Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 40, Jahrgang 1831, Nr. LXXXVI., S. 460
Download: XML
LXXXVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 21. April bis 18. Mai 1831. zu London ertheilten Patente. Dem William Dixon, Gelbgießer zu Walfall in der Grafschaft Stafford: auf Verbesserungen an Haͤhnen fuͤr Fluͤssigkeiten und Gasarten. Von einem Fremden mitgetheilt. – Dd. 21. April 1831. Dem Joshua Taylor Beale, Mechaniker in Church Lane, Whitechapel, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an gewissen Apparaten zur Abscheidung des Wasserdampfes vom Alkoholdampfe bei dem Destilliren und Rectificiren geistiger Fluͤssigkeiten. – Dd. 30. April 1831. Dem George Stephenson, Mechaniker zu Liverpool: auf Verbesserungen an Raͤdern fuͤr Eisenbahnwagen. – Dd. 30. April 1831. Dem William Gutteridge, Mechaniker in der Pfarrei St. John, Clerkenwell, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Apparaten zum Destilliren und zu anderen Zweken. – Dd. 18. Mai 1831. Dem Robert Burton Cooper, Esq. von Battersea Fields, in der Grafschaft Surry: auf Verbesserungen von Haͤhnen fuͤr Fluͤssigkeiten und Gasarten. Dd. 18. Mai 1831. – (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1831, S. 375.) Verzeichniß der verfallenen englischen Patente. Des William Collins, Esq. zu Maize Hill, Greenwich, Kent: auf Verbesserungen in der Bereitung und Bearbeitung eines Metalles zum Beschlagen der Schiffe und zum Deken der Daͤcher so wie auch auf Verbesserungen an den Schiffspumpen. – Dd. 6. Mai 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXII. S. 67.) Des Henry Wilms, Tischlers im Union-Street, Lambeth, Surrey: auf kuͤnstliche Beine, Aerme und Haͤnde nach verbesserter Einrichtung. – Dd. 8. Mai 1817. Des James Gerard, Uhrmachers in Winsley Street, in der Pfarrei St. Mary-le-bone: auf gewisse Verbesserungen in der Verfertigung von Schrauben aus Eisen, Messing, Stahl oder anderen Metallen zum Gebrauch bei Holzwerk jeder Art. Dieselben wurden ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 13. Mai 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXII. S. 73.) Des Richard Williams, Kraͤmpelfabrikant zu Fursley, Gloucestershire: auf gewisse Verbesserungen an Kraͤmpeln zum Dressiren des Wollentuches. Dd. 13. Mai 1817. Des John Walker, Great Charles Street, Blackfriars Road, Christ Church, Surrey: auf eine verbesserte Methode die Melasse aus dem Zuker auszuziehen. – Dd. 13. Mai 1817. Des Archibald Thomson, Mechanikers in Church Street, Christ Church, Surrey: auf eine Maschine zum Korkschneiden, Dd. 17. Mai 1817. Des Robert Salmon, Gentleman zu Woburn, Bedfordshire: auf verbesserte Leuchter. Dd. 17. Mai 1817. Des William Bound, Eisengießers, Nay Street, Clerkenwell, Middlesex; und William Stone, Gelbgießers in Berkly Street, in derselben Pfarrei und Grafschaft: auf Verbesserungen in der Bereitung von Kohks oder Holzkohlen. – Dd. 17. Mai 1817. Des Benjamin Cook, zu Birmingham, Warwickshire: auf ein verbessertes Verfahren Walzen oder Cylinder zu verfertigen. – Dd. 17. Mai 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXII. S. 193.) Des William Owen, Tischlers zu Wrexham, Denbigshire: auf eine tragbare Mange fuͤr leinene und baumwollene Zeuge und andere Gegenstaͤnde. – Dd. 17. Mai 1817. Des Philipp Hutchinson Clay, Gentleman zu London: auf eine Maschine zum Ausbessern von Straßen aller Art. Dd. 17. Mai 1817. Des Seth Hunt, Esq. aus den Vereinigten Staaten von Amerika, jezt in Convent-Garden, Middlesex: auf eine verbesserte Hemmung fuͤr Uhren und Chronometer. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 22. Mai 1817. Des Roger Didot, ehemals Papierfabrikanten in Frankreich, jezt in Paddington, Middlesex: auf eine Maschine um gewobenes und gelegtes Papier sowohl ohne Ende als in Boͤgen zu verfertigen. – Dd. 22. Mai 1817. Des George Manwaring, Esq. von Marsh Place, Lambeth: auf Verbesserungen am Dampfmaschinen. – Dd. 22. Mai 1817. Des Seth Hunt, aus den Vereinigten Staaten von Amerika, jezt in Convent-Garden, Middlesex, Esq. auf Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Nadeln. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 23. Mai 1817. – (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Juni 1831. S. 373.) Ueber eine Dampfkutsche, welche zu Cincinnati erbaut wurde. Eine Zeitung von New-Vork theilt daruͤber folgende Details mit; diese Kutsche verspricht alle bisher gesehenen Gegenstaͤnde dieser Art zu uͤbertreffen. Die Maschine, welche von dem Kessel getrennt ist, nimmt so wenig Raum ein, daß man sie, wenn sie auseinander genommen waͤre, in einen Kasten von 2 Fuß Laͤnge, 1 Fuß Breite und 1 Fuß Tiefe verpaken koͤnnte, und doch uͤbt sie eine solche Kraft aus, daß sie eine Erhoͤhung von 45 Fuß auf 1000 ohne auffallende Abnahme an Geschwindigkeit uͤberwinden kann. Wir legten in der Kutsche, welche sie trieb, auf einer kreisfoͤrmigen Chaussée 14 bis 16 Meilen stuͤndlich zuruͤk. Dieselbe Kraft wuͤrde ein gleiches Gewicht auf einer geradlinigen Landstraße stuͤndlich 20 Meilen weit treiben, weil dann weniger Reibung Statt faͤnde. Eine andere große Verbesserung besteht in der Anbringung der Kraft und wieder eine andere in der Einrichtung des Kessels, welche ganz neu ist. Die Kutsche braucht woͤchentlich nicht mehr als eine Viertelsklafter Brennmaterial, um von 9 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends zu laufen. (London literary Gazette. Bulletin des scienc. technol. Jan. 1831, S. 42.) Neuer Polygraph. Man erhaͤlt denselben kaͤuflich bei Hrn. Papierhaͤndler Chaulin, rue Saint-Honoré N. 116. in Paris. Er bietet hauptsaͤchlich folgende Vortheile dar: 1) große Schnelligkeit beim Schreiben der Briefe; der Brief und die Copie werden zu gleicher Zeit und mit derselben Feder beendigt und man schreibt viel leichter als mit Feder und Tinte von gewoͤhnlicher Art. Die Feder erfordert keine Ausbesserung, verursacht keine unnuͤze Stoͤrung, krazt nicht und kann niemals das Papier befleken. 2) Gewißheit einer guten Copie: bei diesem neuen stylographischen Schreibverfahren ist die Copie nothwendiger Weise in jeder Hinsicht dem Original aͤhnlich und man kann leicht Fehler darin verbessern; 3) kleines Format, Leichtigkeit des Transportes: ein Polygraph zum Schreiben und Copiren von Briefen in großem Format, welcher zugleich als Portefeuille dient, nimmt nicht mehr Raum ein, als ein sehr duͤnnes Quartbuch und enthaͤlt die stylographischen Federn und das sowohl zum Schreiben als zum Copiren erforderliche Papier, daher man ihn mit Recht eine tragbare Presse nennen kann. 4) Die Correspondenz wird geheim gehalten: man schreibt zu gleicher Zeit den Brief und die Copie, ohne der Dienste eines Anderen zu beduͤrfen. Da man die Feder niemals zuschneidet und dieselbe durch den Gebrauch nur besser werden kann, so ist dieß ein großer Vortheil fuͤr Personen, welche sich ihre Federn nicht selbst schneiden koͤnnen. – Diese Polygraphen kosten nur halb so viel als die englischen Polygraphen. (Bulletin des sciences technol. Januar 1831, S. 79.) Kork als Fuͤtterung beim Laden der Flinten. Ein Hr. Francis Macerone schlaͤgt im Mechan. Mag. N. 396. S. 31. vollkommen kreisrunde Stuͤkchen Kork von der Dike eines halben Zolles als die beste Fuͤtterung vor, welche man in Flinten zwischen das Pulver und den Schuß bringen kann. Um diese Stuͤkchen von ganz gleicher Form und Groͤße zu erhalten, nimmt er zwei eiserne Knoͤpfe von vollkommen gleichem Durchmesser, schneidet die Schenkel derselben ab, und bringt scharfe Nadeln von beilaͤufig 1/4 Zoll Laͤnge an deren Stelle. Wird nun einer von diesen Knoͤpfen an jedes Ende des Korkparallelopipedum gesezt, so braucht der Korkschneider sein Messer nur Einmal um dieselben laufen zu lassen, um Cylinder hervorzubringen, welche alle vollkommen gleich, glatt und regelmaͤßig sind, und zu deren Verfertigung er viel weniger als die Haͤlfte jener Zeit braucht, die er, ohne Beihuͤlfe dieser Knoͤpfe, brauchen wuͤrde, um auf eine andere Weise solche Korkcylinder zu schneiden, welche uͤberdieß alle ungleich, ekig und unregelmaͤßig werden wuͤrden. Will man dem Korke eine mehr oder weniger kegelfoͤrmige Form beim Schneiden geben, so darf man bloß zwei Knoͤpfe von verschiedener Groͤße nehmen. Die Knoͤpfe koͤnnen, wenn man es besser finden sollte, auch 2 oder 3 Spizen statt einer haben. (Wir wollen wohl zu geben, daß Kork eine sehr gute Fuͤtterung bei Ladungen gibt, allein es thaͤte uns außerordentlich leid, wenn wir dieses kostbare und nuͤzliche Material, an welchem wir bald Mangel leiden werden, wenn man nicht an eigene Korkbaumpflanzungen denkt, so oft unnuͤz verwendet sehen muͤßten, und wenn unsere Nimrode zu ihren uͤbrigen Zerstoͤrungen auch noch diese neue hinzufuͤgen wuͤrden.) Ueber eine gasfoͤrmige Verbindung von Chlor mit salpetriger Saͤure. Am 17. Februar l. J. las Hr. Prof. Davy der Royal Society in London eine Abhandlung uͤber eine gasfoͤrmige Verbindung von Chlor mit salpetriger Saͤure vor. Im Laufe von Versuchen uͤber ein neues Reagens auf Chlor wurde er veranlaßt die Gasarten zu untersuchen, welche bei Einwirkung der Salpetersaͤure auf verschiedene Chloride und auch auf bloße Salzsaͤure sich entbinden. Wird geschmolzenes Chlornatrium, Chlorkalium oder Chlorcalcium gepulvert und mit so viel starker Salpetersaͤure versezt, als noͤthig ist es zu befeuchten, so findet eine sehr heftige Einwirkung Statt: es entsteht Kaͤlte und bei gelindem Erwaͤrmen entwikelt sich ein Gas von heller roͤthlicher oder gelblicher Farbe in reichlicher Menge. Dieses Gas scheint besonders im Anfang der Operation ein Gemisch von Chlor und einer andern Gasart zu seyn, welche sich van demselben dadurch unterscheidet, daß sie vom Wasser sehr leicht absorbirt wird. Dieses Umstandes wegen und weil sie das Queksilber sehr leicht angreift, kann man ihre Eigenschaften nicht gehoͤrig ausmitteln, indem man sie in Beruͤhrung mit der einen oder anderen dieser Fluͤssigkeiten sammelt, da sie aber schwerer ist als die atmosphaͤrische Luft, so konnte Hr. Davy davon eine zur Untersuchung hinreichende Quantitaͤt und fast in reinem Zustande erhalten, indem er das Gas aus einer tubulirten Retorte durch eine gekruͤmmte Roͤhre auf den Boden von kleinen enghalsigen, mit eingeriebenen Stoͤpseln versehenen Flaschen leitete. Die Farbe des so erhaltenen Gases ist roͤthlichgelb, sein Geruch dem des Chlors etwas aͤhnlich. Da es die Feuchtigkeit sehr stark anzieht, so raucht es in Beruͤhrung mit der Luft. In seinem gewoͤhnlichen Zustande von Trokniß zerstoͤrt es die Pflanzenfarben; Kurkumaͤpapier wird leicht dadurch gebleicht, Lakmuspapier aber zuerst geroͤthet und dann gebleicht. Wird es aber durch geschmolzenes Chlorcalcium sorgfaͤltig ausgetroknet, so afficirt es diese Substanzen nicht. Es unterhaͤlt die Verbrennung nicht, aber zweifach knallsaures Silber explodirt darin. Hr. Davy beschreibt zunaͤchst seine Wirkung auf Phosphor, Schwefel, Antimon, Arsenik, Wismuth, Zinn, Kupfer, Zink, Eisen, Blei, Gold, Silber, Platin, Queksilber, Schwefelaͤther, Alkohol; Terpenthinoͤhl, Naphtha, concentrirte Salzsaͤure, Jod und Brom. Mit Wasserstoffgas gemischt und entzuͤndet, explodirt es. Er zieht aus seinen Versuchen den Schluß, daß die Gasart eine wirkliche Verbindung von Chlor mit salpetriger Saͤure ist. Sammelt man sie uͤber Queksilber, so bildet ein Theil davon mit diesem Metall eine weiße Verbindung, welche ein Gemenge von Calomel und aͤzendem Sublimat zu seyn scheint, waͤhrend der Ruͤkstand mit atmosphaͤrischer Luft orangefarbige Daͤmpfe gibt, wobei er sein Volumen vermindert und durch eine frische Aufloͤsung von gruͤnem schwefelsaurem Eisen fast ganz verschlukt wird. Er folgert auch aus seinen Versuchen, daß das Gas aus gleichen Volumen Chlor und Salpetergas besteht, welche mit einander ohne Verdichtung verbunden sind, daher sein Atomgewicht 102 ist. Sein specifisches Gewicht, mit demjenigen der atmosphaͤrischen Luft verglichen, findet er = 1,759. Die Producte der Einwirkung der Salpetersaͤure auf Chlornatrium scheinen Chlor-Salpetergas, Chlorgas und salpetersaures Natron zu seyn. Hr. Davy erklaͤrt die hiebei Statt findenden Veraͤnderungen folgender Maßen: – die Salpetersaͤure liefert durch ihre theilweise Zersezung Salpetergas und Sauerstoff: ersteres verbindet sich mit einem Theil des aus dem Chlornatrium ausgetriebenen Chlors und bildet Chlor-Salpetergas, waͤhrend lezterer mit dem Natrium Natron erzeugt, welches mit der ruͤkstaͤndigen Salpetersaͤure das salpetersaure Natron bildet. Das uͤbrige Chlor vermischt sich mit dem Chlor-Salpetergas. Hr. Davy behauptet, daß Chlor und Salpetergas sich leicht verbinden, wenn man sie, gut ausgetroknet, mit einander in Beruͤhrung bringt; diese Thatsache steht mit der unter den Chemikern allgemein herrschenden Meinung in Widerspruch. Leitet man Chlor-Salpetergas durch Wasser, so erhaͤlt man eine Saͤure, welche dem gewoͤhnlichen Aufloͤsungsmittel des Goldes, dem Koͤnigswasser sehr aͤhnlich zu seyn scheint. Hr. Davy bemerkt hier, daß wenn das Chlor-Salpetergas die angegebene Zusammensezung hat, naͤmlich aus 30 Gewichtstheilen Salpetergas und 72 Chlor besteht, ein Aequivalent davon 2 Aeq. Wasser, welche 16 Sauerstoff und 2 Wasserstoff enthalten, zersezen und dadurch 46 Salpetergas und 74 Salzsaͤure bilden sollte. Eine Saͤure von dieser Zusammensezung sollee aber nicht auf Gold oder Platin wirken, waͤhrend die Saͤure, welche man bei Absorption des Chlor-Salpetergases durch Wasser erhaͤlt, diese Eigenschaft hat. Hr. Davy schließt aus seinen Versuchen, daß die Salpeterrsalzsaͤure das Gold nicht deßwegen aufloͤst, weil sie Chlor in Freiheit sezt, und daß man Salzsaͤure von Salpetersaͤure trennen kann, selbst wenn leztere nur die Haͤlfte des Volumens der ersteren betraͤgt. Er betraͤgt Chlorgas und Chlor-Salpetergas als die Producte, welche durch gegenseitige Einwirkung starker Salpetersaͤure und Salzsaͤure auf einander entstehen. Salpetersalzsaͤure und aufgeloͤstes Chlor-Salpetergas sind einander in ihrer Wirkung auf Platin sehr aͤhnlich, obgleich lezteres ohne Zweifel mehr davon aufloͤst als erstere, und durch Zusaz von Wasser werden beide viel wirksamer, wahrscheinlich weil sie dann weniger geneigt sind Gasform anzunehmen. Beide Saͤuren bilden mit verschiedenen Basen Salze, welche Gemenge von Chloriden mit Nitraten sind. Die Hauptverschiedenheiten bei diesen Saͤuren moͤgen von ihrer Bereitungsart herruͤhren und muͤssen wahrscheinlich dem Umstande zugeschrieben werden, daß ihre Zusammensezung nicht gleichfoͤrmig ist. (The philosophical Magaz. and Annals of Phil. Mai 1831, S. 355.) Ueber eine neue auf Jamaica erfundene Maschine, um Zuker mittelst Dampf zu fabriciren. Man versuchte auf Jamaica einen Dampfapparat, um Zuker zu fabriciren, welcher in Bezug auf Ersparung an Zeit und Brennmaterial, so wie hinsichtlich Quantitaͤt und Qualitaͤt des erhaltenen Zukers, sehr vorheilhafte Resultate gab. Nach einem Briefe an Hrn. Fawcett in Liverpool und einem anderen an die HHrn. Campbell und Clark wurde der erste Versuch am 24. Maͤrz 11 1/2 Uhr Morgens angestellt. Die Umaͤnderung des zweiten Guarapo in Zuker geschah in 37 Minuten, die dritte in 17, die vierte in 10 und so auch die der beiden folgenden, nach welchen man die Operation einstellen mußte, weil man keinen Guarapo mehr hatte. Man sezte die Versuche vier Tage nach einander fort und erhielt immer vortrefflichen Zuker, und eine groͤßere Menge als nach dem gewoͤhnlichen Verfahren durch rasche Einwirkung des Feuers auf die Melasse. Die nach diesen Versuchen angestellte Berechnung ergibt als Resultat eine templa von 30 Gallons Melasse in 15 Minuten. Bei dieser Schnelligkeit der Fabrication wird man die Arbeiten waͤhrend der Nacht einstellen koͤnnen. (Annales de ciencias y agricultura. Bulletin des scienc. technol. Jan. 1831, S. 48.) Ueber die Benuzung der Melasse der Runkelruͤben zum Fuͤttern der Thiere. Es scheint, daß man auf den Antillen und in der Havannah schon seit langer Zeit die Melasse des Zukerrohrs mit zerhaktem Stroh vermengt, als Futter fuͤr Thiere benuzt. Seitdem sich die Runkelruͤbenzuker-Fabrication sehr verbreitete, nahm die Production von Melasse in demselben Verhaͤltnisse zu. Fruͤher pflegte man Branntwein aus derselben zu bereiten, aber in der lezten Zeit sank der Werth dieses Productes so sehr, daß es den Fabrikanten keinen Gewinn mehr abwarf, welche sich daher in großer Verlegenheit befanden, wie sie die Melasse benuzen sollten. Hr. Bernard, Eigenthuͤmer einer Zukerfabrik zu Petit-Val, hatte die gluͤkliche Idee diese Melasse zum Fuͤttern der Thiere zu verwenden, indem er sie mit zerhaktem Stroh vermengte, wie man es in den Colonien zu thun pflegte. Dieses Futter eignet sich sogar fuͤr die Pferde sehr gut; sie nehmen es zwar nicht das erste Mal, wo man es ihnen reicht, finden aber bald Gefallen daran und gewoͤhnen sich sehr gut an dasselbe. Hr. Caffin, einer unserer aufgeklaͤrtesten Oekonomen, bedient sich dieses Futters ausschließlich auf seinen Guͤtern bei Lavarenne-Saint-Marc und lobt es außerordentlich; wir glauben, daß es sich den Oekonomen unter keinen besseren Garantien darbieten koͤnnte. Wir koͤnnen unseren Lesern keine bessere Anweisung zum Gebrauch desselben mittheilen, als indem wir einen Brief in unsere Zeitschrift einruͤken, welchen Hr. Bernard an den Herausgeber des Journal de Cultivateur schrieb. „Ich glaube, daß es fuͤr alle diejenigen Oekonomen, welche Runkelruͤbenzuker fabriciren, hoͤchst interessant seyn wird, zu erfahren, welche große Vortheile sie sich verschaffen koͤnnen, wenn sie ihre Melassen und Spuͤlwasser selbst benuzen. Diese Melassen sind von geringerer Qualitaͤt als diejenigen der Colonien und stehen daher auch niedriger im Preise. Man kann sie bloß zu Branntwein brennen und wir verkaufen das Hundert (le cent)Es bleibt nach dem franzoͤsischen Ausdruk ungewiß, ob hier Pfunde oder Kilogramme gemeint sind. A. d. R. fuͤr 8 Franken an die Destillateurs. Zu diesem Preise liefern wir noch die Faͤsser, bezahlen Transport, Commission etc. und muͤssen uns außerdem fuͤr das Auslaufende Abzug gefallen lassen. Der niedrige Preis des Branntweins hat diesen Artikel so herabgedruͤkt, daß wir ihn nicht einmal zu 5 Franken noch verkaufen konnten, wobei er schon keinen Gewinn mehr abwirft. Die Spuͤlwasser sind ohnedieß fuͤr diejenigen, welche daraus nicht Branntwein brennen oder sie ihrem Vieh geben, verloren. Da ich im vergangenen Jahre meine Melasse nicht losschlagen konnte, so fing ich an mein Vieh damit zu fuͤttern. Sie haben nahe 40 Grad und ich verduͤnnte sie mit reinem Wasser oder Spuͤlwasser auf 20 Grad. Ich gab sie zuerst meinen Kuͤhen mit zerhaktem Stroh, welches leztere ich mit so viel Melasse versezte, als es zuruͤkhalten konnte; das Vieh wurde erst 24 Stunden nach dem Vermengen, wo sodann das Stroh erweicht war, damit gefuͤttert. Da mir dieser Versuch vollkommen gelang, so gab ich dieses Futter auch meinen Ochsen, Schafen und endlich auch den Pferden; sie fressen es alle mit Begierde, ziehen dieses Gemenge sogar dem besten Heu vor und sind alle vollkommen gesund; dieß geht so weit, daß sie sich besser befinden als zuvor. Ich lasse durch meine Horn- und Wollenthiere ungefaͤhr 6000 Pfund Runkelruͤbenruͤkstand taͤglich verzehren. Diese Nahrung zeigte sich aber zu waͤsserig, so daß ich genoͤthigt war, dadurch wieder nachzuhelfen, daß ich ihnen gekochte Erdaͤpfel oder gutes troknes Futter reichte. Ich habe meine Pferde bereits auf die halbe Ration Hafer reducirt und glaube, daß ich ihnen denselben, nach und nach ganz werde entziehen koͤnnen. Ich besize ungefaͤhr 80 Hornthiere, 2000 Schafe und 20 Pferde, welche taͤglich außer meinem Spuͤlwasser 100 Kilogrammen Melasse verzehren, beschraͤnke sie aber auf diese Quantitaͤt, um das ganze Jahr uͤber Melasse zu haben. Ich habe mich auch uͤberzeugt, daß die englischen Schafe, welche man Leicesters und Southdowns nennt, wie die Merinosschafe behandelt werden koͤnnen, wenn man ihnen reichlichere Nahrung gibt und sie in die luftigsten Staͤlle bringt. (Agriculteur-Manufacturier. Bd.i. S. 150.) Einige Bemerkungen uͤber die Anlage von Landstraßen. Soll eine neue Landstraße angelegt oder eine schon hergestellte verbessert werden, so hat der Ingenieur immer hauptsaͤchlich darauf zu sehen, daß er sich einer geraden Linie, welche die beiden aͤußersten Punkte verbindet, moͤglichst naͤhert, ohne sich jedoch von den Hauptstaͤdten zu entfernen. Ohne Zweifel ist jede Verminderung der Laͤnge der Straße eine Quelle von Vortheilen jeder Art, wenn man sie erlangen kann, ohne im Anfange außerordentlichen Aufwand zu machen. Der auffallendste Vortheil der moͤglichst kleinen Entfernung ist ohne Widerspruch die Schnelligkeit der Communication, ein Umstand, welcher in Friedens- und noch mehr in Kriegszeiten von der hoͤchstrn Wichtigkeit ist und manch Mal alle Unkosten aufwiegt. Ein anderer Vortheil ist die Ersparung bei Unterhaltung der Landstraße, denn man kann annehmen, daß unter uͤbrigens gleichen Umstaͤnden die zur Unterhaltung der Chausséen erforderlichen Summen mit ihrer Laͤnge in geradem Verhaͤltnisse stehen. So zahlreich und augenscheinlich aber auch die Vortheile seyn moͤgen, welche mit der moͤglichsten Verkuͤrzung einer Landstraße verbunden sind, so muß sie der mit HerstellungHerstelluug einer Landstraße beauftragte Ingenieur doch oft sich fuͤr eine groͤßere Laͤnge derselben entscheiden; weil die Auswahl einer geraden Richtung, das Austroknen von Suͤmpfen, das Auffuͤllen von Graͤben, die Herstellung von Bruͤken uͤber große Fluͤsse u.s.w. oft mit zu großen Unkosten verbunden sind. Es gibt allerdings eine Graͤnze, uͤber welche hinaus die kuͤrzeste Richtung aufhoͤrt auch die vortheilhafteste zu seyn und ich hielt es fuͤr interessant sie zu bestimmen. Muͤßte ich diese Frage in ihrer groͤßten Allgemeinheit behandeln, so waͤren ihre Loͤsung fast unmoͤglich oder wuͤrde doch immer sehr willkuͤrlich seyn, denn wie kann man den numerischen Werth aller Vorzuͤge angeben, welche mit der moͤglichsten Kuͤrze einer Landstraße verbunden sind? Ich werde mich darauf beschraͤnken den finanziellen Vortheil zu schaͤzen, welchen die Verminderung der Laͤnze einer Landstraße hinsichtlich ihrer anfaͤnglichen Herstellung und ihrer Unterhaltung darbietet. Von einem großen Theile der Arbeiten, welche die Herstellung einer Landstraße erheischt, wie z.B. dem Aushauen von Waͤldern, Austroknen von Suͤmpfen, Auffuͤllen der Wege u.s.w. kann man annehmen, daß sie in der Zukunft sehr wenig oder gar keine Unterhaltung erfordern; aͤndere hingegen, wie die Herstellung von Bruͤken uͤber Fluͤsse und Baͤche, welche die Straße durchschneidet, das Pflastern der Chaussée, die Anlegung von Graͤben an derselben u.s.w. erfordern einen jaͤhrlichen Aufwand, welcher zwar nach der Localitaͤt sehr verschieden ist, aber doch fuͤr die beiden Richtungen (die kuͤrzere und die laͤngere) einer und derselben Landstraße und fuͤr dieselbe Laͤngeneinheit als ziemlich constant angenommen werden kann. Wir wollen also fuͤr die beiden Richtungen mit s und s', die Summen bezeichnen, welche die anfaͤngliche Ausfuͤhrung der verschiedenen Arbeiten der ersten Art erfordern wuͤrde; mit n und n' die Achsen (Laͤngen) der beiden Landstraßen, in Werften ausgedruͤkt; v bezeichne im Durchschnitt die Kosten einer Werste einer eigentlichen Landstraße, wobei die anzulegenden Bruͤken und Seitengraͤben so wie alle Arbeiten, welche die Erhoͤhung der Achse der Landstraße uͤber das Terrain erheischt, inbegriffen sind; und r die Summe, welche jaͤhrlich zur Unterhaltung fuͤr jede Werste der Landstraße aufgewandt werden muß. Rechnet man das Interesse des Geldes zu 5 Procent, so werden die Kapitalien, welche die Herstellung und Unterhaltung der Landstraße nach den beiden Richtungen erfordert, ausgedruͤkt durch s  + n  (v + 20 r), und durch s' + n' (v + 20 r), Man seze:     s + n (v + 20 r) = s' + n' (v + 20 r); Der Werth (nn') (v + 20 r), welchen wir fuͤr s's daraus ableiten, vorausgesezt, daß n' < n ist, wird die groͤßeren Auslagen bei der anfaͤnglichen Herstellung der Landstraße bezeichnen, welche man sich erlauben darf, ohne befuͤrchten zu muͤssen, daß man die Interessen des Unternehmers compromittirt und nach dem, was ich oben gesagt habe, wird man, so lange dieser Ueberschuß der anfaͤnglichen Unkosten die so eben bestimmte Graͤnze nicht uͤberschreitet, die Richtung, welche die geringste Laͤnge hat, einschlagen muͤssen, weil sie in sehr vielen Hinsichten unschaͤzbare Vortheile darbietet. Wir wollen von diesem Resultat eine Anwendung auf die Landstraße machen, welche die kaiserl. russische Regierung von St. Petersburg nach Kowno, durch Louga und Duͤnaburg fuͤhren lassen will. Die fuͤr die Landstraße gewaͤhlten Richtungen kuͤrzen die Entfernungen von St. Petersburg und Kowno, welche bei der gegenwaͤrtigen Landstraße 884 Werste betraͤgt, um 190 Werste ab; wir haben also       n = 884.       n' = 694. und n – n' = 190. Nach mehrjaͤhrigen Erfahrungen, die man auf der Chaussée von Moskau machte, muß der Werth von v zu 22000 Rubel und derjenige von r zu 2000 Rubel angenommen werden. Substituirt man diese Werthe der Groͤßen nn', v und r, in dem Ausdruk s's, so erhalten wir: s's = 11,780,000 Rubel. Wenn man daher auch 11 Millionen 780 Tausend Rubel mehr angeben muͤßte, um die neue Chaussée nach der angenommenen Richtung herzustellen, so waͤre diese Richtung doch der alten Landstraße vorzuziehen. Destrem, Generalmajor. (Journal des voies de communication. Bulletin des sciences technol. Jan. 1831, S. 67. Ueble Folgen des Abtreibens der Waͤlder an Bergabhaͤngen. Hr. Baudrillart hat in dem Bulletin de la Société d'encouragement 1831 Janvier S. 75 und Fevrier S. 128 eine Abhandlung uͤber das Abtreiben der Waͤlder auf den Bergen, uͤber die Mittel diesem Unfuge Einhalt zu thun, und uͤber die Wiederherstellung der Waͤlder an solchen Stellen, wo es noch moͤglich ist, geliefert, die uns in jeder Hinsicht sehr gelungen scheint, und die wir, da sie auf einen Theil unseres Vaterlandes buchstaͤblich ihre Anwendung findet, unseren bayerischen Forstmaͤnnern zum Nachlesen empfehlen. Denn leider scheint ein betraͤchtlicher Theil derselben nicht zu wissen, daß die Forstwirthschaft in unseren Gebirgen anders betrieben werden muß, als in den Ebenen, und daß das, was im Spessart gelten kann, bei uns ganz verwerflich ist. Diese Leute werden hier, wenn ihre von der Forstschule mitgebrachte Eitelkeit sie nicht taub gegen die Stimme des Verstandes und der Erfahrung macht, historisch erwiesen sehen, welche Nachtheile das Abholzen der Berge bringt, sie werden sich uͤberzeugen, was in Frankreich und Italien durch diesen Unfug erfolgte, und was auch wir in einigen Gegenden unseres gesegneten Vaterlandes bald zu erwarten haben, oder bereits wirklich leiden. Sie werden hier bewiesen finden, daß dieses Abholzen der Berge an ihren Abhaͤngen, und bis in die hoͤheren Regionen oder bis auf ihre Gipfel nothwendig nur ein Abschwemmen der oft so duͤnnen Schichte vegetabilischer Erde von denselben und mithin eine große Duͤrre und Unfruchtbarkeit der Berge, eine Verminderung der Quellen und die Bildung von Lawinen und Gießbaͤchen oder Stroͤmen zur Folge haben kann, welche die tiefer gelegenen Laͤnder mit Felsentruͤmmern bedeken, und die bluͤhendsten und bevoͤlkertsten Thaͤler nach und nach in Wuͤsten verwandeln. Ist der Felsen ein Mal entbloͤßt, so wird er durch das eindringende Wasser und den Frost zerstoͤrt, und seine Truͤmmer werden durch das Wasser, welches bei dem geringsten Regengusse herabschießt, weil es von keinem einsaugenden Boden mehr aufgehalten wird, weithin verbreitet, waͤhrend ihnen fruͤher die Waͤlder einen unuͤberwindlichen Widerstand leisteten. Es ist weit vortheilhafter fuͤr das allgemeine Wohl, das Holz auf den steileren Abhaͤngen und in hoͤher gelegenen Regionen verwesen zu lassen, als dasselbe aus dem einzigen Grunde zu schlagen, weil noch nie an diesem Orte geschlagen wurde. Es ist dieß ein aͤußerst sonderbarer Grund, den wir nicht selten von unseren Forstmeistern im Gebirge fuͤr ihre Verwuͤstungen angeben hoͤrten. Sind ein Mal die Gipfel der Berge ihrer gruͤnen Kronen beraubt, so ist das Uebel beinahe unheilbar, denn nie wird der Wald wieder von Unten hinauf steigen, obwohl ein gelehrter Naturforscher und Jesuite Bayerns unseren Landsleuten dieses seit langen Jahren weiß machen wollte. Wir werden nach jedem Regen von einigen Stunden Ueberschwemmungen bekommen, welche die besten Gruͤnde verwuͤsten, und auf einer Seite Steinfelder, auf der anderen Suͤmpfe zuruͤklassen; unsere Fluͤsse werden, wo moͤglich, noch mehr versanden und ganz unbenuͤzbar werden; und das Klima wird dabei von Jahrzehent zu Jahrzehent an Rauhheit zunehmen. Dieß sind die Uebel, die uns demnaͤchst bevorstehen, und denen in einem Lande, dessen ganzer Reichthum in seinem Grund und Boden liegt, dringend vorgebeugt werden soll. Um denselben abzuhelfen, bleibt nach Hrn. Baudrillart nichts Anderes uͤbrig, als zwekmaͤßige Forstgeseze zu erlassen, verstaͤndige Forstbeamte aufzustellen, die Anbauten von Waldungen an den Abhaͤngen und Gipfeln von Bergen so viel als moͤglich zu befoͤrdern, und die Landeigenthuͤmer durch zwekmaͤßigen Unterricht uͤber ihren eigenen Vortheil aufzuklaͤren. Nur durch ein thaͤtiges und verstaͤndiges Zusammenwirken der Behoͤrden und der einzelnen Eigenthuͤmer kann es gelingen dem Unheile zu steuern. Hr. Baudrillart geht nach diesen Eroͤrterungen auf Untersuchungen der verschiedenen Methoden uͤber, welche in Frankreich zur Wiederbepflanzung der Berge mit Baͤumen vorgeschlagen wurden. Er empfiehlt hierbei vorzuͤglich die Abhandlung des Expraͤfecten der niederen Alpen, des Hrn. Dugied zur Beruͤksichtigung, welche im J. 1819 auf Kosten der Regierung gedrukt, und den Praͤfecten und gelehrten Gesellschaften mitgetheilt wurde. Der Titel dieser Abhandlung ist: Project de rebiosement des basses-alpes, présenté au ministre de l'intérieur. Hr. Baudrillart haͤlt im Allgemeinen auf Bergen das Anbauen in parallelen und horizontalen Graͤben fuͤr das Vortheilhafteste, und gibt dazu folgendes Verfahren an. Man macht 1) an dem hoͤchsten Punkte des Abhanges des Berges nach einer vollkommen horizontalen Linie einen kleinen Graden von 54 bis 81 Millimeter (2–3 Zoll) Tiefe, je nachdem es die Erdschichte erlaubt, welche sich noch auf demselben befindet, und von 108 Millimeter (4–6 Zoll) Breite. Die Rasenstuͤke, die Steine und die Erde, welche man dadurch erhaͤlt, schichtet man auf der abhaͤngigen Seite des Berges auf, so daß auf diese Weise der Graben beinahe doppelt so tief wird, und daß der obere und untere Rand desselben gleich hoch sind. Ist dieß geschehen, so macht man 2) den ganzen Abhang des Berges hinab parallele Graͤben in einer Entfernung von 1 Meter 300–600 Millimeter (4–5 Schuh), je nachdem es die groͤßere oder geringere Steilheit des Abhanges erfordert. Der Grund dieser Graͤben wird 3) bearbeitet und, nach der Natur des Bodens und nach der Lage, mit Fichten-, Tannen-, Lerchen-, Birken-, Eichen- oder anderen Samen besaͤet. Unter diese Samen mengt man, wenn es moͤglich ist, Samen des Stechginsters oder des Ginsters, um die Saͤmlinge durch den Schatten derselben gegen die sengenden Sonnenstrahlen und gegen zu strenge Kaͤlte zu schuͤzen, und um durch die Wurzeln derselben den Erdfaͤllen, welche auf starke Regenguͤsse und auf das Schmelzen des Schnees folgen, noch mehr Hindernisse entgegenzusezen. Die Graͤben fuͤllen sich allmaͤhlich mit Pflanzenuͤberresten und mit Erde, welche der Regen herabschwemmt, aus; die Zwischenraͤume zwischen den Graͤben bewachsen sich mit Gras und werden dadurch fest; das Regenwasser wird von den Furchen zuruͤkgehalten und eingesogen, so daß die jungen Pflanzen jenen Duͤnger und jene Feuchtigkeit erhalten, welche zu ihrem Wachsthume erforderlich sind. Schon hieraus erhellt, daß man sich wohl zu huͤten hat, die Abhaͤnge der Berge mit Erdaͤpfeln oder mit Getreide zu bebauen, denn dadurch wuͤrde das Abrollen der Erde nur beguͤnstigt und mithin die Steilheit derselben vermehrt werden. In einigen Gegenden macht man auch in gewissen Entfernungen von einander Gruben, und wirft in diese die Samen, ohne den uͤbrigen Theil des Bodens zu bearbeiten. Diese Methode ist zwar fuͤr das Keimen der Samen und das Wachsthum der Baͤume vortheilhaft, allein sie sezt dem schnellen Abschießen des Wassers kein Hinderniß entgegen. Die auf diese Weise gebauten Baͤume geben einander auch nicht denselben Schuz gegen Wind und Sonnenhize. An Abhaͤngen, die noch mit Gras bedekt sind, kann jedoch auch diese wohlfeilere Methode angewendet werden, wobei man dann die Gruben ins Kreuz oder in Verband stellen, und den Rasen und die Steine, welche man beim Ausgraben derselben erhaͤlt, an die Seite des Abhanges legen soll. Man mag nun diese oder jene Methode befolgen, so muß man immer sorgfaͤltig auf die Natur und Lage des Bodens Ruͤksicht nehmen, wenn man einen guten Erfolg haben will. Gegen Norden saͤet man nach Hrn. Baudrillart Fichten, Tannen, Lerchen und Birken; gegen Osten die Acacie, die Buche, die Hagebuche und die Birke; gegen Mittag die Eiche, den Ahorn, die Buche, die Kastanie, die Platane etc., gegen Westen die Tanne, die Eiche, die Buche und Hagebuche. Es versteht sich von selbst, daß ein Theil dieser Baͤume fuͤr unser Klima ganz unpassend seyn wuͤrde. Das Weiden, das Sammeln und Schneiden des Grases soll an solchen frisch besaͤeten Stellen durchaus verboten seyn, indem dieß der natuͤrliche Schuz der Saͤmlinge ist, und indem durch die Wurzeln der Boden befestigt wird. – Die uͤbrigen Methoden, welche groͤßten Theils fuͤr Frankreich oder suͤdlichere Laͤnder berechnet sind, uͤbergehen wir hier, und empfehlen dieselben bloß unseren Forstmaͤnnern zum Nachlesen. Literatur. Italienische. Stufa alla Meisner, e apparecchio per riscaldare gli appartamenti coll' aria atmosferica, del dott.Antonio Catteneo. Milano 1830, coi tipi di Felice Rusconi, in 80. con 5 grandi tavole in rame. Prezzo lir. 3. 48 austriache. Dell' arte pratica del Carpentiere esposta dagli architettiFelice Pizzagalli e Giulio Aivisetti. Milano, presso gli autori ed editori, ponte S. Marco N. 1994. (Die ersten vier Fascikel in groß Folio sind erschienen.) Il muratore italiano riformato nei prezzi delle opere nel 1806, con nuove aggiunte e schiarimenti di Lodovice Bolognini ingeguere e consultore idraulico. Bologna 1830. Dalla stamperia di Francesco Carnali. 4a. edizione. Della quadratura assoluta di alcuni spazi cicloidali, Memoria diSarafino Rafaele Minich, Dottore in Matematica. Venezia 1829. Della tipograf. Alvisopoli. Manuale completo di veterinaria contenente la conoscenza generale dei cavalli, la maniera di allevarli, di ammaestrarli e di gujdarli, la descrizione delle loro malattie, ed i migliori mezzi di trattamento, dei precetti sulla ferratura, etc., seguito dall' arte dell' cquitazione, del sig. diLebeaud; traduzione dal francese fatta sulla prima e seconda edizione con note diCarlo Omboni, medico-chirurgo veterinario, allievo dell' J. R. scuola veterinaria di Milano, gia ripetitore di anatomia, poscia di clinica presso la medesima, opera adoma di tavole Milano 1830, pr Anatonia Fontano, in 8° Prezzo 4. 50 lir. ital. Elementi universali sul cambio coll' applicazione dei risultati alle azioni dei traenti, rimettenti, giratarj, presanti, accellanti e pagatori delle lettere di cambio, diGirvanni David Weber. Venezia 1830, della tipografia di Giuseppe Picotti, in 8°. Prezzo 1. 25 lir. aust. Corso elementare di Fisica sperimentale di Giuseppe Belli professore di fisica nell' J. R. Licio di Porta Nuova in Milano. Volume I. – Milano 1830, della società tipografica de' classici italiani. Prezzo 3, 50 lir. austr. Trattato di Chimica di J. J.Berzelius, tradotto a Parigi per A. J. L.Jourdansui manoscritti inediti dell' autoro, e sull' ultima edizione tedesca; recato in Italiano da F. duPrè. Prima parte. Chimiea minerale. T. I. P. I. – Venezia 1830. Antonelli, con tre tavole in rame. Sulle sostanze nutritive che contengono le ossa, sul modo di estrarle col sussidio del vapore, e d'usarne a vantaggio de' poveri. Memoria del conteFolchino Schizzi, compendiata in parte sulle opere di d'Arcet e di Puymaurin, con tavole. Milano 1830, per Gaspare Traffi; in 8°. I cavalli, Giornale distinato allo studio del cavallo, alla introduzione e miglioramento delle razze, alla descrizione delle principali corse eseguite in Europa; alla pubblicazione di ogni nuova scoperta e dei piu essenziali precetti per l'educazione, uso, conservazione e cura nelle malattie di questo animale, con tavole rappresentanti è piu celebrati cavalli ed altri importanti oggetti, compilato in tutta la parte veterinaria dal Sign.Carlo Omboni, veterinario, già repetitore di anatomia, poi di clinica presso l' J. R. Scuola veterinaria. Vol. I. fasc. 1 et 2. – Milano 1831, da P. M. Visaj, stampatore librajo ne' tre Re, in 8°.