Titel: Bücherschau.
Autor: Rich. Müller
Fundstelle: Band 332, Jahrgang 1917, S. 336
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Bücherschau. Bücherschau. Beiträge zur praktischen Ausführung von Ankerwicklungen. Von W. Wolf. Dritte Auflage. Leipzig 1917. Hachmeister & Thal. Preis 2,– M. In neubearbeiteter Auflage erscheint hier ein Buch, das dem ausführenden Fachmanne, sowohl dem Betriebsingenieur wie auch dem Wickelmeister im gleichen Maße willkommen sein wird. Bücher aus der Praxis, besonders aus der Wickeleiwerkstatt sind nicht häufig anzutreffen, da die Rücksicht auf die Konkurrenz die Firmen zur möglichsten Geheimhaltung ihrer Betriebserfahrungen veranlaßt. Andererseits hat der Elektromaschinenbau in den letzten zehn Jahren eine solche Entwicklung und Vervollkommnung gefunden, daß die Literatur nur schwer zu folgen vermag. Unter besonderer Berücksichtigung der eingetretenen Neuerungen schildert der Verfasser, dem geringen Buchumfang – 92 Seiten – entsprechend, in großen Zügen die werkstattmäßige Ausführung von Ankerwicklungen mit Einschluß der Stator- und Rotorwicklungen von Wechselstrommotoren. Es werden Hilfsgeräte und Einrichtungen beschrieben, die sowohl bei der maschinellen Herstellung von Wicklungen als auch bei der Wicklung von Hand gebräuchlich sind. Anschließend daran werden dann die wesentlichen Neuerungen in der Anordnung, Ausführung, Isolation usw. der Wicklungen von Maschinen großer Leistungen und von neuartigen, in dieser Zeit aufgekommenen Maschinengattungen besprochen. Dem Text sind reichlich Skizzen und Abbildungen beigefügt, die für das Verständnis dieses Gegenstandes besonders nützlich sind. Rich. Müller. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Beton und Eisen in Mauerwerk und Mörtel. Von M. Gary, Geh. Regierungsrat, Professor, Abteilungsvorsteher im Kgl. Materialprüfungsamt Berlin-Lichterfelde. Heft B. Berlin. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 1,– M. Der Deutsche Ausschuß für Eisenbeton veröffentlicht seine zahlreichen, wissenschaftlichen Untersuchungen auf zweierlei Weise. Die erste Art (Heft A) ist sehr ausführlich, während die Hefte B nur eine auszugsweise Wiedergabe der Hefte A darstellen, um die Ergebnisse der Versuche tunlichst großen Kreisen zugänglich zu machen. Das vorliegende Heft über „Beton und Eisen im Mauerwerk und Mörtel“ stellt das zweite Heft dieser Serie dar. Die in ihm besprochenen Versuche sollen vor allem Aufschluß über das Verhalten eiserner Mauerwerksanker in verschiedenen Mörteln geben. Die Versuche fanden sowohl mit Rundeisen als auch mit Flacheisen statt, welche in Mauerwerkskörper von verschiedenem Mörtel und in Mörtelkörper verschiedener Zusammensetzung eingebettet wurden. Ferner sollte die Haftfähigkeit nach verschiedenen Zeitabschnitten, sowie das Verhalten gegen Rosten beobachtet werden. Der Prüfung wurden eine große Reihe von Körpern unterzogen, wobei die Prüfung der Mauerwerkskörper auf einer besonderen Presse erfolgte (Bauart Martens). Das Versuchsprogramm war ein außerordentlich reiches; auch die Ergebnisse sind derart zahlreich für Theorie und Praxis, daß es unmöglich ist, ihnen im Rahmen einer Buchbesprechung auch nur annähernd gerecht zu werden. Doch seien die wichtigsten in anbetracht des allgemeinen Interesses hier mitgeteilt. Vor allem scheint es, daß sich der rechteckige Querschnitt für Maueranker günstiger als der kreisförmige erweist. Was das Rosten der Eiseneinlagen anbetrifft, so tritt ein solches in allen Mörteln, auch im verlängerten Zementmörtel in starkem Maße auf, nicht dagegen in dichtem Portlandzementmörtel oder Eisenportlandzementmörtel. In Mauerwerk verlegt braucht Eisen Schutzanstrich. Die Haftfestigkeit des Eisens ist nur in Zementmörtel erheblich. Sie wird am ungünstigsten durch Mennigeanstrich beeinflußt, wobei zu bemerken ist, daß diese ungünstige Wirkung der Anstriche mit der Zeit aufhört. Die Lage der Eisen nahe der Mörteloberfläche ist nur schädlich bei sehr undichtem Mörtel. Schon diese wenigen Angaben zeigen, daß auch die Hefte B des „Deutschen Ausschusses für Eisenbeton“ die volle Beachtung der Fachleute ebenso verdienen wie die ausführlichen Hefte. Da das Studium dieser Hefte rasch einen Ueberblick über das behandelte Gebiet liefert, so kann deren Anschaffung um so mehr empfohlen werden, als auch der Preis der Hefte ein durchaus mäßiger ist. A. Marx, Dipl. Ing. Die Elektrizität als Licht- und Kraftquelle. Von Professor Dr. P. Eversheim. Zweite, verbesserte Auflage. 149 Seiten, 105 Abbildungen. Leipzig 1917. Quelle & Meyer. Preis geb. 1,25 M. Das Buch wendet sich an den gebildeten Laien, den die gewaltigen Leistungen der angewandten Elektrizität im täglichen Leben mit Bewunderung erfüllen und der bestrebt ist, sich in kurzer und leicht verständlicher Weise dasjenige Wissen zu verschaffen, das zum Verständnis des Wesens der elektrischen Kraft, ihrer Erzeugung, ihrer Wirkungen und ihrer praktischen Anwendung eben erforderlich ist. Dementsprechend vermeidet der Verfasser ein hier doch nutzloses tieferes Eingehen auf Theorie und Gesetze der Elektrizität, wie auf die vielen Einzelheiten die ein für vorgenannte Zwecke geschriebenes Buch so leicht unverdaulich machen können. In rein erzählender Darstellung macht er den Leser mit der Erzeugung und Messung des elektrischen Stromes, mit dem Elektromagnetismus, mit den Induktionserscheinungen und deren Anwendung auf elektrische Maschinen und Apparate bekannt, behandelt in etwas eingehenderer Weise die Dynamomaschine und den Elektromotor, dann die Uebertragung und Anwendungen des elektrischen Stromes zu jenen ungezählten Leistungen, die im elektrischen Lichte, in den Motoren, in der drahtlosen Telegraphie ihren Höhepunkt finden. Es ist wohl anzunehmen, daß der anziehende Stoff dank der geeigneten Schreibweise des Verfassers das Interesse des Lesers bis zum Ende des Buches fesseln wird, um so mehr, als das Verständnis durch die große Anzahl wirklich guter, neuzeitlicher Bilder wesentlich gefördert wird. Rich. Müller. Die elektrischen Spielzeug- und Kleinmaschinen für Gleich- und Wechselstrom. Von K. Moritz. Zweite, neubearbeitete Auflage. Leipzig 1917. Hachmeister & Thal. Preis kart. 2,60 M. Ueber besagten Gegenstand ein Buch zu schreiben, mag nicht so ganz unbegründet zu sein, als es im ersten Augenblick wohl aussieht. Das beweist schon die vorliegende zweite Auflage. Die Fabrikation des Spielzeugmotors stellt gegenwärtig einen ganz beachtenswerten Industriezweig vor, der sich voraussichtlich noch weiter entwickeln wird. Betrachtet man vom Standpunkte des Elektrotechnikers aus die zahllosen, teils nur ungeschickten, teils wirklich widersinnigen Bauarten von Spielzeugelektromotoren, so dürfte die unzweifelhaft vorhandene Nachfrage nach einem kleinen Motor, Dynamo oder Transformator, die außer Deckung der eigenen Verluste auch noch etwas übrig haben und dabei billig sind, wohl Anreiz genug sein. Der Verfasser hat es unternommen, neben einer kurzen Beschreibung jener vorgenannten Monstrositäten die rechnerischen und konstruktiven Unterlagen für den Bau brauchbarer Maschinen und Apparate zu geben Daß die elektrische Berechnung nur eine stark vereinfachte ist, dürfte der Aufgabe entsprechend wohl genügen. Als Muster von Berechnungen dienen ein Gleichstrommotor bzw. eine Dynamo, sowohl für eine Spannung von 8 Volt als auch 110 Volt, ferner ein Wechselstrommotor sowie ein 100 Watt Transformator. Angehängte Tafeln zeigen Schnittzeichnungen dieser Modelle. Bauliche Einzelheiten werden wenig gegeben. Auf diese aber kommt es naturgemäß in erster Linie an, wenn eine preiswürdige Maschine herauskommen soll. Eine gegebene, allerdings ältere Selbstkostenberechnung eines 1/16 PS Motors zeigt ein für durchschnittliche Verhältnisse zwar viel zu günstiges Bild, indessen dürfte es wohl möglich sein, bei gut vorbereiteter Massenfabrikation auf einen angemessenen Nutzen zu kommen. Rich. Müller.