Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 329, Jahrgang 1914, S. 63
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Bücherschau. Bücherschau. StühlensIngenieurkalender für Maschinen- und Hüttentechniker für 1914. Herausgegeben von Zivilingenieur Franzen und Prof. Karch. Zwei Teile und Notizbuch. G. D. Bädeker, Essen. Preis 4,– M. Es ist das Schicksal jedes Taschenbuchs, das diesem Titel gerecht bleiben will, daß es Lücken und Oberflächlichkeilen aufweisen muß, namentlich, wenn es mehr zu bieten versucht als bloße Tabellen und Zahlenwerte. In diesem Sinne muß man es betrachten, wenn der neu bearbeitete Abschnitt „Motoren“ des bekannten Kalenders „Wasserturbinen“ auf 5½ Seiten, „Dampfturbinen“ auf beinahe 3 Seiten, „Verbrennungsmaschinen“ auf 3½ Seiten erledigt und dabei noch nach Art eines Lehrbuches Grundlagen und Einzelheiten erörtert, die der gewöhnliche Ingenieur in der Tasche kaum brauchen wird, die dagegen dem Spezialisten ohne weiteres geläufig sein müssen. Etwas mehr Raum (etwa 30 Seiten) ist den Kolbendampfmaschinen zugestanden, ihre Behandlung ist bei aller dem Rahmen eines Taschenbuchs entsprechenden Kürze namentlich in bezug auf die Steuerungen als durchaus gelungen zu bezeichnen. Die übrigen Teile des Buchs, das außer dem üblichen Tabellenmaterial ausführliche Abschnitte namentlich über Maschinenteile, Eisenhüttenwesen, gesetzliche Vorschriften und gewerblichen Rechtsschutz enthält, entsprechen mit einigen Aenderungen und Ergänzungen den früheren, als gut bekannten Auflagen; die Ausstattung und das Papier sind gediegen. Für spätere Auflagen wäre sehr zu wünschen die Aufnahme eines Sachregisters, das den reichen Inhalt für ein rasches Nachschlagen weit mehr nutzbar machen würde; endlich eine größere Sorgfalt und Einheitlichkeit bei der Wahl der Bezeichnungen, es sollte vermieden werden, daß sich auf einer Seite (40) für Kilogramm die drei verschiedenen Abkürzungen kg, Kg. und Kgr. finden, und daß z.B. das metrische Aequivalent für Fußpfund in „Met/Kgr.“ angegeben wird. Dipl.-Ing. W. Speiser. Güldners Kalender für Betriebsleitung und praktischen Maschinenbau. Herausgegeben von Alfred Freund. 22. Jahrgang. Leipzig 1914. H. A. Ludwig Degener. Preis in Leinen 3,– M. Ein neuer Jahrgang dieses beliebten Taschenbuches ist erschienen. Es dürfte bekannt sein, daß seinerzeit durch den Güldnerschen Kalender eine fühlbare Lücke dadurch ausgefüllt wurde, daß nunmehr ein speziell für den Betriebsingenieur bestimmtes Handbuch vorlag, welches für diesen eine Aufgabe übernehmen sollte, die bereits durch zahlreiche ähnliche Werke für den Konstrukteur gelöst war. Bei seiner 21. Auflage im Vorjahr erfuhr das Buch eine durchgreifende Neugestaltung. Der Hauptteil des Textes kam in den ersten Band, während der zweite Tabellen und Kalendarium enthielt. Diese Einteilung bewährte sich, so daß sie auch in dem vorliegenden Jahrgang beibehalten wurde. An die Spitze des Ganzen sind die Hilfswissenschaften Mathematik, Mechanik Wärmelehre, Elektrotechnik und Betriebschemie gestellt. Das Kapitel über Mechanik hat durch Hinzufügung des Abschnittes „Arbeit“ eine Vermehrung erfahren. Es folgt sodann die Behandlung der Betriebsstoffe, d.h. des Brennmaterials, der Schmiermittel, der Dichtungen und Packungen, der Putzwolle, des Schmiergels usw. Hieran schließt sich die eigentliche Materialienkunde, die sich hauptsächlich mit den zum Bau der Maschinen dienenden Metallen beschäftigt. Im nächsten Abschnitt „Maschinenelemente“ ist das über Metallschläuche Gesagte neu aufgenommen, die Besprechung der Kugellager erfuhr Erweiterungen. Es werden nunmehr die Dampf- und Kraftmaschinen geschildert. Besonders sei auf den Abschnitt „Indikatoren“ hingewiesen. Bei der hierauf erfolgenden Besprechung der Arbeitsmaschinen sind Werkzeugmaschinen, Pumpen, Hebezeuge, Gebläse und schließlich noch Heizung, Lüftung und Beleuchtung berücksichtigt. Mit einem interessanten, Verordnungen und Bestimmungen enthaltenden Anhang schließt der erste Band. Die Behandlung des Stoffes ist an allen Stellen knapp und gemeinverständlich. Der zweite Teil enthält zunächst mathematische Tabellen sowie die Angaben von Abmessungen, Gewicht und Tragfähigkeit von Profileisen und eine Uebersicht über die Gewindesysteme. Es folgen dann unter anderem Betrachtungen über fehlerhafte Dampfdiagramme, erste Hilfeleistung und schließlich Notizblätter, Millimeterpapier und Kalendarium. Das beliebte Handbuch dürfte sich in seiner neuen Form einen weiteren Freundeskreis erwerben. Schmolke. Die Entstellung desDieselmotors. Von Dr.-Ing. h. c. Diesel. 158 Seiten Groß-Oktav. Mit 83 Abbildungen und 3 Tafeln. Berlin 1913. J. Springer. Es wird wohl selten ein Buch geben, welches man mit einer derartigen Spannung in die Hand nimmt, wie das vorliegende, und um es gleich vorweg zu nehmen, die Erwartung wird nicht getäuscht. Wie ein spannender Roman liest sich diese Entstehungsgeschichte der Dieselmaschine: von der schon berühmt gewordenen Bemerkung im Kolleghefte „Studieren, ob es nicht möglich ist, die Isotherme praktisch zu verwirklichen“, bis zu dem Augenblicke, wo die im Dauerbetriebe erprobte Maschine für die praktische Verwertung bereit stand, und aus aller Herren Länder die Kommissionen eintrafen, um die neue Wundermaschine anzustaunen und Lizenzen auf die Ausführung zu erwerben. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn man liest, mit welcher geradezu beispiellosen Zähigkeit das einmal gesteckte Ziel im Auge behalten wurde. Man staunt aber auch immer wieder, wie fest von allen Beteiligten auf die Richtigkeit der theoretischen Erwägungen gebaut wurde, wenn man liest, daß nach 38tägigen mühevollen Versuchen mit der ersten ausgeführten Maschine vom Erfinder selber festgestellt werden mußte, „daß diese Maschine niemals selbständig laufen konnte“. Fünfviertel Jahre nach Beginn der ersten Versuche mußte die dritte Versuchsperiode mit einer neuen Maschine abgeschlossen werden mit der Bemerkung „sie war die sorgenvollste der ganzen Entstehungszeit, da sie keinen Fortschritt, sondern einen vollständigen Verlust des bisher Erreichten brachte“. Fesselnd ist es, zu sehen, welch zahllose irrige oder falsche Konstruktionsformen fast für jeden einzelnen Fall der endlichen Festlegung der brauchbaren typischen Form vorausgehen mußten, denn, wie der Verfasser selber in den hochinteressanten „Randbemerkungen“ sagt: „Erfinden heißt, einen aus einer großen Reihe von Irrtümern herausgeschälten richtigen Grundgedanken durch zahlreiche Mißerfolge und Kompromisse hindurch zum praktischen Erfolge führen“. Freilich „Jeder Erfinder muß ein Optimist sein“, sagt der Verfasser an einer anderen Stelle. „Die Macht der Idee hat nur in der Einzelseele des Urhebers ihre ganze Stoßkraft, nur dieser hat das heilige Feuer zur Durchführung“. Echt deutsche Gründlichkeit, echt deutsche Zähigkeit, das ist es, was wir an diesem Erfinder bewundern müssen, und deshalb erfüllt es wohl jeden mit tiefer Trauer, wenn er an dieses Erfinders Ende, an dieses Erfinder-Schicksal denkt! Wer irgendwie Interesse und Verständnis für technische Fragen hat, der wird dieses gediegene Buch mit seinen geistvollen Bemerkungen mit hohem Genuß lesen. Es kann nicht eindringlich genug empfohlen werden. R. Vater. Schnellperspektive und Einführung in das technische Zeichnen. Von O. Haeder. Zweite erweiterte Auflage. Wiesbaden 1914. Otto Haeder. Preis 2,80 M. Im ersten Teil des Buches erfolgt die Einführung in das technische Zeichnen. Es werden zunächst einige Regeln über Zeichenutensilien gegeben, woran sich Beispiele einfacher mit Schiene und Dreieck zu lösender Aufgaben schließen. Hierauf folgt eine kurze Besprechung der Grundlagen des projektivischen technischen Zeichnens nebst Musterbeispielen, deren Anzahl durch Benutzung der beigefügten Maßtabellen beliebig vergrößert werden kann. Das Hauptgewicht legt der Verfasser wohl auf den zweiten Teil, wo er zunächst eine Uebersicht über die gebräuchlichen Arten der Parallelperspektive, die axonometrische, isometrische und Kavalierdarstellung gibt. Diesen Verfahren stellt er die Schnellperspektive gegenüber, wobei die x- und y-Achse wagerecht bzw. senkrecht, die z-Achse um 30° geneigt ist. Als Vorteil ergibt sich die Möglichkeit, alle Linien und Kanten durch Projektion aus dem um 30° oder 60° geneigten Grundriß und den um 16° 45' geneigten Seitenriß zu finden. Ellipsen erscheinen nur mit wage rechter oder senkrechter Achse; das Halbieren von Linien fällt fort. Zahlreiche Beispiele veranschaulichen die gegebenen Regeln. Ein Ausgleichverfahren für unvermeidliche Fehler wird am Schluß des Hauptabschnitts vorgeschlagen. Die nächsten Kapitel enthalten Angaben über das Skizzieren unter Anwendung der Schnellperspektive, sowie über das Schraffieren und Schattieren. Mit einigen Bemerkungen über die Beschriftung von Zeichnungen schließt das Buch, dessen Lektüre nicht ohne Interesse ist, da sich in neuester Zeit vielfach Bestrebungen für die Verwendung der Perspektive im technischen Zeichnen geltend machen. Um die Darstellung der Schnellperspektive zu erleichtern, ist der Schrift ein Papierwinkel von 16° 43' beigefügt. Gegen die Ausstattung ist nichts einzuwenden. Schmolke. Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Herausgegeben von Dr. Freiherr v. Röll, Sektionschef im k. k. österr. Eisenbahnministerium, in Verbindung mit zahlreichen Eisenbahnfachmännern. Zweite, vollständig neubearbeitete Auflage. Dritter Band: Braunschweigische Eisenbahnen – Eilgut. Mit 380 Abbildungen, 6 Tafeln und 4 Eisenbahnkarten. Berlin und Wien 1912. Vierter Band: Eilzüge – Fahrordnung. Mit 391 Abbildungen und 9 Tafeln. Berlin und Wien 1913. Urban & Schwarzenberg. Preis jedes Bandes geh. 16,– M, geb. 18,50 M. Die beiden vorliegenden Bände lassen neuerlich die große Sorgfalt erkennen, welche der Herausgeber und seine Mitarbeiter dem großzügigem Werke in seinem ganzen Umfange und in der eingehenden Behandlung bis in die kleinste Einzelheit widmen. Wir können daher auch bezüglich des dritten und vierten Bandes die ungeteilte Aufmerksamkeit und die volle Befriedigung aller beteiligten Fachkreise mit Sicherheit und Ueberzeugung in Aussicht stellen, und dies um so mehr, als die beiden vorliegenden Bände wieder eine große Anzahl von wertvollen Artikeln enthalten, welche sehr wichtige Gebiete des Eisenbahnwesens, darunter mehrere neue erst in den letzten Jahren bedeutungsvoll gewordene Zweige behandeln. Von größeren Artikeln seien hervorgehoben: a) Im dritten Band: Bremsen, Brennerbahn, Brennstoffe, Britisch-Nordamerika, -Ostafrika, -Südafrika, -Westafrika und -Zentralafrika, Brücken, Buchführung, Buffer, Bulgarien, Chicago (Untergrundbahnen), Chinesische Eisenbahnen, Dampfkessel, Dampfschieber, Dampfzylinder, Desinfektion, Deutsche Eisenbahnen, Deutsch-Ostafrika, -Südwestafrika, Dienstkleid, Dienst- und Ruhezeit, Dienstwohnungen, Disziplinarvorschriften, Donau-Adria-Bahn, Draisine, Drehbänke, Drehbrücken, Drehgestelle, Drehscheiben, Durchbiegung, Durchgehende Balken, Durchlässe. b) Im vierten Band: Einschienenbahnen, Ein- und Entgleisungsvorrichtungen, Eisenbahn, Eisenbahnbücher, Eisenbahngerichtsstand, Eisenbahnkongresse, Eisenbahnliteratur, Eisenbahnpolitik, Eisenbahnrecht, Eisenbahnschulen, Eisenbahnstrafrecht, Eisenbahntruppen, Eisenbahnzeit, Eisenbeton, Eisenbetonbrücken, Eisen und Stahl, Eiserne Brücken, Elberfeld-Barmen (Schwebebahn), Elektrische Eisenbahnen, Elsaß Lothringische Eisenbahnen, Empfangsgebäude. Enteignung, Erdarbeiten, Fähranstalten, Fahrdienstleitung, Fahrgeschwindigkeit, Fahrgeschwindigkeitsmesser, Fahrkarte, Fahrordnung. Prof. Ing. R. Edler. Teubners Unterrichtsbücher für maschinentechnische Lehranstalten. Lehr- und Aufgabenbuch der Physik. Von G. Wiegner und P. Stephan. Dritter Teil: Elektrizität und Magnetismus. Leipzig 1913. B. G Teubner. Preis 3,– M. Wie alle im Verlag von B. G. Teubner erschienenen Unterrichtsbücher für maschinentechnische Lehranstalten weicht auch dieser Band durch seine den praktischen Wert berücksichtigende, vom Versuch und der Anschauung ausgehende Darstellung von den meisten Werken derselben Gattung ab. Er ist, wie die Verfasser im Vorwort betonen, als eine Einführung in die Elektrotechnik für Praktiker gedacht, die beabsichtigen, sich später eingehenderen Studien des Stark- oder Schwachstroms, der elektrischen Bahnen oder der Beleuchtungstechnik zu widmen Die Schrift soll ein abgeschlossenes Ganzes darstellen, dessen Lektüre auch demjenigen möglich ist, der die vorhergehenden Teile nicht gelesen hat. Es sind daher die für das behandelte Gebiet wichtigsten mechanischen Grundbegriffe sowie das physikalische Maßsystem in der Einleitung wiederholt. Hieran schließt sich die Behandlung des Galvanismus Der dritte Teil schildert die chemische Wirkung des elektrischen Stromes, die praktische Verwendung der Elektrolyse und die Akkumulatoren. Im vierten Kapitel wird das Joulesche Gesetz, die Anwendung der Stromwärme für Beleuchtung und metallurgische Zwecke, sowie das Wichtigste über Thermoelemente gebracht. Die beiden folgenden Abschnitte sind wohl die für den Techniker bedeutendsten. Auf das Kapitel Magnetismus folgen die Anwendungen des Elektromagnetismus bei der Dynamomaschine, dem Motor, Transformator, in der Telegraphie, Telephonie usw. Die Reibungselektrizität stellen die Verfasser, als den für die Technik unwichtigsten Teil, an das Ende. Mit einem Anhang über elektrische Wellen und deren wichtigste Anwendung in der Funkentelegraphie schließt das Werk. Die gute Ausführung der zahlreichen Abbildungen sowie die äußere Ausstattung dürften allen billigen Ansprüchen genügen. Schmolke. Erfindung, Schutz, Verwertung. Sachkundige und umfassende Abhandlung des gesamten Schutz- und Verwertungsgebietes von Erfindungen. Von Clemens Paul Franz. 2. Auflage. Neuer technischer Verlag Weinböhla-Dresden. Preis 3,– M. Der Verfasser gibt zunächst dem der praktischen Erfahrung entbehrenden Erfinder kurze Winke über Ausführung, Schutz, Anmeldung und Verwertung einer Erfindung. Daran reihen sich in einem zweiten Teile den Erfinder berührende Gesetzesbestimmungen und Erlasse im Wortlaute; des weiteren Tabellen, insbesondere ein Verzeichnis der 89 deutschen Patentklassen mit ihren Unterklassen und Gruppen, Beispiele für Urkunden, Verzeichnisse, insbesondere die amtliche Liste der Patentanwälte, und Entscheidungen. In einem Anhang schließen sich Tabellen über Post Zeit, Maß, Bevölkerung u.a. an. Das Werk mit dem Untertitel „Das Handbuch für den Erfinder“ wird besonders um seines zweiten Teiles willen jedem Erfinder willkommen sein. W. Dietze. Wirtschaftliche Rundschau. Eisenerzeugung in Rußland im Jahre 1912. Die Ausbeute von Eisenerzen in Rußland mit Ausschluß von Finnland erreichten im Jahre 1912 den Betrag von 501,15 Mill. Pud, d.h. um 74,16 Mill. Pud oder 17,4 v. H. mehr als im Jahre 1911. Im Vergleiche zur durchschnittlichen Jahresausbeute von Eisenerzen in dem Jahrzehnt 1902 bis 1911 ist die Ausbeute 1912 fast um 184 Millionen oder 58 v. H. gestiegen. Diese Ausbeuteziffern verteilen sich auf die einzelnen Rayons in nachfolgender Weise: Rayon 1912 1911 + oder – im Jahre 1912 in Millionen Pud in % Kriwoirog 327,14 288,21 + 38,93 13,52 Kertsch 25,22 18,20 +   7,02 38,57 Weichselrayon 17,94 15,73 +   2,21 14,05 Moskauer 17,78 10,94 +   6,84 62,52 Nördlicher (baltischer) 0,25 0,22 +   0,03 13,64 Kaukasus (annähernd) 0,04 0,04 Sibirien 0,09 0,11 –   0,02 18,18 Demnach hat sich eine Steigerung in der Gewinnung der Eisenerze im Jahre 1912 gegen das Vorjahr fast in allen Rayons mit Ausnahme von Kaukasus und Sibirien bemerkbar gemacht, und zwar hat sich im ersteren die Ausbeuteziffer nicht verändert, beim anderen jedoch um 0,02 Mill. Pud oder 18,18 v. H. abgenommen. Diese Verminderung in der Ausbeute von Eisenerzen im asiatischen Rußland hat schon im Jahre 1899 angefangen, wo sie von 1,83 Mill. Pud im Jahre 1898 auf 0,37 Mill. Pud im Jahre 1899 heruntergegangen ist. (Nach der Torg. Pom. Gazeta.) Roheisengewinnung Rußlands im Jahre 1912. Das Roheisengeschäft und die Roheisengewinnung in Rußland gestalteten sich in den letzten zehn Jahren in nachfolgender Weise: Roheisengewinnung Einfuhraus demAuslande Versand(ver-kauft) Vorrätein denWerkenzum Jahres-schuß Süd-rußland Ural GanzRußland Millionen Pud 1903   83,3 41,1 150,2 0,9 47,3 47,6 1904 110,6 40,1 179,9 1,1 51,2 48,4 1905 103,1 41,1 165,5 0,8 46,9 49,8 1906 102,0 38,2 164,2 0,5 50,0 50,4 1907 111,1 38,5 172,0 0,3 57,6 45,2 1908 117,4 35,8 171,0 0,4 54,7 47,4 1909 122,9 34,9 175,3 0,3 48,9 42,6 1910 126,4 39,1 185,6 0,4 56,2 28,2 1911 147,7 44,9 219,4 3,4 63,0 23,7 1912 173,4 50,6 256,3 6,6 62,5 26,9 Textabbildung Bd. 329 Aus den vorstehenden Ziffern ersieht man, daß Roheisen als Handelsgegenstand in Rußland eine verhältnismäßig geringe Bedeutung hat; es wurden versandt im ganzen nur etwa ein Drittel des gewonnenen Roheisens, was darauf zurückzuführen ist, daß die Mehrzahl der russischen Eisenwerke kombinierte Unternehmungen sind, d.h. Hochöfen und Eisenwerke; für das Jahr 1912 muß jedoch im Vergleiche zu den vorhergehenden Jahren eine bedeutende prozentuale Abnahme der Abfuhren von Roheisen zum Verkaufe vermerkt werden, zumal in diesem Jahre die Menge des verkauften Roheisens nur 24,3 v. H. der Menge des ausgeschmolzenen Roheisens ausmachte, während im Jahre 1911 dieses Verhältnis 28,7 v. H., im Jahre 1910 30,2 v. H. und in den früheren Jahren eine noch größere Ziffer erreichte. Eine Vergrößerung der Zahl der Hochöfen hat im Berichtsjahre im Vergleiche zu dem Vorjahre 1911 nur im Süden Rußlands stattgefunden, während in Russisch-Polen sogar eine Verminderung der Zahl der arbeitenden Hochöfen eingetreten ist. Daher muß diese starke Zunahme der Roheisenausschmelzung in Rußland auf Rechnung der Steigerung der Produktionsfähigkeit der Hochöfen durch intensivere Arbeit gesetzt werden, wie dies auch aus der nachstehenden Zusammenstellung hervorgeht: 1911 1912 Zahlder imBetriebebefind-lichenHochöf. Mengedes ausge-schmolzen.Roheisensin1000 Pud AufeinenHochof.entfall.1000 Pud Zahlder imBetriebebefind-lichenHochöf. Mengedes ausge-schmolzenRoheisenin1000 Pud AufeinenHochof.entfall.1000 Pud Südrußland 45 147747 3283 48 173379 3619 Ural 73   44867   614 73   50589   693 Moskauer Rayon 16    5511   344 16     8289   518 Russisch-Polen 11 21161 1924 10   23945 2395 (Wjestnik Finanzow.) Textabbildung Bd. 329