Titel: Bücherschau.
Autor: Schmolke
Fundstelle: Band 338, Jahrgang 1923, S. 62
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Bücherschau. Bücherschau. Die Lokomotive in Kunst, Witz und Karikatur. Festschrift der Hannomag anläßlich der Ablieferung der 10000sten Lokomotive. Hannomags-Nachrichten-Verlag G. m. b. H., Hannover-Linden 1922. Im Buchhandel erhältlich. In jahrelanger Arbeit ist der Stoff zu dem reizenden 130 Seiten umfassenden Album zusammengetragen worden, um das Jubiläum der Fertigstellung der 10000sten Lokomotive der berühmten Lokomotivbauanstalt würdig zu feiern. Aber nicht nur diesem Sonderzweck wird es dienen, schon heute kann es als eine überaus wertvolle Quelle zu einer Abteilung in dem Gesamtrahmen eines großen Gemäldes „Technik und Kultur“ bezeichnet werden. In einer Fülle ernster und heiterer Aufsätze, Gedichte, in über 200 ausgewählten Bildern wird hier der Einfluß gezeigt, den die Lokomotive auf die Kunst, insbesondere die Malerei, Dichtung und Bildhauerkunst gehabt hat und noch hat. Einen nicht geringen Raum nimmt dabei die Bedeutung der Lokomotive in Witz und Karikatur ein. Alles, was wohl jemals scherzhaft über das Dampfroß geschrieben und gezeichnet wurde, ist hier gesammelt. Das nicht alles Gefundene gerade köstliche Perlen sein können, wird verständlich sein und darf den fleißigen Bearbeitern des Büchleins nicht als Mangel angekreidet werden. Sie können des Dankes der Leser gewiß sein. Heilmann. Die Technik in der Kunst. Von Dr. R. W. Schmidt. Francks Technischer Verlag, Dierck & Co., Stuttgart. In demselben Maße, wie die Bedeutung der Technik für das gesamte Leben zunahm, beschäftigte sich die Kunst mit den Motiven, welche ihr die Entwicklung der Industrie darbot. Anfänglich überwog durchaus das gegenständige Interesse. Man war bemüht, Werkstätten und Arbeitsvorgänge möglichst naturgetreu darzustellen. Später begann man die Stimmung künstlerisch auszuwerten. Die nicht selten anzutreffenden Abbildungen der phantastischen Laboratorien der Alchymisten ist ein Beispiel dieser Entwicklungsperiode. Zuletzt schritt man dazu, das Wesen des Industriezeitalters durch eine Summe malerischer Motive zu enthüllen. In anschaulicher Weise zeigt die vorliegende Schrift den angedeuteten Entwicklungsgang. Sie ist als Anfangsband einer Sammlung gedacht, die unter dem Namen „Wunder der Technik“ in zwangloser Folge erscheinen wird. Die mit einem erläuternden Text versehenen, künstlerisch ausgeführten, zahlreichen Abbildungen verdienen die Beachtung des Ingenieurs sowie aller Kreise, die an der Entwicklung der Technik Anteil nehmen. Schmolke. Taten der Technik. Herausgegeben von Hanns Günther. Zürich und Leipzig 1922. Rascher & Cie., A.-G. Der Herausgeber hat sich die Aufgabe gestellt, die größten technischen Leistungen der Neuzeit in Wort und Bild zu schildern. Die ansprechende, volkstümliche Schreibweise dürfte dem in 20 Lieferungen erscheinenden Werk einen weiten Leserkreis sichern. Im ersten Hefte wird die Entstehung der Lötschbergbahn sowie die Entwicklung der Eisenwalzwerke in allgemeinverständlicher Form beschrieben. Die zweite und dritte Lieferung enthalten die Fortsetzung der genannten Aufsätze sowie einen Artikel aseronamischen Inhaltes und eine Darstellung der Tauchtechnik. Reichhaltiger Bilderschmuck, der auf künstlerischen Wert Anspruch machen kann, erhöht das Verständnis der Schilderung. Da auf den Schulen gegenwärtig der hohe Bildungswert der Technik durchaus nicht die richtige Würdigung erfährt, liegt es im Volksinteresse, wenn Bücher von der Art des vorliegenden eine weite Verbreitung finden. Der Name des Verfassers bürgt dafür, daß sich die Hefte, deren Lieferung noch aussteht, hinsichtlich der Darstellung und des Bilderschmuckes auf derselben Höhe halten werden wie das bisher Gebotene. Jahrbuch der angewandten Naturwissenschaften 1920/21. 32. Jahrgang. Unter Mitwirkung von Fachleuten herausgegeben von Dr. August Schlatterer. Freiburg im Breisgau, 1922. Herder & Co. Die Herstellung des Jahrbuches hat infolge der Ungunst der Verhältnisse eine Verzögerung erfahren. Dieser Umstand macht sich indessen durchaus nicht störend bemerkbar, da der Inhalt der Schrift nicht nur Augenblickswert besitzt, sondern auf dauerndes Interesse Anspruch machen kann. Der Verfasser sah davon ab, jedes Gebiet der Technik ohne Rücksicht auf die gemachten Fortschritte in den Kreis der Betrachtungen zu ziehen. Man kann ihm bei diesem Verfahren nur beistimmen, da hierdurch mehr Raum für die Darstellung bedeutsamer Fortschritte gewonnen wurde. Die Ausstattung der Schrift läßt in keiner Hinsicht etwas zu wünschen übrig. Ihre weite Verbreitung wäre durchaus zu begrüßen. Schmolke. Hermann Recknagels Kalender für Gesundheitstechniker, Herausgegeben von Otto Ginsberg. 27. Jahrgang. München und Berlin 1923. R. Oldenbourg. Der ansprechend ausgestattete Kalender enthält außer den üblichen Tabellen zahlreiche auf das Heizungs- und Lüftungsfach bezügliche Angaben. Auch dem Badewesen ist ein umfangreicher Abschnitt gewidmet. Man erkennt unschwer, daß der Herausgeber in anerkennenswerter Weise bemüht war, mit der Praxis sowie seinem Leserkreis in enger Fühlung zu bleiben. Recht erfreulich ist es, daß die gegenwärtig so wichtige Abwärmewertung in weitgehendem Maße berücksichtigt wurde. Unzweifelhaft verdient es der Kalender, daß er bei den in Frage kommenden Kreisen einen reichen Absatz findet. Schmolke. Neuere Kühlmaschinen. Ihre Konstruktion, Wirkungsweise und industrielle Verwendung. Von H. Lorenz und C. Heinel. 6. ergänzte Auflage. München und Berlin 1922. R. Oldenbourg. Die vorliegende Schrift will insbesondere den Betriebsleitern sowie den Besitzern von Kälteanlagen die Kenntnisse vermitteln, derer sie zur Erfüllung ihrer praktischen Aufgaben bedürfen. In Berücksichtigung dieses Zweckes wird dem Leser eine ausgezeichnete, allgemein verständliche Darstellung geboten und derjenige, welcher sich eingehender mit der Theorie des behandelten Stoffgebietes befassen will, auf Spezialwerke verwiesen. Diese Beschränkung ermöglichte es den Verfassern, die Aufgabe, die sie sich stellten, voll und ganz zu lösen. Aus dem reichhaltigen Inhalt seien besonders hervorgehoben die einleitenden Ausführungen über die Hauptsätze der Wärmelehre sowie die Methoden und den Energieverbrauch der Kälteerzeugung. An dieselben schließen sich Abschnitte über Konstruktion und Antrieb von Druckverdichtern, Apparate zum Austausch von Wärme, Kleinkühl- und Absorptionsmaschinen, Eiserzeugung, sowie Kühlung von Luft und Flüssigkeiten. Auch die. Kälteschutzmittel werden berücksichtigt und ferner der Betrieb sowie die Untersuchung von Kälteanlagen eingehend behandelt. Die Schrift kann dem oben gekennzeichneten Leserkreis warm empfohlen werden. Schmolke. Textabbildung Bd. 338