Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 330, Jahrgang 1915, S. 157 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Ueber die Wirtschaftlichkeit der
zurzeit gebräuchlichsten Hebezeuge in Lokomotivwerkstätten der
Eisenbahnverwaltung. Von Regierungsbaumeister Ernst
Spiro, Vorstand des Kgl. Eisenbahnwerkstättenamts in Trier. Preis 6
M.
Im Jahre 1912 erließ der Verein Deutscher Maschineningenieure eine Ausschreibung für
eine Arbeit über den genannten Gegenstand. Die im Rahmen der näheren Bestimmungen
dieser Ausschreibung (vgl. Glasers Annalen vom 15. Dez. 1912) gehaltene Ausarbeitung
von Ernst Spiro bietet eine sehr gute kritisch gehaltene
Uebersicht über dieses Gebiet. Sie enthält eine Zusammenstellung der
gebräuchlichsten Hebezeuge, die Ermittlung der Bau- und Betriebskosten der
verschiedenen Gattungen, den Einfluß der Ausführung der Hebezeuge auf die Baukosten
der Werkstatt, eine Beurteilung der Hebezeuge für ihre Verwendung in Werkstätten
verschiedener Größe, Angaben über den Stromverbrauch und die Tagesarbeit einiger
Krane, eine große Zahl tabellarischer Zusammenstellungen über
Anschaffungskosten,Betriebskosten, Werkstättenbaukosten u.a. sowie neben
zahlreichen Textabbildungen auf 14 Tafeln Zusammenstellungszeichnungen ausgeführter
Laufkrane und Querschnitte und Grundrisse von Lokomotivwerkstätten und
Ausbesserungshallen.
Spiro stellt zunächst fest, daß die früher vielfach
üblichen von Hand oder hydraulisch angetriebenen Hebevorrichtungen neben den
elektrisch angetriebenen Laufkranen wirtschaftlich nicht bestehen können. Elektrisch
betriebene Hebeböcke sowie ortfeste und fahrbare Bockkrane kommen seinen
Ermittlungen nach nur für kleine Werkstätten in Frage. Am wichtigsten ist aber wohl
die aus den Zusammenstellungen hervorgehende Folgerung, daß die Längsgleisform für
mittlere und größere Werkstätten der Quergleisform wirtschaftlich überlegen ist.
Bisher waren die Ansichten hierüber geteilt, was insbesondere wohl durch das Fehlen
entsprechender Betriebsunterlagen und einer dadurch erst möglichen vergleichenden
Zusammenstellung verursacht wurde. Sind doch bisher in Deutschland erst zwei
Längsgleiswerkstätten – in Trier und Tempelhof – vorhanden. Doch können die
zweijährigen Beobachtungen der Anlage in Trier, welche Spiro seinen Untersuchungen zugrunde gelegt und mit einer großen Zahl von
Werkstätten mit Quergleisform verglichen hat, wohl als ausreichende Unterlage dafür
angesehen werden.
Der Ausschreibung entsprechend ist vom Verfasser auch der Einfluß der Hebezeuge auf
die Baukosten der Werkstätten berücksichtigt worden und in einer besonderen Tabelle
zur Darstellung gebracht. Bei Neubauten hängt die Gesamtwirtschaftlichkeit der
Hebezeuganlage zweifellos mit den Gebäudebaukosten eng zusammen. Für Einbauten
moderner Hebezeuge in alte Werkstätten scheidet dieser Punkt jedoch aus. Aus diesem
Grunde wäre die graphische Darstellung der Gesamtwirtschaftlichkeit zweckmäßiger in
zweierlei Form gegeben: einmal ohne und einmal mit Einbeziehung der Gebäudekosten,
anstatt nur in der letztgenannten Form. Ueberhaupt hätte eine umfangreichere
Benutzung der graphischen Darstellung für viele dazu gut geeignete Tabellen die
Uebersicht wesentlich erleichtert. Daß dies nicht geschehen ist, ist um so mehr zu
bedauern, als sie sämtlich ein sehr interessantes und lehrreiches Material
enthalten.
Als sehr zweckmäßig ist der Vorschlag von Spiro anzusehen,
Regelbauarten oder wenigstens eine größere Vereinheitlichungder verschiedenen
Ausbildung der Krane für Lokomotivwerkstätten anzustreben. Bei den ziemlich
gleichartigen Betriebsverhältnissen dürfte es nicht zu schwierig sein, eine Einigung
darüber zu erzielen. Jedenfalls würde die dafür aufgewandte Mühe reichlich durch-
die damit erzielten Ersparnisse bei Neuanlagen sowohl auf Seiten der
Eisenbahnverwaltung wie der Industrie ausgeglichen werden.
Insgesamt bietet die Arbeit von Spiro viele für Neu- und
Umbauten nutzbringend zu verwertende Angaben, so daß es zur Beachtung hierbei sehr
wohl zu empfehlen ist.
Dipl.-Ing. Ritter.
Ueber die Spannungen und
Formänderungen von Körpern, für die das Hookesche Gesetz nicht gilt. Von
Johannes Petermann. Dr.-Ing.-Dissertation. Berlin
1914. J. Springer.
Unter Zugrundelegung des Potenzgesetzes ε = α σm, wie es bereits
1729 von Büllfinger und neuerdings von v. Bach und Schüle formuliert
worden ist, versucht der Verfasser, die Beziehungen zwischen Randspannungen und
Moment oder exzentrischer Längskraft auf eine einfache Formel zu bringen, die sich
den Versuchswerten gut anpaßt und zur Untersuchung von Formänderungen sowie zur
Ermittlung statisch unbestimmter Größen geeignet ist. Dabei wird vorausgesetzt, daß
ebene Querschnitte während der Formänderung eben bleiben.
Jahnke.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Zweckmäßige
Zusammensetzung des Betongemenges für Eisenbeton. Bericht über Versuche im
Kgl. Materialprüfungsamt von Prof. M. Gary. Berlin 1915.
Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 2,20 M.
Das deutsche Bauern- und Bürgerhaus. Von Paul Klopfer. Leipzig 1915. Alfred Kröner. Preis geh.
2,40 M, geb. 3,– M.
Deutsche Arbeit, Band IV. Die Gasindustrie. Von
Dr.-Ing. Sander. Stuttgart 1915. Frankhsche
Verlagshandlung. Preis geh. 1,– M, geb. 1,80 M.
Geologische Karte von Niederländisch Ostindien. Haag
1915. Martinus Niihoff.
Beiträge zur Kenntnis der Kugelfunkenstrecke.
Dissertation von Dipl.-Ing. Walther Estorff. Berlin
1915.
Elektrische Beleuchtung von Personenwagen nach dem
vereinfachten System Dick. Sonderdruck aus der E. T. Z. 1914, Heft
48/49.
Aus Natur und Geisteswelt. Die Maschinenelemente. Von
Richard Vater, Geh. Bergrat, Prof. a. d. Kgl.
Bergakademie Berlin. Zweite Auflage. Mit 175 Abb. Berlin und Leipzig 1915. B. G.
Teubner. Preis geb. 1,25 M.
Aus Natur und Geisteswelt. Die Rechenmaschinen und das
Maschinenrechnen. Von Dipl.-Ing. Lenz,
Regierungsrat und Mitglied des Kais. Patentamtes. Mit 45 Abb. Leipzig und Berlin
1915. B. G. Teubner. Preis geb. 1,25 M.
Aus Natur und Geisteswelt. Farben und Farbstoffe, ihre
Erzeugung und Verwendung. Von Dr. Arthur Zart
Mit 31 Abb. Leipzig und Berlin 1915. B. G. Teubner. Preis geb. 1,25 M.
Formeln und Tabellen für den Eisenbau. Nebst den
wichtigsten Hochbauvorschriften und Brückenverordnungen Preußens und Oesterreichs.
Zusammengestellt und berechnet von Friedrich Bleich. Wien
1915. Eduard Hölzel. Preis geb. 12,50 M.
Fabrikation von Motoren und Automobilen. Von Dr.
Ernst Valentin, Ingenieur. Mit 530 Abb. Berlin 1915.
Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. 20,–
M.
Bibliothek der gesamten Technik. Die Motoren für Gas und
flüssige Brennstoffe. Kurzer Abriß über ihre Anlage und Konstruktion. Von
Ingenieur Hans Neumann. Berg. Gladbach. Leipzig 1914. Dr.
Max Jänecke. Preis –, 85 M.
Bibliothek der gesamten Technik. Grundzüge der
Unfallverhütungstechnik und der Gewerbehygiene in Maschinenfabriken. Von
Dipl.-Ing. Ernst Preger und Dipl.-Ing. Wilhelm Lehmann, Oberlehrer an der Kgl.
Maschinenbauschule Frankfurt a. M. Leipzig 1914. Dr. Max Jänecke. Preis 1,20
M.
Bibliothek der gesamten Technik. Planmäßige Einführung in
die Metallbearbeitung in allgemeinverständlicher Darstellung. Von Gg. Th.
Stier d. Ael. Zweite Auflage. Leipzig 1914. Dr. Max
Jänecke. Preis geb. 3,20 M.
Bibliothek der gesamten Technik. Grundzüge des
Eisenbahnbaues. III. Teil. Telegraph, Fernsprecher und andere
Schwachstromanlagen. Von Dipl.-Ing. Prof. W. Kochenrath.
Leipzig 1915. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 2,40 M.
Kalender für Gesundheitstechniker. Taschenbuch für die
Anlage von Lüftungs-, Zentralheizungs- und Badeeinrichtungen. Von Hermann Recknagel, Dipl.-Ing. Berlin. 19. Jahrgang 1915.
Mit 104 Abb. und 95 Tabellen. München und Berlin 1915. R. Oldenbourg. Preis 3,50
M.
Eingegangene Prospekte.
Bopp & Reuther, Mannheim-Waldhof. Abt. I.
Wasserarmaturen. Preisbuch Nr. 34.
Desgl. Welche Forderungen der Hygiene und Technik sind bei der Auswahl von
Ventilbrunnen zu berücksichtigen?
Bemerkung zu dem Aufsatz in Heft 7 von A. Schacht, Die
Trinkwasserversorgung im Felde: Um einem möglichen Mißverständnis entgegenzutreten,
legt das Oberkommando der Marken Wert auf die Richtigstellung, daß im deutschen
Heere weder Filter noch Ozonanlagen zum Keimfreimachen von Trinkwasser im Felde
verwandt werden.
Die Redaktion.