Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 337, Jahrgang 1922, S. 18
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Bücherschau. Bücherschau. Raum und Zeit, Materie und Energie, eine Einführung in die Relativitätstheorie von Felix Auerbach in Jena. 154 Seiten mit 27 Abbildungen. Leipzig 1921, Dürr'sche Buchhandlung. Geheftet Mk. 14,–, gebunden Mk. 16,–. Der Verfasser hat es unternommen, die Theorie der Relativität, über die sich so viele falsche Vorstellungen gebildet haben, dem Verständnis der Laien näherzubringen. Eine sehr schwere, aber überaus dankenswerte Aufgabe, die er glänzend gelöst hat. Ohne besondere mathematische Kenntnisse vorauszusetzen, geht er auf die Beweggründe ein, die zu einer Revision des Raum-Zeitbegriffes geführt haben. Es kommt dem Verfasser nicht darauf an, eine erschöpfende Darstellung der Relativitätstheorie zu geben, er will vielmehr nur zu einer Klärung ihrer Stellung in unserem Weltbilde beitragen und zum Studium der einschlägigen Arbeiten von Michelson, Lörentz, Minkowski und Einstein vorbereiten. Für viele, die sich nur eine allgemeine Vorstellung von dem, was die Relativitätstheorie bezweckt, verschaffen wollen, wird die Lektüre des anschaulich und humorvoll geschriebenen Buches vollständig ausreichen. A. Baruch. Güldners Kalender und Handbuch für Betriebsleitung und praktischen Maschinenbau. 29. Jahrgang. 2 Teile. Unter Mitwirkung erfahrener Betriebsleiter herausgegeben von Ing. Professor Alfred Freund. Mit 500 Textabbildungen. Leipzig 1921. H. A. Ludwig Degener. 7,50 Mk. und 100 v. H. Teuerungszuschlag. Gegenüber der vorhergehenden Auflage weist die vorliegende Neuauflage des bekannten Hand- und Hilfsbuches für Betriebsleitung und praktischen Maschinenbau keine grundlegenden Veränderungen auf. Es sei deshalb auf die eingehende Besprechung dieses außerordentlich reichhaltigen Werkes in Heft 13, 1920 dieser Zeitschrift verwiesen. Im besonderen kann festgestellt werden, daß die seiner Zeit angeführten Mängel zum größeren Teil ausgemerzt worden sind. Allerdings sind auf Seite 25 und 26 die Beschleunigung und auf Seite 28 und 238 die Geschwindigkeiten noch immer in „m“ anstatt in „m/sek2 bzw. „m sek“ angegeben. Das Gebiet der Dampfturbine ist leider noch nicht genügend gewürdigt worden. Trotz der großen Vielseitigkeit des Werkes sollte dieser Wärmekraftmaschine ihrer Bedeutung entsprechend mehr Beachtung geschenkt werden. Statt der ausführlichen Darstellung der De Laval-Turbine hätte die neuzeitliche Geschwindigkeits-Druckstufenturbine, die Mischdruck- und Niederdruckturbine Aufnahme finden sollen. Das vorwiegend für Betriebsbeamte bestimmte, 694 Seiten starke Buch mit seinen zahlreichen in den Text eingefügten Uebungsbeispielen ist fraglos ein wertvolles und preiswertes Nachschlagebuch, das als solches sehr gute Dienste leisten wird. Fritz Schmidt. Hebezeuge. Von Dr.-Ing. Friedrich Bülz, Professor an der Staatlichen Gewerbeakademie in Chemnitz. Mit 220 Abbildungen und einer Tafel. Leipzig 1921. S. Hirzel. Geb. 36 M. Mit beachtenswertem Geschick hat der Verfasser die Aufgabe gelöst, ein Lehrbuch für Studierende über Hebezeuge als Hilfsmittel für den Unterricht und beim Entwerfen und Berechnen zu schreiben. Behandelt ist jedoch nicht das gesamte umfangreiche Gebiet der Hebezeuge, sondern der Verfasser hat sich vorwiegend auf die Winden und Krane beschränkt, hierbei aber auf die Anführung aller Einzelheiten besonderen Wert gelegt. Neben dem reichhaltigen Inhalt ist die übersichtliche Einteilung des Stoffes hervorzuheben. Die Ausführungen sind durchweg klar, und die zahlreichen Skizzen und Abbildungen sind trotz ihrer Kleinheit maßstäblich gehalten und von staunenswerter Sorgfalt, Sauberkeit und Deutlichkeit. Nacheinander werden folgende Abschnitte behandelt: Maschinenelemente der Hebemaschinen, Maschinenteile zum Halten und Greifen der Last, Hebezeuge mit einfacher und zusammengesetzter Lastbewegung, Sonderkrane und elektrische Kranausrüstungen. Das Werk kann angelegentlichst empfohlen werden. Fritz Schmidt. Der praktische Maschinenzeichner, Leitfaden für die Ausführung moderner maschinentechnischer Zeichnungen. Von W. Apel und A. Fröhlich, Konstruktionsingenieure. Mit 96 Abbildungen. Berlin 1921. Julius Springer. Geh. 7,20 M. Der „praktische Maschinenzeichner“ will dem Studierenden sowie dem technischen Zeichner im Konstruktionsbüro ein Führer und Ratgeber bei der Herstellung von Skizzen und technischen Zeichnungen sein. In einer klaren und anschaulichen Darstellung werden die Bedingungen behandelt, die eine neuzeitliche Zeichnung erfüllen muß, und unter Anführung zahlreicher guter Abbildungen Textabbildung Bd. 337 wird auf alle die Punkte hingewiesen, auf die es bei der Anfertigung von Schnitten und Ansichten maschinentechnischer Zeichnungen besonders ankommt. Das lehrreiche, 39 Seiten starke Büchlein ist fraglos ein wertvolles Hilfsmittel sowohl für den Unterricht an technischen Schulen wie auch für das Selbststudium. Fritz Schmidt. Technischer Selbstunterricht für das deutsche Volk. Von Ing. Karl Barth. Briefliche Anleitung zur Selbstausbildung in allen Fächern und Hilfswissenschaften der Technik unter Mitwirkung von Joh. Kleiber, Professor in München, und bewährten anderen Fachmännern. R. Oldenbourg, München und Berlin, 1921. je Heft 7 Mk. Das Selbstunterrichtswesen steht bei uns in hoher Blüte. Wir Deutsche sind ein lernbegieriges Volk und besitzen auch Männer, die genügend pädagogischen Blick haben, dem Lernbeflissenen den nicht immer ganz leichten Weg zu dem erstrebten Ziel zu ebenen. Andererseits kann nicht verschwiegen werden, daß gerade auf dem Gebiet des Selbstunterrichtes sehr viel Unrecht geschieht und Schaden angerichtet wird. Viele sind dabei schon klug geworden; allerdings nicht gerade auf dem Sondergebiet, für das sie den größten Lerneifer hatten... Doch hier liegt wieder einmal etwas Einwandfreies vor. Der Name des Herausgebers und der des Verlages bürgt schon dafür. Und eine aufmerksame Prüfung macht es zur Gewißheit. Dem Berichterstatter liegt das erste Heft des ersten Fachbandes vor. Die Herausgeber verstehen ihre Sache und die Bedürfnisse ihres Leserkreises. Die Sprache ist auch für den kritischen Leser klar und einwandfrei. Der Aufbau des Heftes, die Auswahl des Stoffes, die Art der Darstellung, jedes verrät den erfahrenen Lehrer. Einige Einzelheiten: das Gesamtwerk umfaßt 18 Hefte und gliedert sich wie folgt: Vorstufe (3 Hefte), Die technischen Hilfswissenschaften: Mathematik, Geometrie, Chemie. Erster Fachband, (5 Hefte) Naturkräfte und Baustoffe: Physik, Graphostatik, Stoffkunde, Bergbau und Hüttenwesen, Technologie, Naturaufnahmen und technisches Zeichnen. Zweiter Fachband (5 Hefte), Bautechnik: Feldmeßkunde, Baumechanik, Bauhilfsmittel, Erdbau, Wasserbau und Kulturtechnik, Hochbau, Beleuchtung, Heizung und Ventilation, Brücken-, Straßen-, Tunnel-, Eisenbahnbau, Bau elektrischer Leitungen, Bauzeichnen, Veranschlagung, Bauausführung, Abrechnung. Dritter Fachband (5 Hefte), Maschinenbau und Elektrotechnik: Technische Mechanik, Wärmelehre, Maschinenelemente, Maschinenlehre, Elektromaterial, Elektrotechnik, Maschinenzeichnen, Kalkulieren, Werkstättenbetrieb. Möge das Werk Segen stiften. Möge mancher Kopf, dem es nicht vergönnt war, in Schule und Fachschule sich das von ihm erstrebte Wissen auf bequemere Weise durch die lebendige Zusammenarbeit mit dem Lehrer zu erwerben, in abendlichem Studium auf diesem keinesfalls einfachen Wege der Selbstarbeit wertvolle Früchte aus dem hier Gebotenen ziehen. An Mühe seitens der Herausgeber hat es wahrlich nicht gefehlt. Heilmann. Kulturgegensätze zwischen Europa und China. Von G. Amann. Ein Verständigungsversuch. M. Krayn, Berlin 1921. Geh. 7,50 Mk. Ein Heftchen, das zum Nachdenken anregt. Ausgehend von Betrachtungen über das, was da „Recht“ und Gerechtigkeit genannt wird, zeigt der Verfasser, wie sehr wir Europäer uns in unserm sich ohne Rast steigernden Taumel unserer „Maschinenzivilisation“ von dem entfernen, was die eigentliche Bestimmung des Menschen nun einmal ist: glücklich zu sein. Und dies nicht zuletzt immer wieder genährt durch die ganze Entwicklung unserer Zivilisation und Kultur, die uns dazu verführt, dies Glück im Besitz zu suchen. Als Gegenpol dazu zeigt Amann, ein Kenner des fernen Ostens, wie der Chinese „in der auf ihn gekommenen Lebensanschauung seiner Ahnen demgegenüber nicht versteht, daß die Maschinenzivilisation, die er wohl recht gern der Freuden und des sinnlichen Genusses halber, die sie zu vermitteln vermag, haben möchte, zum richtigen Ablauf ihres Mechanismus und um wahrhaft genuß- und nutzbringend sein zu können, auch verlangt, daß die Herzenskultur zur Maschinenkultur werde“. Daß er noch heute jedes Wesen dann für glücklich betrachtet, „wenn es in Uebereinstimmung mit den Bedingungen seines Seins lebt“. Der Verfasser mag im guten Willen etwas zu schwarz für uns Europäer sehen. Noch sind auch bei uns, und nicht zuletzt bei uns Deutschen, starke Kräfte vorhanden, die uns vor der drohenden Gefahr retten können. Als Mahn- und Weckruf jedoch wird das Werkchen diesen Kräften zur Unterstützung ihrer Arbeit wertvoll sein. Heilmann. Textabbildung Bd. 337 Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. Dr.-Ing. W. Frank, Statik der Baukonstruktionen, Analytische und graphische Behandlung statisch unbestimmter Träger, 1. Teil: Durchlaufende Träger mit gerader Achse. 2. Teil: Bogenträger und Rahmen. Ein Hilfsbuch für den praktischen Gebrauch bei Konstruktionen in Holz, Beton und Eisen. Mit 145 Abbildungen und 12 Zahlenbeispielen. Verlag von Konrad Wittwer in Stuttgart. 1922. Preis 51 M. Dr. Walther Lietzmann, Lustiges und Merkwürdiges von Zahlen und Formen, Beispiele aus der Unterhaltungsmathematik. Mit 102 Figuren im Text und 3 Tafeln auf Kunstdruckpapier. Verlag von Ferdinand Hirt in Breslau, 1922. Preis 30 M. Professor Dr. A. R. Diebler, Die Fremdsprachen im deutschen Sprachschatz der Gegenwart. Heft 2: Griechisches im täglichen Leben von Studienrat Dr. Rannacher. Verlag von Ferdinand Hirt & Sohn, Breslau. Preis 2,65 M. zuzügl. 200% Verlagsteuerungszuschlag. Professor Dr. Gustav Benischke, Die Transformatoren. 2. erweiterte Auflage. Mit 232 Abbildungen. Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig. Preis geh. 62 M., geb. 70 M. Dr.-Ing. K. Fischer, Einführung in die Hochspannungstechnik. 1. Die Vorgänge in Isolierkörpern und isolierten Leitungen. 3. Auflage. Mit 77 Figuren. Sammlung Göschen. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. Berlin und Leipzig. 1921. Preis 6 M. A. Schau, Der Eisenbahnbau. Ein Nachschlagebuch für die Praxis und ein Leitfaden für den technischen Unterricht. 2 Teile in einem Bande. Mit 477 Abbildungen im Text und auf einer Tafel. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin. 1920. Preis geb. 50 M. Prof. Dr.-Ing. e. h. G. Dettmar, Deutscher Kalender für Elektrotechniker. Begründet von F. Uppenborn. In 2 Teilen. Mit 97 Textabbildungen. Verlag von R. Oldenbourg in München und Berlin, 1922. Preis 52 M. Johannes Preuß, Bauingenieur, Preisermittlung von Maurerarbeiten zum praktischen Gebrauche für Maurermeister, Fachleute und Baubehörden. Verlag Ostdeutsche Bau-Zeitung (Paul Steinke) Breslau, 1921. Preis 6 M. Textabbildung Bd. 337