Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 328, Jahrgang 1913, S. 559
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Bücherschau. Bücherschau. Zink und Cadmium und ihre Gewinnung aus Erzen und Nebenprodukten. Von R G. Max Liebig, Hüttendirektor a. D. Mit 205 Abbildungen im Text und auf 10 Tafeln sowie einem Titelbild. Leipzig 1913. Otto Spamer. Preis geb. M 30,–. Eine neue Darstellung der Metallurgie und Chemie des Zinkes bietet für den Chemiker und Fachmann ein besonderes Interesse, weil bei den heute üblichen Gewinnungsmethoden immer noch 10 bis 25 v. H. vom Erzgehalt verloren gegeben werden müssen. Ein modernes Werk über Zink- und Cadmiumgewinnung, das die Konstruktion der Heizanlagen, Bau und Material der Oefen und Muffeln, sowie die Ventilationsschwierigkeiten genügend berücksichtigte und zur Darstellung brachte, fehlte bisher in der Literatur gänzlich. Der Verfasser hat diese Lücke in vorzüglicher Weise ausgefüllt und ein Werk von 598 Seiten geschaffen, das bezüglich Einteilung des Stoffes und Darstellungsart als mustergültig anzusehen ist. In dem Werke wird zunächst das Vorkommen, Erze und andere Rohstoffe besprochen. Es folgt eine Beschreibung bzw. Angabe der physikalischen und chemischen Eigenschaften der Metalle und der Verbindungen, welche Bedeutung für ihre Gewinnung und Verwendung haben, des Laboratoriums der Zinkhütte, der Geschichte des Zinkes und der technischen Entwicklung der Gewinnungsmethoden (englische Methode, Kärntner-Methode, schlesische Methode, belgische Methode, rheinische Methode und verschiedene Vorschläge neuerer Zeit), der neuzeitlichen Gewinnung des Zinks (Röstung, Brennen oder Calcinieren des Galmeis, Röstung der Zinkblende, Blenderöstöfen mechanische Röstöfen neuerer Zeit, Herstellung der Reduktionsgefäße, der Vorlagen und des Zubehörs, die Bereitung der Beschickung für die Reduktionsöfen, die Vorgänge bei der Reduktion der Erze in der Retorte, die Kondensation der Zinkdämpfe in den Vorlagen, die Konstruktion der Reduktionsöfen, der Betrieb der Reduktionsöfen, die Kondensation des metallhaltigen Staubes, welchen die Retortengase fortführen und welcher beim Räumen der Retorten auftritt, die Abfuhr der Rückstande und weitere Nutzung derselben, die Raffination des Rohzinks, die Behandlung von Zinkstaub und anderen zinkhaltigen Halbprodukten zwecks Gewinnung von metallischem Zink), der Gewinnung des Cadmiums, der Herstellung von Zinkweiß, der Verwendung von Zink, Zinkweiß, Zinkstaub und Cadmium, Versuche und Vorschläge zur Vermeidung der Destillation des Zinks aus Gefäßen (elektrisch beheizte Oefen, Verfahren zur Gewinnung von Zink und Zinkoxyd auf nassem Wege) und der Gewinnung des Zinks auf elektrolytischem Wege. Das Werk schließt mit einer Statistik, der eine graphische Darstellung der Produktion und des Marktpreises vom Zink, sowie ein Verzeichnis der Ende 1910 bestehenden Zinkhütten und ihrer Produktion angefügt ist. Bei der Besprechung über die Entwicklung der Destillationsöfen, der Oefen zum Calcinieren von Galmei und der Blenderöstöfen ist der Verfasser so vorgegangen, daß der Information Suchende nicht nur gute Bauzeichnungen und Angaben von Chargen, Zahlen, Anlage- und Betriebskosten findet, sondern auch ein sorgsam und kritisch gesichtetes Material. Bei den heutigen Marktpreisen für Schwefelsäure und der Abhängigkeit der Fabrikanten vom Kiessyndikat spielt die Beschaffung eines billigen Schwefeldioxyds eine hervorragende Rolle. In den Kapiteln über Blenderöstöfen und mechanische Röstöfen neuerer Zeit gibt der Verfasser eine ausgezeichnete Darstellung über die Entwicklung der in Betracht kommenden Oefen. Ausdrücke wie „Nutzung der entbundenen schwefligen Säure fallen in einem sonst so modern gehaltenen Werke auf, denn Schwefeldioxyd ist bekanntlich mit schwefliger Säure nicht identisch. Die Gewinnung von Zink auf elektrischem Wege unter Anwendung der Widerstandsheizung, wie sie zurzeit versuchsweise in Norwegen betrieben wird, konnte in dem Werke noch keine Aufnahme finden, weil die in Betracht kommenden Versuche der neuesten Zeit angehören. Besonders lobend muß die Ausstattung, die die Verlagsbuchhandlung dem Werke gegeben hat, hervorgehoben werden. Die Lektüre des Werkes wird in dem Leser sehr bald die Ueberzeugung hervorrufen, daß es sich nicht nur um eine vortreffliche technische Darstellung handelt, sondern daß der Verfasser mit seiner reichen Praxis eine Reihe von wertvollen Erfahrungen eingeflochten hat, die dem Information Suchenden nicht nur wertvolle Ratschläge darbieten, sondern ihm auch Anregung und neue Gesichtspunkte eröffnen. A. Stavenhagen. Automatische Registrierwagen. Von O. Tauchnitz. 124 Seiten. 8°. Mit 118 Abbildungen im Text und auf Tafeln. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M 8,–. Das vom Verfasser behandelte Gebiet ist in der Literatur etwas stiefmütterlich behandelt, und doch spielen heute selbstaufzeichnende selbsttätige Wagen eine immer wichtigere Rolle, weil überall bei dem gesteigerten Wettbewerb ein immer größeres Augenmerk auf Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes gerichtet wird und ein dauerndes Abwiegen der verwendeten Stoffe von Hand bei heutigen Großbetrieben natürlich garnicht mehr durchführbar ist. Die Aufgabe war insofern nicht leicht, als mit Theorie auf diesem Gebiete wohl kaum etwas anzufangen ist, und so hat sich der Verfasser mit Recht darauf beschränkt, nur zu Anfang einige grundlegende Bauteile wie Einlaufvorrichtungen, Wagebalken, Parallelführungen usw. zu besprechen und dann einfach eine große Zahl selbsttätiger selbstaufzeichnender Wagen für solche Stoffe zu besprechen, für welche derartige Wagen heute hauptsächlich verwendet werden, gleichzeitig allerdings unter Angabe derjenigen Grundbedingungen, welche die Wagen bei den betreffenden Stoffen unter allen Umständen zu erfüllen haben. Die Erläuterung der einzelnen Bauarten geschieht an Hand recht deutlicher, teilweise schematischer Abbildungen und dürfte auch Nichtfachleuten gut verständlich sein, so daß das Buch seinen Zweck wohl erfüllen wird, immer mehr zur Verbreitung dieses wichtigen Hilfsmittels für Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Betriebe beizutragen. R. Vater. Schiffsturbinen. Von Dr. G. Bauer und O. Lasche. 442 Seiten, 8°. Mit 254 Abbildungen, vielen Tabellen und 6 Tafeln. Zweite Auflage. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M 15,–. „Werkchen“ wird das Buch bescheiden in der Vorrede genannt. Nun ich habe schon viele, sehr viele „Werke“ in der Hand gehabt, die nicht entfernt einen so reichen Inhalt hatten als dieses „Werkchen“. Es ist ein vollständiges Lehrbuch und Hilfsbuch für Berechnung und Bau von Schiffsturbinen und zerfällt nach einigen einleitenden Kapiteln über Vorzüge der Dampfturbinen, Arten von Schiffsturbinen usw. in folgende Hauptabschnitte: Berechnung der Dampfturbinen, Konstruktion der Turbinen, Wellenleitung und Propeller, Kondensationsanlagen, Schaltung der Schiffsturbinen, Anordnung der Turbinen im Schiff, Abdampfturbinen, Uebersetzungsvorrichtungen zwischen Turbine und Propeller, Schiffshilfsmaschinen mit Turbinenantrieb, Meßvorrichtungen, Bemerkungen über den praktischen Betrieb von Schiffsturbinenanlagen, verschiedene Tabellen. Wie man sieht, ein ungemein reicher Inhalt. Alle diese Abschnitte sind zwar in knapper Form, aber doch klar und deutlich ohne großes mathematisches Rüstzeug dargestellt, so daß das Buch im besten Sinne des Wortes ein Handbuch für Konstrukteure, Seemaschinisten und Studierende genannt werden kann. Ja, ich meine, überhaupt jeder, der auch nur einigermaßen Interesse für Dampfturbinen hat, wird das Buch mit großer Befriedigung immer wieder zur Hand nehmen, enthält es doch eine solche Fülle von Erfahrungen, wie man sie wohl sonst in keinem Lehrbuche über Dampfturbinen findet. Auch allgemein technisch Interessantes findet sich in großer Menge, so z.B. in dem Abschnitte über kritische Umdrehzahlen, über den Föllinger-Transformator, über sonstige Uebersetzungsvorrichtungen, über Meßvorrichtungen und noch in vielen anderen. Prächtig sind die vielen Abbildungen und photographischen Darstellungen, die allein schon das Durchblättern des Buches genußreich machen. Alles in allem ein Buch, welches nicht genug empfohlen werden kann. Dürfte man für eine spätere Neuauflage Wünsche äußern, so wäre es erstens ein besserer Druck, der jetzige ist das reine Augenpulver; und dann eine kräftige Ausmerzung von überflüssigen Fremdwörtern. Eine Menge gräßlicher Wörter wird ja leider so bald nicht aus dem Jargon der Seemaschinisten auszumerzen sein, aber auch so bleiben noch genug Wörter übrig, für die nach dem dankenswerten Vorgehen des Vereines deutscher Ingenieure heute deutsche Wörter genau so üblich und daher genau so verständlich sind. Wozu also Demontage, Dimensionierung, Oekonomie, äquivalent, Zirkulation, effektiv, komplett usw. usw. R. Vater. Der energetische Imperativ. Von Wilhelm Ostwald. Erste Reihe. 8°. 544 Seiten. Leipzig 1912. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geh. M 9,60. Ich habe selten ein eigenartigeres Buch gelesen, und selten ist mir das Beurteilen eines Buches schwerer gefallen als diesmal. Meine persönliche Verehrung für die liebenswerte Persönlichkeit des Verfassers erleichtert mir freilich ein wenig diese Aufgabe, einem Werke gerecht zu werden, dessen Inhalt bei mir und wohl auch bei vielen anderen Lesern im ganzen und im einzelnen manchen Widerspruch weckt. Nach dem Vorbilde des kategorischen Imperatives von Kant stellt Ostwald, ausgehend vom zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie, den Leitsatz auf: Vergeude keine Energie, verwerte sie! In diesem Leitsatze erblickt Ostwald „die wissenschaftliche Unterweisung, um sowohl für den Einzelnen wie für die Gesamtheit möglichst große Summen von Glück aus allem Geschehen herauszuarbeiten“. Er führt in einer Folge von enger und loser zusammenhängenden Aufsätzen aus, wie sich auf Grund dieses Satzes alles menschliche Wirken in Schule und Wissenschaft, Staat und Politik, Industrie und Kunst zweckmäßiger gestalten ließe. Im Grunde wird hier alte Weisheit in neuem Gewande geboten. Viele sehr schöne Besserungsvorschläge werden auch diesmal unfruchtbar bleiben, weil der Menschen Hassen und Lieben im Gange der Weltgeschichte sich gerade in entscheidenden Augenblicken recht wenig an den energetischen Imperativ kehrt. Auch der sehr vernünftige Vorschlag des Friedensfreundes Ostwald, Frankreich möge mit dem Abrüsten den Anfang machen, dürfte wohl von den leidenschaftlichen Franzosen leider rundweg abgelehnt werden. Merkwürdig geringes Verständnis hat Ostwald von jeher für den Nutzen von Sprachstudien; auch der Militärdienst erscheint ihm mit Unrecht nur als Energievergeudung, während meines Erachtens gerade die allgemeine Dienstpflicht in ihrer strammen Durchführung ein ausgezeichnetes Erziehungsmittel ist. Wiederholt haben mir Leiter von großen Fabriken versichert, daß der gediente Arbeiter im allgemeinen besser seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten zum Nutzen des Ganzen zu gebrauchen versteht als der Arbeiter, welcher nicht durch jene große Schule gelehrt worden ist, seine Energie zweckmäßig zu verwerten. Aber auch, wer nicht durch Ostwald sich zum Monismus bekehren läßt, wird dem Buche für manche gute Anregung dankbar sein. K. Arndt. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Handbuch für Eisenbetonbau. Zweite neubearbeitete Auflage. In zwölf Bänden und einem Ergänzungsbande. Herausgegeben von Dr.-Ing. F. von Emperger, K. K. Oberbaurat, Regierungsrat im K. K. Patentamt in Wien. Zwölfter Band: Silos, Landwirtschaftliche Bauten. Bearbeitet von S. Sor. L. Hess. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 14 M, geb. 16,50 M. Elektrisches Licht. Elektrische Wärme. Elektrische Wellen. Elektroinduktion. Meßinstrumente für Elektrizität. (Der elektrische Strom Bd. IV.) Technische Plaudereien von Hanns Günther. Mit 97 Abb. Stuttgart 1913. Verlag der Technischen Monatshefte. (Frankhsche Verlagshandlung. Preis geh. 1 M, geb. 1,80 M. Betonpfähle Patent Strauß. Ein bewährtes Gründungsverfahren. Mitteilungen über Fortschritte und Erfahrungen bei Straußpfahlgründungen von Dr.-Ing. W. Gehler, Regierungsbaumeister, Direktor der Firma Dyckerhoff & Widmann A.-G., Dresden. Berlin 1913, Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 2 M. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G., Nürnberg M. A. N. Eisenbahnwagen. Oberschlesische Eisenindustrie Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Katalog 1913. Baildonstahl. Ergebnisse der Physik während 33 Jahren (1875 bis 1908). Vier Vorlesungen, gehalten an der Universität Calcutta im März 1908 von Dr. Arthur Schuster, Emer. Professor für Physik an der Universität Manchester. Autorisierte deutsche Ausgabe von Guido Szivessy. Leipzig 1913. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 3,20 M, geb. 4 M. Statistik des Berg- und Hüttenwesens. Versuch einer einheitlichen Regelung. Eine Anregung von Dr. Karl Saueracker, Berlin. Berlin-Wien-London 1913. Verlag für Fachliteratur G. m. b. H. Preis geh. 5 M, geb. 6 M. Bewährte Arbeitsweisen der Metallfärbung. Ein Werkstättenbuch für Gewerbetreibende, Industrielle und Künstler von Professor Dr. Ernst Beutel. Wien und Leipzig 1913. Wilhelm Braumüller, k. u. k. Hof- und Universitätsbuchhändler. Preis geb. 1,80 M. Seehafenbau von F. W. Otto Schulze, Professor des Wasserbaues an der Technischen Hochschule in Danzig. Band II: Ausbau der Seehäfen. Mit 574 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 24, geb. 25 M. XIV. Bericht des Gewerbeförderungs-Institutes (des Technologischen Gewerbemuseums) der Handels- und Gewerbekammer in Prag über die Tätigkeit im Jahre 1912. Prag 1913. Selbstverlag. Textabbildung Bd. 328 Wirtschaftliche Rundschau. Absatz von Maschinen in Süditalien. Für die Einfuhr landwirtschaftlicher Maschinen nach Süditalien war die schlechte vorjährige Ernte in Süditalien von ungünstigem Einfluß. In Apulien war die Getreideernte so gering, daß manche Gutsbesitzer kaum die Aussaat geerntet haben, und manche haben es nicht rentabel gefunden, ihre Dreschmaschinen arbeiten zu lassen. Wo keine Ernte ist, da ist auch kein Geld, und die Maschinenlieferanten mußten sich mit den Zinsen begnügen und die Zahlungen bei vielen ihrer Kunden um ein Jahr verlängern. Die Weinernte des vorigen Jahres war dagegen gut, besonders in bezug auf die Qualität. Die Ernte für das laufende Jahr 1913 verspricht dagegen sowohl für Getreide wie Wein und Oel sehr gut zu werden, wenn in letzter Stunde nicht zerstörende Naturereignisse eintreten. Der geringeren Aufnahmefähigkeit steht ein gewaltiges Angebot gegenüber, denn die meisten großen Fabriken haben ihre Betriebe vergrößert und für die Ueberproduktion muß Absatz geschafft werden. Die Folge davon ist Preisschleuderei und ein allzu großes Entgegenkommen mit den Zahlungsbedingungen. Während früher drei Jahre das Maximum war, gewähren viele Firmen Kredit bis zu vier Jahren und mehr, und wenn sie nicht kapitalkräftig genug sind, so lassen sie sich von den Käufern einen Wechsel für die Gesamtsumme geben und denselben alle drei bis sechs Monate erneuern, um denselben diskontieren zu können. Dies bezieht sich natürlich nur auf größere Maschinenlieferungen, wie Dreschsätze usw. Was industrielle Maschinen betrifft, so hat die Einführung des Oelmotors (Dieselmotors und ähnlicher Fabrikate) weitere Fortschritte gemacht und werden Dampfmaschinen sowie auch Sauggasmotoren mehr und mehr durch sie verdrängt. Da diese Motoren mit sogenanntem „Olio pesante“, d.h. Ueberresten von Petroleum ("Mazout") arbeiten, welches etwa 9 Lire, für 100 kg kostet, so sind dieselben heute die ökonomischste Betriebskraft. Für die Landwirtschaft kommen diese Motoren aber weniger in Betracht, da die Dampflokomobile doch für das Land die beliebteste Betriebskraft ist und in vielen Gegenden mit Stroh anstatt mit Kohle geheizt wird. Pressen für Oel und Traubenkultur sind eine Spezialfabrikation Süditaliens. Kleinere Pressen für Handbetrieb werden von jeder kleinen mechanischen Werkstatt gemacht und zu billigen Preisen verschleudert, ausländische Konkurrenz ist hierfür ausgeschlossen. Für die deutsche Industrie würden deshalb wohl nur größere hydraulische Pressen, die sowohl mit Hand als Motorpumpen betrieben werden, in Betracht kommen. Der Hauptort für die Fabrikation dieser Pressen ist Bari. Der Eingangszoll auf diese Pressen ist 9 Fr. für 100 kg. Jedem, der in Italien und besonders in Süditalien reist, ist die mühevolle und primitive Art aufgefallen, in der die Bewässerung erfolgt. Schon vor Jahren sind deshalb von Maschinen-Importeuren Versuche gemacht, Windmotore einzuführen, bisher mit negativem Erfolg und man hat es auf geringen und unbeständigen Wind geschoben. Andere behaupten, daß es auf der konservativen Ablehnung von allem Neuen seitens der Landbevölkerung beruhe, halten Stärke wie Dauer des Windes für völlig ausreichend und hoffen, daß Textabbildung Bd. 328 die aus Nordamerika zurückgewanderten Italiener, die dort auf jedem Farmhaus einen Windmotor gesehen haben, sich gern solche Arbeit erleichternden Einrichtungen anschaffen würden. Dasselbe ist mit Gasmotoren der Fall, und zurzeit bestehen Bestrebungen, die schlechte Brotbereitungsart durch Einführung von Maschinen aus Deutschland zu verbessern. Durch die aus Amerika Zurückgewanderten ist Geld nach Süditalien gekommen, und durch die Auswanderung ist der Arbeitslohn hoch geworden. Die deutschen Maschinenfabriken, die hiervon Nutzen ziehen können, sollten sich das Feld nicht von der amerikanischen Konkurrenz abgraben lassen. (Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in Neapel.) Die Schmirgelausfuhr Syras 1912. Der Kaiserliche Konsul in Syra berichtet: Von den hiesigen Schmirgelniederlagen wurden im Jahre 1912 7687 Tonnen zuzüglich 159 Tonnen Naxosschmirgel ausgeführt. Die Ausfuhr verzeichnete ein Weniger von 2176 Tonnen dem Vorjahr gegenüber. Im einzelnen stellte sie sich wie folgt: Bestimmung Tonnen Wert in Drachmen New York 2800 298200 Holland 2530 269445 England   605   64499 Philadelphia   600   63900 Deutschland   600   63900 Frankreich   532   56658 Oesterreich     20     2130 –––––––––––––––––––––––––––– Zusammen 7687 818732 Bedarf des Auslandes. Aegypten. Lieferung und Aufstellung von 1120 Yards Stahldrahtzaun und 14 schmiedeeisernen Türen. 15. September 1913, mittags Coast Guard Eastern Directorate in Port Said. Bedingungen in englischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. Belgien. Lieferung verschiedener Gegenstände für Westinghousebremsen (Bedarf der Staatsbahnen). Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel. Griechenland. Lieferung und Aufstellung von zwei Hebekränen von 10 und 6 Tonnen Hebekraft mit elektrischem Antrieb für das Schiffsdock in Piräus. Angebote versiegelt bis 30. September (a. St.) 1913, mittags, an den Vorsitzenden der Hafenverwaltung in Piräus. Kaution 8000 Drachmen. Pläne können bei der Hafenverwaltung in Piräus eingesehen werden. Näheres beim Reichsanzeiger. Marokko. Lieferung von Telegraphenmaterial. 13. Oktober 1913. Die Commission Générale des Adjudications et des marchés in Tanger vergibt die Lieferung der nachstehend verzeichneten Gegenstände an die Scherifische Telegraphenverwaltung, und zwar: a) 100000 Isolatoren nebst Konsolen; b) 177600 kg Draht aus kiesel- oder phosphorhaltiger Bronze; c) 20000 kg Draht aus kieselhaltiger Bronze; d) 6000 Telegraphenstangen. Den Interessenten ist die peinlichste Befolgung sämtlicher Ausschreibungs- und Legalisierungsbestimmungen anzuempfehlen (zu vergl. Nr. 134 der „Nachrichten“ vom 27. November 1911 und „Handbuch für den deutschen Außenhandel“, Ausgabe 1913, S. 353-5). Textabbildung Bd. 328