Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 338, Jahrgang 1923, S. 126 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Ueber den Bildungswert der
Mathematik. Ein Beitrag zur philosophischen Pädagogik. Von Dr. W. Birkemeier. Wissenschaft und Hypothese XXV. Leipzig und
Berlin 1923, B. G. Teubner. 2700 ML, geb. 3000 M.
Die vorliegende Schrift handelt vom Wesen der mathematischen Erkenntnis und vom
Bildungswert der Mathematik. Sie will den Leser auf einen höheren philosophischen
Standpunkt führen, der ihn erkennen läßt, daß alle einzelnen Probleme des
mathematischen Unterrichts in mannigfacher Verschlingung miteinander und mit den
Grundproblemen der Bildung überhaupt stehen, so daß eine Entscheidung über
Einzelfragen nicht möglich ist ohne Rückgang auf die grundlegenden Prinzipien.
A. Baruch.
Weber-Wellstein-Enzyklopädie der
Elementarmathematik. Ein Handbuch für Lehrer und Studierende. Erster Band:
Arithmetik, Algebra und Analysis. Mit 26 Figuren im Text. Vierte Auflage,
neubearbeitet von P. Epstein. Berlin und Leipzig 1923, B.
G. Teubner. 568 Seiten.
Die Enzyklopädie von Weber-Wellstein nimmt unter den wissenschaftlichen Darstellungen
der Elementarmathematik eine hervorragende Stellung ein. Die vorliegende vierte
Auflage des ersten Bandes ist, ohne den bisherigen Rahmen zu überschreiten, um
zahlreiche Zusätze vermehrt worden. In seiner jetzigen Gestalt will das Werk den
Leser in allen Teilen bis an die Schwelle der höheren Mathematik führen, aber nicht an eine
verschlossene Tür, sondern es entläßt ihn überall mit einem Ausblick auf weite
Gebiete, zu denen es ihm den Zugang eröffnet hat. So führt die Arithmetik bis an die
Theorie der Zahlenkörper, die Algebra bis zur algebraischen Gruppentheorie heran,
und in der Analysis sind durch die ausführliche Behandlung des Grenzbegriffs und die
Theorie der elementaren Funktionen alle Grundlagen gegeben, um unmittelbar die
Infinitesimalrechnung anzuschließen.
A. Baruch.
Einführung in die drahtlose
Telegraphie und Telephonie. Von Ingenieur K. Windmüller. 96 Seiten mit 70 Abbildungen im Text. Leipzig 1923. Gebr. Max
Jänecke, Verlagsbuchhandlung. (Bibliothek der gesamten Technik, Band 295.)
Das Buch ist als Einführung für den sich auch in Deutschland, wo leider noch die
Amateurfunkentelegraphie völlig unterbunden wird, immer größer werdenden Kreis von
Liebhabern dieses Zweiges der Elektrizitätslehre geschrieben und in seiner
Schreibweise so gehalten, wie es für den gebildeten Laien zweckmäßig ist, indem die
einfachsten mathematischen Formulierungen in einem Anhang gebracht werden lind der
Leser auch ohne Benutzung derselben das Buch mit Erfolg lesen kann.
Ausgehend von der geschichtlichen Entwicklung der Funkentelegraphie wird alles
wesentliche der modernen Funkerei gebracht. Die Anordnung des Stoffes ist eine
geschickte, so daß das Buch seinem Zweck gerecht wird.
Der Text und die Figuren sind leicht verständlich gehalten und kann daher das Buch
zur Orientierung durch Selbststudium durchaus empfohlen werden.
Einige Wohl durch den beschränkten Umfang des Buches entstandene Unstimmigkeiten im
Text sowie auch bei den Figuren werden sich bei einer Neuauflage des Buches leicht
ausscheiden lassen, beeinträchtigen aber die Brauchbarkeit desselben nicht.
F. Kock.
Elemente der Graphostatik. Von G.
Dreyer. Siebente Auflage, Leipzig 1923,
Verlagsbuchhandlung Dr. Max Jänecke.
Auch dieses Werk von 128 Textseiten und acht doppelseitigen Tafeln hat sich seit
langem als gutes Unterrichtsbuch bewährt und wird auch in dem neuen Gewande, das ihm
der jetzige Verlag bei im übrigen unverändertem Inhalt gegeben hat, weiter Erfolg
haben. Die große Anzahl von vollständig durchgearbeiteten Beispielen und von
Uebungsaufgaben, deren Lösungen der Schüler selbst zu finden hat, macht das Buch zu
einem sehr bequemen Leitfaden für den einführenden Unterricht zukünftiger
Eisenkonstrukteure.
Stephan.
Zur Bestimmung strömender
Flüssigkeitsmengen im offenen Gerinne, ein neues Verfahren, von O. Poebing. Verlag von Julius Springer, Berlin 1922,
Grundpreis 1,70 Mark.
Das 56 Seiten und eine Konstruktionstafel umfassende Heft gibt zuerst einen
kritischen Ueberblick über die Methoden und Instrumente zur Messung fließender
Wassermengen in einem Kanal oder Fluß. Darauf wird das vom Verfasser erfundene
Meßgitter eingehend beschrieben und seine Eichung usw. auseinandergesetzt. Das
Instrument besteht aus einem Lattengitter, das auf Schneiden abgestützt ist und von
dem strömenden Wasser einen leicht zu bestimmenden Druck erfährt. Die Konstruktion
ist sogar so empfindlich, daß sie gewisse Pendelungen des Gesamtwasserstromes
anzeigt. Anderen Instrumenten gegenüber hat es den Vorzug, einen sehr geringen
Druckhöhenverlust zu erzeugen, so daß es ständig in dem Turbinenkanal eingebaut
bleiben kann und so die fortlaufende Aufschreibung des durchströmenden Wassers
ermöglicht. Da den meisten Wasserkraftwerken eine derartige Meßeinrichtung vorläufig
ganz fehlt, die allein erst einen Anhalt über die etwaige Verschlechterung des
Wirkungsgrades der Maschinen durch die Abnutzung der Schaufeln gibt, so hat das Heft
eine wichtige praktische Bedeutung.
Stephan.
Widerstandsfähigkeit der Druckzone von
Eisenbetonkörpern, welche auf Biegung beansprucht sind. Von Otto Graf. (Deutscher Ausschuß für Eisenbeton, Heft E.)
Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1922. Preis Grundzahl 1 Mark.
Das kleine Heftchen von nur 31 Textseiten enthält hauptsächlich eine im Auftrage des
Deutschen Ausschusses für Eisenbeton ausgearbeitete Zusammen-Jassung der Ergebnisse
von Versuchen, die in den Jahren 1904 bis 1921 in der Materialprüfungsanstalt
Stuttgart ausgeführt worden sind. Es gibt in kurzen Sätzen die wesentlichsten
Feststellungen und Hauptzahlenwerte an. Naturgemäß hat sein Inhalt für jeden auf dem
Gebiete tätigen Fachmann den größten Wert, da alle inzwischen zur Untersuchung
gelangten Umstände und Einwirkungen berücksichtigt werden.
Stephan.
Wasserkraftmaschinen. Von L. Quantz. 4. Auflage. Berlin 1922, Julius Springer.
Kreiselpumpen. Von L. Quantz. Berlin 1922, Julius Springer.
Theorie der Kreiselpumpe. Von Milan Vidmar. Braunschweig 1922, Friedr. Vieweg &
Sohn.
Der innere Zusammenhang der drei Schriften macht ihre gemeinsame Besprechung
angezeigt.
In der ersten Schrift bringt der Verfasser auf rund 150 Seiten eine zusammenhängende
Uebersicht über die rechnerische Behandlung und den Bau der Wasserkraftmaschinen,
hauptsächlich der Turbinen, während die Wasserräder, ihrer jetzigen geringen
Bedeutung entsprechend, nur anhangweise behandelt sind. Eingeleitet ist die Schrift
durch einen längeren Abschnitt über Wasserkraftanlagen im ganzen, wobei über die
Wassermessung, die Wehre und Zuleitungen und damit zusammenhängende Einzelheiten so
viel gesagt und dargestellt ist, daß der Anfänger angeregt wird, die Maschine selbst
von vornherein als Glied des Ganzen aufzufassen. Nach einem Abschnitte über die
allgemeine Form und Einteilung der Turbinen und ihrer Mechanik enthält der folgende
längste Abschnitt eine Entwicklung der Bauformen der Francis-Turbine, die Behandlung
der Einzelteile und ihre vollständige bauliche Durchführung. In ähnlicher Weise,
wenn auch entsprechend kürzer, wird dann die neueste Turbinenart, die
Kaplan-Turbine, behandelt, darauf die Tangentialräder. Der vorletzte Abschnitt
bringt wieder auf Grund der vorhergewonnenen Erkenntnisse allgemeinere Erörterungen
über das Verwendungsgebiet der Turbinen, ihre spezifischen Größen, Kennlinien,
Normalisierung usw. Die Wasserräder als Inhalt des letzten Abschnittes waren oben
schon erwähnt.
Der Verfasser will mit seiner Schrift eine vollständige Uebersicht über die
Wassermotoren geben. Wie weit er dabei in die Einzelheiten eindringen konnte, war
durch den Umfang seiner Schrift von vornherein gegeben. Es muß aber betont werden,
daß der Verfasser mit hervorragendem Geschicke verstanden hat, alles Wesentliche in
klarer Sprache und unter geringen Anforderungen an die Vorkenntnisse des Lesers zu
behandeln. Er setzt nur eine sichere Vorstellung über die Grundbeziehungen
in der Hydraulik voraus, was freilich keineswegs wenig besagen will. Die anziehende
und lehrhafte Darstellung auf geringem Räume hat dem Verfasser nur gelingen können,
weil er ersichtlich auch als ausübender Techniker auf seinem Gebiete gewirkt hat und
deshalb das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden vermag und das Abwägen
zwischen der Behandlung auf dem Papiere und den Erfahrungen der Wirklichkeit
versteht. Die Abbildungen (179) sind meist deutliche Schnittzeichnungen, die
Gegenstände sind zweckmäßig gewählt. Die Schrift muß als eine sehr gute Einführung
in den Stoff bezeichnet werden, sowohl als Grundlage für weitergehende Studien, wie
für den Fachmann aus anderem Gebiete, der sich mit einer allgemeinen Uebersicht
begnügen will, die hier übrigens schon recht weit geht.
Das Literaturverzeichnis am Ende sollte der Verfasser noch eingehender nach der
lehrhaften Seite hin behandeln. Auffallend ist das Fehlen des Werkes von Zeuner über
Turbinen.
Ueber die Behandlungsweise der Kreiselpumpen in der zweiten Schrift des Verfassers
ist im allgemeinen dasselbe zu sagen wie über die erste. Die beiden Schriften bilden
eigentlich ein Ganzes. Auch hier versteht der Verfasser auf 108 Seiten den Leser in
die Grundzüge des Baues von Kreiselpumpen einzuführen, und die auch hier
ersichtlichen Erfahrungen des Verfassers in der ausübenden Technik bieten dem Leser
Gewähr für die zweckmäßige Form der Behandlung. Von anderer Seite ist der Verfasser
schon aufmerksam gemacht (Elektrotechnik und Maschinenbau 1922, Heft 25) auf eine
Unstimmigkeit in der Arbeitsgleichung auf Seite 13, die in der Tat besteht. Zur
Verbesserung in der folgenden Auflage mag hier auch noch auf den Abschnitt
„Selbstansaugende Kreiselpumpen“ hingewiesen werden, in dem das Ungenügen
der Abbildungen das Verständnis für die Wirkungsweise unnötig erschwert. – Auch
diese Schrift ist für die erste Einführung in den Stoff sehr geeignet,
beispielsweise für den Elektrotechniker, der ganze Anlagen zur Wasserhebung mit
Elektromotor zu entwerfen hat.
Die Schrift von Vidmar über die Kreiselpumpe hat ein ganz anderes Ziel als die
vorhergehende und deshalb auch anderen Aufbau. Sie wird gleichwohl in diesem
Zusammenhange besprochen, weil zu ihrer Würdigung die Kenntnis der Kreiselpumpe,
ihrer allgemeinen Wirkung und ihrer wesentlichen Bauformen zweckmäßig vorauszusetzen
ist. – Der noch junge Verfasser hat sich in den letzten zehn Jahren im technischen
Schriftwesen schon sehr bekannt gemacht, hauptsächlich auf einem ganz anderen
Gebiete, nämlich der Elektrotechnik, der er zahlreiche kürzere und längere Schriften
gewidmet hat, u.a. ein umfangreiches Werk über Transformatoren. Für manche wird
deshalb überraschend sein, dem Verfasser hier auf dem Gebiete der angewandten
Hydraulik zu begenen. Doch hat er sich über den vorliegenden Gegenstand in den
Vorjahren schon mehrfach in Zeitschriften geäußert.
Dem Verfasser liegt vor allem an der gründlichen Erörterung der Mechanik der
Kreiselpumpe. Ihr ist der größte Teil der Schrift von 126 Seiten gewidmet. Er hat
aber immer dabei das Ziel vor Augen, die Ergebnisse auf die Wirklichkeit anzuwenden.
Der Inhalt der Schrift ist ebenso kritisch wie lehrhaft. Der Verfasser nimmt zu den
Gegenständen seiner Darstellung immer eine erfrischende persönliche Stellung ein und
hat auch hier verstanden, seine Eigenart auszuprägen. Bemerkenswert ist das
selbständige Vorgehen des Verfassers in seinen Untersuchungen und die stets
gewahrte innige Verbindung von rechnerischem Ergebnis und Uebertragung auf die
wirkliche Ausführung. Es würde zu wünschen sein, daß der Verfasser auch über sein
engeres Ziel hinaus mit seiner Darstellungsweise Schule machen möchte. Die Schrift
selbst ist jedenfalls allen zu empfehlen, die sich mit dem Entwürfe oder mit der
Benutzung von Kreiselpumpen zu beschäftigen haben und aus dem Studium und der
Werkstatt schon hinreichende Kenntnis der Grundlagen mitbringen.
R.
Der funkentelegraphische Wetter- und
Zeitzeichendienst. Von Thurn. 82 S. mit 15 Fig.
und Text. Druck und Verlag von M. Krayn. Berlin, 1923. Grundpreis 1,50 Mk. mal
Schlüsselzahl des Börsenvereins.
In der vorliegenden Abhandlung bespricht der Verfasser die Organisation und die
technischen Methoden des Wetter- und Zeitzeichendienstes, eines wichtigen Zweiges
der Radiotelegraphie.
Ausgehend von der geschichtlichen Entwicklung und den internationalen Abmachungen vor
dem Kriege, werden dann die jetzt bestehenden Verhältnisse eingehend besprochen
unter besonderer Berücksichtigung der vom deutschen Reiche getroffenen
Einrichtungen. In dem Buche ist eine geschickte Zusammenstellung des Wesentlichen
gegeben und zum Teil in Tabellen dargestellt, die zur schnellen Orientierung
wertvoll sind.
Beim Zeitsignaldienst werden die Uebermittlungsmethoden durch Ferntastung, die
automatischen Geber des Zeitsignals, sowie die erreichte Genauigkeit,
Uhren-Kontrolle u.a.m. erläutert.
Ein gutes Literaturverzeichnis ergänzt den Inhalt des Buches, das zur Einführung in
diesen Spezialzweig der P. P. bestens empfohlen werden kann.
F. Kock.
Die Theorie moderner
Hochspannungsanlagen von Dr.-Ing. A. Buck. 2.
Auflage. 372 Seiten mit 152 Abbildungen im Text. Verlag von R. Oldenburg, München
und Berlin 1922.
Die großen und schnellen Fortschritte, welche die Hochspannungstechnik in den letzten
Jahren gemacht hat, sind in der neuen Auflage durch entsprechende Umarbeitung des
Stoffes weitgehend berücksichtigt worden, ohne daß das Buch an Uebersichtlichkeit
eingebüßt hat und sein handlicher Umfang überschritten wurde.
Die Hauptgliederung des Buches in die Kapitel: Elektrische Fertigkeitslehre,
Berechnung von Hochspannungsleitungen, Koronastrahlung, Isolatoren und
Isolatorenverluste, Hochspannungskabel, Ueberspannungs- und Ueberstromschutz ist
erhalten geblieben, ebenso die früher verwandte mathematische Ausdrucksweise.
Neu überarbeitet und erweitert ist die elektrische Fertigkeitslehre, wobei besonders
– entsprechend den neueren Erfahrungen – die Abschnitte Randrückungen und
Durchführungen erweitert wurden und die Ergebnisse der Arbeiten von Kuhlmann u.a.
Berücksichtigung fanden. Ebenso ist das Kapitel der Koronaverluste neu überarbeitet
und sind auch die Hauptergebnisse der amerikanischen Arbeiten eingefügt worden. Im
Kapitel Isolatoren werden die Spannungsverhältnisse an Ketten von Hängeisolatoren
und auch am einzelnen Isolator entsprechend den neueren Forschungsergebnissen
zusammengefaßt und in Schaubildern dargestellt.
Erweitert wurde ferner der Abschnitt über Drehstromkabel.
Die Kapitel Ueberspannungs- und Ueberstromschutz sind auf den modernen Standpunkt
gebracht und durch die Aufsätze über das Verhalten von Maschinen und Transformatoren in
Schutzkreisen und über automatische Oelerhalter erweitert worden.
Das Buch bringt in klarer und zugleich gedrängter Form, unter Einfügung von
Beispielen, dem Leser eine Fülle von Tatsachen und eignet sich ebenso für den
Studierenden wie für den in der Praxis stehenden Ingenieur, da der verwandte
mathematische Apparat dasselbe zum Selbststudium geeignet macht.
Es ist daher das Erscheinen der Neuauflage zu begrüßen.
Für eine spätere Neuauflage würde es sich empfehlen, ein Namenregister und eventuell
ein Literaturverzeichnis, das die wichtigsten Arbeiten der Hochspannungstechnik
enthält, anzufügen, damit der Leser an der Hand des Buches in das weitverzweigte und
in der Literatur zerstreute Gebiet der Hochspannungstechnik eingeführt wird und es
dem leicht fällt, sich bei speziellen Fragen, die in der Praxis immer wieder an ihn
herantreten, zu orientieren.
Der Druck und die Ausstattung des Buches ist sehr gut.
F. Kock.
Schnellastwagen mit Luftreifen.
Versuchsergebnisse am Zwei-Tonnen-Schnellastwagen der Deutschen Lastautomobilfabrik
A.-G. von Prof. Dr. Ing. G. Becker. 40 Abbild. Verlag von
R. Oldenbourg 1923. Grundpreis geb. 2,50 Mark.
In der Versuchsanstalt für Kraftfahrzeuge der Technischen Hochschule zu Berlin wurden
eingehend Untersuchungen an einem solchen Lastwagen ausgeführt, deren bemerkenswerte
Ergebnisse in einer 44 Seiten umfassenden Druckschrift niedergelegt sind. Bereits
früher hat die genannte Firma auf dieselbe Weise ihren 3-t- und ihren
4–5-t-Lastwagen prüfen lassen. Unsere bisher. Lastwagen eignen sich nicht zur
schnellen Güterbeförderung. Sie dienen zur Beförderung entsprechend großer Lasten
bei mäßigen Fahrgeschwindigkeiten, Schnellastwagen sind dagegen bestimmt, große
Massen mit hohen Fahrgeschwindigkeiten zu befördern.
Der untersuchte Schnellastwagen wird an Hand klarer Abbildungen eingehend
beschrieben. Die Versuche sind mit Benzol von 0,875 spez. Gewicht ausgeführt. Die
Versuchsergebnisse sind in zahlreichen und sehr übersichtlichen Diagrammen
niedergelegt. Daraus kann entnommen werden, daß im Drehzahlbereich von 650–1350 und
bei voller Motorbelastung der Brennstoffverbrauch 234–240 gr/Std. für 1 PS beträgt.
Ausführlich wird auch an Hand von Diagrammen über die Wirkungsweise der Motorbremse
berichtet. Die Untersuchungen haben dann weiterhin die Frage der Rollverluste an
Antriebsleistung im Reifen und der Wagenabfederung bei beiden Reifenausführungen
nach jeder Richtung eingehend geklärt. Wichtige Schlußfolgerungen können daraus in
bezug auf die Straßenbeanspruchung gezogen werden, und deshalb ist das letzte
Kapitel, das sich eingehend, ebenfalls an Hand von Diagrammen, mit dieser Frage
beschäftigt, von besonderer Wichtigkeit.
Die Versuchsergebnisse, die mit dem vollendeten Rüstzeug wissenschaftlicher
Untersuchungsmethoden ausgeführt sind, werden dazu beitragen, den deutschen
Kraftwagenbau weiter zu entwickeln. Das Buch wird wegen seines wertvollen Inhaltes,
wegen seiner anschaulichen klaren Darstellungsweise, die durch zahlreiche gute
Abbildungen verdeutlicht sind, in allen Fachkreisen eine gute Aufnahme finden.
Wimplinger.
Gießerei-Handbuch. Herausgegeben
vom Verein Deutscher Eisengießereien, Gießereiverband in
Düsseldorf. 264 Seiten mit 34 Abb. und 4 Tafeln. München und Berlin 1922,
R. Oldenbourg.
In übersichtlicher Anordnung bietet dieses Handbuch dem Gießereifachmann eine
Fülle wertvollen Materials sowohl in technischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht.
Neben den verschiedenen Vorschriften über die Materialbeschaffenheit und den
Lieferbedingungen der Marine und Bahnverwaltungen des In- und Auslandes findet man
darin ausführliche Angaben über die Zusammensetzung der einzelnen Eisen- und
Kokssorten, über ihre Probenahme und chemische Untersuchung, ferner über die
phisikalischen Eigenschaften der Metalle und Legierungen, über die Normalien von
Gußrohren, die Zusammensetzung der wichtigsten Eisengußarten, der Kupolofenschlacken
und – Gichtgase. Von den Abschnitten wirtschaftlichen Inhalts seien erwähnt ein
Auszug aus dem deutschen Zolltarif, eine umfangreiche Statistik der Gußwaren- und
Roheisenerzeugung sowie ein Verzeichnis der Gießereiverbände, der einzelnen
Gießereifirmen und der deutschen Hochofenwerke. Den Schluß bildet ein ausführliches
Bezugsquellenverzeichnis für Gießereibedarf. Das Buch wird sich zweifellos als ein
wertvoller Ratgeber für Industrie und Handel erweisen.
A. Sander.
Der gegenwärtige Stand der
Torftechnik. Von Prof. Dr. Keppeler, Hannover.
10 Seiten. (Sonderabdruck aus den Mitteilungen des Vereins zur Förderung der
Moorkultur im deutschen Reiche.) Berlin 1922, Deutsche Tageszeitung, Druckerei und
Verlag, A.-G.
Die kleine Schrift enthält einen Vortrag, den der Verfasser auf der letzten
Hauptversammlung des oben genannten Vereins gehalten hat. Er gibt darin einen
Ueberblick über die im Jahre 1921 auf dem Gebiete der Torftechnik und Torfindustrie
erzielten Fortschritte, und zwar werden die Maschinen zur Gewinnung des Torfes, die
maschinelle Druckentwässerung, Brikettierung und Verkokung des Torfes sowie seine
Verfeuerung und Vergasung kurz besprochen. Mit Recht betont Verfasser am Schlusse
seiner Ausführungen, daß alle vorgeschlagenen Veredelungsverfahren zur Voraussetzung
haben, daß es gelingt, die Gewinnung des Torfes billiger und viel leistungsfähiger
als jetzt zu machen. Die kleine Schrift sei allen Torfinteressenten empfohlen.
A. Sander.
Das Wohnungswesen. Von Prof. Dr.
Rud. Eberstadt, Berlin. Mit 11 Abbildungen im Text.
(Aus Natur und Geisteswelt. Bd. 709.) B. G. Teubner in Leipzig und Berlin 1922.
Kart, 10 Mark und Teuerungszuschläge.
Der Verfasser behandelt die Wohnungsfrage in gedrängter Kürze von den ersten Anfängen
bis zur jüngsten Gegenwart in einer überaus anregenden Weise, indem er auf die inneren Grundlagen eingeht, aus denen die äußeren
Erscheinungen dann mit Notwendigkeit hervorwachsen.
Zuerst bespricht der Verfasser somit die Entwickelung des Wohnungs- und
Siedlungswesens, dann die Wohnungszustände, also die Bau- und Wohnweise, die
Mietverhältnisse, die Wohnungsbenutzung, den Einfluß von Hausform und Wohnweise auf
die gesundheitlichen Verhältnisse der Bevölkerung. In den beiden letzten Abschnitten
werden die Haus- und Siedlungsformen kritisch gewürdigt und die neueren Maßnahmen
auf dem Gebiete der Gesetzgebung und Verwaltung behandelt. Besonders interessant und
tiefernst zugleich sind die Darlegungen dieses Abschnittes über die Regelung des
Mietsbetrages und die Belebung der Bautätigkeit in den Häusern alten Bestandes.
Das Studium des interessanten Buches kann jedem empfohlen werden, der sich Aufklärung
und Belehrung über „das Wohnungswesen“ holen will.
Dipl.-Ing. Prof. Marx.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
A. Ledebur, Das Roheisen. 5., neubearbeitete Aufl.
Ergänzt nach dem Stande der Roheisentechnik von Ing. F. Zeyringer. Verlag von Arthur Felix in Leipzig.
K. Sauer, Leitfaden der Hüttenkunde für
Maschinentechniker. 2. Auflage. Preis Gz. 1,8. Verlagsbuchhandlung Julius Springer,
Berlin.
K. Sauer, Leitfaden f.
d. Maschinenzeichnen. 2., verbess. Auflage. Preis Gz. 1,5. Verlagsbuchhandlung
Julius Springer, Berlin.
P. Stephan, Grundzüge der Technischen Mechanik des
Maschineningenieurs. Preis Gz. 2,5. Verlagsbuchhandl. Julius Springer,
Berlin.
Dr.-Ing. Theodor Pöschl, Lehrbuch der Technischen
Mechanik für Ingenieure und Studierende. Preis Gz. 6, geb. 7,5. Verlagsbuchhandlung
Julius Springer, Berlin.
Dr. P. Lertes, Die Drahtlose Telegraphie und
Telephonie. 2., vermehrte und verbesserte Auflage. Preis Gz. 3,5. Wissenschaftliche
Forschungsberichte, Band IV. Verlag von Theodor Steinkopff, Dresden.
Dr. Hans Dock, Photogrammetrie und
Stereophotogrammetrie. Sammlung Göschen Nr. 699. Preis Gz. 1,1. Verlag von Walter de
Gruyter & Co., Berlin.
Textabbildung Bd. 338