Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 333, Jahrgang 1918, S. 90
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Bücherschau. Bücherschau. Die Technik der Stanzerei. Das Pressen, Ziehen und Prägen der Metalle. Eine allgemeinverständliche Darstellung nach gesammelten Erfahrungen in der Praxis und unter Zugrundelegung der besten Quellen bearbeitet von F. Georgi und A. Schubert. Zweite erweiterte und verbesserte Auflage. Mit 158 Abb. im Text und auf 9 Tafeln, 1 Diagramm und Tabellen. 201. Band der Bibliothek der gesamten Technik. Leipzig 1917. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 6,– M. Das vorliegende Buch soll nach den Worten der Verfasser eine allgemeinverständliche Darstellung der Materie bringen. Das bedingt in erster Linie einen klaren, logischen Aufbau auf pädagogischer Grundlage, damit auch der Uneingeweihte mit Erfolg das Buch liest. Fragen wir uns nun, ob die Verfasser diesem Grundsatz gehuldigt haben, so müssen wir es leider verneinen. Wohl ist nicht zu verkennen, daß ein reichhaltiges Material zusammengetragen wurde, aber der Aufbau und die Gliederung wären mit größerer Klarheit und leichterer Verständlichkeit möglich gewesen. Hinzu tritt noch das erschwerende Moment, daß Darstellung und Stil teilweise steif und unbeholfen sind, wodurch ein Verständnis für Uneingeweihte nicht erleichtert wird. Was nun Anlage und Inhalt des Buches anbetrifft, so behandeln die Verfasser im I. Abschnitt die mechanischen Erscheinungen der Metalle und ihre Verarbeitung. Dann folgen Stanzen und Stanzwerkzeuge, die neuzeitlichen Pressen und Werkzeugkonstruktionen, die Konstruktion der Räderziehpressen und Exzenterziehpressen, Angaben über das Ziehen mittels Ziehpressen, die Ziehgeschwindigkeit und die Eigenschaften der Ziehbleche. Anschließend hieran gehen die Verfasser auf das Ziehen mittels Zieh- und Streckwerkzeugen unter Anwendung von Exzenter-, Zieh- und Revolverpressen, auf die hydraulischen Pressen, die Prüfung der Pressen mittels Stauchzylindern, die Arbeitsleistungen von Fall werken und Kraftpressen und die Schutzvorrichtungen ein, um im XI. Abschnitt das Ziehen, die Herstellung geschweißter und gepreßter Rohre, die Abstufung der Ziehwerkzeuge und die Ermittlung der Zuschnitte folgen zu lassen. Nunmehr gehen die Verfasser zum Prägen, zur Metallkapselfabrikation und der Bouchon- und Hülsenpresserei über. Die folgenden Abschnitte bringen die Technik des Einziehens und Ausbauchens, nahtlose Hohlkörper, Rohrziehwerkzeuge und gezogene und überstülpte Hohlkörper. Endlich folgen in den letzten Abschnitten XX bis XXII Winke hinsichtlich der Auswahl und Glühbehandlung der Schnittstähle und Fingerzeige für die Anschaffung von Pressen und Spannzeugen sowie Gewichts- und Inhaltstabellen. Wie man sieht, also ein reichhaltiges Material, viel zu umfangreich für 220 Druckseiten. Der Text enthält eine Anzahl kleinerer Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten, die bei der vorliegenden zweiten Auflage eigentlich nicht mehr hätten durchschlüpfen dürfen. Sie einzeln aufzuzählen würde hier zu weit führen. Alles in allem erscheint mir das Buch insofern von einigem Vorteil, als es dem Laien einen gewissen Ueberblick über das große Spezialgebiet der Stanzereitechnik gewährt; auch gibt es dem Fachmann für eine günstige Fabrikation manchen wertvollen Fingerzeig. Privatdozent Dr.-Ing. W. Müller. Gegenwart und Zukunft der Elektrizitätswirtschaft in Deutschland und Oesterreich. Von Ingenieur Max Ried. Berlin-Wien 1917. Urban & Schwarzenberg. Preis geh. 3,– M oder 3,60 K. Die 80 Seiten umfassende Schrift kommt nach einem kurzen Ueberblick über die Gedankengänge der viel umstrittenen Frage der privaten oder öffentlichen, Elektrizitätsversorgung, die durch die Eigentümlichkeiten der Kriegswirtschaft namentlich in bezug auf die staatliche Einflußnahme zum Teil unter neuen Gesichtspunkten betrachtet sein will, zu dem Schluß, daß nur der Staat als solcher der berufene Träger einer gemeinwirtschaftlichen Elektrizitätsversorgung sein kann, und legt die allgemeinen Grundlagen einer solchen staatlichen Elektrizitätsversorgung fest. Ausführlich werden dann die gegenwärtig bestehenden Verhältnisse in Deutschland, und zwar in Preußen, Bayern, Baden, Sachsen und Württemberg dargestellt und gezeigt, welche Formen die öffentliche Elektrizitätswirtschaft hier bisher angenommen hat und welche Tendenzen für die Weiterentwicklung bestehen. Die Möglichkeit und Notwendigkeit einer gesamtstaatlichen Regelung durch das ganze Reich wird – unter Ablehnung des Gedankens eines Reichs-Elektrizitätsmonopols – betont. Von besonderem Wert ist sodann die übersichtliche Zusammenstellung der entsprechenden Verhältnisse in Oesterreich, die einen „Zustand bisher unerfüllter Wünsche und Hoffnungen“ darstellen. Zwei für die Elektrizitätsversorgung wesentliche Gesetzentwürfe, ein Wasserrechtgesetz und ein Wegerechtgesetz, haben infolge des Kriegsausbruchs bisher nicht in Kraft gesetzt werden können, um so weniger, als namentlich gegen das zweite schwerwiegende Bedenken geltend gemacht werden, die einen Mangel darin sehen, daß die gemeinwirtschaftlich so ungemein wichtige Elektrizitätsversorgung von einer Aeußerlichkeit wie der Benutzung der öffentlichen Straßen fast allein abhängig gemacht werden soll. Zu fordern ist ein besonderes Elektrizitätswirtschaftsgesetz, dessen Grundlagen ebenso wie die Möglichkeiten der praktischen Durchführung unter Einbeziehung der bestehenden öffentlichen und privaten Werke ausführlich erörtert und zum Schluß in einigen kurzen „Richtlinien“ zusammengefaßt werden. Ein Literaturverzeichnis beschließt die wertvolle Schrift. Dipl.-Ing. W. Speiser. Der Krupp'sche Kleinwohnungsbau. Mit 150 Bildertafeln und vielen Textabbildungen herausgegeben von der Gesellschaft für Heimkultur e. V. in Wiesbaden. Mit begleitendem Text der Bauberatungsstelle Dr.-Ing. Herm. Hecker in Düsseldorf. Heimkulturverlag, Wiesbaden. Bei Vorausbestellung 10 Teile zu je 1,– M (Porto 10 Pf.). Nach Erscheinen vollständig gebunden 12,– M (Porto 50 Pf.). Von diesen zehn Heften liegt die dritte Lieferung vor, sie enthält eine kurze Geschichte des Krupp'schen Wohnungsbaues und Darstellungen der Kolonie Margareten- und Friedrichshof mit Ansichten und Plänen von Einzel-, Groß- und mehrstöckigen Häusern, die für Regierungsbehörden, Gemeinden, Industrielle und Baufachleute eine Fülle wertvoller Anregungen geben, die mit Vorteil für die Allgemeinheit, besonders für die gewaltigen Aufgaben der Wohnungsfürsorge nach dem Kriege zu benutzen sind. Da es sich um ein gemeinnütziges Werk handelt, so ist der Preis sehr niedrig bemessen. Großer deutlicher Druck erläutert die Abbildungen. F. A. Hartmann. Die Grundgesetze der Wärmestrahlung und ihre Anwendung auf Dampfkessel mit Innenfeuerung. Von Ingenieur M. Gerbel, beh. aut. Zivilingenieur u. Dampfkessel-Inspektor. 76 Seiten, 26 Textabb. Berlin 1917. Julius Springer. Die Betrachtung geht von der Wärmeausstrahlung eines Punktes aus, um dann zu dem wichtigeren Fall der Ausstrahlung eines Flächenstückchens überzugehen. Die gewonnenen Beziehungen, die recht komplizierte Ausdrücke ergeben, verwertet der Verfasser zur Durchrechnung von drei praktischen Beispielen, und zwar für einen stehenden Feuerbuchskessel mit kreisförmiger Rostfläche, dann für die rechteckige Rostfläche eines Lokomotiv- und eines Flammrohrkessels. Daraus gewinnt man einen Anhalt für die Bestrahlungsstärke auf Decke und Mantel der Feuerbüchse und für den Anteil der einzelnen Teile des Feuerraumes an der Dampferzeugung, soweit nicht der wichtige Faktor des Wasserumlaufs das Ergebnis beeinflußt. Immerhin ist die darauf gegründete Bewertung des Strahlungseinflusses und der einzelnen Heizflächenteile, ihre Größe und Lage zueinander, der Nutzen der Isolierung und anderes ein nicht unwichtiges Ergebnis der Berechnungen. Für den Kesselkonstrukteur ist heute in der Zeit sparsamsten Brennstoffverbrauchs eine genaue Kenntnis des Strahlungseinflusses von besonderem Wert. Es ist ein Verdienst des Verfassers, daß er dieses in seiner praktischen Anwendung bisher vernachlässigte Gebiet in geschickter Weise bearbeitet hat. Meuth. Wohnungsnot, Steuerformel und Absonderung der Grundrente. Von Zivilingenieur Ottokar Stern. Wien und Leipzig. Carl Gerolds Sohn. Preis geh. 1,– M. In dem besonders auf Wiener Verhältnisse zugeschnittenen kleinen Buch wird die großstädtische Wohnungsfrage und Preisgestaltung nach dem Kriege erörtert, die durch die starke Steigerung der Baukosten und Erhaltungskosten in Betracht kommen werden. Verfasser bringt ein analytisches Verfahren für die Ertragswertberechnung und gibt bei dem Kapitel: „Das Steuerungssystem der Bodenwert- und Mietszinsbewegung“ eine Reihe von Mitteln an, um diese Beeinflussung durch Steuerbegünstigung mit der gewünschten Wirkung vorzunehmen, ohne die Ableitung der gewährten Vorteile in die Tasche der Baustellenverkäufer befürchten zu müssen. Für die Beurteilung des Wohnungsbedarfs nach dem Kriege an Klein- und Mittelwohnungen dürfte diese Schrift für viele Interesse haben. F. A. Hartmann. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher Wilhelm Morell, Leipzig. Herausgegeben anläßlich der Fertigstellung des 100000 Tachometers am 7. April 1918. Prospekt der Firma C. Eltke, Maschinenfabrik, Stuttgart. Ratschläge für den Ankauf von Motorwagen und -Rädern. Offizielles Automobilbuch des D. T. C. U. von Wolfgang Vogel, Ziviling. Zweite, erweiterte Auflage. Berlin-Charlottenburg 1913. Phönix-Verlag G. m. b. H. Preis geh. 3,75 M, geb. 4,50 M. Die Geisteskartothek. Ein zweckmäßiges Hilfsmittel im Kampf um unsere wirtschaftliche Existenz von C. F. Roth-Seefrid. München 1918. G. Franz. Preis 2,– M. Zeitgemäße Ingenieurausbildung. Zugleich Leitfaden für sämtliche Studierende des Maschinenbaues und der Elektrotechnik. Reformgedanken von N. A. Imelman. Frankfurt a. M.-West. Johann Hammel. Der Betrieb von Generatoröfen. Aus der Praxis für die Praxis. Von Dipl.-Ing. R. Geipert. Mit 10 Abb. München und Berlin 1918. R. Oldenbourg. Preis geh. 2,– M. Das Rosten des Eisens und seine Verhütung. Von Dipl.-Ing. P. Meidinger. Mit 12 Abbildungen. Luxemburg 1918. P. Worre-Mertens. Die Naturwissenschaften. Wochenschrift für die Fortschritte der Naturwissenschaft, der Medizin und der Technik. Herausgegeben von Dr. Arnold Berliner und Professor Dr. August Pütter. Heft 17. Max Planck zur Feier seines 60. Geburtstages. Preis geh. 4,– M. Aus Natur und Geisteswelt. 341. Bändchen. Praktische Mathematik. Von Prof. Dr. R. Neuendorff. Zweite, verbesserte Auflage. Leipzig und Berlin 1917. B. G. Teubner. Preis geh. 1,20 M, geb. 1,50 M. Weyls Handbuch der Hygiene. Zweite Auflage. Herausgegeben von Prof. Dr. A. Gärtner. V. Band, 2. Abteilung. Der allgemeine Krankenhausbau der Neuzeit, seine Planung, Ausführung und Einrichtung nach hygienisch-technischen Grundsätzen von Dr.-Ing. F. Ruppel. Mit 244 Abbild. Leipzig 1918. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 20,– M, geb. 22,– M, 20% Teuerungszuschlag. Textabbildung Bd. 333