsten Jahren wird man sicherlich eine bemerkenswerte Belebung des Bergbaues im Vermilion-Distrikt und eine erhebliche Ausdehnung der Schürftätigkeit im Cuyuna-Distrikt erleben. Eine wesentliche Wirkung wird aber der Rückgang des Eisengehalts auch auf das Suchen nach vorteilhaften Verfahren zur Behandlung geringhaltiger Erze in allen Erzdistrikten an den großen Seen ausüben, sowohl in den Vereinigten Staaten wie in Kanada. In den letzten Jahren hat man auf diesem Gebiete genug Fortschritte gemacht, um auf eine glückliche und baldige Lösung dieser Aufgabe rechnen zu dürfen. (Nach The Engineering and Mining Journal.) Textabbildung Bd. 328 Zur Oelrohstoffversorgung Deutschlands aus den Kolonien. Bei den kürzlich stattgehabten Verhandlungen des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft, an denen u.a. der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Exz. Dr. Seitz, und Vertreter der Industrie, u.a. Herr Kommerzienrat Paul Herz-Berlin, Dr. J. Schlinck-Hamburg, Direktor F. Kollmar-Bremen, teilnahmen, wurde auf Grund von Referaten der Herren Walther Freudenberg-Bremen, Professor Dr. Thoms und Professor Dr. Warburg-Berlin der folgende Beschluß gefaßt: Im Hinblick auf die große volkswirtschaftliche Bedeutung einer Oelrohstoffversorgung Deutschlands aus den eigenen Kolonien – der Einfuhr im Werte von etwa 400 Millionen Mark steht nur eine Produktion von 18 Millionen Mark gegenüber – beschließt das Komitee, auf eine Vermehrung der Produktion und Verbesserung der Qualität der in den Kolonien bereits vorhandenen Oelrohstoffe, wie Palmöl, Palmkerne, Kopra, Erdnüsse. Sesam usw. sowie auf die Einführung dort noch nicht angebauter Oelrohstoffe, wie Lein, Raps, Rizinus usw. mit allen geeignet erscheinenden Mitteln hinzuarbeiten, insbesondere durch: Propaganda für den Eisenbahnbau unter besonderer Berücksichtigung der Erschließung vorhandener und aussichtsreicher Oelrohstoffgebiete. Anregung bei den Kaiserlichen Gouvernements: das staatliche landwirtschaftliche Versuchswesen mehr als bisher auf die Förderung des Anbaues ölliefernder Pflanzen auszudehnen, Beschaffung von Saatgut und Verteilung an die Regierungsstellen zur kostenfreien Abgabe an die eingeborene Bevölkerung, Lieferung von Maschinen zur Aufbereitung der gewonnenen Oelsamen und -Früchte, Vervollkommnung der Apparaturen bei der Bereitung der Fette zwecks besserer Ausbeute und Verbesserung der Produkte, Förderung der Anlage von Plantagen unter europäischer Leitung, insbesondere von Oelpalmen- und Kokosnußplantagen mit maschineller Erntebereitung, Förderung von Maßnahmen zur Verhinderung des Verderbens von Oelsamen und -Früchten beim Transport, Studium der Fortschritte der Technik auf dem Gebiete des Härtens der Fette und Oele. Zur Durchführung des Programmes und zur Beschaffung der erforderlichen Mittel soll analog der kolonialen Organisationen der Textil-, Chemischen, Kautschuk- und Maschinenindustrie eine Organisation der Oelrohstoffe verarbeitenden Industrie mit dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee geschaffen werden. Textabbildung Bd. 328