Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 342, Jahrgang 1927, Miszellen, S. 142
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Bücherschau. Bücherschau. Jahrbuch der Technik. Technik und Industrie. 13. Jahrgang 1926/27. Dieck & Co. (Franckhs Techn. Verlag) Stuttgart. In Ganzleinen RM. 6. Das nunmehr mit dem 13. Bande herausgekommene „Jahrbuch der Technik“ hat sich bekanntlich seit seinem Bestehen die Aufgabe gestellt, fortlaufend über alles das zu berichten, was auf allen Gebieten der Technik in der abgelaufenen Zeitspanne des letzten Jahres an wichtigen Neuerungen herausgekommen ist oder an besonderen Begebenheiten sich ereignet hat. Und dies nicht etwa in wissenschaftlicher Form – denn die Fachleute werden ja ohnehin über ihre besonderen Fachgebiete stets auf dem laufenden gehalten –, sondern gerade in einer für die breiten Massen der Bevölkerung bestimmten und geeigneten, leicht verständlichen Darstellungsweise. Dies ist nicht nur wünschenswert, sondern geradezu notwendig, denn es dürfte heute wohl kaum einen modernen Menschen geben, der im Zeitalter der Technik nicht für irgendem Gebiet besonderes Interesse und Verständnis hat. Gerade dadurch, daß das Jahrbuch sich bemüht, allen Gebieten gerecht zu werden, wird es jedem seiner vielen regelmäßigen Leser und Bezieher mindestens etwas zur Erweiterung seiner Kenntnisse bieten. Die Aufsätze stammen aus der Feder namhafter und bekannter Fachleute, sodaß, sie auch in dieser Beziehung durchaus einwandfrei sind. Unterstützt werden die Darstellungen durch eine große Anzahl guter Abbildungen. Der fillige Preis aber wird jedem Liebhaber der Technik die Anschaffung des Werkes ermöglichen. Die geringfügige Ausgabe, auf das ganze Jahr verteilt, wird niemand gereuen. Castner. Probleme der Großstadttechnik. Von Ingenieur Eduard Pfeiffer. Mit 36 Abbildungen. 13. Auflage. Dieck & Co. (Franckhs Techn. Verlag), Stuttgart. Geh. 1,80 RM., geb. 2,50 RM. Ein interessantes Buch, das sicher gern gelesen wird. Der Verfasser bemüht sich, auf sehr engem Raume alles zu schildern, was mit dem Aufbau, dem Verkehr und den sonstigen Einrichtungen der Großstadt, vom technischen Standpunkte aus gesehen, zu tun hat. Er weist hin auf die Schönheit und die Zweckmäßigkeit der neuzeitlichen Bauweise, warnt aber vor Uebertreibungen, die hier genau so schädlich und abstoßend wirken können, wie überall. Vor allem aber warnt er vor blinder Nachahmung des Amerikanismus, der, ob-schon wir manches davon lernen können – mitunter auch, wie es nicht gemacht werden soll –, doch keineswegs unter allen Umständen für unsere Verhältnisse paßt. Besonders interessant ist der Abschnitt „Verkehrsfragen,“ in dem die Vergleiche auch mit dem Auslande hergestellt wurden. Castner. Wärmewirtschaft in der keramischen Industrie. Von Dr. Walter Steger. Mit 48 Abbildungen, 147 Seiten, Dresden, Theodor Steinkopf, 1927. Geh. 8.– M., geb. 9.50 M. Das vorliegende Buch stellt den 5. Band der von Geh. Hofrat Prof. Pfützner herausgegebenen „Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen“ dar und zeigt, welche Bedeutung einer planmäßigen Wärmewirtschaft in der keramischen Industrie angesichts ihres hohen Brennstoffverbrauches einzuräumen ist. Wenn auch hier eine Gemeinschaftsarbeit nicht in dem vorbildlichen Sinne der Eisenhüttenindustrie zustande kam und wenn auch heute noch weite Kreise der keramischen Industrie der Wärmewirtschaft fernstehen, so sind doch durch die wärmewirtschaftlichen Bestrebungen der Deutschen Keramischen Gesellschaft seit 1920 große Erfolge erzielt worden. Steger bezweckt mit seinem Buch nicht allein das einschlägige Schrifttum zusammenzufassen, zu sichten und übersichtlich darzustellen, sondern er will auch versuchen, die wärmewirtschaftliche Betrachtungsweise überhaupt in weite Kreise der Hersteller keramischer Erzeugnisse hineinzutragen. Er zergliedert in seiner Arbeit den Stoff in die Abschnitte: Wirkung des Trocknens und Brennens auf keramische Erzeugnisse, das Trocknen in der Keramik, das Brennen (Grundlagen der Verbrennung, Oefen, Wärmewirtschaft, Verteilung der Wärmemengen, Maßnahmen zur Erhöhung des Wirkungsgrades, Meßgeräte zur Ueberwachung des Trocken- und Brennbetriebes (Temperaturmessung, Druck- und Zugmessung von Gasen, Zusammensetzung der Gase, Messungen der Gasmengen), Organisation der Wärmeübertragung, Beispiele von Wärmebilanzen an einem Rundofen, an Einkammeröfen, Gaskammeröfen, Tunnelöfen; den Schluß bilden Zahlentafeln für den praktischen Gebrauch, das Schrifttum, ein Autoren- und ein Sachregister. Der Wert des Buches hätte dadurch gewonnen, wenn Verfasser im Text auf die betreffende Quelle hingewiesen hätte. Im übrigen ist anzuerkennen, daß Steger es verstanden hat, auf engem Raum wertvolles Material zusammenzutragen, so daß das Buch nicht allein dem Studierenden der Keramik, sondern auch dem Ofenbauer und Feuerungstechniker wichtige Gedanken und Angaben mitteilen wird; es kann daher, zumal es auf die Bedürfnisse der Praxis eingestellt ist, wobei besonders die verschiedenen durchgeführten Wärmebilanzen hervorzuheben sind, empfohlen werden. Dr.-Ing. Kalpers. Gesunder Guß. Von Prof. Dr. techn. E. Kothny. Heft 30 der „Werkstattbücher,“ herausgegeben von Eugen Simon, mit 125 Abb. und 14 Tabellen, 70 Seiten, Julius Springer, Berlin, 1927, 1,80 M. Die Frage der Vermeidung von Ausschuß ist für alle Gießereien eine brennende, so daß im Interesse der Kostenersparnis Konstrukteure und Gießer dem Erhalten eines gesunden Gusses all ihre Aufmerksamkeit widmen sollten. Die Bedingungen, die für die Schaffung gesunder Gußstücke zu erfüllen sind, faßt Kothny folgendermaßen zusammen: 1. bei dem Entwurf muß der richtige Werkstoff gewählt werden (stoffgerechter Entwurf), 2. bei dem Entwurf müssen die Kristallisations- und Abkühlungsvorgänge berücksichtigt werden (gießgerechter Entwurf), 3. die Formtechnik ist im Auge zu behalten (formgerechter Entwurf), 4. der Einfluß der etwaigen mechanischen Bearbeitung ist in Betracht zu ziehen (werkstattgerechter Entwurf). Entsprechend diesen Bedingungen zergliedert sich auch der Inhalt des Heftes. Die „Werkstattbücher“ sind zu bekannt, als daß ihr praktischer Wert noch betont werden müßte. Auch dieses Heft 30 paßt sich in Form und Inhalt den bisherigen Heften der Sammlung an und wird Konstrukteuren und Gießern eine willkommene Handhabe sein zur Erzielung eines gesunden Gusses und zur Vermeidung von Fehlern, die die Ausschußbildung begünstigen. Die zahlreichen durch Abbildungen veranschaulichten lehrreichen Beispiele verdienen besonders hervorgehoben zu werden. Die Anschaffung des Heftchens ist zu empfehlen. Dr.-Ing. Kalpers. Der Holzmodellbau. Von H. R. Henning. Heft 5 aus „Die Betriebspraxis der Eisen-, Stahl- und Metallgießerei,“ herausgegeben von Ing. H. Hermanns, mit 82 Abb. u. 2 Zahlentafeln, 51 Seiten, Wilhelm Knapp, Halle, 1927, Preis geh. 3,20 M., geb. 4,30 M. Das vorliegende Bändchen verdankt seine Entstehung den Anregungen, die an den Verfasser in seiner Eigenschaft als Obmann für den Modellbau auf den Gießereifachausstellungen zu Hamburg und Düsseldorf des Vereins deutscher Eisengießereien ergangen sind. Diese Tatsache gibt eine Gewähr dafür, daß dem Verfasser ein reichhaltiges Material zur Verfügung stand, das er denn auch in anschaulicher Weise zusammengetragen hat. Von dem Inhalt sind besonders erwähnenswert die Abschnitte über Modellhölzer und ihr Trocknen, über das Verleimen der Hölzer, die Eckenverbindungen von Hölzern, lösbare Verbindungen, Kernkasten, Modellanstrich, Bearbeitungszugabe, Zahnradmodelle, Anfertigung von Schablonen, Skelettmodelle, Lehmmodelle, Modellaufbewahrung, Werkzeuge und Maschinen der Modelltischlerei usw. Bei der Behandlung von Gießereiproblemen im Schrifttum ist die Modellschreinerei im allgemeinen stets etwas zu knapp weggekommen; man ist daher dem Verfasser zu Dank verpflichtet, daß er sich der nicht leichten Aufgabe unterzogen hat, seine Erfahrungen auf dem Gebiet des Modellbaues einem großen Kreis von Interessenten zugänglich und nutzbar zu machen. Gießereiingenieure und Meister, aber auch die Modellschreiner selbst, die zu den intelligentesten Facharbeitern gehören, werden aus dieser Schrift manche Anregung schöpfen, zumal sie leicht verständlich abgefaßt ist und sich auf die Bedürfnisse der Praxis aufbaut. Dr.-Ing. Kalpers. Die Eisenblech-Schmelzschweißung. Von Oberingenieur Hans A. Horn, Berlin. Mit 74 Abbildungen. Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg und Berlin. Kart. 3 RM. Der Verfasser verfolgt mit dem lehrreichen Büchlein, das auf Grund vieler Erfahrungen zusammengestellt ist, den Zweck, dem in der Praxis Stehenden einen zusammenfassenden, von praktischen Gesichtspunkten getragenen Ueberblick zu geben über die Anwendungs- und gegenseitigen Grenzgebiete der Gas- und der Elektro-Schmelzschweißung. Außerdem findet man neben der Erteilung praktischer Winke gelegentlich der Erörterung einiger häufig wiederkehrenden Fälle von Verbindungsarbeiten die Frage: Schweißen. Löten oder Nieten? ausreichende Beantwortung. Ein erhebliche Anzahl Hinweise auf diese oder jene gebietsverwandte Veröffentlichung sind an den entsprechenden Stellen gegeben. Erhöht wird der Wert des Büchleins, das von jedem Fachmann gern zur Hand genommen werden dürfte, durch die mit großer Sorgfalt ausgewählten Bilder und Zeichnungen. Von wissenschaftlichen Betrachtungen wurde grundsätzlich Abstand genommen, dem Werkchen vielmehr eine praktische Einstellung gegeben. Castner. Die Gußeisen-Schmelzschweißung. Von Oberingenieur Hans A. Horn, Berlin. Mit 60 Abbildungen. Hanseatische Verlagsanstalt. Hamburg und Berlin. Kart. 3,50 RM. Die Schweißung des Gußeisens, die auf Grund der guten damit gemachten Erfahrungen in den letzten Jahren einen bedeutenden Umfang angenommen hat, ist ein ebenso dankbares, wie vielseitiges Anwendungsgebiet des Schmelzschweißverfahrens. Der Erfolg einer Gußeisenschweißung bedingt reiche Erfahrungen bezgl. der Eigenschaften des Werkstoffes, insbesondere die Kenntnis der Spannungserscheinungen, die ganz besonders dem Gußeisen eigentümlich sind, und auf deren Unkenntnis zweifellos der größte Teil der Mißerfolge beim Schweißen von Gußeisen zurückzuführen ist. Aus diesem Grunde ist auf die Besprechung der dem Gußeisen durch Wärmebehandlung drohenden Gefahren ganz besonderer Wert gelegt. An Hand zweckentsprechender Abbildungen werden daher dem Schweißer, für den das Büchlein in erster Linie als Leitfaden dienen soll, die verschiedenen Hilfsmittel und Wege gezeigt, die zu einem erfolgreichen Schweißergebnis zu führen vermögen. Ferner wird darauf hingewiesen, welches der Schmelzschweißungsverfahren für die Ausbesserung eines bestimmten Gußkörpers das geeignetste ist. Von wissenschaftlichen Betrachtungen ist gänzlich abgesehen worden. Im einzelnen werden folgende Kapitel behandelt: Die Eigenschaften des Gußeisens, die verschiedenen Gußeisenschweißverfahren, die Vorbereitung der Schweißstücke, die Vorgänge beim Schweißen von Gußeisen, Ausführungsbeispiele, und zum Schluß: Aussehen, Bearbeitung und Güte der Gußeisenschweiße. Das Heftchen ist leicht verständlich und fließend geschrieben und wird deshalb als Ratgeber gern gelesen werden. Die sorglich ausgewählten Abbildungen tragen wesentlich bei, um den Inhalt leicht verständlich zu machen. Castner. Das Löten. Von Dr. W. Burstyn. (Werkstattbücher für Betriebsbeamte, Vor- und Facharbeiter. Herausgegeben von Eugen Simon, Berlin. Heft 28.) Julius Springer. 1927. 1,80 RM. Ausgehend von dem Begriff „Löten“ und der Geschichte des Lötens, die bis sehr weit in das Altertum zurückreicht, bringt der Verfasser zunächst einige allgemeine Ausführungen über Lot. Löten Löttemperaturen u. dgl., um dann zur Besprechung der in Frage kommenden Werkstoffe überzugehen. In diesem Abschnitt werden nacheinander die Metalle, die verschiedenen Lote, die Lötmittel und die Brennstoffe behandelt. Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit den Wärmequellen: dem Holzkohlenfeuer, sowie den verschiedenen Brennern für Leuchtgas, Wasserstoff, Azetylen und für flüssige Brennstoffe. Es folgt die Besprechung der verschiedenen Arten von Lötkolben für periodische und für ununterbrochene Heizung. Anschließend kommen die sonstigen Lötwerkzeuge zu ihrem Rechte: die Schaber, Zinnfeilen, Bürsten und Lötpinzetten. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich schließlich mit dem Löten selbst und den verschiedenen Lötverfahren: dem Weichlöten, dem Löten von Blei, dem Löten von Aluminium und zum Schluß dem Hartlöten. Da das Buch aus der Praxis heraus in leicht verständlicher Schreibweise abgefaßt ist, so wird es jedem Fachmann etwas bieten. Dem jüngeren wird es ein Lehrbuch sein, dem älteren aber ein gern benutzter Ratgeber. Castner. Schnitte und Stanzen. Ein Lehr- und Nachschlagebuch für Studium und Praxis von Ernst Göre, Betriebsingenieur. 1. Band. Schnitte. Mit 183 Abbildungen im Text und auf 2 Tafeln. Leipzig. Otto Spamer. 1927. Geh. 13,50 RM. Gbd. 16 RM. Das Gebiet der Stanzerei an sich ist schon lange bekannt; aber erst der neueren Zeit blieb es vorbehalten, es im weitesten Maße auszunutzen. Dies ist vor allem der Fall, seitdem man erkannt hat, daß hier ein Mittel vorhanden ist zur Verbilligung der Herstellungskosten, was in erster Linie in Frage kommt bei der Massenanfertigung kleinerer, insbesondere feinmechanischer Präzisionsteile. Hierzu ist natürlich erste Vorbedingung, daß auch die dabei verwendeten Werkzeuge, die Schnitte, mit äußerster Feinheit und Präzision hergestellt werden. So hat denn der Bau von Schnittwerkzeugen in der Werkzeugmacherei eine früher nicht geahnte Bedeutung erlangt. Wenn auch in den letzten Jahren mancherlei hierüber veröffentlicht wurde, so lassen diese Berichte zum großen Teile doch recht viel zu wünschen übrig. Das vorliegende Buch ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben und stellt deshalb für den angehenden Stanzfachmann ein ausgezeichnetes Lehrbuch, für den Erfahrenen einen wertvollen Ratgeber in schwierigen Fragen dar. Der Verfasser geht aus von den im Schnittebau zu verwendenden Werkstoffen und behandelt dann die verschiedenen in der Stanzerei vorkommenden Vorgänge und Erscheinungen. Der Hauptteil beschäftigt sich natürlich mit den Schnitten selbst, die einzeln und eingehend besprochen werden. Besonders wertvoll ist das Kapitel über die Verfahren zur Verminderung des Werkstoffverbrauches. Der Anhang enthält eine Anleitung zur Wähl der geeignetsten Schnittwerkzeuge, sowie Bemerkungen über Betriebsstörungen an Schnittwerkzeugen und deren Ursachen. Castner. Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher. E. Kothny, Die Brennstoffe (Heft 32 der Werkstattbücher). Prs. 1,80 RM. Julius Springer, Berlin. J. J. Kaindl, Elektro-Jahrbuch Oesterreichs 1927 Wien-Ober-St. Veit. Raph. Ed. Liesegang, Kolloidchemische Technologie, Lieferung 8–10. Preis je 5,– RM. Verlag v. Theodor Steinkopff, Dresden. Gilbert Newton Lewis, Die Valenz und der Bau der Atome und Moleküle Prs. geh. 12,–, geb. 14, –RM. Friedr. Vieweg & Sohn, AG., Braunschweig. Hanns Günther, Physik für Alle. II. Schall, Wärme, Licht. 1927. Prs. geh. 12–, beb. 16, –RM. Dieck & Co. Verlag, Stuttgart. Stefan Jellinek, Spurenkunde der Elektrizität. Elektrophysiographie. Prs. geh. 12,–, geb. 14,– RM. Franz Deuticke, Wien. 1927.