Titel: | Wharton's patentirte Verbesserungen an Dampfmaschinen. |
Fundstelle: | Band 95, Jahrgang 1845, Nr. XLIII., S. 161 |
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XLIII.
Wharton's patentirte
Verbesserungen an Dampfmaschinen.
Aus dem Mechanics' Magazine, Okt. 1844, S.
226.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
[Wharton's patentirte Verbesserungen an
Dampfmaschinen.]
Den interessanteren Theil der in Rede stehenden Verbesserungen bildet eine
Metallliederung in Anwendung auf die sogenannten Scheibendampfmaschinen, wodurch der
seitherige Einwurf gegen dieselben, daß sie ihren dampfdichten Schluß leicht
verlieren, vollständig beseitigt ist.
Fig. 25 ist
ein Querschnitt der ganzen Maschine, Fig. 26 ein Aufriß des
vordem Kegels, Fig.
27 ein Aufriß des hinteren Kegels. A, Fig. 26, ist
eine an den Kegel geschraubte Hülse, in welche der Metallring B eingefügt ist. Um die Entweichung des Dampfes unmöglich zu machen,
befindet sich zwischen beiden Theilen ein wenig Hanf. Der Ring B dient der Kugel der Maschine als Liederung. C, C, C sind drei oberhalb der Hülse A an den Kegel geschraubte Federn, welche mit ihren
Spizen gegen drei hervorragende Theile p, p, p des
Ringes B drüken und den lezteren mit der Kugel in
Berührung erhalten; D, D, D Stellschrauben, um die
Federn nach Bedürfniß anzuziehen oder nachzulassen. In der Ansicht Fig. 27 des hinteren
Kegels und in dem Durchschnitte Fig. 25 bezeichnet a eine an die hintere Seite des Kegels geschraubte
Hülse, in welche, wie oben, ein Metallring b mit etwas
zwischengelegtem Hanf eingefügt ist; c eine starke
Stahlfeder, welche den Ring b gegen die Kugel drükt; d, d ein paar Muttern zum Anspannen der Feder; e einen an die hervorragende Achse des Ringes b befestigten vierekigen Theil, welcher zur Aufnahme
eines Schlüssels dient, mit dessen Hülfe dem Ringe einmal des Tags eine Drehung
ertheilt werden kann, um die Abnüzung stets gleichmäßig und die Scheibe sicherer in
der Mitte des Cylinders zu erhalten; f einen Stift zur
Feststellung des Metallringes, wenn die Maschine im Gang ist.
Wharton's Specification enthält außerdem folgende
Beschreibung einer auf Dampfmaschinenkolben überhaupt anwendbaren Metallliederung.
Ihre Eigenthümlichkeit besteht darin, daß sie, obgleich die sonst üblichen
Stahlfedern weggelassen sind, dennoch von Zeit zu Zeit auf jeden Grad der Dichtheit
adjustirt werden kann.
Fig. 28
stellt einen Aufriß dieses Kolbens dar. Fig. 29 ist ein
Durchschnitt desselben nach der Linie ab und Fig. 30 ein
Horizontaldurchschnitt nach der Linie cd, Fig. 29. A und B sind die oberen und
unteren Platten des Kolbens und C ist die Büchse für die
Kolbenstange. A², A², A², A² sind gleiche Segmente, welche mit den zwischen sie gefügten
Keilen G, G, G, G einen Ring bilden, der in das Aeußere
des Raumes zwischen A und B
paßt. Diese Segmente sind, wie Fig. 29 zeigt, an ihren
inneren Flächen conisch. C² ist ein in den Raum
zwischen dem äußeren Ring A², G und den hervorragenden Theil der Bodenplatte B eingesenkter gußeiserner oder stählerner Ring,
welcher, wenn er aus Gußeisen besteht, an einer Stelle durchgeschnitten ist, so daß
er sich ausdehnen und zusammenziehen kann. B²,
B², B²,
B² sind vier adjustirbare Schrauben, welche
in den Ring C² geschraubt werden, und deren Köpfe
auf die conischen Flächen der Segmente A² passen.
F ist ein zwischen die beiden Enden des Ringes C² eingefügter Aufhälter, welcher den Ring an
seiner Stelle erhält. Wenn nun die Dekplatte A befestigt
wird, so preßt der senkrechte Druk derselben gegen die obere Seite des Ringes C² und die Schraubenköpfe B², die lezteren gegen die Segmente A² und hält diese fest gegen die Bodenplatte, während die nach Innen in
der Richtung ihrer Länge abgeschrägten Keile G, G dazu
dienen, die Segmente mit beiden Platten A und B in einer Flucht zu erhalten. Haben sich die Segmente
an ihrer äußeren Seite abgenüzt, so braucht man nur die erwähnten Schrauben etwas
mehr nach Außen zu schrauben und so fort, bis die Segmente beinahe ganz abgenüzt
sind. Die inneren Flächen der Segmente brauchen nur an denjenigen Stellen, wo die
Schraubenköpfe sich gegen dieselben lehnen, conisch abgeschrägt zu seyn.