Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 329, Jahrgang 1914, S. 270
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Bücherschau. Bücherschau Die Profilgestaltung der Untergrundbahnen. Von Dr.-Ing. Anton Macholl. München. R. Oldenbourg. Preis geh. 4,50 M. Durch den Bau der Berliner Untergrundbahnen ist in Deutschland das Interesse an Untergrundbahnen gewaltig gestiegen. Eine Zusammenstellung und kritische Beleuchtung der verschiedenen Untergrundbahnprofile in Buchform war daher sehr am Platze. Die ursprünglichste Form, das gewölbte Tunnelprofil aus dem Bergwerksbau, hat dem rechteckigen Profil weichen müssen. Ebenso hat sich das Baumaterial mehr der Neuzeit angepaßt. Die Schilderungen des Bauverfahrens im III. Kapitel, die teilweise sehr ausführlich gebracht werden, tragen viel zum Verständnis des Buches bei. In dem IV. Kapitel, Vergleich der Querschnittsflächen, sind in einer Tabelle 33 verschiedene Untergrundbahnen in bezug auf Aushubprofil, Lichtprofil, Konstruktionsprofil, Bauweise, besondere Ausgestaltung und Alter gegenübergestellt. Auch werden in statischer Hinsicht die einzelnen Profile verglichen und kurz die Berechnung der Rahmenkonstruktionen berührt. In dem VI. Kapitel werden die Baukosten in einer Tabelle zusammengefaßt und ihre Beziehungen zur Rentabilität der Bahnen auseinandergesetzt. Die Schlüsse, die man aus dem Buch ziehen kann, werden als Leitsätze gebracht. Die Einleitung schneidet allgemein interessierende Fragen an, die Notwendigkeit der Untergrundbahnen, die Nachteile der Hochbahnen und die Rentabilität einzelner Stadtschnellbahnen. Das Buch ist schön ausgestattet, die Abbildungen sind maßstäblich und mustergültig. Ewerding. Veränderungen statisch unbestimmter eiserner Dachbinder in statisch bestimmte und neue graphische Berechnungen zur Spannungsermittlung. Von Dr.-Ing. Martin Gsell. Hannover 1913. Der Grundgedanke dieser Schrift ist der, statische Unbestimmtheiten bei der Berechnung von Dachbindern durch geeignete Wahl von Druck- und Zuggliedern zu beheben. Ist z.B. ein überzähliger Druckstab vorhanden, so wird dieser als Zugstange ausgeführt, so daß er für die Kraftübertragung nicht mehr in Frage kommen und die statische Bestimmtheit stören kann. Diese sogenannten „halbwertigen“ Stäbe kommen vollwertig erst wieder für eine andere Belastungsart z.B. Winddruck in Frage. Der Weg zu dieser Erkenntnis wird für einige Beispiele gezeigt und durch Kräftepläne festgelegt. Der Vorteil dieser neuen Binder liegt in der Ersparnis an Material. Eine andere Neuerung besteht in einer übersichtlichen Art Durchsenkungen von Fachwerken zu ermitteln, indem man die Belastungen 100- bis 500-fach vergrößert, so daß die Durchsenkungen auf dem Zeichenbrett darstellbar werden. Die Schrift ist als Sonderabdruck aus dem 5. Heft Jahrgang 1913 der Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen in Hannover und als Habilitationsschrift zur Erlangung der venia legendi für Statik der Hochbaukonstruktionen an der Technischen Hochschule in Karlsruhe entstanden. Ewerding. Tarifverträge und gerechte Entlohnung im Maschinenbau. Von Dr.-Ing. Ernst Weißhuhn. 72 Seiten 8°. Berlin 1913. Julius Springer. Preis 2,– M. Auf der Frage der gerechten Entlohnung liegt das Schwergewicht dieser außerordentlich interessanten Untersuchung. Die beiden nächstliegenden und üblichen Wertmesser für menschliche Arbeit, Geldbeträge oder mechanische Arbeit in mkg, lassen unbefriedigt; der eine, weil die Kaufkraft des Geldes nach Gegend und Wirtschaftslage schwankt, der andere, weil eben menschliche Arbeit sich nicht unmittelbar in mkg ausdrücken läßt, namentlich, wenn Geschicklichkeit oder Ueberlegung eine Rolle spielen. Diese beiden Faktoren, die von der Eignung des Arbeiters zu seiner Beschäftigung abhängen, können jedoch berücksichtigt werden durch eine „Leistungszahl“, wenn man den Arbeitsbetrag einer bestimmten Arbeit proportional setzt dem Produkt Arbeitszeit mal Leistungszahl. Ein bestimmter Arbeitsbetrag kann dann also geleistet werden entweder durch einen Arbeiter mit hoher Leistungszahl in kurzer Zeit oder durch einen mit niederer Leistungszahl in längerer Zeit. Die Leistungszahl wird natürlich nicht nur für jeden Arbeiter, sondern auch bei jedem einzelnen für jede Arbeit verschieden sein, außerdem nach Lebensalter, ja nach dem Körperzustand, nach Stimmungen usw. schwanken. Ebenso wie für Arbeitsmaschinen Unkostensätze festgestellt werden können, ist dies auch beim menschlichen Arbeiter möglich. Sind es dort Verzinsung und Abschreibung des Anlagekapitals, Instandhaltungs- und Betriebskosten, so kann man hier Verzinsung des mitgebrachten Kapitals an Begabung und Geschicklichkeit sowie der Ausbildungskosten und deren Abschreibung mit Rücksicht auf die vermutliche Dauer der Arbeitsfähigkeit, sowie Instandhaltungs- und Betriebskosten für den „moteur humain“ einsetzen, wobei zu den letzteren die Gesamtkosten der Lebensführung, insbesondere auch ev. die Kosten für den Unterhalt einer Familie zu rechnen sind. Hieraus ergibt sich ein Unkostensatz; ob dieser in wirtschaftlicher Weise gedeckt wird, folgt aus der erreichten Leistungszahl, da mit dieser der geleistete Arbeitsbetrag und damit (bei gerechter Entlohnung) auch der Lohn steigt und fällt. Dem höheren Unkostensatz muß also die höhere Leistungszahl entsprechen. Es ist natürlich außerordentlich schwer, Imponderabilien wie Begabung usw. in Geldwert auszudrücken, anderseits den berechtigten Aufwand für die Lebenshaltung (man ist versucht Geschäftsgewinn zu sagen) festzustellen. Dagegen besteht, wie Verfasser ausführlich an Hand eines reichen Materials zeigt, die Möglichkeit, aus den vorhandenen Lohntarifen die tatsächliche Bewertung dieser „Unkosten“ wenn auch nicht in festen Zahlen, so doch vergleichsweise nachzuprüfen. Und es zeigt sich, daß die Bewertung ungefähr den zu erwartenden Verhältnissen entspricht. Daraus wiederum kann der Schluß gezogen werden, daß eine gerechte Entlohnung durch geeignet gestaltete Tarife sehr wohl möglich ist. Die Unterlagen für die Ausgestaltung solcher Tarife, bei denen naturgemäß die Hauptschwierigkeit in der richtigen Einschätzung der Denktätigkeit liegt, stützen sich in der Hauptsache auf die neueren Gesichtspunkte wissenschaftlicher Betriebsführung, Zergliederung der einzelnen Arbeitsvorgänge in ihre Teile und deren Bewertung. Mit Recht wird vor einer zu weit gehenden Zergliederung gewarnt. Die ungemein anregende Studie ist übersichtlich und klar geschrieben; es ist zu hoffen, daß die darin angeschnittenen Probleme mutig weiter, insbesondere auch zahlenmäßig ausgebaut werden. In der beigestellten Literaturübersicht fehlen leider fast alle bibliographischen Angaben; in wissenschaftlichen Abhandlungen sollte man doch mindestens Ort und Jahr der angezogenen Veröffentlichungen erwarten! Dipl.-Ing. W. Speiser. Aus Natur und Geisteswelt. Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft. Von Prof. Dr. Paul Arndt. Zweite Auflage. Leipzig 1913. B. G. Teubner. Der kleine Band behandelt in fünf Teilen die gegenwärtige Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft, die natürlichen und geschichtlichen Grundlagen der Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft, die Vorteile der Teilnahme Deutschlands an der Weltwirtschaft, die Gefahren der Teilnahme Deutschlands an der Weltwirtschaft und die weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Aufgaben Deutschlands. Es folgt ein statistischer Anhang. Die zweite Auflage unterscheidet sich von der ersten dadurch, daß die statistischen Angaben am Schluß der Schrift zusammengestellt und durch das neueste, dem Verfasser zur Verfügung stehende Material ersetzt worden sind. Außerdem hat sich der Verfasser durch Aenderung einiger auf die Handelspolitik bezüglicher Stellen bemüht, jede parteipolitische Färbung seiner Schrift zu beseitigen. Möge das Werk den vom Verfasser verfolgten Zweck erfüllen: Die Erkenntnis der Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft fördern und in den Deutschen den Willen zu neuen Großtaten in Weltwirtschaft und Weltpolitik kräftigen. W. Dietze. Mitteilungen des Deutsch-Südamerikanischen Instituts.El Mensajero de Ultramar, revista ilustrada mensual de literatura, ciencias, artes é industrias. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Berlin. In unserm Zeitalter des Verkehrs und der Industrie ist es mehr denn je eine zwingende Notwendigkeit für alle Völker, Absatzgebiete für ihre Erzeugnisse zu erschließen. Das Erkennen der gegenseitigen Bedürfnisse ist dazu ein Haupterfordernis. Kenntnis der Lebensweise und der Anschauungen eine der wichtigsten Voraussetzungen. Industrie und Handel haben daher das größte Interesse, die Völker, und namentlich Völkergruppen mit sehr verschiedenen Bedürfnissen und Anschauungskreisen, miteinander bekannt zu machen, sie kulturell einander zu nähern. Das Deutsch-Südamerikanische Institut verdankt derartigen Ueberlegungen sein Dasein, es hat ausgesprochen die Absicht, namentlich die wirtschaftlich-industriellen Beziehungen zwischen Deutschland und den Ländern des lateinischen Amerikas weiter auszubauen. Weit über diese rein materiellen Ziele hinaus aber ist die kulturelle Bedeutung des Instituts zu schätzen. Noch immer sehen wir die Völker der ganzen Welt einander gegenüberstehen, ständig bereit zum Kampf aller gegen alle. Aus diesem Gesichtspunkt ist jeder Versuch aufs freudigste zu begrüßen, der zwei Völkern oder Völkergruppen die Fülle ihrer gemeinsamen Interessen vor Augen führt. Die Kenntnis Südamerikas und seiner Bevölkerung ist zweifellos in Deutschland sehr gering. Das Spanische, obwohl für den gebildeten Deutschen wenigstens in den Anfangsgründen so leicht zu erlernen, wird unter den von uns erlernten Weltsprachen sehr stiefmütterlich behandelt. Und umgekehrt. „Die Schuld an der mangelhaften Kenntnis von Deutschland, die wir den Südamerikanern zum Vorwurf machen, tragen wir in erster Linie selbst. So lange wir es dem Zufall und den nordamerikanischen, englischen und französischen Zeitungen, Kabelgesellschaften und Propagandagesellschaften überlassen, die Ideen aufzubauen, welche die südamerikanische öffentliche Meinung hinsichtlich Deutschlands beherrschen, so lange dürfen wir uns nicht beklagen, wenn jene Ideen der Wirklichkeit nicht entsprechen.“ Das im Juni 1913 gegründete Deutsch-Südamerikanische Institut (Geschäftsstelle Techn. Hochschule Aachen) sucht seine Ziele zu erreichen zunächst durch Herausgabe einer vorläufig vierteljährlich erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschrift, in der Fachleute der verschiedenen Nationen über Einzelfragen des großen Gebietes berichten. So entnehmen wir dem neuesten Heft der „Mitteilungen“ (Januar 1914, 76 Seiten) neben einer großen Zahl kleinerer Mitteilungen einen größeren Aufsatz über die chilenische Industrie und ihre Zukunft, sowie eine sehr interessante, äußerst ausführliche Zusammenstellung über die Presse Südamerikas. Ein deutsch-südamerikanisches Adreßbuch, das wissenschaftliche, technische und künstlerische Fachleute, Firmen und Körperschaften in Südamerika umfassen soll, ist in Vorbereitung, ein „südamerikanisches Archiv“ wird in Gemeinschaft mit dem Seminar für romanische Sprachen in Hamburg geplant. Eine Auskunftstelle erteilt in Gemeinschaft mit dem Hamburgischen Kolonialinstitut und dem Eppendorfer Krankenhaus in Hamburg Auskünfte wirtschaftlicher, kommerzieller und medizinischer Art. Endlich wird eine vornehm ausgestattete illustrierte Monatschrift, die in einer spanischen und einer portugiesischen Ausgabe erscheint, für weitere Verbreitung deutschen Wesens in der neuen Welt sorgen. Das Januarheft des „Mensajero de Ultramar“ bringt u.a. eine Plauderei über die Fabrikation von Panzerplatten mit guten Abbildungen aus den Kruppschen Werkstätten, einen reich illustrierten Aufsatz über Porzellankunst, sowie einen Aufsatz „England, Deutschland und der europäische Frieden“. Dem ganzen Kulturunternehmen ist eine gedeihliche Entwicklung zu wünschen. Dipl.-Ing. W. Speiser. La catalyse en chimieorganique. Von P. Sabatier. (Encyclopédie de science chimique appliquées aux arts industriel, Bd. 3.) 8°, 255 Seiten. Paris und Lüttich. Ch. Béranger. Preis geb. 12,50 Fr. Die wichtige Rolle, welche oft winzige Mengen scheinbar unbeteiligter Substanzen bei chemischen Umsetzungen spielen, ist allgemein bekannt. Der Verfasser des vorliegenden Buches hat durch seine berühmten Forschungen über Nickel als Katalysator sich auf diesem Gebiete große Verdienste erworben, welche neuerdings auch der Technik bei der Fetthärtung zugute kommen. Große Mengen von ungesättigten Substanzen wie Tran werden durch Wasserstoffanlagerung mit Hilfe von Nickel in gesättigte Fette übergeführt, die zu Seifen und Speisefetten verarbeitet werden können. Angesichts solcher praktischen Erfolge wird die vorliegende Zusammenstellung, welche ale wichtigeren Fälle von Katalyse in der organischen Chemie, darunter auch Bromierungen, Oxydationen, Polymerisationen usw. umfaßt, nebst den dazugehörigen theoretischen Erörterungen auch bei den technischen Chemikern gebührend beachtet werden. K. Arndt. Hilfsbuchfür technisches Rechnen und praktisches Kalkulieren im maschinellen Betrieb. Von Otto Lippmann. 3. Auflage. Leipzig 1914. Hachmeister & Thal. Der Verfasser verspricht im Vorwort, die auf die Kalkulation bezüglichen Rechnungsarten zu bringen. Zu diesem Zweck gibt er das Wichtigste aus der Geometrie, Maß- und Gewichtstabellen und einige Betrachtungen über Kalkulation. Die letztgenannten Ausführungen genügen keinesfalls. Gerade dem schwierigsten Teil der Kostenberechnung, der Feststellung der allgemeinen Unkosten, sind nur 3 Seiten in dem 180 Seiten umfassenden Buch gewidmet. Bei der Besprechung der Vorausbestimmung von Löhnen ist wiederum die grundlegende Berechnung der Arbeitszeit in 2 Seiten abgetan. An dieser Stelle wird auch die allerdings recht wichtige Frage „Arbeitet das Triebwerk mit richtiger Uebersetzung?“ aufgeworfen, bedauerlicherweise aber nicht beantwortet. Der Verfasser hält es vielmehr für ausreichend, das genannte betriebstechnisch recht bedeutsame Gebiet dadurch zu erledigen, daß er die altbekannte Formel für die Umfangsgeschwindigkeit bringt. Dabei ist der Stil unklar und etwas naiv anmutend So erzählt der Autor, daß in großen Aktienunternehmen der Generaldirektor „den geschäftsführenden Faden zwischen dem Fabrikunternehmen und den Aktionären vermittelt“. Selbst die Interpunktion und Orthographie weisen Mängel auf. Ein Urteil ließe sich dahin zusammenfassen: Das Werk gibt nicht gerade in mustergültiger Weise einiges, was man gewöhnlich in elementaren mathematischen Lehrbüchern findet. Es folgen Auszüge aus Geschäftskatalogen. Das übrige, besonders das über die Kalkulation selbst Gesagte, ist nebensächlich. Die Darstellung zeigt Mängel. Für den technisch auch nur einigermaßen Vorgebildeten wird sich die Lektüre kaum lohnen. Schmolke. Elektrische Schmelzöfen, System Rennerfeldt. Die kleine, von dem Patentinhaber „Aktiebolaget Elektriska Ugnar-Stockholm“ herausgegebene Schrift gibt eine Schilderung des im Jahre 1912 von dem Ingenieur Ivar Rennerfeldt konstruierten Stahlschmelzofens. Als besondere Vorteile werden u.a. hervorgehoben: 1. Die Konstruktion des Ofengewölbes, welches aus Magnesit ausgeführt werden kann und daher eine große Widerstandsfähigkeit gegen hohe Temperaturen zeigt. 2. Die Elektrodenanordnung und die Möglichkeit, den Lichtbogen zu verstellen. 3. Die Anpassungsfähigkeit an verschiedene elektrische Kraftsysteme. 4. Der hohe thermische Wirkungsgrad. Noch eine Anzahl anderer, mehr oder minder wichtiger Vorzüge werden dem neuen System nachgerühmt. Des weiteren enthält das Büchlein einiges Bemerkenswerte über Konstruktion, Betrieb und Verwendungsgebiet des Ofens. Auch einige praktische Erfahrungen werden bekannt gegeben. Gegen manche sich bei anderen Typen findende Einrichtungen, z.B. die Bodenkontakte, werden Einwendungen erhoben und auch die angeblich so vorteilhafte Bewegung des Bades kritisch betrachtet. Ein abschließendes Urteil über das System Rennerfeldt wird man sich allerdings zurzeit noch nicht bilden können, da bisher die Erfahrungen noch zu gering sind. Es ist zurzeit nur ein 200 kg-Ofen in Hallstahammer in Betrieb, der zweifellos recht bemerkenswerte Erfolge aufweist. Eine größere Anlage ist im Bau. Für die der Stahlindustrie Nahestehenden dürfte die kleine Schrift manches Interessante bieten. Schmolke. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Aus Natur und Geisteswelt, Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen. Die graphische Darstellung. Eine allgemeinverständliche, durch zahlreiche Beispiele aus allen Gebieten der Wissenschaft und Praxis erläuterte Einführung in den Sinn und den Gebrauch der Methode. Von Felix Auerbach in Jena. Mit 100 Abb. Leipzig und Berlin 1914. B. G. Teubner. Preis geh. 1 M, geb. 1,25 M. Die wissenschaftlichen Grundlagen der Elektrotechnik. Von Prof. Dr. Gustav Benischke. Dritte, teilweise umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 551 Abb. Berlin 1914. Julius Springer. Preis geb. 15 M. Aus der Praxis des Taylor-Systems mit eingehender Beschreibung seiner Anwendung bei der Tabor Manufacturing Company in Philadelphia. Von Dipl.-Ing. Rudolf Seubert. Mit 45 Abb. Berlin 1914. Julius Springer. Preis geb. 7 M. Die unmittelbare Umsteuerung der Verbrennungskraftmaschinen. Von Dr.-Ing. Pöhlmann, Konstruktionsingenieur an der Technischen Hochschule Berlin. Berlin 1914. Leonhard Simion Nf, Preis geh. 12 M. Sammlung Göschen. Märkte und Markthallen für Lebensmittel. Von Richard Schachner. Band I: Zweck und Bedeutung von Märkten und Markthallen, ihre Anlage und Ausgestaltung. Mit 14 Abb. Band II: Markthallenbauten. Band II: Markthallenbauten. Mit 77 Abb. Preis geb. pro Band 1.25 M. Berlin und Leipzig 1914. G. J. Göschensche Verlagshandlung G. m. b. H. Die virtuellen Längen der Eisenbahnen. Die Vergleichslängen im allgemeinen. Die Methoden der verschiedenen Autoren zur Bestimmung virtueller Entfernungen. Die virtuelle Länge hinsichtlich der Transportkosten, sowie der Transport- und Bahndienstkosten im besonderen, die Beziehungen derselben zu anderen Vergleichslängen und ihre allgemeine Anwendung. Anhäng: Die Linie gleichen Widerstandes. Von Dr. sc. techn. Carl Mutzner, Ingenieur. Zürich und Leipzig 1914. Gebr. Leemann & Co. Preis 6 Fr. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes 1914. Beiheft. Inhalt: Untersuchungen über Lagermetalle, ausgeführt im Königlichen Materialprüfungsamte Berlin-Lichterfelde. Antimon-Blei-Zinn-Legierungen. Bericht des Ausschusses für die Untersuchung von Lagermetallen, erstattet von Professor E. Heyn, Direktor im Kgl. Materialprüfungsamt, und Professor 0. Bauer, ständiger Mitarbeiter der Abteilung für Metallographie. Mit 234 Abb. Redakteur: Senatspräsident Prof. Dr. Ing. K. Hartmann, Geh. Reg.-Rat. Berlin 1914. Leonhard Simion Nf. Preis geh. 10 M. Planimetrie mit einem Abriß über die Kegelschnitte. Ein Lehr- und Uebungsbuch an technischen Mittelschulen, sowie zum Selbstunterricht. Von Dr. Adolf Heß, Professor am kantonalen Technikum in Winterthur. Mit 211 Abb. Berlin 1914. Julius Springer. Preis geb. 2,80 M. Die Berechnung der frei aufliegenden rechteckigen Platten. Von Dr.-Ing. Heinrich Leitz. Mit 26 Abb. Berlin 1914. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 3,60 M. Textabbildung Bd. 329 Wirtschaftliche Rundschau. Oesterreich-Ungarn.Zementindustrie in Dalmatien. Das Jahr 1913 kann für die Zementindustrie in Dalmatien als gut bezeichnet werden. Alle Fabriken hielten den ganzen Betrieb aufrecht, und die durch das Kartell erreichten Preise waren günstig. Die Gesamtausfuhr verteilte sich auf folgende Staaten: Argentinien, Uruguay und Brasilien, Aegypten, Nordafrika (Tripolis), Hinterindien, Türkei; kleinere Mengen gingen nach Rußland und die Levante. Wenn auch die bei der Ausfuhr erzielten Preise nicht besonders lohnend waren, so gestatteten sie doch, die Produktionsspesen vollauf zu decken und zu überdecken. Anhaltend und bei steigender Tendenz war im Vorjahr die Ausfuhr von Mergel, die mit etwa 900000 dz zur Versorgung von 17 Zementfabriken in Italien und einer Fabrik in Alexandrien erfolgte. Bezüglich dem Zementexports nach Argentinien wäre zu bemerken, daß die Situation wenig günstig erschien, da infolge Veränderungen in dem Zusammenschließen der deutschen Fabriken und Verbände voraussichtlich mit sehr niedrigen Preisen für die deutsche und belgische Ware zu rechnen ist, so daß die adriatischen bzw. dalmatinischen Fabriken wohl unter sehr schwierigen Verhältnissen zu konkurrieren haben werden und nur dann einigermaßen in den Wettbewerb treten könnten, wenn sie ganz außerordentliche Frachtvorteile gegenüber Verschiffung von Nordwesteuropa genießen. Die durch Mängel in der Anlage verlustbringend gewesene Fabrik Buccari (kroatisches Litorale) der Portlandzementfabrik Aktiengesellschaft Lengenfeld wurde von der Adriaportland Aktiengesellschaft in Bergamo, Filiale Spalato, käuflich erworben. Die Verwaltung der letzteren Gesellschaft projektiert eine durchgreifende Rekonstruktion der Fabrik Buccari, wodurch deren frühere Produktionsfähigkeit von jährlich 3500 Waggons Portlandzement auf mindestens 5000 Waggons gebracht werden wird. Durch diese Transaktion wird die Adriaportland über je eine Fabrik am Meere (Sinigaglia in Italien, San Cajo bei Spalato und Buccari), somit in drei verschiedenen Staaten verfügen. Die hieraus resultierenden Vorteile sind in einer großen Produktions- und Lieferungsverteilung zu suchen und werden der Adriaportland, welche bekanntlich tüchtige Fachleute an ihrer Spitze hat, eine dominierende Stellung in der Zementindustrie sichern. (Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Spatato.) Rußland.Karkoffer Eisenmarkt im März 1914. Im Monat März herrschte eine lebhafte Nachfrage nach Erzeugnissen der metallurgischen Fabriken. Die Preise blieben fest. Umgeschmolzenes Roheisen wurde teurer infolge des auf dem Markte herrschenden Mangels. Es konnte in kleineren Mengen hauptsächlich nur aus zweiter Hand erworben werden, da die Fabriken nicht nur die ganze Roheisenerzeugung des laufenden Jahres, sondern auch schon die des ersten Halbjahres 1915 verkauft haben. Die Nachfrage nach Dachblechen der südrussischen Fabriken ist bedeutend stärker geworden. Diese haben ihre Textabbildung Bd. 329 Preise um 10 Kopeken erhöht, da die uralischen Fabrikate das Bedürfnis des Marktes im laufenden Jahre unmöglich befriedigen können. Die zunehmende Verwendung von Eisenbeton im Baugewerbe hat eine große Nachfrage nach Draht hervorgerufen. Die Preise für Draht sind daher beständig fest. Die Lieferung von Kesselblechen ist noch mit denselben Schwierigkeiten wie früher verbunden. Bei neuen Bestellungen setzen die Fabriken Lieferfristen von 6 bis 8 Monaten fest, was für die Mehrzahl der Abnehmer ganz unannehmbar ist. Ueber die Grundpreise gibt die nachstehende Zusammenstellung Auskunft: Preise auf Gußeisen, Eisen und Stahl für März 1914: Engrospreise pro PudKarkofferloko Fabrik Rayon oderKarkoff Einzelpreisepro Pudauf d. Nieder-lagen inKarkoff Kopeken pro Pud Roheisen, Nr. 1 72–74 90–98       „         umgeschmolzenes Knüppel, geschmiedet 105–110       „        gepreßt Luppen 125–135 Sorten und Bandeisen*) 149–158 170–175 Eisen- u. Kesselblech*)Universalblech, Breite 8'' u. mehr*)Würfelblech*) 170–178 195–200 Dachblech, Ural 10 Pfd. I. Sorte 263–273        „             „    10  „    II. Sorte 253–263        „         südlich 220–230 Draht, 5 ¼–11 ¼ mm 150–155 180–185     Träger: Profil von 80–320 mm*) 146–154 170–175 Engrospreise pro PudKarkofferloko Fabrik Rayon oderKarkoff Einzelpreisepro Pudauf d. Nieder-lagen inKarkoff Kopeken pro Pud Profil mehr als 340 mm*) 151–159 180–185 Schwellen 153–160 180–185 Schienen für Grubenbahnen*),     Gew. bis 10 Pfd 149–158 175–180         „    von 10 ½ bis 15 Pfd 120–125 Eisenbahnschienen 112 Schienen, Ausschuss nach In-     spektion von 32–18 Pfd 85–105 100–105 Gusseiserne Muffenröhren*) für     Wasserleitungen 130–140 170–175 *) Grundpreise, Zuschlagspreis laut Preislisten. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Karkoff.) Britisch-Indien.Die Zementindustrie. Die Einfuhr von Zement nach Indien betrug vom 1. April 1912 bis 31. März 1913 insgesamt 3211289 cwts im Werte von 457478 £. Hiervon lieferte Großbritannien 2470693 cwts für 365021 £, Deutschland 322708 cwts für 44964 £ und Belgien 251502 cwts für 26663 £. Der englische Zement stellt sich demnach frei Indien auf rund 3 £, der deutsche auf 2 ½ £ und der belgische auf etwas über 2 £ pro Tonne. Bei einer durchschnittlichen Frachtrate von 17,50 bis 20 M pro Tonne, der Auslagen für seemäßige Verpackung mit etwa 7 M pro Tonne und unter Hinzurechnung des Einfuhrzolls von 5 v. H. ad valorem entfallen auf die Tonne Zement frei Indien zusammen 27 bis 30 M Unkosten. Textabbildung Bd. 329 Es ist erklärlich, daß diese hohen Unkosten den Gedanken der Herstellung von Zement im Inland nahe legen, zumal der inländischen Industrie den drei überseeischen Hauptlieferanten gegenüber noch der Vorteil billigerer Arbeitskräfte zugute kommt. Es haben sich daher im Laufe der letzten Jahre auch mehrere Gesellschaften gebildet, die die Herstellung von Zement in Indien aufnehmen wollen. Nach einem Prospekt einer dieser Gesellschaften in der Präsidentschaft Madras, die die Fabrikation von 15000 Tonnen im Jahre vorsieht, berechnet sich ihr Selbstkostenpreis auf 20 Rs. pro Tonne, und die Verwaltung glaubt, diesen Preis noch vermindern zu können, zumal die nähere Umgebung des Werkes ein gutes Absatzfeld bietet, für welches eine Versendung in Säcken genügen würde. Zeitungsnachrichten zufolge soll nunmehr auch die Punjab-Regierung mit einem Londoner Syndikat einen Kontrakt abgeschlossen haben, dem zufolge dies Syndikat entweder im Punjab oder sonst wo in Indien eine Zementfabrik errichten soll, während die Provinzialregierung unter der Zusicherung, keiner anderen Gesellschaft die Herstellung von Zement im Punjab zu erlauben, sich verpflichtet haben soll, ihren gesamten Bedarf an Zement für 10 Jahre lang zu einem Preise von 40 Rs. pro Tonne ausschließlich Fracht und Verpackung von dieser Fabrik zu decken. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Calcutta.) Bedarf des Auslandes. Mineralien. Metalle. Maschinen. Rumänien. Lieferung von 110550 kg Stahlblech „Martin“ für Eimer. Generaldirektion der Rumänischen Eisenbahnen am 28. April/11. Mai 1914, um 11 Uhr vormittags. Die allgemeinen und besonderen Lieferungsbedingungen sind bei der obigen Generaldirektion (Gara de Nord) erhältlich. Italien. Lieferung von 100000 kg mineralischem Teer in Kuchen. 9. Mai 1914. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“. Bulgarien.Die Lastenhefte sowie sämtliche Unterlagen zu den obigen beiden Lieferungen. liegen an Werktagen in der Minenabteilung des Handelsministeriums und bei: der Direktion der Kohlengrube „Pernik“ zur Einsicht aus. Lieferung von Schienen, Laschen und Bolzen für die staatliche Kohlengrube „Pernik“. 16. Mai 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 26500 Fr. Sicherheit 5 v. H. des Angebots. Elektrotechnische Industrie. Bulgarien.Die Lastenhefte sowie sämtliche Unterlagen zu den obigen beiden Lieferungen. liegen an Werktagen in der Minenabteilung des Handelsministeriums und bei: der Direktion der Kohlengrube „Pernik“ zur Einsicht aus. Lieferung eines doppelten elektrischen Aufzugs mit sämtlichen Zubehörteilen für die staatliche Kohlengrube „Pernik“. 15. Mai 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 10000 Fr. Sicherheit 600 Fr. Bulgarien. Lieferung und Montierung von fünf Eisenbahnbrücken auf den bulgarischen Eisenbahnstrecken Zaribrod-Sofia und Philippopel-Lubinetz. 8. Mai 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 170000 Franken. Die Sicherheit in Höhe von 5 v. H. des Angebots ist 15 Tage nach Erteilung des Zuschlags bei der Bulgarischen Nationalbank zu hinterlegen. – Das Lastenheft, dis Pläne sowie sonstige Unterlagen zu dieser Lieferung können von der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen in Sofia (Direction Général des chemins de fer de l'Etat) zum Preise von 10 Franken bezogen werden. Textabbildung Bd. 329