Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 335
Download: XML
Bücherschau. Bücherschau. Die Werkzeugmaschinen und ihre Konstruktionselemente. Von Fr. W. Hülle. Dritte, verbesserte Auflage. Mit 877 Abb. und 6 Tafeln. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. M 15,–. Bei den bedeutenden Erweiterungen, welche die vorliegende Neuerscheinung des in der Literatur über Werkzeugmaschinenbau rühmlichst bekannten Werkes gegenüber den beiden älteren Auflagen erfahren hat, erscheint eine eingehende Besprechung nicht überflüssig. Die beständig sich mehrenden Neuerungen, die in dem behandelten interessanten Gebiet des Maschinenbaues täglich auftauchen, rechtfertigen diese Erweiterungen vollkommen. In einem interessanten Einleitungskapitel liefert der Verfasser den Beweis dafür. Er zeigt uns, wie die wirtschaftliche Bedeutung eines Volkes in erster Linie von der Leistungsfähigkeit seiner Industrie abhängt und welchen Wert für diese ein Betrieb auf neuzeitlicher Grundlage besitzt. Es erscheint daher erklärlich, daß man seit langem aufs angestrengteste bemüht war, durch geeignete Konstruktionen immer höhere Leistungen der Werkzeugmaschinen zu erreichen. Das nächstliegende Mittel zu diesem Ziele war eine Vergrößerung der Schnittgeschwindigkeit und des Spanquerschnittes. Einen nicht hoch genug zu veranschlagenden Fortschritt bedeutete daher die Einführung des Schnellstahles, dessen Rotwarmhärte ohne weiteres die Abnahme kräftigerer Späne mit größerer Geschwindigkeit gestattete. Sofort machte sich aber die durch ihn hervorgerufene Umwälzung auch auf anderen Gebieten bemerkbar. Die Erleichterung des Schruppens führte zur Einschränkung der Gießerei- und Schmiedearbeit. In demselben Sinn machte sich das immer weitere Vordringen der Schleifarbeit geltend. Ein nächster Schritt zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Werkstatt war die Einführung der Automaten zum Zweck beschleunigter Massenherstellung. Dieses Herstellungsverfahren wiederum legte den Wunsch nahe, austauschbare Maschinenteile zu erhalten. Die Einführung eines weit genaueren Meßverfahrens, die Verwendung von Toleranzlehren und auf das genaueste geschliffener Endmaße war eine Bedingung dazu. In derartiger Wechselwirkung hat der Werkzeugmaschinenbau von Jahr zu Jahr Fortschritte gemacht und Aenderungen Glitten. Den einleitenden Teil schließt der Verfasser mit einem Kapitel über die Montage der Maschinen und indem er durch Berechnung der Arbeitszeiten das Gebiet der Kalkulation streift. Der zweite Abschnitt ist den Getrieben der Werkzeugmaschinen gewidmet. Bei der Besprechung des Antriebes für die kreisende Hauptbewegung tritt wiederum der Einfluß des modernen Schnellbetriebes hervor. Wenngleich der Riemenantrieb durch Vergrößerung der Umlaufgeschwindigkeit auch bei zulässiger Durchzugskraft imstande ist, eine bedeutende Leistung zu übertragen, so haften ihm doch besonders bei Verwendung der Stufenscheibe bedeutende Unzulänglichkeiten an. Bei der Höchstleistung der Maschine befindet sich nämlich der Riemen auf der kleinsten Scheibe, die nur wenig umspannt wird. Es kann somit Gleiten eintreten. Diese Erwägung führte zur Konstruktion des Räderkastens. Durch diesen kann auch ein schneller und vielstufiger Geschwindigkeitswechsel ermöglicht werden. Als nächste Entwicklungsstufe zeigt uns der Verfasser die Verwendung von Motoren mit regulierbarer Geschwindigkeit. Nach einem das Gebiet der Kinematik berührenden Kapitel über Kurbelantriebe und Umsteuerungen folgt die Beschreibung der Schaltsteuerungen. Auch hier machen sich allenthalben Neuerungen geltend, so z.B. die Einführung der Wechselrädergetriebe, die den Antrieb der Leitspindel durch wenige Handgriffe zu verändern gestatten und das zeitraubende Aufsetzen verschiedener Wechselräder ersparen. An die Beschreibung der Antriebe schließt sich die eingehende Behandlung der Werkzeugmaschinen. Bei dem Kapitel über die Drehbank sei der sehr interessante Abschnitt über Hinterdrehen, Kugligdrehen, Revolverbänke und Automaten hervorgehoben. Interessieren dürften ferner die durch Bilder anschaulich gemachten historischen Rückblicke auf die Bauweise vergangener Entwicklungsstufen. So hören wir unter anderem, daß noch in den 60 er Jahren eine Verspannung von 5 kg/Std. für sehr bedeutend galt, während jetzt bereits die schwersten Bänke 1400 kg Späne in demselben Zeitraum liefern. Die erforderliche Antriebsleistung ist zugleich etwa von 3 bis 120 PS gestiegen. Mit besonderer Liebe scheint uns der Verfasser auf die modernste Werkzeugmaschine, die Fräsmaschine, einzugehen. Wir finden eine genaue Schilderung der Arbeitsweise der mehrschnittigen Werkzeuge, sehen, wie der vorteilhafte, kommaartige Span abgehoben wird, und lernen als Schlußfolgerung die Arbeiten kennen, auf denen der Hobelstahl vom Fräser verdrängt werden mußte. Neue Gebiete haben sich weiterhin dem modernen Arbeitsvorgang im Rund- und Gewindefräsen erschlossen. In der Abwälzmethode ist dem älteren Teilverfahren bei der Herstellung von Zahnrädern ein gefährlicher Gegner entstanden. Auch die Kapitel über Kegelräderfräsen und Verwendung des Teilkopfs bei der Herstellung von Spiralen dürften reges Interesse finden. Die Fortschritte auf dem Gebiet der Bohrmaschinen zeigt der im Bilde dargestellte Natco-Automat, bei dem, wie bei den selbsttätigen Drehbänken, weitgehende Verwendung der Schaltkurven stattfindet. Auch die Schleifmaschine hat durch Einführung des Rundschleifens sehr an Bedeutung gewonnen. Es dürfte manchem Leser erwünscht sein, daß das vorliegende Werk näher auf das Anschleifen der Werkzeuge eingeht. Ein Kapitel über Gewindeherstellung schließt den Abschnitt über Maschinen mit kreisender Hauptbewegung. Der sich anschließende Teil über das Hobeln führt von der ersten 1817 hergestellten Metallhobelmaschine bis zur neuesten Form mit elektrischer Umsteuerung. Die Behandlung der Kegelräderherstellung durch Hobeln gibt Anlaß zum Vergleich mit dem vorher beschriebenen Fräsverfahren. Zu ähnlichen Betrachtungen leitet die Schilderung des Stirnradstoßverfahrens nach Fellows Abwälzmethode. Mit einer Beschreibung von Sägen, Scheren, Biegemaschinen und anderer für Spezialfälle gebräuchlichen Ausführungsformen schließt der beschreibende Teil. Es folgt nun nach einer Betrachtung über Herstellung und Härten von Werkzeugen ein rechnerischer Abschnitt. Darin dürfte neben der Feststellung von Schnittdruck und Arbeitsbedarf besonders die grundlegende Berechnung der Antriebe und Geschwindigkeitsverhältnisse interessieren. Ein Urteil über das vorliegende Werk, dessen Inhalt durch vorzügliche Abbildungen unterstützt wird, ließe sich dahin zusammenfassen, daß das bereits in seiner früheren Form hervorragende Buch durch Erweiterungen und Berücksichtigung der modernsten Bestrebungen auf eine vollendete Form gebracht worden ist. Sein Studium ist den weitesten Kreisen warm zu empfehlen. Schmolke. Differential- und Integralrechnung. Infinitesimalrechnung für Ingenieure, insbesondere auch zum Selbststudium. Von W. Koestler und M. Tramer. Erster Teil: Grundlagen. Berlin 1913. J. Springer. Preis M 13,–, geb. M 14,–. Das Werk ist in erster Linie für die Ingenieure bestimmt. Es unterscheidet sich aber von den bisherigen für Technikerkreise bestimmten Darstellungen der Infinitesimalrechnung einmal durch ein tieferes Eindringen in die funktionen-theoretischen Grundlagen, andererseits durch die Ausführlichkeit, mit der die graphische Veranschaulichung der Funktionen behandelt ist (auf S. 133 bis S. 238). Die Darstellung ist vielfach recht abstrakt und geht gelegentlich recht sehr in die Breite. Aber alles in allem eine interessante Erscheinung, der man weiteste Verbreitung in den Kreisen der Ingenieure wünschen wird. Ob aber die Ingenieure zum Studium eines so umfangreichen Werkes, das doch schließlich nur die Grundlagen der Infinitesimalrechnung bringt, die Zeit finden werden? E. Jahnke. Die Gasturbine. Theorie, Konstruktion und Betriebsergebnisse von zwei ausgeführten Maschinen. Von Ing. Hans Holzwarth. Mit 140 Abb. München. R. Oldenbourg. Preis M 6,40. Der Verfasser des Werkes ist der erfolgreiche Erfinder und Konstrukteur einer Gasturbine, über die er im Jahre 1911 der Schiffbautechnischen Gesellschaft berichtet hat. Das vorliegende Buch bildet gewissermaßen eine Zusammenfassung seiner Studien und Erfahrungen auf diesem Gebiete, und wenn einmal eine Geschichte der Gasturbine geschrieben werden wird, so wird sie sicher das vorliegende Buch als klassisches Werk anführen müssen. Aus diesem Grunde möchte es aber erwünscht erscheinen, daß der Verfasser von der Feile einen etwas ausgiebigeren Gebrauch gemacht hätte. Es sind zahlreiche Druckfehler, Stilfehler und Flüchtigkeiten stehen geblieben, die sich bequem hätten beseitigen lassen. Um nur einiges Wenige anzuführen, gebe ich hier einige Proben: Auf S. 4 ZI. 3 und 4 stehen zwei Formeln ohne nähere Erklärung der eingeführten Koeffizienten und ohne Angabe darüber, woher diese Formeln, die nicht jedem Leser geläufig sind, stammen. Stilfehler finden sich S. 5 ZI. 4 und 15, S. 6 ZI. 15 bis 20, S. 7 ZI. 6, S. 9 ZI. 2 usw. Der Verfasser wendet manchmal den Telegrammstil an, was so weit geht, daß er selbst Werke anderer Verfasser unrichtig zitiert (S. 6 letzte Zeile). Druckfehler befinden sich beispielsweise S. 5 ZI. 12 und S. 9 ZI. 11. Diese Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Sie wirken störend bei der Lektüre des Buches. Es sei der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Buch bei einer Neuauflage einer sorgfältigeren Korrektur unterzogen wird. Das Buch gliedert sich in vier Abschnitte, die für den Fachmann alle gleichermaßen interessant sind. Im ersten Abschnitt wird eine kurze Theorie der Gasturbine gegeben und die grundlegenden Forderungen aufgestellt. Aber es mutet hier seltsam an, wenn wichtige Deduktionen mit familiären Redensarten vermengt werden, wie: „Das wäre Selbstmord“ oder „aus einem motorischen Prozeß wird sachte ein Heizprozeß“. Im zweiten Abschnitt wird die Konstruktion der Gasturbine beschrieben, während der dritte Teil allgemeine Vergleiche und Versuchsberichte bringt. Zusammenfassend kann über das Buch gesagt werden, daß es trotz der oben gerügten Mängel ein bedeutendes Werk darstellt, das besonders wertvoll dadurch wird, daß der Verfasser Theoretiker und Konstrukteur in einer Person ist. Pöhlmann. Eisenbeton unter Tage. Von Zivilingenieur Th. Möhrle, Breslau. Halle a. S. 1912. Wilh. Knapp. Preis M 2,40. Diese anregende Arbeit von 46 Seiten bringt eine chronologische Zusammenfassung von Neuerungen und Errungenschaften in der Anwendung des Eisenbetons unter Tage im Strecken- und Schachtausbau. Nach Erläuterung der wesentlichen Merkmale der bisherigen Bauweise, ihrer Vorteile und Nachteile, drängen sich einem von selbst die großen Vorzüge der Eisenbetonbauweise auf. Hierunter sind zu nennen die größere Druck-, Zug- und Biegefestigkeit. Mit der hierdurch bedingten Verringerung der Querschnittsabmessungen geht die Ersparnis an Abbauarbeit Hand in Hand. Profile in Mauerwerk werden den gleichen in Eisenbeton im Bilde gegenübergestellt. Als weitere Vorzüge werden betont: die größere Dichtigkeit, die Feuersicherheit, die günstige Wetterführung und die größere Lebensdauer infolge der Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung der Grubenlüfte und Feuchtigkeit. Als Nachteile des Eisenbetons bleiben der geringe Grad an Elastizität und Einschalungs- und Herstellungsschwierigkeiten, Nachteile, denen man aber durch geeignete Maßnahmen begegnen kann. Diese Maßnahmen sind in der verschiedenen Ausführung der Profile und in der Arbeitsweise gegeben. Man arbeitet unter anderem auch mit fertigen Formstücken und dem Preßbetonverfahren. Besondere Vorzüge bietet der Eisenbeton beim Bau von Wetterscheidern. Sie halten dicht, die erste Grundbedingung der Wetterscheider, und bieten eine größere Sicherheit des Betriebes durch ihre Dauerhaftigkeit. Beim Bau von Schächten hat der Konstrukteur auf die dem Bergbau eigentümlichen unvorhergesehenen Beanspruchungen Rücksicht zu nehmen. Welche Schwierigkeiten sich dem Konstrukteur entgegenstellen, lernen wir aus der Besprechung verschiedener Abteufungsverfahren, bei denen der Eisenbeton mit Vorteil verwandt wird. Auch lernen wir ein Verfahren kennen, daß in schwimmendem Gebirge Betonpfähle nach dem System von Strauß auf dem Schachtdurchmesser in dichter Reihenfolge verteilt und so eine Schachtmauer herstellt, innerhalb der dann der Aushub erfolgen kann. Auch dem Zementierverfahren wird eine sichere Zukunft verkündet, das durch den Fortfall der Wasserförderungskosten rentabel zu sein verspricht. Ewerding. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Heft 23. Untersuchungen über die Längenänderungen von Betonprismen beim Erhärten und infolge von Temperaturwechsel. Ausgeführt im Königlichen Materialprüfungsamt zu Berlin-Lichterfelde-West im Jahre 1912. Bericht erstattet von Professor M. Rudeloff, Geheimer Regierungsrat, Direktor im Königlichen Materialprüfungsamt. Unter Mitwirkung von Dr.-Ing. H. Sieglerschmit, Assistent der Abteilung für Metallprüfung. Mit 36 Abb. und 32 Zusammenstellungen. Berlin 1913. Wilhelm Ernst und Sohn. Preis geh. 5,60 M. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton, Heft 24. Spannung 6 bz. des Betons in der Zugzone von Eisenbetonbalken unmittelbar vor der Rißbildung. Von Dr.-Ing. C. Bach, K. Württ. Baudirektor, Prof. des Maschineningenieurwesens, Vorstand des Ingenieurlaboratoriums und der Materialprüfungsanstalt an der K. Techn. Hochschule Stuttgart und O. Graf, Ingenieur der Materialprüfungsanstalt. Mit 13 Abb. und 6 Zusammenstellungen. Berlin 1913. Wilhelm Ernst und Sohn. Preis 2,80 M. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton, Heft 25. Wahl des Größenwertes der Elastizitäts-Verhältniszahlen für die Berechnung von Eisenbetonträgern. Von M. Möller, Geheimer Hofrat. Professor an der Technischen Hochschule in Braunschweig und Dipl.-Ing. M. Brunckhorst, Assistent an der Hochschule. Mit 2 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst und Sohn. Preis geh. 1 M. Erfindung – Schutz – Verwertung. Sachkundige und umfassende Abhandlung des gesamten Schutz- und Verwertungsgebietes von Erfindungen. Von Clemens Paul Franz. Das Handbuch für den Erfinder. Neuer technischer Verlag Weinböhla-Dresden. Preis geh. 3 M. Der Grundbau. Ein praktisches Handbuch von H. Lückemann, Wasserbauingenieur, Professor an der Königlichen Baugewerk- und Tiefbauschule zu Breslau. Zweite, neubearbeitete Auflage. Mit 252 Abb. und 8 Tafeln. Berlin, 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 6 M, geb. 7 M. Die Maschinen-Getriebe. Ein Lehr- und Handbuch zum Gebrauch in Vorlesungen sowie zum Selbstunterricht für Maschinen-Ingenieure und Studierende der Maschinentechnik. Von Wilhelm Hartmann, Professor und Vorsteher der Kinematischen Sammlung an der Königlich Technischen Hochschule in Berlin. Erster Band: Die geometrische Bewegungslehre mit Rücksicht auf die Untersuchung der Bewegungsverhältnisse und das Entwerfen von Maschinengetrieben. Mit 434 Abb. Stuttgart und Berlin, 1913. Deutsche Verlagsanstalt. Preis geh. 18 M, geb. 30 M. Die Berechnung der Warmwasserheizungen. Herausgegeben von H. Recknagel, Dipl.-Ing., Berlin. München und Berlin, 1913. R. Oldenbourg. Preis geh. 6 M. Bibliothek für Luftschiffahrt und Flugtechnik. Begründet von Ansbert Vorreiter. Band 9: Hilfsbuch für den Flugzeugbau. Von Dipl.-Ing. O. L. Skopik. Mit 44 Abb. Berlin, 1913. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. 6 M. Bibliothek für Luftschiffahrt und Flugtechnik. Begründet von A. Vorreiter. Band 10: Handbuch für Flugzeug-Konstrukteure. Eine übersichtliche Anleitung zur Berechnung und zum Bau von Flugzeugen von Camillo Haffner. Mit 35 Tabellen, 218 Abb. und 3 Konstruktionsblättern zu drei Flugzeugen. Berlin, 1913. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. 8 M. Die Elektrotechnik. Die Grundgesetze der Elektrizitätslehre und die technische Erzeugung und Verwertung des elektrischen Stromes in gemeinverständlicher Darstellung. Von Dipl.-Ing. K. Laudien. Zweite erweiterte Auflage. Mit 528 Abb. und zahlreichen Beispielen zum Selbstunterricht. Leipzig, 1913. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 5 M. Beiträge zur Geschichte des Dieselmotors. Von P. Meyer, Professor an der Technischen Hochschule in Delft. Mit einer Tafel. Berlin, 1913. Julius Springer. Preis geh. 2 M. Textabbildung Bd. 328 Wirtschaftliche Rundschau. Finanzielle Lage der südrussischen Eisen- und Bergwerks-Industrie. Der Konseil des südrussischen Metallurgischen Kongresses in Charkow hat eine statistische Tabelle über die finanzielle Lage der südrussischen Eisen- und Bergwerks-Industrie im Jahre 1911 herausgegeben. Es werden darin u.a. Angaben über Aktiva und Passiva der Kohlen- und Eisenerzgruben, reinen und gemischten Hütten und verarbeitenden Werke gemacht, woraus sich als bemerkenswert die Tatsachen entnehmen lassen, daß die russische Kohlenindustrie im Jahre 1911 noch nicht von den Folgen der früheren ungünstigen Zeit sich erholt hatte und daß die reinen Hochöfen, die weder eigenes Erz verhütten, noch eigene Kohlengruben besitzen, sich schlecht rentieren. Von 25 Kohlengruben – von 4 fehlten die Abrechnungen – haben 18 mit einem Kapitale von 53 Mill. Rbl., davon an Aktien 36,6 Mill. Rbl., mit Gewinn gearbeitet, dabei aber nur 1,5 v. H. Dividende ausschütten können, während sieben Gruben mit einem Kapitale von 29 Mill. Rbl. mit einem Verluste von 1,02 v. H. des Aktienkapitals von 21,9 Mill. Rbl. gearbeitet haben. Um die Lage noch weniger erfreulich erscheinen zu lassen, genügt der Hinweis darauf, daß das Reservekapital der Gruben nur 4 v. H. des Aktienkapitals beträgt. Von den 13 Hochöfen, deren Berechnungen vorliegen, – es fehlen die von zweien –, besitzen acht eigene Kohlen- und Erzgruben, drei nur Erzgruben und zwei sind reine Hochöfen. Die acht mit eigenen Kohlen- und Erzgruben mit 120 Mill. Rbl. Kapital, davon 97 Mill. Rbl. in Aktien und ein Reservekapital von 18 Mill. Rbl. gleich 15 v. H., haben eine Durchschnittsdividende von 6,19 v. H. ausschütten können. Auch die drei Hochöfenwerke mit eigenen Erzgruben haben sämtlich mit Gewinn gearbeitet. Bei 28 Mill. Rbl. Grundkapital, davon 21 Mill. Aktien, haben sie über 1 Mill. Rbl. Dividende gleich 5,27 v. H. gezahlt. Ungünstig dagegen ist die Lage der beiden reinen Hochöfen. Bei einem Gesamtkapital von 15,5 Mill. Rbl. hat das eine Werk zwar mit einem Gewinn von 8,6 v. H. des Aktienkapitals gearbeitet, aber keine Dividende gezahlt, während das andere sogar einen Verlust von 8,5 v. H. des Aktienkapitals zu verzeichnen hat. Am besten haben die reinen Erzgruben abgeschnitten. Bei einem Kapitale von 2,4 Mill. Rbl., davon 2,1 Mill. Rbl. in Aktien, haben sie im Durchschnitt 15 v. H. Dividende ausschütten können. Gut war auch das Resultat bei den drei verarbeitenden Eisenwerken. Bei 17,6 Mill. Rbl. Kapital, davon 16,1 Mill. Aktien, haben sie sämtlich mit Gewinne gearbeitet und im Durchschnitt 8,8 v. H. Dividende gezahlt. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in St. Petersburg.) Geschäftliches. Anläßlich der Internationalen Baufach-Ausstellung mit Sonderausstellungen Leipzig 1913 ist das Bestreben hervorgetreten, wilde Führer und ähnliche Publikationen herauszugeben. Damit nun Interessenten ihr Geld nicht unnütz ausgeben, macht das Direktorium der Internationalen Baufach-Ausstellung darauf aufmerksam, daß solche Publikationen auf dem Ausstellungsgelände weder zum Verkauf Textabbildung Bd. 328 noch zur kostenlosen Verteilung zugelassen werden. Nach Polizeilicher Verordnung ist auch in einem weiten Kreise um die Ausstellung der Handel und Vertrieb von solchen Publikationen verboten. Es haben sonach alle Veröffentlichungen in solchen wilden Katalogen und Führern keinen Zweck Das Geld dafür ist umsonst ausgegeben. Ebenso haben solche wilde Führer und ähnliche Publikationen in keiner Weise für den Besucher eine belehrende Bedeutung; sie sind zusammengestellt, ohne daß die Ausstellung dazu irgendwelches authentisches Material geliefert hat. Bedarf des Auslandes. Mineralien, Metalle, Maschinen. Eisenbahnmaterial. Chile. Pläne und Kostenanschläge für die Anlage einer Zentral-Eisenbahn-Werkstätte und von vier Reparatur-Werkstätten. Direktion der Chilenischen Staatseisenbahnen in Santiago. Prämien für die beiden besten Pläne 4000 £ und 2000 £. Eröffnung der Angebote in Santiago am 15. November 1913. Das die näheren Ausschreibungs-Bedingungen enthaltende Dekret, veröffentlicht auf Seite 1008 des Diario Oficial vom 1. April 1913, kann bei der Redaktion des Reichsanzeigers in Berlin eingesehen werden. Verschiedenes. Griechenland. Wasserversorgung und Kanalisation von Athen und Piräus usw. Der griechischen Kammer ist kürzlich seitens des Ministers des Innern ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, betreffend die Wasserversorgung von Athen und Piräus sowie die Kanalisierung dieser beiden Städte. Die Kosten werden sich nach dem aufgestellten Voranschlag auf etwa 27 Millionen Drachmen belaufen. Der Gesetzentwurf soll bei Wiederaufnahme der Kammerarbeiten nach den Osterferien zur Beratung kommen. Nach Genehmigung des Gesetzes erfolgt eine allgemeine Ausschreibung in der griechischen Regierungszeitung. Ferner sind dem Vernehmen nach seitens der griechischen Regierung Bewässerungsanlagen, besonders in Thessalien geplant; mit den Vorabreiten ist ein italienischer Fachingenieur beauftragt, der sich zurzeit mit der Ausarbeitung der Pläne beschäftigt. Außerdem ist die Trockenlegung von Sümpfen in Aussicht genommen, besonders bei Lamia und an anderen Plätzen in den Provinzen Phokis und Phtiotis sowie an mehreren Orten des Peloponnes. Auch für diese Entwässerungsanlagen waren bereits Vorarbeiten im Gange, die durch den Krieg unterbrochen wurden und nach dem Friedensschlusse wieder aufgenommen werden sollen. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Athen.) Marokko. Straßenbau in Tanger. Vergebung der Errichtung der Straße von Djebila in der weiteren Umgegend von Tanger durch das Comité Spécial des Travaux Publics in Tanger. 30. Juni 1913. Ein Exemplar des Lastenheftes (in französischer Sprache) kann inländischen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlages an das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten. Textabbildung Bd. 328