Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. XX., S. 73 |
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XX.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 29. April bis 27. Mai
1841 in England ertheilten Patente.
Dem James
Sims, Civilingenieur in
Redruth, Cornwall: auf gewisse
Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 29. April
1841.
Dem Alfred
Jeffery am Prospect Place, New Hampton, Middlesex: auf eine neue Methode
den Beschlag der Schiffe gegen das Zerfressen zu sichern und
deren Seiten und Boden zu schüzen. Dd. 29. April
1841.
Dem George
Townshend Esq. in Sorpcote Fields, Leicester: auf Verbesserungen an den
Apparaten zum Zerschneiden gewisser vegetabilischer
Substanzen. Dd. 29. April 1841.
Dem Joseph
Gibbs, Civilingenieur in
Kennington: auf eine neue
Verbindung von Materialien für Baksteine, Ziegel,
Töpferwaaren etc.; ferner auf eine Maschine zur Verfertigung
derselben, endlich auf ein neues Verfahren sie zu brennen.
Dd. 29. April 1841.
Dem Miles
Berry, Patentagent im Chancery Lane: auf Verbesserungen an den Maschinen
zur Fabrication von Nägeln. Von einem Ausländer mitgetheilt.
Dd. 4. Mai 1841.
Dem Francis
Joseph Massey, Uhrmacher in Chadwell Street,
Middleton Square: auf eine
verbesserte Methode die Taschenuhren aufzuziehen. Dd. 4. Mai 1841.
Dem Edward
Newton, Fabrikant in
Leicester, und Thomas
Archbold, Mechaniker ebendaselbst: auf ein
verbessertes Verfahren Verzierungen oder tambourirte Arbeit
bei der Handschuhfabrication hervorzubringen. Dd. 4. Mai 1841.
Dem Charles
Thomas Holcombe in
Bankside, Borough: auf eine
Wagenschmiere, welche auch für die Anwellen und Zapfen der
Maschinen anwendbar ist. Dd.
4. Mai
1841.
Dem Hugh
Graham am Bridport Place,
Hoxton: auf seine verbesserte
Fabrication der schottischen (sogenannten
Kidderminster-) Tapeten. Dd. 6. Mai
1841.
Dem Moses
Poole Esq. im Lincoln's Inn: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Zeugen mittelst des Filzens. Von einem Ausländer
mitgetheilt. Dd. 6. Mai 1841.
Dem Philemon
Augustine Morley in Birmingham: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Zukerformen,
Schüsseldekeln und ähnlichen Artikeln. Dd. 6. Mai 1841.
Dem James
Hancock, Civilingenieur im Sidney Square,
Mile End:
auf Verbesserungen in der Fabrication von Schlössern,
Schlüsseln, Schneppern und anderen Befestigungsmitteln. Dd. 6. Mai 1841.
Dem John
Paley
jun. in
Preston, Lancaster: auf
Verbesserungen an den Webestühlen Dd. 10. Mai
1841.
Dem Hooton
Deverill, Spizenfabrikant in Nottingham: auf
Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrication platter und
gemusterter Spizen. Dd. 10. Mai 1841.
Dem Andrew
M'Nab, Ingenieur in
Paisley, North Britain: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Baksteinen. Dd. 11. Mai 1841.
Dem Edmund
Tayler in King William Street: auf eine verbesserte Construction
der Eisenbahnwagen. Von einem Ausländer mitgetheilt. Dd. 11. Mai 1841.
Dem Henry
Pinkus in Maddox Street, Hanover Square: auf eine verbesserte Methode
elektrische Ströme anzuwenden. Dd. 14. Mai
1841.
Dem James
Gregory und William Green in
West Brownwich: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Eisen und Stahl. Dd. 14. Mai 1841.
Dem Pierre
Journet, Ingenieur in Deen Street, Soho: auf
verbesserte Rettungsapparate für Feuersbrünste. Dd. 19. Mai 1841.
Dem John
Carr
jun., Ingenieur in
Paddington: auf Verbesserungen an
den Apparaten zum Hemmen und Anhalten der Eisenbahnwagen.
Dd. 20. Mai 1841.
Dem Chares
Phillips, Ingenieur in Chipping Norton,
Oxford: auf Verbesserungen im
Schneiden vegetabilischer Substanzen zu Viehfutter. Dd. 20. Mai 1841.
Dem Joseph
Woods, Civilingenieur am Lawn Place,
Lambeth,
Surrey: auf Verbesserungen an den Locomotiven, so wie an der
Maschinerie zur Erzeugung einer rotirenden Bewegung. Dd. 22. Mai 1841.
Dem William
Gall an Beresford Terrace, Surrey: auf eine verbesserte
Einrichtung der Tintenfässer. Von einem Ausländer
mitgetheilt. Dd. 22. Mai 1841.
Dem John
Ainslie in Redheugh,
North Britain: auf eine neue Art Baksteine, Ziegel, Retorten
etc. aus Thon zu formen. Dd.
22. Mai
1841.
Dem Christopher Dumont im Mark Lane, London: auf
Verbesserungen in der Fabrication metallener Buchstaben,
Figuren etc. Von einem Ausländer mitgetheilt. Dd. 22. Mai 1841.
Dem John
Winterborn am Clarence Place,
Hackney Road: auf eine
verbesserte Maschinerie, um Personen und Eigenthum aus
Häusern bei Feuersbrünsten zu entfernen, sie ist auch zum
Heben und Herablassen von Lasten überhaupt anwendbar. Dd. 22. Mai 1841.
Dem William
Lewis Rham in
Winkfield, Berks: auf eine
verbesserte Maschinerie zum Säen und zum Vorbereiten der
Felder hiezu. Dd. 22. Mai 1841.
Dem John
Whitehouse, Ingenieur in
Deptford: auf eine verbesserte
Methode Kessel für Schiffs-Dampfmaschinen zu
verfertigen. Dd. 22. Mai 1841.
Dem William
Joest am Ludgate Hill:
auf Verbesserungen im Forttreiben der Boote. Von einem
Ausländer mitgetheilt. Dd. 26. Mai 1841.
Dem George
Hulme in St. John Street,
Smithfield: auf Verbesserungen an
Waterclosets. Dd. 27. Mai 1841.
Dem Joseph
Bettridge in Birmingham: auf eine
verbesserte Methode Papiermaché, Porzellan,
Elfenbein, Horn, Holz etc. zu Säulen und Ständern für
Tafellampen und anderes Mobiliar zu verarbeiten. Dd. 27. Mai 1841.
Dem James
Shanks in St. Helen's,
Lancashire: auf Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 27. Mai 1841.
(Aus dem Repertory
of Patent-Inventions. Jun. 1841, S.
377.)
Dampffregatten mit Maschinen neuer
Art.
Die Dampfmaschine des von Stabeisen gebauten Schiffes der Mermaid, womit in London vor
Kurzem Proben angestellt wurden, ist nach den völlig neuen
Principien von Hrn. Gallowey
construirt. Der Motor ist die Smith'sche Schraube; der Dampfkessel ist jenen der
Locomotiven ziemlich ähnlich, von Kupfer verfertigt und von 50
bis 60 Pferdekräften. Man bemerkt an dieser Maschine weder Räder
noch andere Nebentheile. Der Mermaid
ist 130 engl. Fuß lang, 19 Fuß breit und 9 Fuß tief. Er
durchschnitt im Flusse 10 bis 11,000 Fuß Wasser in der Stunde.
Diese Maschine dürfte eine große Revolution in der
Dampfschifffahrt hervorbringen; der Raum, welchen sie erfordert,
beträgt nur ein Sechstheil des von den gewöhnlichen Maschinen
eingenommenen. (France industrielle,
1841, No. 23.)
Kellermann's Luftreinigungsventilator.
Dieser einfache und sinnreiche Apparat ist in dem oberen Flügel
eines Fensters angebracht. Zu diesem Behufe ist die Glastafel,
an der er angebracht wird, in einem besonderen Rahmen von Blech
gefaßt, welcher an seinem unteren Theile mittelst eines
Scharniers an dem hölzernen Fensterrahmen befestigt ist. An der
der freien Luft zugekehrten Seite des Rahmens sind zwei Bleche,
an jeder Seite eines angebracht, welche nach Unten gegen den
Rahmen spizig zulaufen, nach Oben aber in ihrer Breite bis auf
etwa 6 Zoll zunehmen, wo sie etwas abgerundet und mit einer
schwachen Leiste von Blech mit einander verbunden sind. Sie
bilden einen Behälter, dessen innere Wand von der Glastafel
gebildet wird, der nach Außen aber offen ist. Will man nun
frische Luft in das Zimmer eintreten lassen, so öffnet man diese
in Blech gefaßte Glastafel so weit, als man es für nöthig
erachtet. Die Oeffnung erfolgt aber, weil die Scharniere sich
unten befinden, nach Oben. Die Seitenbleche, welche an dem
Rahmen befestigt sind, werden natürlich nachgezogen und
verschließen den Raum, der an den Seiten durch das Oeffnen
entsteht. Es wird also eine Oeffnung gebildet, die den Eintritt
der freien Luft nicht in gerader Richtung, sondern nur nach Oben
zuläßt, und also jeder lästige Zug in den unteren Räumen des
Zimmers vermieden. (Gewerbeblatt für Sachsen 1841, Nr. 28.)
Stain's Kutschenfedern von Stahldraht.
Diese Federn bringt man in Röhren von der Länge der
Kutschenbreite an. Jede solche Feder besteht aus einer Anzahl
von Stahlfedern, welche vom Mittelpunkt ausgehend in
entgegengesezten Richtungen gewunden sind und durch die eine
Eisenstange geht wie bei den Striken zum Spannen der
Handsageklingen. Jede Feder stüzt sich gegen zwei flache
Sperrscheiben, welche mit Löchern versehen sind, durch die die
einzelnen Drahte gehen, so daß alle zugleich gespannt werden
können. Die Sperrscheiben sind mit Sperrkegeln versehen und
dienen dazu, den Federn einen dem Gewichte des Wagens
entsprechenden Grad der Spannung zu geben. Der Widerstand der
Federn trägt sich auf eine Walze über, welche die Hängriemen der
Kutsche trägt. – Diese neuen Federn vereinigen nach dem
Erfinder folgende Vorzüge. 1) Da sie nach ihrer Länge gespannt
sind, verursachen sie sich gegen einander keine Reibung;
man kann sie der Dike und der Anzahl nach stärker machen und sie
je nach der Zunahme des Gewichts, welches sie zu tragen haben,
zugleich spannen; 2) sie sind viel leichter als die gewöhnlichen
von Stahlplatten; 3) da daß ganze Gewicht der Federn für eine
vierrädrige Kutsche nur 1 1/2 Kilogramme ausmacht, so kann man
mehrere in Vorrath mitnehmen; zwei Minuten genügen, um im Falle
eines Bruches neue einzulegen; 4) im Preise sind sie viel
wohlfeiler als die gewöhnlichen; 5) da die beiden Seiten der
Kutsche durch die Walze verbunden werden, so erleidet die
Kutsche weder Stoß noch Schaukeln und wird, mag sie noch so
stark laufen, immer in paralleler Richtung zum Boden gehalten
werden. (Bulletin de la
Société d'Encouragement. Mai 1841, S.
166)
Chirurgische Instrumente von biegsamem
Elfenbein.
In einem der Société
d'Encouragement erstatteten Berichte sagt Hr. Herpin Folgendes: Es ist bekannt,
daß, wenn man Knochen mit Salzsäure behandelt, der in ihnen
enthaltene phosphorsaure Kalk ausgezogen wird, wobei die Knochen
ihre ursprüngliche Form beibehalten und eine sehr große
Biegsamkeit erhalten. Auf dieselbe Weise erweicht Hr. Charrière Elfenbein, um
biegsame Röhren, Sonden, Brustwarzendekel u.a. chirurgische
Instrumente daraus zu verfertigen. Diese Gegenstände werden,
nachdem sie auf der Drehebank vollendet wurden und die Politur
erhielten, welche ihnen bleiben soll, ganz oder theilweise
gehörige Zeit in die mit Wasser verdünnte Säure gelegt. Das
Elfenbein wird dadurch geschmeidig, biegsam, klastisch und etwas
gelblich von Farbe; es wird zwar beim Troknen wieder hart und
unbiegsam, bedarf aber, um biegsam erhalten zu werden, nur der
Befeuchtung entweder durch Einschlagen in nasses Tuch, oder
durch Einsteken von nassem Schwamm in die Höhlungen der
Gegenstände. Einige solche Stüke, welche acht Tage lang im
Wasser gelassen wurden, verdarben nicht darin, verloren ihre
Gestalt nicht, wurden nicht zu weich und bekamen auch keinen
unangenehmen Geruch oder Geschmak. (Bulletin de la Société d'Encouragement,
Mai 1841, S. 163.)
Greenwood's und Keene's Verfahren dem Gyps
zum Gießen von Ornamenten etc. eine größere Härte zu
verleihen.
Die HHrn. Greenwood, Sovoye u. Comp.
haben in Alfort bei Charenton eine Fabrik zur Erzeugung von
Gypspulver nach dem von Hrn. Keene in
London angewandten Verfahren errichtet. Um dem Gyps die
Eigenschaft zu ertheilen, daß er beim Formen oder bei der
Anwendung als Ueberzug sehr hart wird, brennt man ihn zuerst,
damit er sein Krystallisationswasser verliert; er wird dann
sogleich in eine gesättigte Alaunauflösung gebracht, worin man
ihn beiläufig sechs Stunden liegen läßt. Hierauf breitet man ihn
an der Luft aus, um ihn zu troknen, und bringt ihn dann wieder
in den Ofen, um ihn zum zweitenmal zu brennen, wobei er bis zum
braunrothen Glühen erhizt werden muß. Nun kommt er unter die
Mühlsteine, um ihn zu pulverisiren, sodann in den Beutelkasten
und wird endlich in Fässer zur Versendung verpakt. Der so
zubereitete Gyps muß dik eingerührt werden, so daß er die
Consistenz von Rahmkäse erhält; die Oberflächen, worauf man ihn
auftragen will, müssen überdies hinreichend befeuchtet seyn, um
eine zu rasche Absorption zu vermeiden. Er läßt sich mit
denselben Werkzeugen wie der gewöhnliche Gyps und noch leichter
bearbeiten. Es scheint, daß sich dieser Gyps selbst im Freien
unverändert conservirt. Mit Wasser angerührt wird er beim
Austroknen ungemein hart; er gesteht langsam; seine Ausdehnung
und sein Schwinden sind unmerklich; Holz, Stein, Eisen und
gewöhnlichem Gyps adhärirt er ungemein stark. Die Anwendungen
dieser Entdekung sind zahlreich und wichtig: bei Bauten benuzt
man solchen Gyps zu Ueberzügen oder Bewürfen, Verzierungen, um
Marmor und andere Steine nachzuahmen, zum Platten von Gängen,
zum Eingießen etc. Man kann damit auch wie mit gewöhnlichem Gyps
Kunstgegenstände formen, welche aber viel fester werden. (Ueber
die vielfachen nüzlichen Anwendungen, welche dieses Product
gestattet, vergleiche man die Patentbeschreibung im polytechn.
Journal Bd. LXX. S.
383.) (Echo du monde savant
1841, No. 637.)
Die Saline und Fabrik chemischer Producte
zu Dieuze (Dép. de la
Meurthe).
Ueber dieses sehr bekannte, unter der ausgezeichneten Direction
des Hrn. Carny stehende
Etablissement, welches nach dem Beschluß der französischen
Kammern verkauft werden soll, theilt Hr. Chevallier folgende statistische Notizen in
tabellarischer Form mit.
Steinsalzmine und
Saline zu Dieuze.
Textabbildung Bd. 81, S. 77
Betrieb;
Gegenstände; Quantität derselben; Werth eines jeden in
Francs u. Cent.; Approximativer Totalwerth in Frcs.;
Ursprung der Rohstoffe; Jährlich verbrauchte Rohstoffe;
Steinkohle; Steinsalz zur Sättigung des Wassers und zum
Verkauf; Holz in Steren; Saarbruck, Rheinpreußen; Saline zu
Dieuze; Bezirk Château-Salins; Jährlich facturirte
oder fabricirte Producte; Steinsalz in Blöken gestoßenes;
Raffinirtes Salz; Absazweg oder Bestimmungsort der Producte;
das östliche Frankreich, die Schweiz, Preußen und das
Großherzogth. Luxemburg; Arbeiter; Motoren; Feuerstellen;
Maschinen.; Anzahl Männer, Kinder unter 15 Jahren; Taglehn
in Fr. u. Cent. der Mann, das Kind; Dampfmaschine von 16
Pferdekraft; Wassermühle; Mühle mit Pferdekraft; Pferde;
Oefen; Essen; Große Oefen
Fabrik chemischer
Producte.
Textabbildung Bd. 81, S. 78
Betrieb;
Gegenstände; Quantität oder Anzahl in Kilogram.; Werth eines
jeden in Francs u. Cent.; Approximativer Totalwerth in
Frcs.; Ursprung der Rohstoffe; Jährlich verbrauchte
Rohstoffe; Schwefel; Sicilien; Salpetersaures Natron;
Amerika; Zinn; Salzsäure; Fabrik zu Dieuze; Raffinirtes
Salz; Saline zu Dieuze; Schwefelsäure zu 60° B.;
Fabrik zu Dieuze; Kalkstein; Delme (Meurthe); Braunstein;
Romanèche (Saône-et Loire); Weißer
Kalk; Meurthe und Meuse; Steinkohle; Saarbruck
(Rheinpreußen); Holz in Steren; Bezirk
Château-Salins; Jährlich facturirte oder
fabricirte Producte; Schwefelsäure von 66° B.;
Absazwege oder Bestimmungsorte der Producte; Sodaf. zu
Dieuze u. ein. ö. Dep. Fabrik zu Dieuze; Salpetersäure von
32–36°; Salzsäure; Schwefelsaures Natron; Rohe
Soda; Sodasalz v. 50 und 95 Alkalimetergraden;
Krystallisirte Soda; Oestliche Departements, Preußen,
Schweiz u. Belgien; Aeznatron; Chlorkalk von
90–100°; Zinnsalz
Textabbildung Bd. 81, S. 79
Arbeiter;
Motoren; Feuerstellen; Maschinen; Anzahl Männer, Kinder
unter 15 Jahren; Dampfkessel; Oefen; Dampfmaschine mit 1
Pferdekraft; Essen; Große Oefen; Taglohn Männer, Kinder;
Mühle mit Pferdek.; Pferde
(Bulletin de la
Société d'Encouragement. Mai 1841, S.
159.)
Talbot's Kalotyp-Papier.
Schon vor einiger Zeit wurde bekannt, daß Hr. Fox Talbot ein Mittel entdekte, um das
zur Photographie bestimmte Papier weit empfindlicher gegen die
Einwirkung des Lichts darzustellen, als das bisherige. Derselbe
las nun in der Royal society eine
Beschreibung seines Verfahrens vor, dieses Kalotyp-Papier zu bereiten und anzuwenden.
Einen Brief desselben Inhalts schrieb er auch an Hrn. Biot. Die Bereitung dieses Papiers
zerfällt in zwei Theile. 1) Man löst 100 Gran krystallisirtes
salpetersaures Silber in 6 Unzen reinen Wassers auf, bestreicht
mit dieser Lösung ein Blatt Schreibpapier auf einer Seite, läßt
es allmählich troknen, und bringt es dann zwei Minuten lang in
eine Auflösung von 500 Gran Jodkalium in einer Pinte (7000 Gran)
Wasser; hierauf zieht man das Papier durch Wasser, troknet es
und bewahrt es in einem Portefeuille verschlossen auf; in diesem
Zustande nennt es Hr. Talbot jodirt.
2) man nimmt ein Blatt jodirtes Papier und bestreicht es
erstlich mit einer Silberauflösung (welche man sich dadurch
verschafft, daß man 100 Gran salpetersaures Silber in 2 Unzen
Wasser auflöst und den sechsten Theil seines Volums Essigsäure
hinzusezt) und dann mit einer gesättigten Auflösung
krystallisirter GallussäureDer englische Bericht im Athenäum sagt hier, es werde mit
dem Silber-Gallonitrat bestrichen, dessen
Bereitung durch bloße Vermischung des Silbernitrats mit
der Gallussäure (ohne Essigsäure) angegeben ist. Die France industrielle
hingegen, welche im Uebrigen gleichlautend mit obigem
Berichte spricht, läßt das mit dem Silbernitrat
angestrichene Papier mit Essiggallussäure
bestreichen. in kaltem Wasser. Das mit dem Silber-Gallonitrat
bestrichene jodirte Papier bildet das Kalotyp-Papier.
Bringt man dieses Papier in den Focus der Camera obscura, welchen man gegen den abzubildenden
Gegenstand richtet, so erhält man gewöhnlich in weniger als
einer Minute ein unsichtbares Bild, welches aber sogleich
erscheint, wenn man das Papier von Neuem mit
Silber-Gallonitrat bestreicht und am Feuer gelinde
erwärmt; wie durch Zauber wird dann mit einemmal das Bild
sichtbar. Um es zu fixiren, befeuchtet man es nach dem
Bestreichen mit einer Auflösung von 100 Gran Bromkalium in 8 bis
10 Unzen Wasser. Man kann von dem erhaltenen Bilde wieder
mittelst Kalotyp- oder photographischen Papiers mehrere
Copien nehmen. Auch kann man die kalotypischen Bilder durch
Waschen mit Silber-Gallonitrat und gelindes Erwärmen
wieder auffrischen. – Obige Operationen müssen äußerst
genau und sorgfältig vorgenommen werden, sind aber sonst
keineswegs schwierig. Die Theorie des Processes bleibt vor der
Hand noch unerklärt. (The
Athenæum 1841, No.
711; Echo du monde savant 1841, No. 639; France industrielle, No. 24.)
Farbloser Copalfirniß.
Da zu diesem Zwek nicht jeder Copal brauchbar ist, so muß man
– bei dem Auslesen desselben – jedes Stük einzeln
nehmen und einen Tropfen Ol. anthos
opt. darauf träufeln. Diejenigen Stüke, welche an der
benezten Stelle weich werden, sind brauchbar. Diese werden
alsdann fein pulverisirt, durch ein
Haarsieb getrieben und hierauf in ein Glas gethan, in welchem
das Pulver den Boden indessen nur 1/2 Zoll hoch bedeken darf.
Dann übergießt man es eben so hoch mit Ol. anthos und rührt die Mischung
einige Minuten lang um, worauf sich diese zu einer zähen
Flüssigkeit auflösen wird. Diese läßt man 2 Stunden lang stehen,
gießt dann 3 bis 4 Tropfen höchst rectificirten Alkohols langsam
darauf, und vertheilt ihn über die öhlige Masse, indem man das
Gefäß nach verschiedenen Richtungen langsam neigt. Dieses
Verfahren wird nach und nach wiederholt, bis sich Alles innig
vermischt und der Firniß die gehörige Consistenz angenommen hat.
Dann lasse man ihn einige Tage stehen, damit er klar werde, und
gieße ihn vom Bodensaze ab. Dieser – unter Ausschluß der
Wärme – bereitete Copalfirniß läßt sich mit gleich gutem
Erfolge auf Holz und Metall anwenden. (Jahrbuch der prakt.
Pharm. 1841, S. 224.)
Künstliche Zubereitung der Hefe.
Man nehme auf 6 Quart Wasser zwei Hände voll geschrotenen
Gersten- oder Weizenmalzes, lasse es langsam ins Kochen
bringen und auf 2 Quart einkochen, dann lasse man es abkühlen,
bis es lauwarm geworden, und vermenge es mit einem kleinen
Löffel voll Cremor tart. und einem
etwas größeren voll Ciner. clavell. opt.
– Auf diese Art erhält man eine kräftige,
sichere, für Bierbrauer, Branntweinbrenner und Kuchenbäker sehr
brauchbare Hefe; nur muß der Bäker die Quantität, welche er
gebraucht, verdünnen und durch ein Sieb reinigen lassen. Diese
Hefe sezt freilich schon die Anwendung vorhandener Hefe voraus,
indessen wird diese nur zum erstenmal und nur in kleiner
Quantität erfordert. Hat man einmal die Fermentation einer
gährungsfähigen Masse veranstaltet, so bildet sich dann die
erforderliche Quantität Hefe immer von selbst, und man bedarf
nun keiner neuen Anfertigung mehr, wodurch immer eine bedeutende
Ersparniß gemacht wird. (a. a. O. S. 225.)
Vortheilhafteste Art, die Butter
einzusalzen.
Man nimmt zwei Theile Kochsalz, einen Theil Zuker und einen Theil
Salpeter, mischt dieses wohl durch einander, knetet auf 1 Pfd.
Butter 2 Loth dieser Mischung tüchtig durch und schlägt sie zum
Gebrauch ein. Man kann sich nicht vorstellen, was für ein
Unterschied zwischen dieser und der auf gewöhnliche Art
eingesalzenen Butter ist. Man soll sie aber wenigstens
3–4 Wochen stehen lassen, bevor man sie anbricht. (v. Babo's Landw. Ber.)
Versuch die Baumwolle in Algier
anzubauen.
Ein Algier'scher Ansiedler, Hr. Paul Louis Hannée, welcher mit dem Anbau der Baumwolle
zahlreiche Versuche anstellte, hat folgende Beobachtungen
darüber zusammengestellt. Der Anbau war bisher nur von geringem
Erfolge, was er hauptsächlich zweien Ursachen zuschreibt: 1) der
Beschaffenheit des Bodens, welcher seit Jahrhunderten von den
Arabern schlecht cultivirt wurde, die von der Anwendung des
Düngers nichts wissen; 2) der Frische der Frühlingsnächte,
welche der Vegetation hinderlich ist. Die Folge hievon ist, daß
die Pflanze, indem sie nicht Kraft genug hatte, ihre Wurzel vor
der Seit der Trokene zu entwikeln, klein bleibt und nur
unbedeutende, wenig Wolle gebende Kapseln trägt. Lezterem
Uebelstande würde das Begießen während der Hize abhelfen.
– Die von Hrn. Hannée
in der Rechaya dirigirten Pflanzungen gediehen sehr wohl, ohne
daß man sie im ersten Jahre hätte begießen müssen. – Die
kurzstapelige Georgienbaumwolle hat sehr rendirt und das Product
war von sehr guter Qualität; die Baumwolle von langem Stapel gab
wenig Wolle, obwohl sie viel Kapseln trug, so auch die
ägyptische Sorte; doch war die Faser sehr schön. Die
strauchartige trug nichts, obschon sie beinahe zwei Meter hoch
wurde. Das Versezen hatte keinen besseren Erfolg. Die gelbe
Sorte von Malta gab auf einem recht lokeren Boden so viel wie
die kurzfaserige. (Echo du monde
savant, 1841, No. 638.)