Titel: Bücherschau.
Autor: Ritter
Fundstelle: Band 338, Jahrgang 1923, S. 171
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Bücherschau. Bücherschau. Beiträge zur Wärmewirtschaft in Großbetrieben. Von Dipl.-Ing. J. Haak. Essen 1922. Verlag der „Deutschen Bergwerks-Zeitung“. Der Verfasser bringt auf 18 Textseiten eine Fülle wertvoller Anregungen, deren Beachtung ohne Zweifel zur Verbesserung der Wärmewirtschaft in Großbetrieben wesentlich beitragen wird. An die gedrängte Darstellung schließen sich 15 vorzügliche Abbildungen, die nicht nur das Verständnis der Darstellung erhöhen, sondern sich auch mit großem Nutzen bei der Ausführung von Rechnungen verwerten lassen, die dem mit der Organisation der Wärmeverwertung betrauten Ingenieur in der Praxis vorkommen. Fraglos verdient die Schrift die Beachtung weiter Kreise, als eine Veröffentlichung, die dazu geeignet ist, dem Wiederaufbau zu dienen. Schmolke. Ueber Wasserkraft- und Wasserversorgungsanlagen. Von Ferdinand Schlotthauer. 3. Auflage. München und Berlin 1923. R. Oldenbourg. Die vorliegende Schrift soll zur Anleitung bei der Projektierung, Berechnung und Ausführung von hydraulischen Anlagen dienen. Um auch mäßig Bemittelten die Anschaffung zu erleichtern, erfolgt die Behandlung des Stoffes in zwei getrennten Heften, deren eines sich mit Wasserkraftanlagen beschäftigt, während das andere eine Darstellung der Wasserversorgung bringt. Schon im Umfang der beiden Bände ist es begründet, daß die Form der Behandlung knapp und volkstümlich ausfiel. Keinesfalls kann das erstgenannte Heft ein Lehrbuch des Turbinenbaues ersetzen. Indessen enthält es manches Wissenswerte über Wehr- und Kanalanlagen. Wesentlich umfassender ist die Beschreibung der Wasserversorgung in dem anderen Bändchen. Der Stoff erfährt daselbst eine zwar gedrängte, aber klare und erschöpfende Darstellung, die manchen auf dem in Frage kommenden Gebiete Tätigen von Nutzen sein dürfte. Schmolke. Die mineralischen Rohstoffe Bayerns und ihre Wirtschaft. Herausgegeben vom Bayerischen Oberbergamt. Band I: Die jüngeren Braunkohlen. 128 Seiten mit 7 Abb. im Text und 29 Abb. auf Tafeln. München und Berlin 1922, R. Oldenbourg. Die Kohlennot hat auch den bayerischen Kohlenvorkommen, von denen namentlich die Braunkohlenlager von erheblicher Bedeutung für die süddeutsche Industrie sind, erhöhte Beachtung verschafft. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß in der vorliegenden Arbeit das von den amtlichen Stellen im Laufe der Jahre gesammelte umfangreiche Material einem größeren Interessentenkreise zugänglich gemacht wird. Das Buch besteht aus zwei in sich geschlossenen Teilen, einem geologischen und einem technisch-wirtschaftlichen. Der erste Teil, der von mehreren Beamten der geologischen Landesuntersuchung bearbeitet ist, gibt eine sehr interessante Darstellung der Ausdehnung, Mächtigkeit und Lagerung der Braunkohlenvorkommen in der Oberpfalz, in Ober- und Unterfranken, in Niederbayern sowie im Alpenvorlande. Im zweiten Teile werden ebenso gründlich die Gewinnung und Veredelung der bayerischen Braunkohle, die wirtschaftlichen Verhältnisse und Leistungen des Braunkohlenbergbaus sowie die Entwicklung der einzelnen Bergwerke in den oben genannten Revieren geschildert. Weiter findet man eine Reihe von Tafeln, die die Ergebnisse der chemischen Untersuchung von Rohkohlen und Briketts sowie von Verdampfungversuchen enthalten. Den Schluß des sehr lehrreichen Buches bilden 29 Tafeln mit vorzüglichen photographischen Aufnahmen von Tagebauen, Brikettfabriken und Kraftwerken, die namentlich auch für Zwecke des Unterrichts sehr wertvoll sind. Man darf daher dem Erscheinen des zweiten Bandes mit Interesse entgegensehen und möchte wünschen, daß mit gleicher Sorgfalt und Objektivität bearbeitete Monographien auch der übrigen Kohlengebiete Deutschlands von den amtlichen Stellen herausgegeben werden. A. Sander. Erfahrungsergebnisse über Trockenbaggerbetrieb. Verwendungsfähigkeit der heute gebräuchlichsten Trockenbaggergeräte und Transportmittel für den Kanal- und Eisenbahnbau und die Erfahrungssätze, die sich aus dem Vergleich der unter den verschiedensten Verhältnissen arbeitenden Trockenbaggerbetriebe ergeben. Von Dr.-Ing. Joachim Rathjens. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Mit 69 Abbildungen im Text und 7 Tafeln. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1922. Die Herausgabe eines Werkes, das die im Trockenbaggerbetriebe für die verschiedenartigsten Verhältnisse im Abraum, Kanal- und Eisenbahnbau gesammelten Erfahrungen enthält, wird allen denen willkommen sein, die sich mit diesem Zweig der Fördertechnik näher zu befassen haben. Nach einer Beschreibung der gebräuchlichsten Bauarten von Eimerketten- und Löffelbaggern sowie der Baggereihilfsgeräte (Absetzapparate, Wagenkipper, Abraumförderer und Gleisrückmaschinen) werden die von dem Verfasser in einer langjährigen leitenden Bautätigkeit bei Tiefbaufirmen im Baggereibetriebe gesammelten Erfahrungen eingehend behandelt und ihre Ergebnisse zeichnerisch dargestellt. Im besonderen wird der Einfluß der Bodenbeschaffenheit (leichter oder schwerer Boden), des Wassers, der täglichen Arbeitszeit und der Witterungsverhältnisse auf die Wirtschaftlichkeit des Baggerbetriebes besprochen und eine Anleitung zur Aufstellung von Kostenanschlägen für Kanal- und Eisenbahnarbeiten gegeben. Ein besonderer Vorzug des Werkes ist in der Anführung von lehrreichen Beispielen aus der Praxis unter Angabe weitgehenden Zahlenmaterials und in der kritischen Beurteilung der verschiedenartigsten ausgeführten Baggerarbeiten zu erblicken. Das Buch ist überaus anregend und fesselnd geschrieben. Mit seinen 46 in den Text eingestreuten klaren Abbildungen und seinen 7 Tafeln mit graphischen Darstellungen stellt es eine wertvolle Bereicherung der einschlägigen Fachliteratur dar. Die Ausstattung des Buches ist vorzüglich. Fritz Schmidt. Die Transmissionen, ihre Konstruktion, Berechnung, Anlage, Montage und Wartung. Von Oberingenieur und Direktor Wilhelm Greiner. Dritte umgearbeitete und erweiterte Auflage, 244 Seiten, mit 209 Abbildungen im Text und einer fünfteiligen Tafel. Leipzig 1923. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung. Bibliothek der gesamten Technik, Band 236. Das Buch ist in vier Abschnitte eingeteilt. Im ersten werden behandelt: die Wellen, bewegliche und feste Kupplungen, anschließend hieran die Traglager, Hängelager, Konsollager, Lagerstuhlungen und die Kugellagerungen, ferner Zahn- und Reibungsräder, Riemenscheiben, Riemenübertragungen, Hanfseil- und Drahtseiltriebe. Der zweite handelt von der Anlage der Transmissionen, während der dritte und vierte Abschnitt dem Aufbau und der Wartung von Transmissionsanlagen gewidmet sind. Das von einem erfahrenen Praktiker verfaßte Buch ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben, ohne von dem Leser weder tiefere wissenschaftliche noch praktische Vorkenntnisse zu fordern. Es kann daher in erster Linie dem Lernenden und solchen Interessenten empfohlen werden, die sich über das große Gebiet der Transmissionen rasch soweit unterrichten wollen, um bei entsprechenden Gelegenheiten besser urteilen zu können. Dazu wird die Benutzung des Buches erleichtert durch die recht gute äußere Ausführung. An dem Inhalt des Werkchens ist mit Rücksicht auf den bereits gekennzeichneten Kreis der Benutzer kaum etwas zu beanstanden. Es könnte jedoch bei Neuauflagen leicht noch wertvoller gemacht werden, wenn u.a. folgendes berücksichtigt würde: Die Tabellen und Abbildungen müssen benannt sein, die ersteren sollten tunlichst durch die Normen der Deut-Industrie ersetzt oder wenigstens mit einem Hinweis auf dieselben versehen sein. Vielleicht könnte man auch einige der zahlreichen Katalogbilder durch gute wahrheitsgetreue Werkstattzeichnungen ersetzen (z.B. Lager mit neuster Ausführung der Schmiernuten). Bei aller Ausführlichkeit des Kapitels über Kupplungen – namentlich der Hillkupplungen – sind die übrigen ebenfalls vorzüglichen Konstruktionen – z.B. der Isfortkupplung, Bennkupplung – entschieden zu schlecht weggekommen. Es sollten dann auch nicht unerwähnt bleiben die Kupplungen der Firmen, welche durch die Not des Krieges die Kupplungsfrage ihrer schwierigen Lösung nähergebracht haben. Bei dem reichen Maß von Erfahrungen, die dem Verfasser zur Verfügung stehen, wird es ihm nicht schwer fallen, die Abschnitte „Aufbau und Wartung“ seines Buches künftig etwas ausführlicher zu gestalten. Sehr nützlich für alle Abschnitte des Werkes wären einige Literaturangaben, weil diese sehr anregend wirken und den Schlüssel bilden zur weiteren Vertiefung in das betreffende Fachgebiet. Dipl.-Ing. Hofmann. Die Materialienkunde des Mechanikers. Von K. A. Woniger. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Leipzig 1923. Hermann Auge. Das Büchlein bringt dasjenige, was ein Mechaniker bei der Gesellen- oder Meisterprüfung über das behandelte Stoffgebiet wissen soll. Die Art der Darstellung ist demgemäß elementar, kann aber im übrigen als vorbildlich bezeichnet werden. Der Leser wird der Schrift viel Belehrendes und Anregendes entnehmen können. Sie wird fraglos dazu beitragen, die durch die Not der Zeit erzwungene sparsamste Bewirtschaftung der deutschen Eigenprodukte zu fördern. Eine weitgehende Verbreitung des ansprechend ausgestatteten, trotz seines beschränkten Umfanges wertvollen Buches wäre daher im Interesse der Allgemeinheit wünschenswert. Schmolke. Schiffbautechnisches Zeichnen. Ein Lehrbuch für die mustergültige Darstellung von Schiffen und Schiffsteilen zum Gebrauch an Technischen Schulen, Hochschulen und in der Praxis von Otto Lienau, ord. Professor für praktischen Schiffbau an der Hochschule Danzig. Mit 54 Textabbildungen, Berlin, Verlag von Julius Springer 1923. Grundzahl 2,2. Eine klare, ohne weiteres für jeden Beteiligten verständliche Zeichnung anfertigen zu können, ist in jedem technischen Berufszweige Grundbedingung. Dazu gehört auch eine auf Erfahrung und Uebereinkommen begründete Einheitlichkeit der Darstellung. Nur wer selbst im Lehrbetrieb tätig war, kennt die Schwierigkeiten, die bei dem Anfänger in dieser Beziehung zu überwinden sind. Aber auch der in der Praxis stehende Konstrukteur braucht noch eine Zusammenstellung alles dessen, was er an Vorschriften, Normen usw. beachten muß. Für den allgemeinen Maschinenbau gibt es bereits eine Reihe diesbezüglicher Schriften. Der Schiffbau hat aber so viele darin nicht berücksichtigte Besonderheiten aufzuweisen, daß es eine sehr dankenswerte Arbeit war, die Grundlagen für das schiffbautechnische Zeichnen besonders zusammenzufassen. Diese Aufgabe vollkommen zu lösen hat der Verfasser verstanden. Unter Verwendung der vom Normenausschuß der deutschen Industrie und vom Handelsschiff-Normalien-Ausschuß bisher herausgegebenen Richtlinien und Vorschriften sind in den einzelnen Abteilungen behandelt: Der Zweck der Zeichnung als Grundlage für die Darstellung, der Zusammenhang zwischen Zeichnung und Herstellung, die Denkweise des ausführenden Arbeiters und des Ingenieurs, die sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und Eindeutigkeit der Zeichnung, die äußere Form der Zeichnung, die verschiedenen Arten der Darstellung in 8 Einzelabhandlungen. Sämtliche Ausführungen sind durch zahlreiche praktische Beispiele verdeutlicht. Mit Recht ist es als besonders wichtig hervorgehoben, daß der Schiffbauer sich frühzeitig ein Bild von der tatsächlichen Wirkung seiner Konstruktion auf dem Wasser machen soll. Daraus folgt eine vom Verfahren im allgemeinen Maschinenbau abweichende Darstellungsweise, die es ermöglicht, den Gesamtaufbau eines Schiffes plastisch wirken zu lassen. Das geschieht am besten durch Abschattierung der vor- und zurückspringenden Teile in der Weise, wie es beim Architekturzeichnen üblich ist. Ist doch auch der äußere Aufbau des Schiffes und seine Wirkung auf das Auge einem ortsfesten Bauwerk wesensverwandt. Die vorliegende Arbeit kann jedem Schiffbauer aufs wärmste empfohlen werden, gleichgültig, ob er erst im Studium begriffen oder bereits als Konstrukteur tätig ist. Es wird jedem ein treuer Begleiter bei seiner Arbeit sein, den er gern zu Rate zieht. Dipl.-Ing. Ritter.