Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. [XV] |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Der Eisenhochbau. Ein
Leitfaden für Schule und Praxis von C. Kersten. Mit 452
Abbildungen. Berlin. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 6,20. geb. M 7,–.
Im Eisenhochbau gibt es eigentlich außer dem klassischen Werke von Professor Förster nur wenige Werke, welche mit Vorteil beim
Konstruieren verwendet werden könnten. Försters Werk
bedient sich aber im ziemlichen Umfange der höheren Rechnungsmittel, ist daher mehr
für Hochschulingenieure bestimmt und also von vornherein für manche Kreise, sagen
wir kurz, zu hoch. Ein Buch nun, welches elementar geschrieben und gewissermaßen auf
den Kern der Sache eingeht, ist die neueste Veröffentlichung des bekannten
Verfassers. Vor allem bringt es eine große Reihe von Konstruktionszeichnungen, die
überall durch wertvollen Text unterstützt sind. Die Figuren sind vorbildlich
schön gezeichnet und klar, so daß sie namentlich dem Anfänger großen Nutzen
bereiten werden. Kersten behandelt das ganze Gebiet des
Hochbaus. Zu Einzelheiten übergehend, wird es sich empfehlen, bei einer Neuauflage
des Werkes die Figur 159a abzuändern: die Verwendung eines einzigen Trägers zur
Abfangung einer Wand dürfte nur bei einer 12 cm starken Wand einwandfrei sein;
beträgt die Mauerstärke 25 cm, so werden besser zwei Träger verwendet. Die
Konstruktion von im Grundriß runden Baikonen ist mit wenigen Worten abgetan; da
dieselben in der Baupraxis oft vorkommen, wäre ein Eingehen auf derartige Fälle
nicht uninteressant.
Das Werk von Kersten hat so viele Vorzüge, daß es eine
weite Verbreitung in den einschlägigen Kreisen wohl verdient.
A. Marx, Dipl.-Ing.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Das Maschinenzeichnen. Begründung und
Veranschaulichung der sachlich notwendigen zeichnerischen Darstellungen und ihres
Zusammenhanges mit der praktischen Ausführung. Von A. Riedler, Professor an der Kgl.
Technischen Hochschule zu Berlin. Zweite, neubearbeitete Auflage. Mit 436 Abb.
Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. 10 M.
Königl. Technische Hochschule zu Berlin. Mitteilungen der
Prüfungsanstalt für Heizungs- und Lüftungseinrichtungen. (Vorsteher:
Professor Dr. techn. K. Brabbèe.) Heft 4. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg.
Preis geh. 2 M.
Berechnung und Konstruktion der Schiffsmaschinen und
-Kessel. Ein Handbuch zum Gebrauch für Konstrukteure, Seemaschinisten und
Studierende. Ergänzungsband: Schiffsturbinen. Von Dr. G. Bauer, Direktor der
Vulcan-Werke Hamburg und Stettin A.-G., und O. Lasche, Direktor der Turbinenfabrik
der A. E. G. Berlin, unter Mitwirkung von Ingenieur E. Ludwig, Abteilungschef der
Vulcan-Werke. Mit 254 Abb. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. München und
Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 15 M.
Freileitungsbau-Ortsnetzbau. Ein Leitfaden für Montage-
und Projektierungs-Ingenieure, Betriebsleiter und Verwaltungsbeamte. Von F. Kapper,
Oberingenieur. Mit 351 Abb. und 2 Tafeln. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg.
Preis geb. 13 M.
Der Bau der Wolkenkratzer. Kurze Darstellung auf Grund
einer Studienreise für Ingenieure und Architekten. Von Otto Rappold,
Regierungsbaumeister in Stuttgart. Mit 307 Abb. und 1 Tafel. München und Berlin
1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 12 M.
Thermodynamik der Turbomaschinen. Thermodynamische
Bewertung und Berechnung der Dampfturbinen, Turbo-Kompressoren, Turbo-Kältemaschinen
und Gasturbinen unter besonderer Berücksichtigung graphischer Verfahren. Von Dr.
Ing. Guido Zerkowitz. Mit 89 Abb. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb.
6,50 Mark.
Die Schleif-, Polier- und Putzmittel für Metalle aller
Art, Glas, Holz, Edelsteine, Hörn, Schildpatt, Perlmutter, Steine usw., ihr
Vorkommen, ihre Eigenschaften, Herstellung und Verwendung, nebst Darstellung der
gebräuchlichen Schleifvorrichtungen. Von Victor Wahlburg. Dritte, vollständig
umgearbeitete Auflage. Mit 96 Abb. A. Hartlebens Verlag in Wien und Leipzig. 24
Bogen Oktav. Geh. 5 Kr. = 4,50 M., geb. 5,50 Kr. = 5,30 M.
Handbuch für Eisenbeton. Zweite neubearbeitete Auflage.
Herausgegeben von Dr.-Ing. F. von Emperger, k. k. Oberbaurat, Wien. VIII. Band, 1.
Lieferung. „Feuersicherheit“, bearbeitet von Ingenieur Henne, Dozent an der
Technischen Hochschule Aachen. Mit 15 Textabbildungen. Geh. 2,40 M. IX. Band:
„Decken, Säulen, Mauern, Wände, Kragbauten“. Geh. 20 M., geb. 22,50 M. Berlin W.,
Wilhelm Ernst & Sohn.
Gasanalytische Methoden. Von Walter Hempel, Geh. Hofrat
Prof. Dr. Walther. Vierte, neubearbeitete Auflage. XIII, 427 S. Mit 167
eingedruckten Abbildungen. Preis geh.. 11 M., geb. 12 M. Verlag von Friedrich Vieweg
& Sohn, Braunschweig.
Eisenbahn-Balkenbrücken. Ihre Konstruktion und
Berechnung nebst sechs zahlenmäßig durchgeführten Beispielen. Von Johannes
Schwengler, Ingenieur. Mit 84 Textfiguren und 8 lithographischen Tafeln. Preis geb.
4 M. Berlin, Julius Springer.
Textabbildung Bd. 328
Wirtschaftliche Rundschau.
Das Flußbaulaboratorium der Internationalen
Baufach-Ausstellung Leipzig 1913.
Von Dipl.-Ing. Ph. Rauer.
Das von Geh. Hofrat Engels-Dresden in der Kgl. Sächsischen Technischen Hochschule
errichtete Flußbaulaboratorium, das jetzt durch einen Neubau ersetzt wird, ist
auf der großen Weltschau des Bauens und Wohnens in Leipzig ausgestellt worden.
Das Flußbaulaboratorium soll in erster Linie Beobachtungen auf einem bisher
experimentell noch wenig betretenen Gebiet ermöglichen, das heißt Gelegenheit
geben, die Wirkungen des fließenden Wassers auf die Gestaltung der beweglichen
Flußsohle ohne und mit Einwirkung von Flußbauwerken zu erforschen. Alle
Arbeiten, die der Ingenieur im Flußbau vorzunehmen hat, können nicht direkt,
sondern nur indirekt durch die Beeinflussung der Tätigkeit des Wassers ihr Ziel
erreichen. Die Arbeit des Wassers muß durch die Einbauten nach einer bestimmten
Richtung hin geleitet werden. Die Wirkung der Bauwerke hängt somit von der
Beeinflussung der Tätigkeit des Wassers ab.
Die Ausführung solcher Versuche kann bei natürlichen Wasserläufen nicht
geschehen. Abgesehen von den Kosten können hier planmäßige Versuche nicht
stattfinden. Das ist die Ursache, weswegen man sich zur Errichtung von
Flußbaulaboratorien entschloß. Das älteste Flußbaulaboratorium ist das schon
erwähnte des Professors an der Technischen Hochschule in Dresden, Geh. Hofrat
Engels, dessen Arbeiten in kurzer Zeit die außerordentliche wirtschaftliche
Bedeutung für den Flußbau erwiesen. Die Ergebnisse dieser Arbeit tragen
wesentlich dazu bei, die voraussichtliche Wirkung von Flußregulierungen erkennen
zu lassen. Auch die Befestigung der Flußbauten, speziell der Brückenpfeiler, hat
diesen Versuchen besondere Fortschritte zu verdanken. So kostete der Steinwurf
zum Schütze der Pfeiler der Fordoner Weichselbrücke für jeden Pfeiler allein
46000 M. und die Versuche des Laboratoriums, die eine Ausgabe von vielleicht 300
M. darstellen, haben nachgewiesen, daß man sich die gesamte Steinschüttung an
den Fundamenten hätte ersparen können. Sie haben den Nachweis erbracht, daß eine
Befestigung der Pfeiler nur unterhalb der Flußsohle nötig ist.
Im Flußbaulaboratorium der Internationalen Baufach-Ausstellung wird das Flußbett
im allgemeinen Gefälle von 3 m auf 1000 hergestellt. Das Flußbett ist in zwei
Krümmungen durch den rechteckigen Behälter hindurchgelegt. Das Wasser strömt an
dem einen Ende ein und fließt an dem anderen aus. Der Wasserzufluß wird durch
besondere Vorkehrungen so reguliert, daß eine bestimmte Anzahl von Litern pro
Sekunde durch den Querschnitt des künstlichen Flußbettes fließt. Nachdem das
Wasser das Flußbett durchlaufen hat, wird es mittels einer Pumpe wiederum nach
der Ausgangsstelle befördert. In dieses Flußbett werden nun in einem
entsprechenden Maßstabe die Bauwerke in Modellen eingebaut, die zur Regulierung
des Flusses, wie zum Schutz der Uferbefestigungen usw. dienen, ebenso
Brückenpfeiler und andere Wasserbauten, an denen sich dann die Wirkung des
fließenden Stromes auf die Gründung des Bauwerkes bemerkbar macht und so die
Bewährung der Flußbauten erkennen läßt.
Textabbildung Bd. 328
Aus Lehranstalten.
Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht
stehendes, höheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und
Maschinen-Ingenieuren, Technikern und Werkmeistern und beziffert sich der Besuch
auf jährlich 2–3000. Der Unterricht sowohl in der Elektrotechnik als auch im
Maschinenbau wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert und wird durch die
reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotechnik und Maschinenbau,
Werkstätten und Maschinenanlagen usw. sehr wirksam unterstützt. Das
Wintersemester beginnt am 14. Oktober 1913, und es finden die Aufnahmen für den
am 29. September beginnenden, unentgeltlichen Vorkursus von Mitte September an
wochentäglich statt. Ausführliches Programm mit Bericht wird kostenlos vom
Sekretariat des Technikums Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. In den mit
der Anstalt verbundenen, ca. 3000 qm bebaute Grundfläche umfassenden
Lehr-Fabrikwerkstätten finden Praktikanten zur praktischen Ausbildung Aufnahme.
Auf allen bisher beschickten Ausstellungen erhielten das Technikum Mittweida
bzw. seine Präzisions-Werkstätten hervorragende Auszeichnungen. Industrie- und
Gewerbeausstellung Plauen: die Ausstellungsmedaille der Stadt Plauen „für
hervorragende Leistungen“. Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig:
die Königl. Staatsmedaille „für hervorragende Leistungen im technischen
Unterrichtswesen“. Industrieausstellung Zwickau: die goldene Medaille.
Internationale Weltausstellung Lüttich: den Prix d'honneur.
Bedarf des Auslandes.
Elektrotechnische Industrie.
Griechenland. Lieferung und Aufstellung von zwei
Hebekränen von 10 und 6 Tonnen Hebekraft mit elektrischem Antrieb
für das Schiffsdock in Piräus. Angebote sind versiegelt bis zum 30. Juni/13.
Juli 1913, mittags, beim Vorsitzenden der Hafenverwaltung in Piräus
einzureichen. Kaution 8000 Drachmen. Die Pläne liegen bei der Hafenverwaltung in
Piräus zur Einsicht aus. Näheres beim „Reichsanzeiger“.
Belgien. Lieferung und Aufstellung von 30 elektrischen
Kranen für den verlängerten Bassinkanal in Antwerpen. 9. September
1913, mittags, Hotel de ville in Antwerpen. Sicherheitsleistung 25000 Fr.
Lastenheft (50 Centimes) vom Stadtsekretariat.
Verschiedenes.
Kanada. Kanalbau. Versiegelte Angebote mit der
Aufschrift „Tender for Section No. 1 Weiland Ship Canal“, können bis zum
17. Juli d. Js. an Herrn L. K. Jones, Asst. Deputy Minister and Secretary
Department of Railways and Canals in Ottawa eingereicht werden. Pläne,
Spezifikationen und Formulare können bei dem Chief Engineer des genannten
Departementes und bei dem Engineer in charge, St. Catherines, Ontario,
eingesehen werden, auch sind Kopien gegen Zahlung von 50 Dollar von dem
Departement zu erhalten. Akzeptierter Bankscheck für 200000 $ zahlbar an die
Order des Minister of Railways and Canals ist dem Angebot beizufügen. Näheres
beim „Reichsanzeiger“.
Spanien. Lieferung eines optischen Apparats für den
Leuchtturm von Ceuta an der Straße von Gibraltar und Umbildung seiner
Laterne. Angebote bis zum 15. Oktober 1913 an den „Servicio Central de
Señales maritimas“ Alcalá 100, Madrid, wo nähere Angaben erhältlich und
die Bedingungen und ZeichnungenZeichnugen einzusehen sind.
Textabbildung Bd. 328