Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 329, Jahrgang 1914, S. 319
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Bücherschau. Bücherschau Sammlung Göschen. 707. Band. Das elektrische Fernmeldewesenbei den Eisenbahnen. Von K. Fink, Geh. Baurat in Hannover. Göschen. Das Buch gibt in klarer Form einen kurzen Ueberblick über die elektrischen Einrichtungen für das Fernmeldewesen bei Eisenbahnen. Es behandelt im ersten Kapitel die Telegraphen, im zweiten die Zugmeldungen und Läutesignale, im dritten die Fernsprecher und im vierten Einrichtungen für besondere Zwecke. Zum Verständnis des Buches genügt die Kenntnis der elementaren physikalischen Grundgesetze. Es dürfte daher bei dem allgemeinen Interesse für den behandelten Stoff nicht nur dem Bahnbeamten und Elektroingenieur, sondern jedem Gebildeten empfohlen sein. Ich will nur folgendes herausgreifen, was manchen schon beschäftigt haben wird Wie werden die Zeitsignale gegeben, damit die Uhren auf den Bahnhöfen richtig gehen? Was hat man für telegraphische Hilfsmittel auf freier Strecke? Welche Vorkehrungen sind getroffen gegen störende Einflüsse im Fernsprechbetriebe? Welche Schutzmittel hat man gegen gefährliche Aufladungen der Leitungen? Der letzte ganze Abschnitt hat Allgemeininteresse. Aus ihm soll nur der elektrische Fernschreiber genannt werden. Dem Text sind 50 Abbildungen beigegeben. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben. Ewerding. Sammlung Göschen. 719. und 720. Band. Märkte und Markthallen für Lebensmittel. Von Richard Schachner, Stadt. Baurat in München. Göschen. Der Verfasser bringt nach einem allgemeinen geschichtlichen Ueberblick im zweiten Kapitel den Zweck und die wirtschaftliche Bedeutung der Märkte und Markthallen und im dritten Kapitel die Anlage und Ausgestaltung von Märkten und Markthallen. Das zweite Bändchen handelt von Markthallenbauten des Auslandes und Deutschlands und von offenen Märkten. In den beiden Bändchen ist ungemein viel gebracht. Es sind in der Arbeit selbsterworbene Erfahrungen des Verfassers niedergelegt. Die Darstellung des Stoffes hat etwas frisches und gewandtes. Man merkt der Schrift an, daß der Verfasser fast alle erwähnten Märkte und Markthallen auf Studienreisen selber gesehen und kritisch durchdacht hat. Ewerding. Die Technologie des Maschinentechnikers. Von Professor Ingenieur Karl Meyer, Oberlehrer an den Kgl. vereinigten Maschinenbauschulen zu Köln. Dritte, verbesserte Auflage. 331 Seiten. Mit 405 Abbildungen. Berlin 1914. Julius Springer. Preis geb. 8,– M. Das Buch ist für den Unterricht an höheren und niederen Königlichen Maschinenbauschulen bestimmt und bringt in dem verhältnismäßig sehr engen Rahmen von nur 331 Seiten: Stoffkunde über die im Maschinenbau gebrauchten Metalle, ferner über Holz, Schmiermittel. Leder, Kautschuk, Guttapercha, Schleifmittel, Asbest, dann Gießerei, Schmieden, Walzprozeß, Ziehen, Pressen weicher Metalle, Herstellung schmiedeiserner Rohre, Einzelheiten der Werkzeugmaschinen, die Werkzeugmaschinen selbst und zum Schluß die wichtigsten Holzbearbeitungsmaschinen. Es muß zugestanden werden, daß das, was im Buch über die verschiedenen Werkzeuge, Maschinen, Vorrichtungen und Verfahren gesagt ist, Hand und Fuß hat. Bei dem äußerst beschränkten Umfang ist es aber nicht zu verwundern, daß viele Leser über die Auswahl des Stoffes anderer Meinung sein werden, und daß manches wichtige Kapitel bedenklich kurz weggekommen ist, während andere wieder zu ausführlich behandelt sind. Ich persönlich hatte bei der genauen Durchsicht des Buches den Eindruck, daß manches, was nur noch geschichtliches Interesse hat, z.B. das Rennverfahren auf S. 18, Herdfrischen auf S. 19, zugunsten anderen Stoffes weggelassen werden könnte. Auch habe ich manche Bemerkung gefunden, die in dem Buch, wo der Platz so sehr knapp ist, gespart werden könnte. Die Zusammensetzung ausländischer Münzen und neusilberner Tischgeräte dürften den Maschinenbauer weniger interessieren als z.B. das Härten von Stahl nach den verschiedenen Arten, die auf 29 Zeilen abgetan sind. An wichtigen Besprechungen vermisse ich u.a.: moderne Tiegelschmelzöfen, Schneiden von metrischem Gewinde und Modulgewinde mittels einer Leitspindel nach englischem Maß, Konuslineal, Patronenschneidapparate, Kreissägen, besonders solche mit eingesetzten Zähnen aus Schnellschnittstahl. Die Revolverdrehbänke, Automaten und Blechbearbeitungsmaschinen sind meiner Meinung nach viel zu dürftig behandelt. Dafür finde ich wiederum die Berechnung der Geschwindigkeiten an den schwingenden und umlaufenden Kurbelschleifen im Verhältnis zu der kursorischen Behandlung des übrigen Stoffes viel zu ausführlich, ferner halte ich in diesem Buche die ellyptischen Zahnräder, Keilriemen u.a. für überflüssig. Nicht unerwähnt kann ich den tragbaren Trockenofen, Fig. 76, lassen. Diese Bauart ist unzeitgemäß, weil man solche Oefen schon lange nicht mehr während des Trockenvorganges selbst an dem Kran aufhängt. Die Krane einer Gießerei dürfen nicht durch stundenlanges Anhängen eines Trockenofens ihrem eigentlichen Zweck entzogen werden. Der Kipphebel des Deckenvorgeleges, Fig. 284, verschiebt den Riemen um die doppelte, anstatt um die einfache Riemenbreite. Die stehende Zylinderausbohrmaschine, Fig. 345, dürfte auch eine unzweckmäßige und ungeb äuchliche Bauart darstellen. Abrichthobelmaschinen mit vierkantiger Messerwelle (Fig. 404) sind heute nicht mehr zulässig. Die Ausstattung des Buches ist in Druck, Abbildungen und Einband erstklassig. Daß mehrere Abbildungen unnötig groß sind und durch eine stärkere Verkleinerung Platz gespart werden könnte ohne daß die Abbildungen undeutlich werden, sei noch kurz gesagt. Für spätere Auflagen sei die Anfügung eines alphabetischen Sachverzeichnisses empfohlen. Preger. Photogrammetrie und Stereophotogrammetrie. Von H. Dock. Mit 59 Abbildungen. Berlin und Leipzig 1913. G. J. Göschen. Preis 0,90 M. Die Abhandlung ist in der bekannten Sammlung Göschen als Band Nr. 699 erschienen und ist für eine Einführung in dieses neueste Gebiet des Vermessungswesens recht wohl geeignet, wobei selbstverständlich die Bekanntschaft mit der allgemeinen Instrumenten- unde vorausgesetzt wird. Verfasser gibt zunächst allgemeine Grundlagen der Photogrammetrie und entwickelt den Begriff eines Meßbildes und seiner Konstanten. Sodann werden die photogrammetrischen Apparate beschrieben, die Verfasser in zwei Gruppen trennt, die Phototheodolite und die Photouniversale, letztere mit kippbarer Kamera. Von neueren Instrumenten werden hauptsächlich die Photogrammeter von Starke & Kammerer in Wien, Heyde in Dresden und Breithaupt in Cassel erläutert und abgebildet. Im 3. Kapitel bespricht der Verfasser zunächst die photogrammetrischen Aufnahmemethoden und zeigt, wie man eine scharfe Bildweitenbestimmung macht und auf photogrammetrischem Wege bei lotrechter und geneigter Bildebene sowohl Horizontalais auch Vertikalwinkel findet. Sodann wird die photogram-metrische Punktbestimmung aus einem Standpunkte unter Zuhilfenahme eines mitphotographierten Maßes abgeleitet und das photogrammetrische Vorwärts- und Rückwärtseinschneiden besprochen. Im 4. Kapitel wird das Ausmessen der Bilder gezeigt, wobei auch die besondere Art nach Koppe vorgeführt wird, und die Darstellung der Geländepunkte aus den Bildpunkten erläutert. Der II. Abschnitt ist der Stereophotogrammetrie gewidmet, die von C. Pulfrich in Jena ausgebildet und heute zu hoher Vollendung gediehen ist. Das Verfahren und die von der Firma Zeiß dafür gebauten Instrumente werden eingehend erörtert. Die Theorie bespricht den Normalfall, gleichmäßig verschwenkte und beliebig konvergierende Achsen und gibt die entsprechenden Formeln für die Entfernung, Richtung und Höhe der Bildpunkte. Der Stereokomparator, mit dessen Hilfe man die Bilder auswertet, wird in mehreren Formen abgebildet und erläutert, und zuletzt werden die Arbeiten zur Herstellung des Planes nach der numerischen Methode und der schneller zum Ziele führenden und allgemein angewendeten graphischen Methode besprochen. Auch das neue Wunderwerk des Stereoautographen wird im Grundriß und im photogr. Bilde gezeigt, und ein mit ihm „selbsttätig“ hergestellter Schichtenplan ist in verkleinertem Maßstabe wiedergegeben. Die Ausstattung des Bändchens ist gut. Ein Druckfehler findet sich Seite 40 oben, wo es heißen muß \frac{1}{f}\,.\,\cos\,\xi statt \frac{1}{f}\,.\,\cos\,\alpha. Merkwürdig berühren den Deutschen einige höchst überflüssige Fremdwörter. Verfasser spricht z.B. zwar von Drehzapfen und Drehachsen, aber er „rotiert“ die Alhidade usw., auch „toleriert“ er einen Fehler, und das schöne Wort „Schnitttrasse“ ist ein wahrer Hochgenuß! K. Fuhrmann. Die Kalkulation Im Maschinenbau. Von Dipl.-Ing. Paul Halver. Leipzig. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 80 Pf. Dieser Band der „Bibliothek der gesamten Technik“ bietet in gedrängter Form eine erste Einführung in die Selbstkostenberechnung der Maschinenfabriken und soll vor allem dem darin noch nicht bewanderten Techniker die Möglichkeit bieten, sich durch Selbstunterricht rasch über die wesentlichsten Grundlagen der „Kalkulation“ zu unterrichten. Der knappe Raum gestattet natürlich nicht, die Selbstkostenberechnung, die ja innig mit der ganzen inneren Organisation des Betriebes zusammenhängt, auch in den Einzelheiten eingehend zu erläutern, doch wird das Büchlein gerade durch seine Kürze und die übersichtliche Anordnung und Erläuterung der hauptsächlichsten Grundzüge einer richtigen Kalkulation auch dem schon längere Zeit in der Praxis stehenden Ingenieur gute Dienste leisten. Die Aufteilung der Kosten in direkte und in indirekte, die Zerlegung der letzteren in konstante und veränderliche, die Tabellen für die Leistungen der Arbeitsmaschinen, die Unterteilung in allgemeine Unkosten, Werkstättenunkosten und Bankzuschläge sind klar und leicht verständlich und mit Beispielen belegt durchgeführt. Besonders beherzigenswert für Fabrikleiter sind die Schlußworte des Verfassers über den Verkehr des Konstrukteurs mit der ausführenden Werkstätte und der Kalkulation. B. Leinweber. Mechanik für Techniker. I. Teil. Von R. Geigenmüller. 6. Auflage. 295 Seiten. Mittweida Polytechn. Buchhandlung. Preis 5,– M. Unter obigem Titel erscheint in Neuauflage das in weiten Kreisen bekannte Werk „Leitfaden und Aufgabensammlung zur Elementarmechanik“ des bewährten Verfassers. Das Werk, das sich inhaltlich nicht wesentlich von der vorhergehenden Auflage unterscheidet, ist besonders für diejenigen bestimmt, die aus der Praxis kommend, sich an Werkmeisterschulen und dergleichen oder auch durch Selbststudium über die wichtigsten Gesetze der Mechanik unterrichten wollen. Unter Verwendung der einfachsten mathematischen Mittel werden, unterstützt durch zahlreiche, aus der Praxis entnommene Beispiele, die Gesetze der Bewegung, die Begriffe der Kraft, der Masse und des Schwerpunktes, ferner die Zusammensetzung und Zerlegung der Kräfte, die Reibungsgesetze, einfache und zusammengesetzte Maschinen im Sinne der Mechanik – Hebel, Rolle, schiefe Ebene einerseits, Hebelverbindungen, Rädergetriebe usw. anderseits – erläutert. Die Begrenzung des Stoffes auf die angegebenen Wissensgebiete ist nur ein Vorteil; die Festigkeitslehre und die Lehre von den Trägheitsmomenten beispielsweise, sowie die Aero- und die Hydromechanik gehören nicht hierher. Auch so ist das Werkchen ein abgeschlossenes Ganzes und ermöglicht gerade in dieser Form einen klaren Aufbau des Stoffes, was nicht unwesentlich zur leichten Bewältigung desselben beiträgt. Eine kleine Beanstandung zur S. 216 möge hier noch gebracht werden. Es wird da vom Nutzeffekt gesprochen, während die Nutzleistung gemeint ist. Das Wort Nutzeffekt ist schon ein feststehender Begriff, entsprechend Wirkungsgrad. Gerade die Kreise, für die das Buch bestimmt ist, kommen meist über einen solchen, nicht ganz zweifelsfrei gewählten Ausdruck schwer hinweg. Im übrigen spricht für die Güte des Buches schon genügend der Umstand, daß die jetzige Auflage das 13. bis 16. Tausend einschließt. Rich. Müller. Wasser – Elektrizitätswerke. Insbesondere die Konzessionen und deren Gebühr mit bezüglicher Schweiz. Statistik. Von Dr. Georg Wettstein. Zürich und Leipzig 1912. Rascher & Co. Preis 4,20 M. In knapper und übersichtlicher Form behandelt der Verfasser die drei Systeme, die für einen die Wasserkraft zur Erzeugung elektrischer Energie benutzenden Betrieb in Frage kommen: Den Staatsbetrieb, den gemischten und den Privatbetrieb. Unter Berücksichtigung der Eigentumsverhältnisse, der durch die Verfassung bestimmten Aufgabe des Staates und der wirtschaftlichen und politischen Bedingungen werden allgemeine Richtlinien für die einzelnen vorkommenden Fälle aufgestellt und in einer sich auf die Verhältnisse in der Schweiz gründenden Statistik Daten angegeben, die als Grundlage für allgemeine und besondere Betrachtungen für die Anlage von Wasserelektrizitätswerken dienen sollen. Ausführlich geht der Verfasser auf Begriff, Zweck und Form der Konzessionen ein, wer sie gibt und wer sie verlangen soll. Im Anschluß daran wird die Konzessionsgebühr, Heimfall und Rückkauf behandelt und schließlich ein anschauliches Zahlenbeispiel gegeben. Statistische Tabellen vervollständigen die Abhandlung, welche auch für die Allgemeinheit wegen der Beleuchtung der volkswirtschaftlichen Fragen von Interesse sein dürfte. Gruschke. Planimetrie mit einem Abriß über die Kegelschnitte. Von Dr. Adolf Heß. Berlin 1914. Julius Springer. Preis geb. 2,80 M. Das Werkchen gibt eine Uebersicht über das Gebiet der Planimetrie und leitet sodann durch einen Abschnitt über affine Figuren zu den in den letzten Kapiteln behandelten Kegelschnitten über. Es ist zunächst für die Schüler technischer Mittelschulen bestimmt und nimmt daher weitgehende Rücksicht auf die praktische Brauchbarkeit unter Vermeidung rein theoretischer Betrachtungen. Der Verfasser geht im Streben nach Vereinfachung indessen nicht allzu weit, gibt z.B. ohne Bedenken den euklidischen Beweis des Pythagoras anstatt eines der möglichst auf die Anschauung gestützten, an niederen Fachschulen üblichen. In der Absicht, die Schrift auch für den Selbstunterricht brauchbar zu machen, ist großes Gewicht auf Beispiele und Uebungen gelegt. Die Resultate sind stets angegeben. Mit den geometrischen Ausführungen ist das Linearzeichnen verschmolzen. Recht am Platz dürfte es sein, daß der Verfasser an dieser Stelle auch die Darstellung der Funktionen im Koordinatensystem berücksichtigt. Auch an andern Orten beschreitet er Bahnen, die von dem Normalen abweichen. Hierher gehört z.B. die Besprechung der Größen am Einheitskreis und der Winkel im Bogenmaß. Schmolke. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Aus Natur und Geisteswelt, Sammlung wissenschaftlichgemeinverständlicher Darstellungen. Schöpfungen der Ingenieurtechnik der Neuzeit. Von Max Geitel, Geh. Regierungsrat im Kaiserlichen Patentamt. Mit 32 Abb. Berlin und Leipzig 1914. B. G. Teubner. Preis geh. 1 M, geh, 1,25 M. Einführung in die Vektoranalysis mit Anwendungen auf die Mathematische Physik. Von Dr. Richard Gans, Professor der Physik an der Universität La Plata. Dritte Auflage. Mit 36 Abb. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis geh. 3,40 M, geb. 4 M. Forscherarbeiten auf dem Gebiete des Eisenbetons. Der doppelt gekrümmte Träger und das schiefe Gewölbe im Eisenbetonbau. Heft XXIV. Von Dr.-Ing. H. Marcus. Mit 23 Abb. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 2,80 M. Spinnerei und Weberei. Von Georg Lindner, Professor in Karlsruhe. Karlsruhe und Leipzig. Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch. Preis geb. 12 M. Schriften des Verbandes Deutscher Diplom-Ingenieure. Die Akademisch-technischen Berufe. Ratschläge für Abiturienten und angehende Diplom-Ingenieure aller Fachrichtungen. Vortrag, gehalten am 9. Januar 1914 vor den Abiturienten der höheren Schulen Frankfurts a. M. im Festsaale der Musterschule. Von Dipl.-Ing. Carl Weihe, Patentanwalt in Frankfurt a. M. Berlin W. 1914. M. Krayn. Preis geh. 0,75 M. Textabbildung Bd. 329 Wirtschaftliche Rundschau. Japan.Zinkhütten im Bezirk des Kaiserlichen Konsulats Schimonoseki. In Onoda, bei Schmimonoseki. befindet sich zurzeit eine Fabrik zur Gewinnung, von Zinkoxyd auf nassem und elektrolytischem Wege im Bau. Dabei scheint es sich zunächst nach den hier vorliegenden Nachrichten um eine kleine Versuchsanlage zu handeln, in der das Hauptgewicht auf die Gewinnung von Nebenprodukten gelegt wird. Immerhin gedenkt man aus dem in der angegebenen Weise gewonnenen Zinkoxyd fürs erste monatlich etwa 50 t Zink herauszubringen. Die fragliche unter der Aegide der Mitsu Bishi Company mit einem Anfangskapital von 200(100 Yen (400000 M) gegründete Gesellschaft führt den Namen Takachiho Seiren Kabushiki Kaisha (Takachiho Raffinerie Aktien-Gesellschaft). Ueber den gegenwärtigen Stand der Ende August 1913 in Omuta in Betrieb gesetzten Zinkschmelze der Firma Mitsui sei in diesem Zusammenhang: noch nachstehendes bemerkt: Im ersten Monat ihrer Eröffnung (September 1913) betrug die Zinkgewinnung etwa 50 t, im März d. J. dürfte sie sich bereits auf etwa 230 t stellen. Bisher sind insgesamt etwa 1000 t Zink produziert worden. Davon hat die Firma, da noch von dem nach Japan eingeführten europäischen, hauptsächlich deutschen Zink große Bestände vorhanden sind, bisher erst 300 t auf den Markt gebracht. Zur Verhüttung gelangen einstweilen nur die minderwertigen japanischen Zinkerze (44-45 %), während die hochprozentigen vorläufig noch exportiert werden sollen. Zurzeit sind 4 Oefen im Betriebe, doch ist die große Reduktionshalle für 10 Oefen bestimmt, über deren Einrichtung indessen noch einige Zeit vergehen dürfte. Wenn auch die neue Anlage, die bisher größte ihrer Art in Japan, während der ersten Zeit gewisse Schwierigkeiten durchzumachen hatte, so soll ihre Inbetriebsetzung im ganzen und großen doch glatt von statten gegangen sein. Befindet sich die Zinkverhüttung in Japan vorläufig auch noch im Anfangsstadium, so dürfte doch dieser hier neue Industriezweig, dessen Entwicklung auch in andern Teilen des Landes besondere Aufmerksamkeit zugewandt wird, der bedeutenden Zinkeinfuhr nach Japan im Laufe der Zeit mehr oder minder Abbruch tun. (Bericht des Kaiserl, Konsulats in Schimonoseki.) SchwedenEisenerzausfuhr über Lulea im Jahre 1913. Im Jahre 1913 sind über Lulea 1532800 t Eisenerz ausgeführt worden, und zwar 883700 t nach Deutschland, 163600 t nach Großbritannien, 477500 t nach den Niederlanden und 80000 t nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Textabbildung Bd. 329 Die Ausfuhr hat im Vergleich zum Jahre 1912 um 100000 t zugenommen, welche fast ganz auf Deutschland (größter Abnehmer) entfallen. Im Jahre 1914 wird der Export, wie verlautet, um weitere 300000 t erhöht werden und außerdem ist eine noch beträchtlichere Erhöhung der Ausfuhrmenge in Ausicht gestellt, falls die Stadtverwaltung in Narvik (Norwegen) an ihrer Weigerung, die zwecks Erweiterung der Ausfuhr erforderlichen Lagerplätze dort zur Verfügung zu stellen, festhält. Dann wäre nämlich die Grubengesellschaft gezwungen, für den Exportzuschuß, es soll sich um ungefähr 2 Mill. t handeln, teilweise die Verschiffung über Lulea vorzunehmen. (Bericht des Kaiserl. Vizekonsulats in Lulea.) Bedarf des Auslandes. Belgien. Lieferung von 10 Wiegebrücken für die Staatsbahn zum Wiegen von Wagen bis zu 45 t. Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel. Belgien. Lieferung von Ersatzteilen für Lokomotiven, Wagen und Tendern der Staatsbahnen u.a. von 24000 kg weichen Stahlblechs, 2700 stählernen Heizröhren, 32500 kg Profilstahl, 220 Puffern, 400 Spiralfedern usw. Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel. 15 Lose. Anlieferung an verschiedenen Stationen. Belgien. Lieferung von verschiedenen elektrischen Meßapparaten und -Instrumenten für den Verteiler-Posten in der Transformationsstation auf Nr. 69 im neuen Nordbecken. 26. Mai 1914, mittags. Hotel de ville in Antwerpen. Lastenheft zum Preise von 50 Centimes vom Stadtsekretariat Sicherheitsleistung 600 Francs. Belgien. Lieferung und Einrichtung der elektrischen Ausrüstung dreier zwischen den neuen Hafenbecken 2 und 3 zu errichtenden Transformatorenkabinen Nr. 8-10. 19. Mai 1914, mittags. Hotel de ville in Antwerpen. Sicherheitsleistung 3500 Franks. Lastenheft (Preis 50 Centimes) vom Stadtsekretariat zu beziehen. Bulgarien. Offertenverhandlung für die Errichtung einer elektrischen Kraftanlage bei der staatlichen Kohlengrube Pernik. 16/29. Mai 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 168930 Franken. Sicherheit 5 v. H. des Angebots. Das Lastenheft sowie die Unterlagen zu dieser Ausschreibung können von der Direktion der staatlichen Kohlengrube „Pernik“ in Pernik zum Preise von 5 Franken bezogen werden. Oesterreich-Ungarn. Lieferung von 80 Stück Omnibus-Automobilen, Einrichtung und Aufrechterhaltung des kommunalen Autobusbetriebs. 4. Juni 1914, 11 Uhr. Magistrat von Budapest. Angebote tunlichst in ungarischer Sprache versiegelt an den Chef der Verkehrssektion. Magistratsrat Desider Rényi oder dessen Stellvertreter. Wettbewerbs- und Lieferungsbedingungen in ungarischer Sprache beim Reichsanzeiger. S. Thomé und Principe. Lieferung von Maschinen und Zubehör für die Staatsdruckerei der beiden Provinzen. Der Zuschlag wird am 30. Mai d. J., nachmittags 2 Uhr, in der Finanzabteilung der Provinz S. Thomé und Principe erteilt. Textabbildung Bd. 329 Eine Uebersetzung der ausführlichen Bestimmungen kann inländischen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten“ im Reichsamt des Innern, Berlin NW. 6, Luisenstr. 33/34, zu richten. Textabbildung Bd. 329