Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 336, Jahrgang 1921, S. 232
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Bücherschau. Bücherschau. Grundriß der Differentialrechnung. I. Band: Funktionen von einer unabhangen Veränderlichen. Von L. Kiepert. Vierzehnte Auflage. Hannover 1921, Helwieg. Der Umfang der beiden Kiepertschen Lehrbücher über Differential- und Integralrechnung ist so gewachsen, daß es zweckmäßig erschien, jedes der beiden Bücher in zwei Bände zu zerlegen. So umfaßt der hier vorliegende erste Band den ersten Teil der Differentialrechnung, und zwar die Behandlung der Funktionen einer unabhängigen Veränderlichen. Jahnke. Theorie der Elektrizität. Von Dr. M. Abraham. Erster Band: Einführung in die Maxwellsche Theorie der Elektrizität. Sechste, umgearbeitete Auflage. Leipzig, 192), B. G. Teubner. Die sechste Auflage des ersten Bandes des grundlegenden Abrahamschen Werkes ist erschienen. Jahnke. Tabellen zur Berechnung von einfach und doppelt armierten Balken und Platten aus Eisenbeton, mit Hilfstafel für Plattenbalken. Aufgestellt von Ingenieur Ernst Geyer. Mit 4 Textfiguren. Berlin, Julius Springer, 1921. 6 Mark. Die von dem Verfasser aufgestellten und bereits früher veröffentlichten Tabellen für doppelt armierte Eisenbetonbalken erfreuen sich schon seit langer Zeit großer Beliebtheit bei den Ingenieuren. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß Verfasser dieselben in wesentlich erweiterter Form neu herausgebracht hat. Sie sind nunmehr bei allen Eisenspannungen zu verwenden; besonders wertvoll ist die Möglichkeit, die wirtschaftlich günstigste Bewehrung rasch ermitteln zu können. Da die Tabellenwerte logarithmisch berechnet und graphisch nachgeprüft sind, können sie auch mit vollem Vertrauen benutzt werden. Die Verwendung derselben bietet eine wesentliche Erleichterung und Vereinfachung der bei statischen Auswertungen anfallenden Rechenarbeit. Die Geyerschen Tabellen können daher bestens empfohlen werden. Dipl.-Ing. Prof. Marx. Ueber Stoß, Relaxation und Sprödigkeit. Von Bernhard Kirsch. Ein Beitrag zur technischen Mechanik zäher Körper. 26 Seiten mit 10 Abb. im Text. Wien und Leipzig, Franz Deuticke, 1921. Preis Mk. 5,–, K. 36,–. Nach einer kurzen Besprechung der Relaxation und des Einflusses der inneren Reibung auf die üblichen Zerreißversuche wird der Einfluß der Geschwindigkeit auf Bruchlast und Dehnung untersucht und auf Grund der gefundenen Ergebnisse die Stoßkurve, d.h. das Belastungs-Dehnungs-Diagramm bei sehr großen Geschwindigkeiten, abgeleitet. Daraus ergibt sich auch sofort, daß auch bei Prellschlägen bleibende Deformationen erzeugt werden können. Auf Grund der vorhergehenden Betrachtungen wird als Sprödigkeit die spezifische Formänderungsleistung in mmkg/mm3 in der sek. definiert. Weiterhin wird der Einfluß von Einkerbungen bei Schlagversuchen besprochen. Den Beschluß bildet die Mitteilung der Ergebnisse statischer und dynamischer Zugversuche an 6 verschiedenen Eisen- und Stahlsorten, bei denen auch die vorgeschlagenen Sprödigkeitsziffern berechnet sind. Die Arbeit stellt einen wichtigen Schritt zur Verknüpfung der gewöhnlichen Zerreißversuche mit geringen Geschwindigkeiten mit den Schlagversuchen dar. Berndt. Julius Pintsch, Blätter der Erinnerung. Berlin 1914. Privatdruck. Das vorliegende, schon vor 7 Jahren geschriebene und gedruckte Werk gelangt erst jetzt zur Veröffentlichung, da man mit Recht befürchtete, daß sein Erscheinen während des Krieges und der politischen Umwälzungen wenig Beachtung gefunden hätte. Dies wäre bedauerlich gewesen, denn die Schrift verdient es, daß sie nicht nur vom Fachmann, sondern in allen Kreisen gelesen wird, die sich für die Entwicklung der deutschen Technik interessieren. An der Hand der Lebensbeschreibung eines durch Tatkraft und hervorragende Charaktereigenschaften in gleichem Maße ausgezeichneten Mannes wird die Entwicklung Berlins von der Mittel- zur Weltstadt und das großartige Aufblühen der deutschen Industrie unter dem Schütze einer nach außen und innen machtvoll dastehenden Staatsregierung geschildert. Eine Darstellung jener durch Bismarcks Politik eingeleiteten, jetzt abgeschlossenen Epoche berührt gegenwärtig zwar schmerzlich, erweckt aber gleichzeitig die Hoffnung auf einen Wiederaufbau des darniederliegenden Vaterlandes. Eine weite Verbreitung ist dem von einem Freunde der Familie Pintsch geschriebenen Buche daher durchaus zu wünschen. Schmolke. Die Kontrolle in gewerblichen Unternehmungen. Grundzüge der Kontrolltechnik. Von Dr.-Ing. Werner Grull. 226 S. mit 89 Textabbildungen. Berlin, 1921, Julius Springer. Preis geb. Mk. 64,–. Um bei einem gewerblichen Unternehmen ein gutes wirtschaftliches Betriebsergebnis zu erzielen, ist neben einer richtigen Ausnutzung der Betriebsmittel vor allem eine strenge Regelung aller Arbeitsvorgänge und eine bis ins kleinste reichende Ordnung aller Betriebseinzelheiten Grundbedingung, denn jedes willkürliche und ungeordnete Arbeiten hat stets eine Zeitverschwendung und einen Mehraufwand an Kraft und Geld zur Folge. Nicht minder wichtig ist aber weiterhin die sachgemäße Ueberwachung und eine richtige Kontrolle der Arbeitsvorgänge. Nur durch ein sinngemäßes Ineinandergreifen aller dieser Maßnahmen kann eine größtmögliche Leistungsfähigkeit und ein gutes wirtschaftliches Betriebsergebnis erreicht werden. Es ist darum ein besonderes Verdienst des Verfassers, in dem vorliegenden Buche die in letzter Zeit mehr und mehr an Bedeutung zunehmende Kontrolltechnik mit wissenschaftlicher Gründlichkeit untersucht zu haben, um so mehr, als er in seiner Berufstätigkeit als beratender Ingenieur für geschäftliche Organisation, für technischwirtschaftliche und technisch-rechtliche Fragen weitgehende Erfahrungen auf diesem Gebiete gesammelt haben dürfte. Nach einer kurzen Einleitung über eine zweckmäßige, weit ausgebildete Arbeitsteilung bespricht Grull die verschiedenen Gefahren, die jeder menschlichen Unternehmung anhaften, insbesondere das egoistische Interesse und die menschlichen Unvollkommenheiten, und geht auf alle anzuwendenden Sicherheitsmaßnahmen näher ein, die zur Erzielung eines nach bestimmten Grundsätzen und Richtlinien arbeitenden gewerblichen Betriebes erforderlich sind. In weiteren Abschnitten werden dann der Aufbau und die Organisation der Kontrollarbeiten, sowie die Kontrollmittel und zum Schluß die Ueberwachung und Sicherung dieser Kontrollarbeiten selbst eingehend behandelt. Das überaus anregend geschriebene, lehrreiche Buch verdient in den gewerblichen Kreisen die weitgehendste Beachtung. Fritz Schmidt. Die Dampfkessel, Lehr- und Handbuch für Studierende Technischer Hochschulen, Schüler höherer Maschinenbauschulen und Techniken sowie für Ingenieure und Techniker. V+n Prof. F. Tetzner, Sechste, umgearbeitete Auflage von O. Heinrich, Oberlehrer an der Beuthschule zu Berlin. Mit 451 Textabbildungen und 20 Tafeln. Berlin 1921, Julius Springer. Preis geb. 62,– M. Es dürfte eigentlich überflüssig sein, einem Werke, das bereits in der sechsten Auflage erscheint, empfehlende Worte mitzugeben. Nach dem Tode des verdienstvollen Verfassers, Professors F. Tetzner, hat der Herausgeber die vorliegende, 367 Seiten umfassende Auflage neu bearbeitet und an manchen Stellen wesentlich erweitert. Vor allem hat er den neuzeitlichen Fortschritten auf dem Gebiete der Feuerungstechnik Rechnung getragen und die in den Text eingestreuten Abbildungen in weitgehendem Maße vervollständigt. Aus dem reichen Inhalte des Buches mit seinen zehn größeren Abschnitten auch nur das Wesentliche herauszugreifen, würde zu weit führen. Erwähnt sei nur, daß es in seiner übersichtlichen Darstellungsweise ein klares Bild vom Bau und Betrieb der Dampfkessel gibt und alles das bringt, was zum Entwurf einer beliebigen Kesselanlage nötig ist. Die am Schlusse durchgeführte Berechnung und der vollständige Entwurf eines mehrfachen Walzenkessels, eines Einflamm- und Zweiflammrohrkessels mit und ohne Ueberhitzer, eines Zweiflammrohrkessels mit darüberliegendem Heizrohrkessel sowie eines Wasserrohrkessels und eines Zentralüberhitzers erhöhen den Wert des beachtenswerten Buches. Das sorgfältig ausgearbeitete Werk ist sowohl als Lehrbuch für Studierende wie auch als Handbuch für die Praxis gut geeignet. Erwünscht wäre es, wenn bei der nächsten Auflage neben dem Inhaltsverzeichnis auch ein Sachregister eingefügt werden würde. Fritz Schmidt. Schweissen und Löten von Dipl.-Ing. Paul Seifert, zweite neu bearbeitete Auflage, Bibliothek der gesamten Technik, Band 263, Leipzig 1920, Dr. Max Jänecke. 208 Seiten, 158 Abbildungen. Preis 16,50 Mark. Das Buch will die im Titel genannteu Bearbeitungsverfahren in gedrängter Form für den suchenden Praktiker bringen. Es werden besprochen: Feuerschweißung im Schmiedefeuer und mit Wassergas, letztere besonders in ihrer Anwendung auf die Herstellung von Rohren. Bei der autogenen Schweißung sind die Herstellungen der verschiedenen Gase beschrieben, wobei der elektrolytischen Cewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff ein verhältnismäßig sehr breiter Raum gewährt wurde, dafür leider die verschiedenen von der Bamag ausgearbeiteten Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff überhaupt nicht erwähnt sind. Die Wasserstoff-Sauerstoff-Schweißung erscheint mir ebenfalls einen ihrer heutigen Bedeutung nicht ganz zukommenden Raum einzunehmen. Bei der Besprechung der Sauerstoff-Druckminderventile hätte auf die Gefahr der Selbstentzündung und ihre Verhütung bei zu schnellem Oeffnen des Absperrventiles hingewiesen werden können. Kupfer läßt sich nicht mit Wasserstoff-Sauerstoff schweißen, wie auf Seite 45 zu lesen ist. Nickel kann autogen überhaupt nicht geschweißt werden, weil es sich schon vor der Schweißtemperatur verflüchtigt. Flaschen für gelöstes Azetylen werden heute nicht mehr mit Kieselguhr, sondern mit gemahlenem Asbest ausgefüllt. Die Preise von gelöstem Azetylen unterscheiden sich heute verhältnismäßig wenig von denen des an Ort und Stelle erzeugten. Das Bild des Fouché-Brenners, Abb. 28, ist völlig veraltet, heutzutage findet man kaum noch einen Brenner dieser Art im Gebrauch. Schweißen mit Blaugas, Leuchtgas und Benzindämpfen hat heute keine Bedeutung mehr. Bedeutungsvoll ist der ausführlich gehaltene Abschnitt über das autogene Schweißen von Dampfkessel. Die Thermitschweißung ist unverhältnismäßig ausführlich behandelt. Bei den verschiedenen elektrischen Schweißverfahren hätte die Nahtschweißung, die in den letzten Jahren sehr vervollkommnet wurde, eine ausführlichere Behandlung verdient. Die auf Seite 161 aufgestellte Behauptung, daß die elektrischen Härteöfen auf dem Verfahren von Lagrange und Hoho beruhen, darf nicht unwidersprochen bleiben. Sehr wertvoll ist die vergleichende kritische Gegenüberstellung sämtlicher Schweißverfahren. Die letzten Kapitel: Autogenes Schneiden, Löten, Kitten sind gut und genügend erschöpfend durchgeführt. Leider sind in dem Buch nur Friedenspreise genannt, die doch durch die heute gültigen Preise ergänzt, wenn auch nicht ersetzt werden sollten, weil sich die Preissteigerung doch nicht an allen Stellen in gleichem Maße zeigte und demnach wirtschaftliche Vergleiche auf Grund der Friedenspreise heute keine zuverlässige Ergebnisse mehr zulassen. Das Buch kann, von den wenigen gerügten Unstimmigkeiten abgesehen, als eine gute und lehrreiche Zusammenstellung empfohlen werden. Ernst Preger. Lehrbuch der Physik von H. Ebert. Nach Vorlesungen an der Technischen Hochschule zu München. Zweiter Band, erste Abteilung. Die elektrischen Energieformen, fertiggestellt und herausgegeben von C. Heinke. XX und 687 Seiten mit 341 Abbildungen im Text. Berlin und Leipzig 1920, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de Gruyter & Co. M. 65,–, geb. M. 75,–. Obwohl an Lehrbüchern der Experimentalphysik, und auch an guten, wirklich kein Mangel besteht, so hatte doch das Werk von Ebert, von dem bisher nur der erste Band vorlag, nicht nur seine Berechtigung, sondern auch seine ganz besondere Bedeutung, die vor allem in der Art der Darstellung liegt, welche eine eigene persönliche Note aufweist. Sie liegt wohl u.a. auch darin begründet, daß es sich um ein Lehrbuch der Physik für die Bedürfnisse der technischen Hochschulen handelt. Solange hier die Ausbildung der künftigen Oberlehrer nicht zu dem Lehrplan gehört, bildet das Studium der Physik an diesen leider niemals Selbstzweck, sondern trägt immer nur einen vorbereitenden Charakter für das eigentliche Fachstudium. Deshalb müssen die physikalischen Vorlesungen an den Hochschulen über den an den Universitäten üblichen Rahmen der eigentlichen Experimentalphysik nach der theoretischen Seite hin herausgehen und gewissermaßen mehr ein abgeschlossenes physikalisches Weltbild liefern. Das dies in dem Ebertschen Werk gelungen, beweisen schon die vielfachen Anerkennungen, welche der erste Band gefunden hat, Mit großem Interesse mußte man deshalb dem Erscheinen des zweiten Teiles entgegensehen. Mitten aus der Arbeit hieran wurde Ebert 1913 durch den Tod herausgerissen. Da schon etwa zwei Drittel des fehlenden Textes handschriftlich vorlagen, so war es eine dankenswerte Tat, auf Grund dieses Materials die Fertigstellung zu versuchen. Es war dadurch möglich, daß sich ein großer Teil der Münchener Professoren (Zenneck, Fischer, Kossel, Sommerfeld, Emden) daran beteiligten. So konnte es Heinke übernehmen, die Herausgabe zu besorgen und die noch fehlenden Teile hineinzuarbeiten. Durch den Ausbruch des Krieges und seine lange Dauer traten aber eine große Reihe von Schwierigkeiten auf. Zunächst wurde Prof. Zenneck in Amerika zurückgehalten, dann verlangte der frühere Verleger wegen des großen Umfanges, auf welchen der zweite Teil angewachsen war, eine wesentliche Kürzung, welche eine vollständige Umarbeitung, ja geradezu eine Neubearbeitung der von Ebert noch selbst verfaßten Teile bedingt hätte, so daß ein Uebergang in einen anderen Verlag notwendig wurde. Das erklärt das späte Erscheinen des zweiten Bandes, von dem auch vorläufig nur der erste Teil vorliegt, welcher die elektrischen Energieformen behandelt. Trotz der Mitarbeit so vieler wirkt die Darstellung doch wie aus einem Guß und weist alle die schon in dem ersten Bande zu Tage getretenen Vorzüge der Ebertschen Darstellung auf, die trotz einer gewissen Breite niemals ermüdend wirkt, sondern sich durch eine mustergültige Klarheit auszeichnet. Auch die verschiedentlich eingestreuten rechnerischen Aufgaben tragen hierzu bei. So stellt dieses Werk entschieden eine wertvolle Bereicherung der physikalischen Literatur dar. Es bleibt nur zu wünschen, daß der zweite Teil des zweiten Bandes, welcher die strahlenden Energieformen enthalten soll, bald erscheint, damit dieses vorzügliche Werk dann abgeschlossen vorliegt. Berndt. Sozialismus und Kohlensozialisierung von Max Cohen. Herausgegeben von der Gesellschaft „Aufbau und Werden.“ Verlag „Der Firn,“ Berlin W 57. Preis 1 Mk. Die Sozialisierung des Kohlenbergbaues. Mahnungen und Bedenken, von Erwin Barth. Herausgegeben von der Gesellschaft „Aufbau und Werden.“ Verlag „Der Firn,“ Berlin W 57. Preis M. 1,50. Die beiden Heftchen beanspruchen insofern besondere Beachtung, als hier 2 Vertreter der sozialistischen Richtung in offener Weise vom rein wirtschaftspolitischen Standpunkt aus die Frage der Sozialisierung des Kohlenbergbaues betrachten. Beide Verfasser kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß vor einer überstürzten Sozialisierung in heutiger Zeit nicht schwer genug gewarnt werden kann. Sie sprechen offen aus, daß eine Gewähr für die Verbesserung der Wirtschaftslage der Arbeiterschaft durch die Sozialisierung keineswegs gegeben ist und daß keine Zeit zu wirtschaftlichen Experimenten ungünstiger geeignet ist als die gegenwärtige. Sie treten also offen einer kritiklosen Hinnahme Marxscher Theorien durch die Arbeiter entgegen. In der Tat für Sozialisten ein bemerkenswerter Standpunkt. Wüster. Lehrbuch der praktischen Geologie. Von Geh. Bergrat Prof. Dr. K. Keilback. 4. teilweise neu bearbeitete Auflage. 1. Band. F. Euke, Stuttgart 1921. Preis geb. 70.– Mk. Die Notwendigkeit einer Neuauflage nach kaum 4 Jahren zeugt von der Beliebtheit des rühmlichst bekannten Werkes, an dem bekannte Forscher, wie Krusch, Kaiser, v. Drygalski, Rothplatz u.a. mitgearbeitet haben. Umgearbeitet sind vor allem die Abschnitte über Vulkanismus, Beobachtungen in den Tropen und Subtropen, sowie über die Aufsuchung nutzbarer Lagerstätten. In dem letzgenannten, von Krusch umgearbeiteten Kapitel, werden u.a. die magnetische und die elektrische Schürfung, die Schürfung mit Hilfe der drahtlosen Telegraphie usw. besprochen, Aufschlußarten, die bei der Kostspieligkeit von Tiefbohrungen immer mehr in Aufnahme kommen. Wenn auch derartige Aufschlußarten keine unbedingt sicheren Schlüsse auf die Zusammensetzung und den Verlauf der Erdschichten zulassen, so geben sie doch wichtige Fingerzeige für die Ansetzung von Bohrlöchern u. dgl. Besonders beachtenswert scheint mir die Neuaufnahme eines Abschnittes über die Aufsuchung und Untersuchung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten (von Krusch). Bei der wachsenden weltpolitischen Bedeutung der Erdölfrage dürfte dieser Abschnitt dem Fachmann besonders willkommen sein. Die Ausstattung des Werkes ist geradezu musterhaft, das Papier fast friedensmäßig, so daß der Preis von 70,– Mk. als außerordentlich niedrig bemessen erscheinen muß. Eine besondere Empfehlung des Werkes erübrigt sich. Wüster. Die Streckenförderung. Von Dipl.-Ing. H. Bansen. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. 444 S. mit 593 Textfiguren. (6. Band der Sammlung: Die Bergwerksmaschinen. Berlin. J. Springer, 1921. Das 1908 in erster Auflage als selbständiges Werk erschienene Buch ist in der vorliegenden zweiten Auflage in die von Bansen herausgegebene Sammlung: „Die Bergwerksmaschinen“ aufgenommen worden. Infolge dieser Eingliederung mußte in der Neubearbeitung der Abschnitt über Pferdeförderung weggelassen werden. Wenn im Vorwort gesagt wird, daß die „Pferdeförderung während des Weltkrieges fast vollständig durch Maschinen verdrängt worden“ sei, so ist dem zu widersprechen. In Westfalen steht die Pferdeförderung im Abbau noch weitgehend in Anwendung und wird es aller Voraussicht nach auch noch lange Zeit bleiben. Im übrigen haben die einzelnen Abschnitte eine durchgreifende Umarbeitung und Umgestaltung erfahren, die sich auch in der Zunähme des Buchumfanges bemerkbar macht. Alle Abschnitte sind nach Möglichkeit auf den heutigen Stand der Technik gebracht worden. So ist z.B. auch der wichtige Spannungsausgleicher von Ohnesorge erwähnt. Die wesentlichste Erweiterung hat naturgemäß der Abschnitt über die Lokomotivförderung erfahren. Es sind alle Einzelheiten der elektrischen, der Dampf–, der Benzol-und namentlich der in neuester Zeit zu erhöhter Bedeutung gekommenen Preßluftlokomotiven eingehend erläutert, ihre Betriebsweise ist erklärt, mit Beispielen belegt und ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen worden. Das Schlußkapitel behandelt die verschiedene Ausgestaltung der Streckenförderung im deutschen Bergbau und ihre künftige Entwicklung. In diesem Abschnitt sind die wichtigsten Fragen, z.B. über Großwagen, Spulförderung u. dgl. in dankenswerter Weise zusammengestellt. Das vorzüglich ausgestattete Werk kann allen Fachgenossen bestens empfohlen werden. Wüster. Textabbildung Bd. 336 Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Dipl.-Ing. Herbert Kyser, Die elektrische Kraftübertragung. 2. Band: Die Niederspannungs- und Hochspannungs-Leitungsanlagen, ihre Projektierung, Berechnung, elektrische und mechanische Ausführung und Untersuchung, zweite umgearbeitete und erweiterte Auflage, mit 319 Textfiguren und 44 Tabellen. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis geb. M. 90,–. Friedrich Schultz, Veranschlagen, Bauleitung, Baupolizei und Heimatschutzgesetze, mit 3 Tafeln. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis kart. M. 9,40. Victor Theimer, Praktische Astronomie, Geographische Orts- und Zeitbestimmungen, mit 62 Figuren im Text. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis kart. M. 8,–. Grünbaum-Jakobi, Funktionenlehre und Elemente der Differential- und Integralrechnung, Lehrbuch und Aufgabensammlung, 5. Auflage, mit 93 Abbildungen. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis kart. M. 9.80. E. Gehrcke, Physik und Erkenntnistheorie, mit 4 Figuren im Text. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis geheftet M. 8,–, gebunden M. 20,–. Dr. Marcell Großmann, Darstellende Geometri, 2. Teil, zweite, umgearbeitete Auflage, mit 144 Figuren im Text. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921, Preis kart. M. 8.–. Prof. Dipl.-Ing. Hans Friedrichs, Das Feldmessen des Tiefbautechnikers, 1. Teil: Horizontalmessungen mit 209 Textabbildungen und 2 Tafeln, dritte Auflage, bearbeitet von Prof. Georg Reinecke. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis kart. M. 9,60. Dipl.-Ing. Julius Oehlschläger, Der Wärmeingenieur, Führer durch die industrielle Wärmewirtschaft für Leiter industrieller Unternehmungen und den praktischen Betrieb, mit 300 Figuren im Text und auf 8 Tafeln. Verlag Otto Spamer, Leipzig 1921. Preis geheftet M. 150,–, gebunden M. 165,–. Textabbildung Bd. 336