Titel: Bücherschau.
Autor: A. Nichterlein
Fundstelle: Band 341, Jahrgang 1926, S. 258
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Bücherschau. Bücherschau. Die Beweglichkeit bindigerund nichtbindiger Materialien. Von Prof. V. Pollack. (Abhandlungen zur praktischen Geologie ud Bergwirtschaftslehre.) Wilhelm Knapp, Halle (Saale), 1925. Unter diesem Titel faßt Prof. Dr. Pollack in einer Broschüre einen wesentlichen Teil der Forschungen auf dem Gebiete lockerer, loser Erden aus den letzten Jahrzehnten zusammen. Dieses Gebiet der praktischen Geologie ist in letzter Zeit wenig berücksichtigt worden. Insonderheit werden die Forschungen der Erscheinungen des Gleitens, Rutschens, Schiebens, Senkens, Auftreibens, Fließens usw. von Tonen, Sanden und die Gemische derartiger Gebilde behandelt, die noch recht unbeachtet sind. Sowohl im Berg-, Tief- und Tagebau wie bei Fundamentierungen von Gebäuden, Trasierungen von Tunnel-, Eisenbahn- und Wasserbauten treten sie allenthalben auf und verursachen bei unsachgemäßen Vorkehrungen unangenehme Ueberraschungen. Auch die physikalische Bodenkunde, das ober- und unterirdische Bauwesen bedarf hin und wieder ihrer Kenntnis. Programmatisch geht der Verfasser zunächst auf die Beschaffenheit loser und lockerer, nichtbindiger sowie bindiger Massen ein und gibt eine Definition rutschverdächtiger Ablagerungen. Pollack ist um die wissenschaftliche Einordnung und Durchdringung erfolgreich bemüht. Alsdann folgt eine Beschreibung der Struktur und des Porenvolumens des gewachsenen Materials, der sich eine Beschreibung der Zusammenziehungs- und Verteilungskurve der Bodenarten (Lehm, Ton und Kolloidschlamm) anschließt. Sehr interessant ist die Behandlung des Themas über die Plastizität der Tone und der Grenzen der Fließbarkeit, Elastizität, Schwindungserscheinungen, Konsistenzformen der Tone, Lehmarten und ihrer Schlämmprodukte sowie der sandigen Stoffe und ihrer Schwimmstoffe. Einzelheiten über Löße und ihre Genesis, Verwitterungserscheinungen, basaltischer und trachytischer Gsteine mit verschiedenen Erdarten, Schwellkurven, Grundwasserströmungen und Störungsdrucken fördern mancherlei wichtige Neuerungen zutage. Die lehrreichen Forschungen über Schwimmsanderscheinungen, Setzungsfließung in Muren, Gletschern, bindigen Böden, Kapillardruck, Schrumpfen und Schwellen bindiger Massen, Quellen des Tones, hydrodynamische Spannungserscheinungen und ihre Bedeutung für die Erdbaumechanik, für das Durchsinken lockerer Schichten mittels Schachtbau können hier nur knapp Erwähnung finden. Die hier unter Zuhilfenahme der einschlägigen Literatur zusammengetragene und ausgewertete Fülle von Erfahrungsstoff bietet nicht nur dem Geologen sondern auch dem Baufachmann und Bergmann ein Hilfsmittel zu weiteren Beobachtungen sowie mancherlei wertvolle Fingerzeige. Näher auf Theorie und Technik dieser ebenso wissenswerten wie technisch wichtigen Forschungen einzugehen, verbietet der enge Raum der Buchbesprechung. Ein vollständig geordnetes Literaturverzeichnis und ein Sachregister beschließen das Werk. Dem Verfasser wird man für sein zusammenfassendes, erschöpfendes Buch, das als ausgezeichnete Quelle zur Unterrichtung vielen Kreisen unentbehrlich sein dürfte, Dank zollen müssen. Es stellt eine wertvolle Bereicherung unseres einschlägigen Schrifttums dar. Der verdiente Erfolg wird nicht ausbleiben. Landgraeber. Das elektrische Fernmeldewesen bei den Eisenbahnen. Von K. Fink, Geh. Baurat in Hannover. 2. verb. Aufl. Mit 54 Abb. 135 Seiten. Sammlung Göschen Bd. 707. Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10 und Leipzig. 1926. 1,50 RM. In dem Werkchen wird in gedrängter Form alles behandelt, was mit dem Fernmeldewesen auf der Eisenbahn in Zusammenhang steht Ausgehend vom Telegraphen und seiner Geschichte werden die verschiedenen Telegraphensysteme und -Apparate besprochen mit allem, was an Leitungen, Batterien usw. dazu gehört. Auch die Zeitsignaleinrichtungen werden behandelt. Besonders wertvoll ist der Abschnitt „Störungen im Telegraphenbetriebe“. Das 2. Kapitel befaßt sich mit den Zugmeldungen und Läutesignalen und deren Anlagen und Einrichtungen. Besonders zu erwähnen ist hierbei der Abschnitt „Telegraphische Hilfsmittel auf der freien Strecke“. Das 3. Kapitel beschäftigt sich ausschließlich mit den Erdleitungen. Im 4. Kapitel kommt der Fernsprecher zu seinem Rechte. Besprochen werden neben den älteren Systemen die selbsttätigen Vermittlungsstellen, ferner die Vorkehrungen gegen störende Einflüsse im Fernsprechbetriebe, die Doppelbenutzung von Fernsprechleitungen, die Kabelstrecken nebst Zubehör und die Schutzmittel gegen gefährliche Aufladung der Fernsprechleitungen. Im letzten Kapitel werden die „Einrichtungen für besondere Zwecke“ behandelt, wie: selbsttätige Zugvormeldung; selbsttätige Warnungsläutewerke; Vorrichtungen zur Ueberwachung der Fahrgeschwindigkeit; Gleiskontakte; elektrische Zugabrufer; Wasserstandsfernmelder; Kassensicherungen und zuletzt die elektrischen Hupen. Sachregister und Quellennachweis dienen zur wertvollen Ergänzung des Bändchens. Das Werkchen zeichnet sich, wie alle Erscheinungen der Sammlung Göschen, durch klare Schreibweise und leichte Verständlichkeit aus. Es wird allen, die sich aus dienstlichen Gründen oder aus persönlichem Interesse mit dem elektrischen Fernmeldewesen auf Eisenbahnen beschäftigen, ein wertvolles Mittel zum Selbststudium und ein brauchbares Ergänzungsmittel zu gehörten Vorträgen bilden. Denen aber, die hiermit bereits vertraut sind, wird es als Nachschlagebuch ein willkommener Ratgeber sein. Cr. Die Eis- und Kühlmaschinen. Ihr Wesen, Betrieb und Wartung. Von F. W. Hoffmann. 3. Aufl. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg (Bez. Halle). 1926. Das vorliegende Buch, dessen 2. Auflage bereits allgemeine Anerkennung gefunden hat, bringt gegenüber seinen Vorgängern wiederum einige bemerkenswerte Ergänzungen und Erweiterungen. Es behandelt das gesamte umfangreiche Gebiet der Kühlmaschinen. – Ausgehend von einer Gegenüberstellung der natürlichen und der künstlichen Kälte und einer Aufführung der Vorzüge der letzteren, werden im 1. Abschnitt eine Reihe allgemeiner Fragen besprochen, die sich auf Wärme und Kälte und deren Eigenschaften und Wirkungen, auf die Thermometer und schließlich auf die Kälteerzeugung beziehen. In den folgenden Abschnitten werden dann die einzelnen Kältemaschinen ausführlich behandelt, und zwar die Kompressionsmaschinen, die Ammoniak-Kompressionsmaschinen, die Kohlensäure- und die Schwefligsäure-Kältemaschinen, die Absorptions- und die Schiffskältemaschinen, sowie die Wasser-Dampfstrahl-Kältemaschinen. An Hand zahlreicher Abbildungen und Zeichnungen, Diagrammen und Tabellen wird über alle wichtigen Teile, Fragen und Erscheinungen ausgiebige Auskunft erteilt. Der umfangreiche 10. Abschnitt beschäftigt sich mit dem Betrieb der Kältemaschinen, während der 11. Abschnitt einige Angaben über die Verwendung der Kälte bringt. Von besonderer Wichtigkeit für den Betriebsmann ist der vorletzte Abschnitt, in dem über allgemeine Störungen im Kältemaschinenbetriebe, ihre Ursachen und Abhilfe gesprochen wird. Im letzten Abschnitt wird schließlich die Verwendung der Kälte in den verschiedenen Industrie- und Gewerbebetrieben behandelt. Im Anhange ist sodann eine größere Anzahl von Tabellen im Zusammenhange wiedergegeben. – Das Buch ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben und enthält deshalb alles, was der Betriebsmann, wie auch der Konstrukteur an Wissenswertem braucht, die es wegen seiner sachlich-klaren und leichtverständlichen Darstellung gern und mit Genuß lesen und studieren werden. Cr. Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu Berlin. Polytechnische Gesellschaft zu Berlin. Sitzungssaal: Berlin W, Köthener Straße 38, Meistersaalgebäude. Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernsprecher: Amt Rheingau 9995. Am Donnerstag, dem 9. Dezember, abends 8 Uhr, hält im grünen Saal des Meistersaalgebäudes, Köthener Straße 38, Herr Ferdinand Nicolai einen Vortrag über „Frühlingstage im Berner Oberland“ (mit über 100 farbigen Lichtbildern), zu dem die Mitglieder mit ihren Damen ergebenst eingeladen werden. Gäste willkommen. Gleichzeitig wird nochmals auf die wieder eingeführte Einrichtung des Fragekastens aufmerksam gemacht. Für Vortrag und Besichtigung im Dezember ergehen noch besondere Einladungen. Der Vorstand.       A. Nichterlein, 1. Ordner. Textabbildung Bd. 341