Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 332 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
As Escolas Téchnicas Superiores
da Allemanha (die Technischen Hochschulen von Deutschland.) Von Dr. Paul Gast, Professor an der Technischen Hochschule
Aachen. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart und Berlin.
Das Buch ist vom „Instituto Zento-Sulamericano“ in Aachen herausgegeben
worden.
Im Vorwort wird sehr logisch und schön von der Bedeutung der Technik in der jetzigen
Zivilisation gesprochen.
Der Verfasser spricht von den Zwecken und von der Einrichtung der Technischen
Hochschulen in allgemein, und dann, besonders, von der Technischen Hochschule in
Aachen. Es werden sehr einfach und klar die folgenden Punkte aufgestellt: die
verschiedenen Laufbahnen, die wissenschaftlichen Grundlagen des technischen
Studiums, die Anordnung der Technischen Hochschulen, die Studenten, die Prüfungen,
die Privat-Dozenten und, zuletzt, die Fakultäten der Hochschule Aachen, ihre Diplome
und ihre verschiedene Professuren.
Das Buch, das mit 24 Abbildungen und einem Grundriß bereichert ist, wird sicher
seinen Zweck erreichen, indem es in den Ländern der portugiesischen Sprache diese
wichtigen Punkte der deutschen Organisation verbreitet.
Madrid.
C. Lana.
Differential- und
Integralrechnung.Band I. Differentialrechnung.
(Teubners Leitfäden für den mathematischen und technischen Hochschulunterricht). Von
L. Bieberbach. VI und 130 S. 8°. Mit 32 Abbildungen.
Leipzig und Berlin, B. G. Teubner.
Das vorliegende Heft ist für Studierende der Universitäten bestimmt und legt daher
das Hauptgewicht auf exakte Formulierung der Grundbegriffe und auf exakte Beweise.
Um das bei dem beschränkten Umfange zu erreichen, sind die Sätze häufig nicht so
allgemein ausgesprochen, wie das möglich gewesen wäre; hierdurch und dadurch, daß
bei Beweisen mit gleichen Grundgedanken der Beweis nur einmal ausführlicher gegeben
wird, ferner dadurch, daß auf Anwendungen nur soweit wie zur Veranschaulichung des
Stoffes nötig eingegangen wird, ist es gelungen, einen umfangreichen Stoff auf
wenigen Bogen fast durchgehend klar, leicht faßlich und doch streng darzustellen.
Bei einigen Beweisen geht der Verfasser dabei eigene Wege.
In der ersten Hälfte des Buches werden die Grundlagen, „Funktionsbegriff,
Zahlbegriff, Unendliche Reihen, und Stetige Funktionen“ eingehend behandelt,
die letzten drei dieser Kapitel ebenso wie das Folgende auf dem Axiom der
Intervallschachtelung. Die folgenden Kapiteln behandeln: „Differentialrechnung,
Einige einfache
geometrische Anwendungen, die Taylorsche Formel, Unbestimmte Formen, Beispiel
einer stetigen, nirgends differentierbaren Funktion, Funktionen von zwei
Variablen.“ Diese Ueberschriften ebenso wie die einiger Paragraphen, z.B.
„Berechnung der Logarithmentafeln, Ueber Interpolation und ihren Zusammenhang
mit der Taylorschen Formel, Implizite Funktionen,“ zeigen, wie weit der
Verfasser geht.
Folgende Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: Am Ende von § 1 ist auf § 4 statt auf §
3 zu verweisen; die Anmerkung auf Seite 35 wiederholt nur die Erklärung auf Seite 1;
in der 3. Zeile von unten auf S. 36 soll es wohl heißen: „Der zweite ist kleiner
als . . .“ In Figur 9 ist sn mit sn–1 zu vertauschen; in Zeile 2 auf Seite 101 ist der
limes für x = a zu bilden.
Das Heftchen ist zum Gebrauch neben einer Vorlesung bestimmt. Ohne eine derartige
Hilfe würde der Anfänger vielleicht hier und da doch Schwierigkeiten haben; zum
Verständnis des behandelten Stoffes ist trotz der klaren Darstellung immerhin einige
Uebung im mathematischen Denken und Vorstellen nötig.
Charlottenburg.
Fr. A. Willers.
Analytische Geometrie der Ebene zum
Selbstunterricht. (Aus Natur und Geisteswelt 504.) Von P. Crantz. 2. Auflage, 97 S. mit 55 Abbildungen im Text.
Leipzig, Berlin, B. G. Teubner.
Die vorliegende Auflage zeigt gegen die erste nur geringe Veränderungen, kleinere
Verbesserungen in Text und Abbildungen. Das Heftchen, das den Stoff ungefähr in dem
Umfange behandelt, wie er an Realanstalten besprochen wird, ist infolge der klaren
und durch Gliederung in kleinere Abschnitte, durch Hervorhebung durch Sperrung und
Fettdruck übersichtlichen Darstellung im Großen und Ganzen zum Selbstunterricht
vortrefflich geeignet. Für die Brauchbarkeit des Bändchens spricht ja auch, daß
trotz der ziemlich starken ersten Auflage schon nach 4 Jahren eine 2. nötig ist.
Charlottenburg.
Fr. A. Willers.
Die Atomtheorie in ihrer neusten
Entwicklung. 6 Vorträge. Von L. Graetz. VIII u.
88 S. mit 30 Abbildungen. J. Engelhorns Nachf. Verlag Stuttgart. Preis 2.50
M.
Die zum Teil auch im besetzten Gebiete gehaltenen Vorträge wenden sich nicht nur an
die engeren Fachgenossen, sondern an alle naturwissenschaftlich gebildeten und
interessierten Personen. Sie hatten den Zweck, ausführlich den Weg darzulegen, auf
welchem die neuen Vorstellungen über den Bau der Atome gewonnen waren, und die
Fortschritte darzulegen, die dadurch z. T. erreicht, z. T. indessen auch erst
angebahnt wurden. Nachdem auf die Tatsachen hingewiesen ist, welche die Chemie zur
Einführung der Atome zwangen, wird kurz angedeutet, wie man mit Hilfe der
Vorstellungen der kinetischen Gastheorie zu einer Berechnung ihrer Größen gelangt.
Die Vorgänge bei der Elektrolyse haben dann auch zu einer Vorstellung der
atomistischen Struktur der Elektrizität geführt, während die Entladungserscheinungen
in Gasen zum ersten Mal die Zusammensetzung der Atome aus positiven Ionen und
negativen Elektronen (mit nur scheinbarer Masse) erkennen ließen. Die Untersuchung
der Bahnen der von der radioaktiven Substanzen ausgeschleuderten Alphastrahlen
(doppelt positiv geladenen Helium-Atomen) führte Rutherford zu seinem bekannten
Atommodell. Die folgenden drei Vorträge beschäftigen sich mit der weiteren
Erforschung des Atoms durch die Röntgenstrahlen und die Serienspektra der Elemente,
die in der Bohrschen Theorie der Verknüpfung des Rutherfordschen Modells mit der
Planckschen Quantentheorie, wenigstens beim Wasserstoff und beim Helium, einen
vorläufigen Abschluß fand. Auf Grund dieser Ueberlegungen war es dann schließlich
möglich, den Aufbau der neutralen Atome und der Atomionen beim Wasserstoff, Helium,
Lithium und Beryllium anzugeben, während die Erforschung der Konstitution der Atome
der anderen Elemente noch Aufgabe der weiteren Forschung ist.
Die bekannte Gabe des Verfassers, auch verhältnismäßig schwierige Teile seiner
Wissenschaft dem Nichtfachmann anschaulich und klar darzustellen, zeigt sich auch
wieder in diesem Abriß der modernen Atomtheorie, die deshalb vorbehaltslos empfohlen
werden kann.
Berndt.
Physik und Kulturentwicklung durch
technische und wissenschaftliche Erweiterung der menschlichen Naturanlagen.
Von O. Wiener. VIII u. 109 S. mit 72 Abbildungen im Text.
Leipzig und Berlin, B. G. Teubner. Preis 4.40 M., geb. 5.50 M. u.
Teuerungszuschlag.
Die Vorlesungen schildern die Bedeutung der Physik und der sich auf sie aufbauenden
Technik für die Kultur. Durch die Erweiterung der Sinne und des Geistes, sowie der
Gliedmaßen sind sie Grundlagen der Kultur, da ihre Schöpfungen die Lebensbedingungen
des Menschen so umgestalten, daß er dadurch frei wird, frei von niederer Arbeit
und damit frei zur Entfaltung der in ihm schlummernden geistigen Kräfte.
Naturwissenschaft und Technik sind aber nicht nur Grundlagen der Kultur, sondern
auch ein Stück der Kultur selbst, denn die Tätigkeit des experimentellen und
theoretischen Forschers wie des Ingenieurs ist im Grunde dieselbe wie die des
Geisteswissenschaftlers: beruhen doch alle auf dem schöpferischen Gedanken, der
künstlerischen Phantasie. Nicht die Ausführung einer Brücke durch Arbeiter und
Maschinen ist Kultur, sondern die plötzlich in dem Hirne ihres Konstrukteurs
auftauchende Lösung der ihm gestellten Aufgabe, weil damit eine neue, schöpferische
Leistung vollbracht ist. Diese beiden Gedanken werden in dem Buche an einzelnen
Beispielen, die durch eine Reihe von Bildern erläutert sind, geschildert. Es wird
gezeigt, wie sich der Mensch mit Hilfe der Naturwissenschaft und der Technik von den
ihm durch die Natur gezogenen Grenzen befreit, wie er mit Hilfe der Instrumente und
Maschinen sich dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos immer mehr nähert und dadurch ein
Kulturförderer geworden ist.
Berlin-Friedenau.
Berndt.
Feldmessen und Nivellieren.
Leitfaden für den Unterricht an Baugewerkschulen. Von G. Volquardts. Vierte verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 56 Abbildungen
im Text. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1919.
Das als Band 13 der Sammlung „Der Unterricht an Baugewerkschulen“ erschienene
Heftchen ist in erster Linie für den Unterricht in der dritten Klasse der
Baugewerkschulen bestimmt und behandelt die einfachsten Horizontal- und
Höhenmessungen, soweit sie mit den gebräuchlichen Längenmaßen sowie dem Winkelkopf,
Winkelspiegel, Winkelprisma und dem einfachen Nivelliergerät auszuführen sind. Diese
Instrumente, ihre Prüfung, Berichtigung und Anwendung werden an der Hand von Figuren
soweit erläutert, als es ihr Gebrauch erfordert. Bei den Höhenmessungen sind
besonders die Aufnahmen von Längen- und Querprofilen sowie ihre Auftragung mit
Beispielen belegt.
Fuhrmann.
Feldbuch für geodätische Praktika
nebst Zusammenstellung der wichtigsten Methoden und Regeln sowie ausgeführten
Musterbeispielen. Von Otto Israel. Mit 46 Abbildungen im
Text. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1920.
Der vorliegende Band 11 von Teubners technischen Leitfäden dient für den Gebrauch bei
Meßübungen und enthält eine hinreichende Anzahl von Formularen zur Eintragung der
wichtigsten Messungsarten, wobei Musterbeispiele vorangestellt sind. Der Gebrauch
der Instrumente, ihre Prüfung und Berichtigung sind in wenigen knappen Worten für
den unmittelbaren praktischen Gebrauch im Felde erläutert. Der Inhalt ist in 3
Abschnitte gegliedert:
A. Horizontalmessung: 1. Streckenmessung, 2.
Horizontalwinkelmessung, 3. Führung des Handrisses.
B. Vertikalmessung: 1. Das Nivellieren, 2. Die
trigonometrische Höhenmessung, 3. Die barometrische Höhenmessung.
C. Vereinigte Horizontal- und
Vertikalmessung: 1. Die Tachymetrie, 2. Bussolenzüge mit
Aneroidbeobachtungen, 3. Bussolenzüge mit Freihand-Höhenwinkelmessung.
Eine Tafel für barometrische Höhenstufen und eine dem Jordanschen Handbuch für
Vermessungskunde entnommene Tafel der Reduktion geneigter Entfernungen auf den
Horizont nach Barometerdifferenzen sind beigefügt.
Seite 43 Zeile 1 ist hinter: dieser „zur Hälfte“
einzuschalten.
Seite 92 und 93 wäre noch darauf aufmerksam zu machen, daß für jede Zielung und jeden
Nonius der Indexfehler innerhalb der Beobachtungsfehlergrenzen konstant sein muß;
also z.B. Seite 92 die Summe I + II an Nonius links = 2° 2' 20'', rechts = 2° 2'
40'' als doppelte Indexfehler konstant, zur Sicherung
gegen grobe Fehler aus der nicht einspielenden Libelle, die gerade bei Anfängern
sehr häufig sind.
Seite 108 vermisse ich unter den Hilfsmitteln die Hilfstafeln für Tachymetrie von
Jordan. Das Feldbuch ist im allgemeinen praktisch eingerichtet und gut
ausgestattet.
Fuhrmann.
Werkstattbücher für
Betriebsbeamte, Vor- und Facharbeiter. Herausgegeben von Eugen
Simon. Berlin, Verlag Julius Springer.
Die Werkstattbücher werden das ganze Gebiet der Werkstattstechnik in kurzen
selbständigen Einzeldarstellungen behandeln. Jedes Heft ist in sich abgeschlossen
und soll für jeden verständlich sein, der im Betrieb gelernt hat. Es werden
keinerlei technische und mathematische Kenntnisse vorausgesetzt, als die des
praktischen Betriebes, so daß also sowohl der Betriebsleiter als auch der Meister,
Vor- und Facharbeiter sich Belehrung aus ihnen holen kann. Der Umfang ist gering, so
daß der Preis niedrig gehalten werden konnte.
Heft 1. Gewindeschneiden von Oberingenieur Otto
Müller. 144 Seiten mit 151 Abbildungen im Text. Preis 5.– Mark.
Das Heft soll den Leser mit dem Wichtigsten bekanntmachen, was zur Herstellung
genauer Gewinde beachtet werden muß, und die Werkzeuge und Arbeitsverfahren
erläutern, die heute der Werkstatt zur Erzeugung von Gewinde zur Verfügung stehen.
Die Berechnung der Wechselräder ist dem Heft 4 überlassen. Die Grundlagen behandeln
Steigungswinkel, Gewindearten, Gewindeformen, Fehler der Gewinde, Flankenmaß. Weiter
werden besprochen: Schneidstähle, Formstähle, Strehler für Außen- und Innengewinde,
Ausrichten der Stähle, Spanzustellung, Arbeitsgeschwindigkeit, Auslauf, Auslösen des
Mutterschlosses, Gewindeuhr, Schneiden steilgängiger, mehrgängiger und konischer
Gewinde, Temperatureinfluß, Schmiermittel. Die beiden letzten Kapitel behandeln
Schneideisen für Außengewinde und Gewindebohrer mit Tabellen zu deren Entwurf. Die
in der Einleitung genannten Zwecke des Buches sind meines Erachtens vollständig
erfüllt. Daß das in der unteren Hälfte der Abb. 37 gezeichnete Bolzengewinde
gegenüber dem Muttergewinde zu lang, anstatt wie in der Unterschrift angegeben, zu
kurz ist, wird der denkende Leser wohl selbst herausfinden.
Heft 2. Meßtechnik von Privatdozent Dr. Max Kurrein. 64
Seiten mit 143 Abbildungen im Text. Preis 6.– Mark.
Bei diesem Buch will es mir scheinen, als ob es für den Vor- und Facharbeiter
teilweise zu hoch geschrieben sei. Die vorkommenden mathematischen Berechnungen
werden wohl nur vom geschulten Techniker verstanden werden können. In einer
Einleitung werden kurz behandelt: Begriffe, Urmaße, Meßmaschine (letztere nur sehr
kurz), in einem zweiten Kapitel Taster, Zirkel, Anreißwerkzeuge. Das
Grenzlehrensytem berücksichtigt leider nicht die bis zur Herausgabe des Buches
erschienenen Dinormen. So ist weder die vom N. D. I. festgelegte Sitzbezeichnung,
noch die Nullinie als Begrenzungslinie im Buch gebraucht. Im weiteren Verlauf des
Heftes sind besprochen: Endmaße, Maßstäbe, Schublehren und ihre Abarten, Nonien,
Mikrometer und ihre Abarten, Fühlhebel, Minimeter, Meßuhren, Konusmessungen,
Winkelmessungen, Wasserwagen, Gewindemessungen. Die neueren optischen, für die
Fabrikkontrolle bestimmten Meßinstrumente, wie Optimeter, Gewindemeßmikroskope,
Komparatoren, sind leider nicht mit aufgenommen. In einer bald zu erwartenden neuen
Auflage wird die Ergänzung durch die unterdessen in der Praxis Eingang gefundenen
Instrumente und die Arbeiten des Normenausschusses notwendig werden.
Heft 3. Das Anreißen in Maschinenbauwerkstätten. Von
Ingenieur Hans Frangenheim. 56 Seiten mit 105.
Abbildungen im Text. Preis 6,– Mark.
Wenn auch mehr und mehr das Arbeiten nach den Anreißlinien zugunsten der
unmittelbaren Einstellung auf der Werkzeugmaschine zurücktritt, so ist es doch
verdienstvoll, daß zum ersten Male eine zusammenhängende Abhandlung über das
Anreißen geschaffen wurde. Auch dem Konstrukteur bzw. Zeichner ist die Lektüre des
Buches sehr zu empfehlen, damit er die Maße sachgemäß einschreibt. Nach einer
Beschreibung der Anreißwerkzeuge (Richtplatte, Parallelreißer, Einstellmaßstäbe)
werden an Hand zahlreicher Beispiele verschiedene Anreißverfahren für die
verschiedenen in der Praxis vorkommenden Fälle behandelt. Im zweiten Teil des Heftes
sind Anreißspitzenapparate, Anreißlehren, Anreißschablonen, Einstellungen nach
Maßstäben, durch Gewindespindeln und Teilringe, nach Parallelendmaßen,
Fühlhebelinstrumenten, Meßzylindern usw. beschrieben. Die zahlreich gebrachten
Anwendungsbeispiele machen das Werkchen besonders wertvoll für den Praktiker.
Heft 4. Wechselräderberechnung für Drehbänke unter
Berücksichtigung der schwierigen Steigungen. Von Betriebsdirektor Georg Knappe. 77 Seiten mit 13 Abbildungen und 6
Zahlentafeln. Preis 7,– Mark.
Das Heft ist in erster Linie für den intelligenten Dreher bestimmt, der seine
Wechselräder selbst ausrechnen soll, weil auch die umfangreichste
Wechselrädertabelle niemals sämtliche in der Praxis möglichen Fälle umfassen kann.
Das Heft behandelt die Berechnung der Wechselräder für Zoll-, Millimeter-, Modul-,
Diametral-Pitsch-Gewinde bei Leitspindeln mit Zoll- und mit Millimetersteigerung. Es
schließen sich an Berechnung der Räder für steile Gewinde und für Plangewindej
Kunstgriffe für Schneiden mit 6 Rädern, Vergrößern oder Verkleinern nicht passender
Zähnezahlen, Teilverfahren beim Schneiden mehrfacher Gewinde, Ausheben des
Mutterschlosses. Wichtig ist das Kapitel über schwierige Steigungen nach
ungewöhnlichen Maßen mit Berücksichtigung der Bezugstemperaturen. Wenn auch gerade
das letzte Kapitel für den nicht theoretisch geschulten Arbeiter schwer verständlich
sein wird, so wird es umsomehr dem Meister oder Betriebsmann gute Dienste
leisten.
Die unterdessen erfolgte Herausgabe vier weiterer Werkstattbücher ist mit Freude
zu begrüßen.
Dipl.-Ing. Ernst Preger.
Die Grundzüge des
Eisenbetonbaues. Von Dr.-Ing. E. h. M. Foerster,
Geh. Hofrat, ord. Professor an der Technischen Hochschule Dresden. Zweite,
verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 170 Textabbildungen. Berlin, Julius Springer,
1921. Geb. 38 M.
Zu denjenigen Werken des Eisenbetonbaues, welche sich sehr rasch die Beliebtheit der
Fachkreise sozusugen erobert haben, gehört unstreitig das Buch von M. Foerster
„Die Grundzüge des Eisenbetonbaues:“ Dies beweist rein äußerlich schon
der Umstand, daß die vorliegende zweite Auflage zwei Jahre nach der ersten Auflage
erscheinen konnte. Ein näheres Studium des Werkes zeigt denn bald auch, daß die Art
der Stoffbehandlung, die Erörterungsweise der schwierigeren Probleme des
Eisenbetonbaues eine recht glückliche ist. Dies wird insbesondere klar bei dem
Kapitel Schubspannungen, beim exzentrischen Druck, bei Ermittlung der
Eisenspannungen und der Wandstärke von auf Ring-Zug-Spannung beanspruchten
Verbundquerschnitten usw. Der Hauptvorteil bei der
Benutzung des Werkes aber liegt in den zahlreichen, recht gut brauchbaren Tabellen
und Zahlentafeln, die die Rechenarbeit wesentlich abkürzen, und auch die Nachprüfung
errechneter Abmessungen nicht unbedeutend erleichtern. Hier kommen besonders
inbetracht die Zusammenstellungen Va–Vc für einfach und doppelt bewehrten
Rechtecksquerschnitt, dann die Tabellen von Bundschuh, welche Foerster übernommen
hat usw. Eingehend behandelt ist das Gebiet der Spannungen in exzentrisch belasteten
Querschnitten und ist dasselbe durch zahlreiche Tabellen ergänzt.
Foersters „Grundzüge des Eisenbetonbaues“ eignen sich daher ganz vorzüglich
zum Gebrauche beim Studium und in der ausführenden Praxis.
Dipl.-Ing. Professor A. Marx.
Rahmenformeln. Gebrauchsfertige
Formeln für einhüftige, zweistielige, dreieckförmige und geschlossene Rahmen aus
Eisen- oder Eisenbetonkonstruktion nebst Anhang mit Sonderfällen teilweise und ganz
eingespannter Träger von Professor Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Privatdozent an der Technischen Hochschule Darmstadt. 273
Rahmenfälle mit 485 Abbildungen. Dritte neubearbeitete und erweiterte Auflage.
Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin. Geb. 54 M.
Für die Zwecke der Praxis ist ein Buch besonders dann wertvoll, wenn durch seinen
Gebrauch Arbeit und somit Zeit erspart wird. Dies gilt insbesondere für statische
Berechnungen von Eisen- und Eisenbetonkonstruktionen. Zu diesen Büchern zählt auch
das von Professor Kleinlogel über „Rahmenformeln.“ Für eine große Reihe von
Rahmenformeln, einhüftige, zweistielige, dreieckförmige und geschlossene Rahmen
enthält es die Angabe der statisch unbestimmten Größe, also des Horizontalschubes in
einer einfachen Formel ausgedrückt, so daß sofort die Momente am Rahmen berechnet
werden können. Das ist überdies gar nicht notwendig, indem Verfasser diese Momente
auch in gebrauchsfertigen Formeln angibt. Verfasser hat dabei die Formeln entwickelt
sowohl für vertikale als auch für horizontale gleichförmig über den Rahmen verteilte
Belastungen, als auch für Einzellasten auf demselben; für Dreiecksbelastung usw.
Wenn, wie Verfasser im Vorwort sagt, „die Wiedergabe von Rahmenformeln in
Buchstaben vielfach dort ihre Grenze hat, wo die Formel umständlich und lang
wird“, so bildet das Buch doch eine wertvolle Hilfe bei der Berechnung von
derartigen Steifkonstruktionen. Noch eine Aeußerlichkeit wäre zu bemerken, wodurch
sich die Brauchbarkeit des Werkes erhöht: die Wiedergabe des Inhaltsverzeichnisses
in Abbildungen statt in Worten. Ich kann daher das Buch von Kleinlogel den
Fachkreisen aufs wärmste empfehlen.
Dipl.-Ing. Professor A. Marx.
Die Konstruktion von Hochbauten.
Ein Handbuch für den Baufachmann. Von O. Frick und K. Knöll. Zwei Teile in einem Band. B. G. Teubner,
Leipzig-Berlin, 1920. Preis geb. 34.– M.
Die beiden von den Verfassern für den Unterricht an Baugewerkschulen herausgegebenen
Leitfäden über die Konstruktion von Hochbauten haben sich als Lehrbücher an
bautechnischen Fachschulen in weitem Umfange eingeführt. Sie wurden erst vor kurzem
in dieser Zeitschrift gelegentlich der letzten Neuauflage besprochen. In der Praxis
besteht jedoch eine gewisse Abneigung gegen die Lehrbücher der Schule, auch wenn sie
das beste geben, was auf dem betreffenden Gebiet zusammengestellt worden ist. Das
ist übrigens eine Erfahrung, die auch in anderen Lehrfächern gemacht worden ist.
Anscheinend aus dem Grunde haben sich Verlag und Verfasser entschlossen, die beiden
Leitfäden zu einem Band vereinigt als im übrigen unverändertes „Handbuch für den
Baufachmann“ herauszugeben. Es ist zu wünschen, daß der handliche Band auf
die Weise auch in der Baupraxis die gebührende Anwendung und Anerkennung findet.
Stephan.
Der städtische Tiefbau in 3
Teilen. Von Gürschner und Benzel. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. B. G. Teubner,
Leipzig-Berlin, 1921. Preis geb. 70.– M.
Für das vorliegende Handbuch gelten dieselben Bemerkungen wie in der vorstehenden
Besprechung, nur mit dem Unterschied, daß dieses Buch sich bereits in die Praxis
eingeführt hat; die Gesamtausgabe liegt zurzeit in der zweiten Auflage vor. Sie
zerfällt in die drei Teile Bebauungspläne und Stadtstraßenbau, Wasserversorgung von
Ortschaften, Stadtentwässerung. Auch hierüber brauchen weitere empfehlende
Bemerkungen nicht gemacht zu werden, die schnelle Verbreitung der Leitfäden und
jetzt des Handbuches spricht für die Güte. Man könnte vielleicht wünschen, daß in
der nächsten Auflage die wenig klaren Abbildungen von Rohrleitungseinzelheiten nach
Katalogklischees durch deutlichere Umzeichnungen ersetzt werden.
Stephan.
Der Kranbau. Berechnung und
Konstruktion von Kranen aller Art. Von R. Dub. Verlag A.
Ziemsen, Wittenberg, 1921. Preis ungeb. 80 M., in Ganzleinen geb. 100 M.
Das 457 Textseiten mit 558 Abbildungen umfassende Buch bietet einen kurzen klaren
Ueberblick über das gesamte Gebiet des Kranbaues und einiger anderer, eine
Zwischenstellung einnehmender Transportmaschinen. Der Verfasser gibt in der
Einleitung eine Erklärung dessen, was er unter Kran verstanden wissen will, die
freilich wesentlich über das hinausgeht, was der allgemeine Sprachgebrauch damit
bezeichnet. Denn neben den eigentlichen Kranen, für die die freie Bewegung in der
lotrechten Richtung kennzeichnend ist, werden auch die Schiebebühnen, Drehscheiben
und Hängebahnen eingerechnet, die man sonst als Transportvorrichtungen für
Einzellasten zusammenfaßt. Die Berechnungen sind absichtlich möglichst elementar
gehalten, so daß z.B. die gegebenen Berechnungen der Haken und Oesen nur
Ueberschlagswert haben, was auch ausdrücklich an der betreffenden Stelle bemerkt
ist. Die knappe, aber im allgemeinen ausreichende Besprechung der im Kranbau immer
wieder vorkommenden Einzelteile berücksichtigt auch die neueren Untersuchungen, z.B.
über die günstigste Ausbildung und Herstellung der Zahnräder usw., wenn auch
vielleicht manche Angaben darüber als bekannt vorausgesetzt werden könnten. In der
Beurteilung der Drahtseile läßt sich der Verfasser wohl etwas zu sehr von Woernle
und Benoit beeinflussen, die ihren extremen Standpunkt mittlerweile selbst
aufgegeben haben. Erwünscht dürfte manchem Benutzer des Buches sein, daß zu den
genauer erörterten Einzelheiten auch die statisch bestimmten Kranträger gezählt
werden.
Auffällig sind die häufigen Hinweise auf andere Werke desselben Sondergebietes, die
das eingehende Studium nicht gerade erleichtern. Dagegen sind die Hinweise auf
weitere Ausführungen in der Zeitschriftenliteratur sicher von hohem Wert. Als einen
gewissen Mangel empfand der Berichterstatter, daß in dem kurzen Abschnitt über die
Baustoffe keine Zahlenangaben über die zulässigen Beanspruchungen gemacht werden.
Der dort stehende Hinweis auf andere Werke genügt nicht. Die Zahlen sind doch
mindestens eben so wichtig wie die ziemlich ausführlich wiedergegebenen Tafeln über
die Abmessungen der im Kranbau häufig verwendbaren Motoren, die schließlich der
Liste einer Motorenfabrik entnommen werden können.
Selbstverständlich läßt ein derartiges Buch, das die Erzeugnisse einer sehr weit
spezialisierten Industrie zusammenfassend bespricht, immer Lücken offen, die der
eine oder andere Benutzer nach dieser oder jener Richtung ausgefüllt sähe. Einer
solchen Forderung kann ein handliches, der Einführung in die Sache dienendes Werk
überhaupt nicht genügen. Es dürfte den beabsichtigten Zweck in der vorliegenden Form
vollkommen erfüllen.
Stephan.
Textabbildung Bd. 336
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Ing. K. Kleppich, Die Cheopspyramide, ein Denkmal
mathematischer Erkenntnis. Verlag R. Oldenbourg, München und Berlin, 1921. Mit einem
Bild der Pyramide und 15 Textabbildungen. Geheftet Mk. 15.–
H. Pohlmann, Zivil-Ing. Thermosbau.
Konstruktionsgrundlagen und Anwendungen. Mit 91 Textfiguren. Verlag Julius Springer,
Berlin, 1921, Mk. 16.– geheftet, Mk. 20.– gebunden.
Berthold Block, Zivil-Ing. Die sieblose Schleuder zur
Abscheidung von Sink- und Schwebestoffen aus Säften, Laugen, Milch, Blut, Serum,
Lacken, Farben, Teer, Oel, Hefewürze, Papierstoff, Stärkemilch, Erzschlamm,
Abwässer. Verlag von Otto Spamer, Leipzig, 1921. Mit 131 Abbildungen im Text. Mk.
72.– geheftet, Mk. 78.– gebunden.
Carl Naske, Zivil-Ing. Zerkleinerungsvorrichtungen
und Mahlanlagen. Verlag von Otto Spamer, Leipzig, 1921. 3. erweiterte Auflage. Mit
415 Abbildungen im Text. Mk. 160.– geheftet, Mk. 175.– gebunden.
Dr.-Ing. Hans Thoma, Hochleistungskessel, Studien und
Versuche über Wärmeübergang, Zugbedarf und die wirtschaftlichen und praktischen
Grenzen einer Leistungssteigerung bei Groß-Dampfkesseln nebst einem Ueberblick über
Betriebserfahrungen. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1921. Mit 65
Textabbildungen. Mk. 33.– geheftet, Mk. 39.– gebunden.
Dr. Melan, Der Brückenbau. Verlag von Franz Deuticke,
Wien, 1921. Mk. 120.– geheftet.
Textabbildung Bd. 336