Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 336, Jahrgang 1921, S. 355
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Bücherschau. Bücherschau. Herstellung und Eigenschaften des optischen Glases. Von Dr. F. Weidert, Direktor der Optischen Anstalt C. P. Goerz A.-G., Berlin-Friedenau. Vortrag, gehalten in der Monatsversammlung des Berliner Bezirksvereins deutscher Ingenieure vom 2. Februar 1921. Der in Form eines Sonderabdruckes aus den Monatsblättern des Berliner Bezirkvereins deutscher Ingenieure vorliegende Vortrag verdient, weiteren Kreisen zugänglich gemacht zu werden, zeigt doch der Verfasser darin in ausgezeichnet klaren, durch eine ganze Anzahl Bilder unterstützten Ausführungen die nur wenigen bekannten Schwierigkeiten der technischen Herstellung des optischen Glases, wobei unter „optisches Glas“ solches im engeren Sinne verstanden werden soll, das „ausschließlich zur Herstellung von optischen Präzisionsinstrumenten dient, wie photographischen Objektiven, Fernrohren, Mikroskopen, militärisch-optischen Instrumenten usw.“ Mit freudiger Bewunderung liest man hier, welch eine Unsumme von Erfahrung und technisch-wissenschaftlicher Arbeit erforderlich ist, um jene optischen Glassorten herzustellen, denen die deutsche optische Industrie ihren seit Ernst Abbes grundlegenden Arbeiten begründeten Weltruf verdankt, wie weit wir es in diesem Hochzweige deutscher Technik gebracht haben, wie gering aber auch nach heutigem Ermessen für die Folgezeit die Aussichten auf Ueberwindung vorhandener grundsätzlicher Schwierigkeiten sind. Heilmann. Grundlagen und Geräte technischer Längenmessungen. Von Prof. Dr. G. Berndt und Dr. H. Schulz, Privatdozenten an der Technischen Hochschule Charlottenburg. 216 Seiten mit 218 Textfiguren. Verlag von Julius Springer, Berlin 1921. Geh. 48 Mk, geb. 54 Mk. Unsere hochstehende Industrie arbeitet heute schon mit Genauigkeiten, die noch vor wenigen Jahrzehnten als nur in der Wissenschaft erforderlich und erreichbar betrachtet wurden. Mit der gesteigerten Genauigkeit sind nun auch die dazu nötigen Meßeinrichtungen und Meßmethoden durch die Technik übernommen, vielfach auch von ihr selbst ausgebildet worden. Das Verdienst der Verfasser ist es nun, die Entwicklung und den derzeitigen Stand der technischen Längenmessungen in einem handlichen Buche eingehend und kritisch dargestellt und erörtert zu haben. Aus dem Inhalt seien genannt: Abschnitt I: Das metrische System: Entwicklung, Urmeter, Komparatoren, die Zurückführung des Meters auf die Wellenlänge des Lichtes, die staatliche Regelung des Maßwesens in Deutschland; Abschnitt II: Die technischen Maße: Entwicklung, Strichmaße, Endmaße, die Genauigkeit technischer Messungen (ein besonders dankenswert kritischer Teil), physiologische Fehler; Abschnitt III: Die technischen Meßgeräte mit Maßangabe: mit Strichmaß, Fühlhebel, Schraubenmikrometer, Meßmaschinen, Teilmaschinen, Interferenzkomparatoren; schließlich Abschnitt IV: Lehren (technische Meßgeräte ohne Maßangabe): Grundlagen, Außenmessungen, Innenmessungen. Zusammenfassend muß geurteilt werden, daß die Aufgabe, die sich die beiden Verfasser gestellt, vorbildlich gelöst worden ist. Am Schluß des Bandes, dessen Druck-, Bild- und Papierausstattung sich auf alter Friedenshöhe bewegt, befindet sich ein ausgezeichnet vollständiges Schriftverzeichnis, während ein Stichwortverzeichnis, das den Wert des Buches auch als Nachschlagewerk zweifellos erhöhen würde, leider fehlt. Heilmann. Die Dampfmaschine. Von Richard Vater, weil. Geh. Bergrat, ordentl. Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin. I: Wirkungsweise des Dampfes im Kessel und in der Maschine, Fünfte Auflage. Bearbeitet von Dr. Fritz Schmidt, Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin. 108 Seiten mit 38 Abb. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Kart. M. 6,81), geb. M. 8,80. II: Ihre Gestaltung und Verwendung. Dritte Auflage. Bearbeitet von Dr. Fritz Schmidt, Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin. 100 Seiten mit 94 Abb. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Karf. M. 6,80, geb. M. 8,80. Die beiden Auflageziffern werden auch demjenigen, der die „Vater-Bändchen“ noch nicht kennen sollte, einen Fingerzeig geben. Beide Bändchen des nur zu früh verblichenen ausgezeichneten technischen Pädagogen konnten auch in der Bearbeitung durch seinen langjährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter nur wenig ergänzt und erweitert werden. Den geschickten Aufbau des Inhalts, die meisterhaft klare Sprache, unterstützt durch vorbildliche, das Wesentliche scharf hervorhebende Schemazeichnungen und gute Lichtbilder zeigten schon die ersten Auflagen wie aus einem Guß. So ist das Werkchen nach dem Willen seines Schöpfers geeignet, „die Besitzer und Betriebsleiter von Dampfmaschinenanlagen, nicht zum wenigsten aber auch die angehenden Studierenden unserer Technischen Hochschulen, Bergakademien usw. schon vor dem Beginn ihres eigentlichen Hochschulstudiums einen kleinen Einblick in jene inneren Vorgänge im Dampfkessel und in der Dampfmaschine gewinnen zu lassen“, darüber hinaus aber auch jedem gebildeten Laien eine klare Vorstellung von den grundlegenden Dampfmaschinenfragen zu geben, deren Nichtkenntnis in unserm Maschinenzeitalter eigentlich beschämend sein sollte. Heilmann. Die Maschinenelemente. Von Friedrich Barth, Oberingenieur an der Bayrichen Landesgewerbeanstalt in Nürnberg. Kurzgefaßtes Lehrbuch für das Selbststudium und den praktischen Gebrauch. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. 136 Seiten mit 114 Abbildungen. Sammlung Göschen Nr. 3. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. 2,10 Mk. und 100 % Verlegerteuerungszuschlag. Das Barthsche Göschenbändchen liegt bereits in der vierten Auflage vor. Wesentliche Neuerungen waren nicht erforderlich, weiß doch jeder der vielen Studierenden und Autodiktaten, denen es bisher im wahrsten Sinne ein „Taschenbuch“ und ein unermüdlicher Ratgeber bei der Einführung in die Berechnung und Konstruktion der wichtigsten Maschinenelemente gewesen ist, wie viel er den kurzen aber klaren, durch die vielen Abbildungen unterstützten, leichtverständlichen Ausführungen des Büchleins verdankt. Aber auch der in der Praxis stehende Techniker wird es gern weiter als wertvolles Nachschlagebüchlein benutzen, wobei ihm das Tabellen- und Formelmaterial auf manche Frage schnellere Auskunft geben wird, als es die vielen dickleibigen Nachschlagewerke vermögen. Heilmann. Untersuchung einer Wagerecht-Stoßmaschine mit elektrischem Einzelantrieb und Riemenzwischengliedern. Von Dr.-Ing. G. Schlesinger, Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin, und Dr. techn. M. Kurrein, Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin. 34 Seiten mit 108 Abbildungen und 15 Zahlentafeln. Julius Springer Berlin 1921. Die vorliegende Veröffentlichung bildet das 5. Heft der „Berichte des Versuchsfeldes für Werkzeugmaschinen an der Technischen Hochschule zu Berlin“. Es ist eine Pionierarbeit vorbildlichster Art. In 12jährigem unermüdlichem Forschen haben die beiden Verfasser, unterstützt durch eine ganze Reihe junger Ingenieure die nun in ihren Ergebnissen fertig vorliegende Arbeit durchgeführt. Sie bildet ein grundlegendes wichtiges Glied in der Kette neuzeitigen technischen Denkens, das sich nicht mehr mit der konstruktiv-rechnerischen Betrachtungsweise unserers maschinentechnischen Wissens und Könnens begnügt, sondern sich mit allen Hilfsmitteln neuzeitiger Meßtechnik darangibt, die vorhandenen Mechanismen auf ihre dynamischen Verhältnisse hin exakt zu untersuchen, um, auf den dabei gewonnenen neuen Einblicken fußend, nunmehr Aenderungsvorschläge zu machen, die eben auf Grund dieser neugewonnenen Erkenntnisse des tatsächlich Vorhandenen unbedingt eine Erhöhung des Wirkungsgrades und der Betriebssicherheit verbürgen. Aus diesen Gesichtspunkten heraus ist es verhältnismäßig unwesentlich, daß die Untersuchungen gerade an einer Wagerecht-Stoßmaschine vorgenommen worden sind. Jedenfalls haben sie zu äußerst wertvollen Einblicken in die Arbeitsweise dieser Maschinenart geführt, woraus sehr bald die praktische Nutzanwendung gezogen werden wird. Ueber das behandelte Sondergebiet hinaus aber ist die Arbeit ein hohes Vorbild sowohl hinsichtlich der technischen Durchführung einer neuen wissenschaftlichen Aufgabe, als auch wegen des rastlosen Forschungsgeistes, der sie von der ersten bis zur setzten Seite durchweht. Heilmann. Elastizität und Festigkeit von Spezialstählen bei hohen Temperaturen. Von Dr.-Ing. Georg Welter. Heft 230 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens. Verlag des Vereins deutscher Ingenieure, Berlin 1921. 67 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Diagrammen und Zahlen tafeln. 18 Mk. postfrei. Das Heft bringt eine verdienstvolle Arbeit aus dem Metallographischen Laboratorium der Technischen Hochschule zu Berlin. Die Untersuchung der elastischen und Festigkeitseigenschaften von Konstruktionsstählen bei höheren Temperaturen hat mit der Verwendung einer sich ständig erweiternden Zahl von Sonderstählen nicht mehr Schritt gehalten. Dankbar muß es daher begrüßt werden, wenn der Verfasser es unternommen hat, in ungemein fleißiger und sorgfältiger Laboratoriumsarbeit von nicht weniger als 11 der Praxis entnommenen Stahlarten (Kohlenstoff- und Manganstähle) wertvollste exakte Meßwerte festzulegen. Welche Bedeutung derartigen Untersuchungsergebnissen beizumessen ist, braucht niemand gesagt zu werden, der die vielfach unangenehmen und kostspieligen Erfahrungen der Praxis an Dampfturbinen-, Damptmaschinen-, Gasmaschinen-, Oelmotoren-, Automobil- und Flugzeugmotorengliedern kennt, die eben gemacht wurden, weil man bisher noch lange nicht genügend Einblicke in die Aenderung der Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften der Konstruktionsmaterialien bei den auftretenden höheren Temperaturen auf forschendem Wege gewonnen hat. Die Arbeit, die Temperaturen bis 500° C berücksichtigt hat, bildet einen wertvollen Baustein auf diesem Erkenntnisgebiet. Heilmann. Die Lösung der Verdingungsfrage. Von Dr.-Ing. Richard Rothacker, Oberregierungsbaurat. Ein Weg zum Aufstieg. Julius Springer, Berlin 1921. 4,50 Mk. Das nur etwa 30 Seiten starke Heftchen bildet einen neuerlichen Mahn- und Kampfruf des Verfassers, der „es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, auf eigene Faust die Uebelstände des Verdingungswesens bis zu ihren letzten Wurzeln zu verfolgen“, und „dessen persönliches Erleben vielseitig und reich genug war, um die Erreichung seines Zieles zu ermöglichen“. Das Ergebnis seiner mehr als 20 jährigen Beobachtungen in der Staatsbauverwaltung veröffentlichte er 1919 in dem Buch: „Das Verdingungswesen, seine Abhängigkeit von der Erziehung und Stellung der Baubeamten und seine Heilung“. Die vorliegende Schrift zeigt erneut in knappen eindringlichen Ausführungen die für unser ganzes gewerbliches Leben immer noch viel zu stark unterschätzte Bedeutung des staatlichen Verdingungswesens. Mit überaus sachkundiger Hand legt der Verfasser wieder einmal die seit Jahrzehnten besonders auf der Behördenseite bestehenden Krebsschäden bloß, gibt aber auch eingehende Ratschläge zu einer unbedingt erforderlichen Heilung. Möge das Werkchen die Beachtung und Nutzanwendung finden, die es um seiner streng sachlichen Ausführungen willen verdient, sowohl im Wirtschafts-, wie noch vielmehr in dem aufs eindringlichste betroffenen Verwaltungsleben. Heilmann. Vorschläge zur Verbesserung des kaufmännischen Briefstils Von J. Kähler, Kaufmann in Hamburg. Ueber 70 Seiten, gr. Oktavformat, 21.–25. Tausend. 7,50 Mk. zuzügl. Teuerungszuschlag. Hanseatische Verlagsanstalt A.-G., Hamburg 36. Ein Heftchen, das in der Kaufmannswelt weit verbreitet und dessen Inhalt – beherzigt werden sollte. In knappen, treffenden Ausführungen legt der Verfasser – selbst Kaufmann – den Finger auf eine Wunde, die bei jedem Deutschen von Bildung und Geschmack im brieflichen kaufmännischen Verkehr Anstoß erregt: der heutige kaufmännische Briefstil. An dem Leben entnommenen Beispielen zeigt er die Unarten und Sinnwidrigkeiten, an denen das übelberüchtigte Kaufmannsdeutsch krankt. Zugleich aber gibt er Rat, wie ein schlichter aber doch würdiger Geschäftsbrief auszusehen habe. Ob das Büchlein, das in großer Auflagezahl erschienen ist, merkliche Erfolge zeitigen wird? Wer seit Jahren in der Sprachreinigungsbewegung steht, wird seine Hoffnungen nicht zu hoch spannen. Der Kampf gegen die menschliche Trägheit ist gerade auf diesem Gebiet ein niederdrückender. Was die Schule an guten Grundlagen gelegt, verdirbt erfahrungsgemäß die kaufmännische Lehre in einem winzigen Bruchteil der Zeit. Doch das soll nicht entmutigen. Besonders die deutschen Großfirmen haben, nicht zuletzt unter dem Geist der Deutschbesinnung im Kriege, bereits wacker gearbeitet. Fortbildungsschule, Fachschule, Lehrherren, Vorgesetzte, alle sollten das Büchlein, oder wenigstens seinen Geist, ihren Schutzbefohlenen zugänglich machen, soweit sie überhaupt selbst bereits seines Geistes sind. Der Erfolg wird ja nur tropfenweise quellen. Dem Verfasser aber Dank und Anerkennung für tapferes Streiten! Heilmann. Wirkungsvolle Reklame. Von Karl Bott. 2. Teil: Werbewirksame Geschäftsdrucksachen und Schriftplakate. (Kaufmanns Taschenbücher.) 48 Seiten. 7 Mk. zuzügl. Teuerungszuschlag. Hanseatische Verlagsanstalt A.-G., Hamburg 36. Das erste Bändchen des zweiteiligen Werkchen beantwortet die Frage: „Wie Zeitunganzeigen aussehen sollen“; das vorliegende zweite Bändchen behandelt die an ganz bestimmte Person gerichtete Werbedrucksache. Auf engem Raum zeigt der Verfasser geschickt, wie Werbebriefe, Geschäftsdrucksachen, Briefbogen und Umschläge wirkungs- und geschmackvoll als Werbeträger auszustatten sind. Aus dem Inhalt seien kurz erwähnt: das Aeußere, die sprachliche Form, die Einheitlichkeit der Drucksachen; dann die verschiedenen Arten der Drucksachen, Preisbücher, Geschäftskarten usw. Eine Reihe von vorbildlichen Beispielen eindringlicher Schrift- und Bildwirkung ergänzen den Text. Heilmann. Chemiestudium und Chemieunterricht. Von Prof. Dr. A. Gutbier, Stuttgart. 16 Seiten. Stuttgart 1921, Konrad Witwer. Geh. 2,20 Mk. In dieser gelegentlich der Uebernahme des Rektorats der Technischen Hochschule Stuttgart gehaltenen Rede stellt Verfasser sehr beachtenswerte Forderungen auf für die künftige Gestaltung des Chemiestudiums sowie des Chemieunterrichts an unseren Schulen. Er betont namentlich die Bedeutung der Forschung, der die deutsche chemische Industrie in erster Linie ihre führende Stellung in der Welt verdankte und mit deren Hilfe sie hoffentlich auch den neuen schweren Wettkampf siegreich bestehen wird. Mögen die Ausführungen des Verfassers vor allem bei unseren jungen Chemiestudierenden die gebührende Beachtung finden. A. Sander. Technische Chemie für Maschinenbauschulen. Von Prof. Dr. Siegfried Jakobi, Elberfeld. Zweite, verbesserte Auflage. 160 Seiten mit 101 Abb. Berlin 1920, Julius Springer. Geh. 11 Mark. Auf dieses kleine Lehrbuch wurde bereits bei seinem ersten Erscheinen an dieser Stelle empfehlend hingewiesen. Verfasser hat Textabbildung Bd. 336 mit Geschick die nicht gerade leichte Aufgabe gelöst, aus dem von Jahr zu Jahr größer werdenden Gebiet der chemischen Technik diejenigen Zweige herauszuwählen, die für den Unterricht an Maschinenbauschulen und ähnlichen technischen Lehranstalten von Wichtigkeit sind. Die einzelnen Abschnitte sind knapp, manchmal vielleicht etwas zu knapp (dies gilt namentlich für die Ausführungen über die Brennstoffe) gehalten, dafür aber reichlich mit instruktiven Abbildungen versehen. Neben der Herstellung, Bearbeitung und Verwendung der Metalle, denen naturgemäß ein breiter Raum gewidmet ist, werden noch die Baustoffe, Fette und Oele, Brennstoffe, Luft und Wasser, die Reinigung des Kesselspeisewassers sowie die Sauerstoffverbindungen (Säuren, Basen und Salze) besprochen. Diesen speziellen Kapiteln gehen zwei kurze Abschnitte voran, in denen die chemischen Grundgesetze und Umsetzungen erläutert sind. Im folgenden mögen für die nächste Auflage einige Ergänzungen vorgeschlagen sowie auf einige Ungenauigkeiten hingewiesen werden. So erscheint es zweckmäßig, auf S. 124 etwas näher auf die Elektrostahlgewinnung und die Bedeutung der Spezialstähle einzugehen. Auf S. 129 ff. vermißt man einen Hinweis auf das Metallspritzverfahren sowie auf die homogene Verbleiung. Auf S. 107 wäre ein Hinweis auf die im Kriege geschaffene deutsche Aluminiumindustrie angebracht. Den Schmiermitteln sollte unbedingt etwas mehr Raum gewährt werden. In der Tabelle über die gasförmigen Brennstoffe (S. 78) sind die Heizwerte teils für 1 kg, teils für 1 cbm angegeben, ohne daß dies vermerkt wäre. Oelgas (S. 71) wird heute (bei uns wenigstens) nicht mehr zur Beleuchtung der Eisenbahnwagen verwendet. In der Tabelle über die Explosionsgrenzen von Gas-Luftgemischen (S. 72) sind die Ueberschriften der zweiten und dritten Spalte vertauscht. Die Wasserstoffdarstellung durch Spaltung von Azetylen (S. 73) ist seit bald 10 Jahren aufgegeben und kann daher ganz wegbleiben, wogegen die nur mit 3 Zeilen erwähnte Gewinnung des Kalkstickstoffs dafür ausführlicher zu behandeln wäre. Die Abb. 41 stellt keinen Skrubber, sondern einen Standardwascher dar. Diese kleinen Mängel vermögen jedoch den Wert des Buches nicht zu schmälern, das im übrigen seinen Zweck recht gut erfüllt. A. Sander. Aenderungen der Struktur und des Spektrums chemischer Atome. Von Prof. Dr. Johannes Starck, Würzburg. 15 Seiten. Leipzig 1920, S. Hirzel. Geh. 3 Mk. Die kleine Schrift enthält den Vortrag, den Verfasser bei der Entgegennahme des Nobelpreises in Stockholm gehalten hat. Ausgehend von dem Begriff der Quanten und Elektronen gibt Verfasser in kurzen Zügen ein anschauliches Bild von der Entwicklung der Atomforschung, unter besonderer Berücksichtigung seiner eigenen Arbeiten über den Zusammenhang zwischen der Aenderung der Struktur und der Aenderung der Spektren chemischer Atome. Da die Arbeit mit zahlreichen Literaturhinweisen versehen ist, kann sie für das Studium dieses interessanten Gebietes auch dem Fernerstehenden bestens empfohlen werden. A. Sander. Textabbildung Bd. 336 Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Prof. Dr. H. E. Timerding, Die Fallgesetze, ihre Geschichte und ihre Bedeutung. 2. Auflage. Mit 25 Figuren im Text. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis M. 5,–. Prof. Dr. Alexander Witting, Einführung in die Trigonometrie. Eine elementare Darstellung ohne Logarithmen. Mit 26 Figuren und zahlreichen Aufgaben. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis M. 5,–. Prof. Dr. Wiegner u. Prof. Dr. Stephan, Lehr- und Aufgabenbuch der Physik. Für Maschinenbau- und Gewerbeschulen sowie für verwandte technische Lehranstalten und zum Selbstunterricht. 2. Teil: Lehre von der Wärme, Lehre vom Licht (Optik), Wellenlehre. 2. verbesserte Auflage. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis M. 22,–. 3. Teil: Elektrizität (einschl. Magnetismus), Einführung in die Elektrotechnik. 2. verbesserte und vermehrte Auflage. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis M. 26,–. Dr. Alfred Lotze, Die Grundgleichungen der Mechanik insbesondere starrer Körper. Neu entwickelt mit Graßmanns Punktrechnung. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1922. Preis M. 16,–. Otto Stolzenberg, Maschinenbau. 3. Band: Methodik der Fachkunde und Fachtechnen. Mit 30 Abbildungen im Text. Verlag von B. G. Teubner, Berlin und Leipzig 1921. Preis M. 19,–. Arthur Dix, Politische Erdkunde. Verlag von Ferd. Hirt in Breslau, 1922. Jedermanns Bücherei. Preis geh. M. 12,50, geb. M. 15,–. Ernst Bergmann, Der Geist des XIX. Jahrhunderts. Verlag von Ferdinand Hirt in Breslau 1922. Jedermanns Bücherei. Preis kart. M. 12,50, geb. M. 15,–. Alexander Brückner, Russische Literatur. Verlag von Ferdinand Hirt in Breslau 1922. Jedermanns Bücherei. Preis kart. M. 12,50, geb. M. 15,–. Textabbildung Bd. 336