Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 340, Jahrgang 1925, S. 259 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Theorien des Magnetismus.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Joseph Würschmidt.
Braunschweig 1925, geb. 18 ℳ.
Das Werk besteht aus einer Anzahl von Einzelabhandlungen, die als Berichte des
Komitees über Theorien des Magnetismus des National Research Council in Washington
veröffentlicht wurden. Das schwierige Gebiet der elektromagnetischen Vorgänge,
insbesondere in Beziehung auf die Atomtheorie, ist von einer großen Zahl von
Gelehrten bearbeitet worden, es ist daher wertvoll, die einzelnen Arbeiten in
Verbindung zu bringen und kritisch durchzugehen. In die Bearbeitung, wie sie in
deutscher Uebersetzung vorliegt, haben sich verschiedene amerikanische Gelehrte
geteilt.
In der ersten Abhandlung von Quimby ist die Entwicklung der Theorien historisch
durchgeführt, da es Gewinn bringt, sich in den Gedankengang der ersten Forscher
hineinzuarbeiten. Von den ersten Ansätzen Gilberts, aus dem Ende des 16.
Jahrhunderts beginnend, wird zu den klareren Vorstellungen von Poisson und den
grundlegenden Arbeiten von Oersted und Ampere übergegangen, Webers Theorie
besprochen, die durch Maxwell vervollkommnet wurde. Zum Schluß werden noch die
Formeln für Ewings Theorie der permanenten Magnete und der Hysteresis gegeben.
Tiefer in die neueren Theorien dringen die folgenden Arbeiten ein, so die von Witts
über die Fortschritte in der Entwicklung der Theorien des Para- und Diamagnetismus
von 1900–1920. Unter Hinweis auf die Elektronentheorie wird von einer Art
submolekularen Baus der Molekel mit Kern und Elektronen ausgegangen, deren Struktur
als Magneton bezeichnet wird. Vektoriell wird das durch ein bewegtes Elektron
hervorgerufene elektrische und magnetische Feld berechnet. Nach Erörterung der
älteren weniger erfolgreichen Elektronentheorien des Magnetismus werden die von
Langerin und den verschiedenen neueren Forschern gebracht und die auf den
Quantentheorien beruhenden Theorien des Paramagnetismus und der durch die Bewegung
freier Elektronen verursachte Diamagnetismus in Metallen behandelt.
Die nächste Arbeit von Terry behandelt die Theorien des Ferromagnetismus und die
inneren Felder. Unter Berücksichtigung der molekularen Felder werden die Theorien
der verschiedenen Forscher theoretisch und kritisch und rechnerisch verfolgt. Die
theoretisch ermittelten Werte, z.B. der Hysteresiskurve, werden mit den durch
Versuche gefundenen verglichen.
In der Ausarbeitung von Kunz werden die Theorien der magnetischen Kristalle, wie
Pyrrhotit, Magnetit, Haematit und die Eisenkristalle, Heuslerische Legierungen,
Lösungen usw., behandelt und es wird näher auf das Magneton eingegangen.
Das Verhalten der Kristalle in verschiedenen Richtungen wird nach den Theorien
begründet und der Einfluß der Temperatur festgestellt.
Die Arbeit von Williams beschäftigt sich mit der Magnetostriktion und ihrer Bedeutung
für die magnetischen Theorien. Unter Magnetostriktion werden die gegenseitigen
Beziehungen zwischen den magnetischen und mechanischen Beanspruchungen
ferromagnetischer Körper verstanden. Es ergeben sich hierbei unter dem Einfluß
magnetischer Kräfte zum Teil auffallende Erscheinungen, die unter Berücksichtigung
der neuesten Untersuchungen besprochen werden.
In einer zweiten Arbeit von Quimby werden die Theorien der Magnetostriktion unter
Hinweis auf dieTheorien von Maxwell, Helmholtz und Kirchhoff weiter
verfolgt.
Barmett behandelt das Impulsmoment des Elementarmagnets ausgehend von der Ansicht von
Ampere, wonach der Elementarmagnet (Magneton) einen permanenten Wirbel von
Elektrizität darstellt, was zu ähnlichen Erscheinungen wie bei der gyroskopischen
Scheibe führt. Die einzelnen Vorgänge werden rechnerisch verfolgt.
Den Schluß bildet eine Arbeit von Ingersoll über Magneto-Optik. Der Zusammenhang
zwischen optischen und magnetischen Erscheinungen war zwar schon von Faraday erkannt
worden, die maßgebenden Aufklärungen kamen aber erst in der Neuzeit nach
Entwickelung der Atomtheorie. Der Faraday-, der Zeemann- und der Kerr-Effekt werden
eingehend durchgesprochen.
Wer durch tieferes Eindringen in die Theorie des Magnetismus sein Wissen vertiefen
will, kann sich über das ganze wissenschaftlich bearbeitete Gebiet unterrichten, da
sich die einzelnen Arbeiten ergänzen und in ihrer Gesamtheit ein recht vollkommenes
Bild über die gesamte wissenschaftliche Entwicklung der Magnetismus-Theorien geben.
In großen Umrissen wird die Entstehung und Entwicklung der magnetischen Theorien vom
Beginn der ersten Erkenntnis bis in die neueste Zeit verfolgt.
Dr. Michalke (†).
Aus Natur und Geisteswelt. 559.
Band. Aufgaben aus der technischen Mechanik für den Schul- und Selbstunterricht. Von
Prof. N. Schmitt. II. Dynamik und Hydraulik. Zweite
Auflage. B. G. Teubner in Leipzig und Berlin 1925. Geb. 1,80 RM.
Das Bändchen enthält 198 Aufgaben mit beigefügten Lösungen, welche mit großer
Sorgfalt ausgewählt sind und ein Einarbeiten in das Gebiet der Dynamik und Hydraulik
mit elementaren Mitteln ermöglichen. Es wäre zweckmäßig gewesen, bei den der
Hydraulik angehörenden Aufgaben kurz auf die mannigfachen Widerstände aufmerksam zu
machen, welche die Ergebnisse der Rechnung stark beeinflussen, und dies an Hand
eines Beispiels zu zeigen. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, in der nächsten
Auflage das Produkt M-v nicht mit dem verwirrenden Ausdruck „Bewegungsmoment“
zu benennen, sondern als Bewegungsgröße zu bezeichnen, wie überall in der Literatur.
Moment der Bewegungsgröße (auch Drall nach Föppl) ist das Produkt M • v • r.
Schließlich lautet der Satz vom Antrieb in elementarer Fassung: P • t = M (v – v0), während die ihm im Buch gegebene Form zu
Irrtümern führen kann.
Samter.
Die Technische Hochschule und die
Wirtschaft. Von Wilhelm Habich, o. Professor für
Fabrikorganisation. 16 Seiten. Stuttgart 1925, K. Wittwer. 0,80 Mk.
Der anläßlich der Einweihung des Neubaues der Technischen Hochschule Stuttgart
gehaltene Vortrag behandelt in geistvoller Weise die modernen Aufgaben der
Technischen Hochschulen, besonders der Wirtschaft gegenüber. „In der Anwendung
der Mathematik, der Naturwissenschaften, der Physik, der Ethik, der
Wirtschaftsgeschichte, der Wirtschaftspolitik seitens des Ingenieurs als Führer
im Organismus der Einzel- und Gesamtwirtschaft liegt die Wissenschaft und die
Kunst des Ingenieurs.“ Die Lektüre des Vortrags sei allen in der Technik
Stehenden warm empfohlen.
A. Barneck.
Internationale technische
Arbeitsgemeinschaft für wissenschaftliche Wirtschaftsordnung. Von Otto Lang. 63 Seiten. Leipzig und Wien 1925,
Anzengruber-Verlag.
Leitmotiv für die aus einem im Verein deutschösterreichischer Ingenieure gehaltenen
Vortrag hervorgegangene Schrift ist der Satz: „Wirtschaft heißt: Gütergebarung,
die dem Wohle der Menschen entspricht; jede andere Gebarung ist
Mißwirtschaft“. Daraus ergibt sich für den Verfasser die zwangsläufige
Forderung nach einem Zusammenschluß aller Völker zu einer Arbeitsgemeinschaft, in
der in erster Linie die Techniker die Führung haben müßten. Für das Arbeitsgebiet
ergäbe sich folgende Grundeinteilung: Lebenskunde, Güterkunde, Arbeitskunde,
Gebarungskunde, ferner Ordnungskunde. Für die nähere Ausführung dieses Gedankens sei
auf die Lektüre der Schrift verwiesen.
A. Barneck.
Vorlesungen über ebene
algebraische Kurven und algebraische Funktionen. Von Alexander Brill. Mit 126 Abbildungen und 340 Seiten. Braunschweig 1925,
Friedr. Vieweg & Sohn. Geh. 17,50 ℳ, geb. 2 ℳ.
Der erste Teil handelt von den gestaltlichen Eigenschaften einer algebraischen Kurve
und richtet sein Augenmerk auf die für die Gestalt der Kurve wichtigen
Näherungskurven an singulären Stellen und die ins Unendliche sich erstreckenden
Zweige. Im zweiten Teil wird zur Wahrung der erforderlichen Strenge ein Abriß der
Theorie der algebraischen Funktionen, in dem benötigten Umfang, geboten. Der dritte
Teil beschäftigt sich mit den projektiven Eigenschaften der Kurven, und im vierten
endlich werden die mit birationaler Transformation zusammenhängenden Eigenschaften
entwickelt. Dem Buch kommt eine langjährige Unterrichtserfahrung des Verfassers sehr
zu statten; wer es gründlich studiert, kann sich den zur Behandlung stehenden Stoff
lückenlos aneignen, ohne dabei noch auf fremde Hilfsmittel angewiesen zu sein.
A. Barneck.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Lothar Heffter. Was ist Mathematik? Unterhaltungen
während einer Seereise. 2. verb. Aufl. Preis kart. 3.50, geb. 4.50 RM. Theodor
Fisher Verlag, Berlin.
Pumpen. Druckschrift Nr. 1531 der Carlshütte A.-G. f.
Eisengießerei und Maschinenbau, Waldenburg-Altwasser. 40 S. Für Interessenten
kostenfrei.
Memoirs of the College of Engineering. Kyoto Imperial
University. Vol. III. Nr. 9 (Juni). Merkbuch für den Schmelzschweißer 1926.
Herausgegeben vom Verband für autogene Metallbearbeitung e. V. Hanseatische
Verlagsanstalt, Hamburg 36. Preis geb. 2.50 RM.
Düsing-Wilde, Differential- und Integralrechnung. 8.
Aufl. Dr. Max Jaenecke, Leipzig. Preis 3.45 RM.
A. Winckler, Eignungsprüfung im Kleinbauwerk der
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H.
Otto Brandt, Künstliche Holztrocknung mit Abdampf- und
Abgas-Ausnutzung in der Elektroindustrie. Verlag v. Hachmeister & Thal,
Leipzig.
Karl Muttersbach, Berechnung der Gleich- und
Wechsel-Stromnetze. Verlag v. R. Oldenbourg, München. Preis 6.50 RM.
O. D. Chwolson, Das Problem Wissenschaft und Religion.
Versuch einer Lösung in neuer Richtung. Preis 1.80 RM. (Kommissionsverlag Friedr.
Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.)
Braunkohlen-Generatorgas, seine Herstellung und
Verwendung unter besonderer Berücksichtigung der keramischen Großgewerbe.
Gasgenerator und Braunkohlenverwertung G. m. b. H., Leipzig.
Joseph Neuwirth, Die Technische Hochschule in Wien 1815
bis 1925. (Oesterreichische Bücherei Bd. 10.) Verlag A. Hartleben, Wien. Preis 2,50
RM.
Georg Dreyer, Elemente der Graphostatik, 8. Aufl. Dr.
Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Preis 5,– RM.
P. Gruhn, Mathematische Formelsammlung. 6. Aufl. Dr.
Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Preis 1,20 RM.
Dr. L. Lucas, Die Akkumulatoren und galvanischen
Elemente. 3. Aufl. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Preis 5,80
RM.
Engberding, Luftschiff und Luftschiffahrt in
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. VDI-Verlag G. m. b. H., Berlin SW. 19. Preis
geb. 9,– RM.
Dr. Emil Müller, Der Patentanspruch. Walter de
Gruyter & Co., Berlin. Preis 4,– RM.
Paul Beyersdorier, Staub-Explosionen. Preis geh. 5,50,
geb. 7,– RM. Verlag von Theodor Steinkopff, Dresden.
Friedrich Bolte und Heinrich
Meldau, Elektrizität und Funkentelegraphie. Preis geh. 6,– RM.
Verlagsbuchhandlung Friedr. Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
Kalk-Taschenbuch 1926, 4 Jahrgang. Preis einschl. Porto
1,– RM. Kalkverlag G. m. b. H., Berlin W. 62.
Bruno Schulz, Die Oelfeuerung unter besonderer
Berücksichtigung der Erfahrungen in den in- und ausländischen Kriegs- und
Handelsmarinen. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle. Preis 9,80, geb. 12,– RM.
„Hütte“, Des Ingenieurs Taschenbuch, 25. neubearbeitete
Auflage, I. Band. Preis in Leinen geb. 13,20, in Leder geb. 15,90 RM. Verlag von
Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin.
A. Pohlhausen, Die Kolbendampfmaschinen. 5. verm. u.
verb. Auflage. Preis geh. 25,–, geb. 28,– RM. Verlag von Otto Spamer,
Leipzig.
Deutscher Werkkalender 1926. Preis 2,50 RM. Deutscher
Werbeverlag Carl Gerber, München.
Robert Edler, Fernsteuerung eines Drehstrommotors mit
Kurzschlußanker. Mit Ueberwachung der Endstellungen und des Laufs des Motors. Preis
0,75 RM. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig.
B. Jacobi, Leitungsinstallation. 2. Aufl. Preis 4,50
RM. Verlag Hachmeister & Thal, Leipzig.
H. Loewe, Theorie des Wechselstromes in
Einzeldarstellungen. Band I: Die Grundgesetze bei Wechselstrom, ihre graphische und
rechnerische Behandlung. Preis 2,80 RM. Verlag Hachmeister & Thal.
Paul Ludewig, Auskunftsbuch für Kabeltechnik. Teil I:
Kabel und Leitungen für Starkstrom. Preis 6,50 RM. Verlag Hachmeister &
Thal.
J. Feldmann, Technisches Rechnen. Einführung in das
technische Rechnen für alle Berufszweige. Anzengruber-Verlag, Wien. Preis 2,50
RM.
J. Feldmann, Die Schule der Maschinisten, Heizer,
Elektriker und deren verwandter Berufe. Preis 0,80 RM. Anzengruber-Verlag,
Wien.
Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
Berlin.
Polytechnische Gesellschaft zu Berlin.
Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Straße 38, Meistersaalgebäude.
Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernsprecher: Amt Rheingau
9995.
Am Donnerstag, dem 10. Dezember, abends 8 Uhr, findet ein Vortrag des Herrn
Chefredakteur Architekt Paulsen über Eindrücke aus der
amerikanischen Baukunst statt.
Der Vorstand.
A. Nichterlein, 1. Ordner.