Titel: Ueber ein Verfahren, die Stelle aufzufinden, wo der Depeschenkolben in einer pneumatischen Röhre durch ein Hinderniß aufgehalten wird; von Ch. Bontemps.
Fundstelle: Band 208, Jahrgang 1873, Nr. LX., S. 262
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LX. Ueber ein Verfahren, die Stelle aufzufinden, wo der Depeschenkolben in einer pneumatischen Röhre durch ein Hinderniß aufgehalten wird; von Ch. Bontemps. Aus den Comptes rendus, t. LXXVI, März 1873 S. 728. Bontemps Verfahren die Stelle eines aufgehaltenen, Depeschenkolbens aufzufinden. Das übliche Verfahren, den Ort eines steckengebliebenen Depeschenkolbens aufzufinden, ist eine einfache Anwendung des Mariotte'schen Gesetzes. Man setzt die Röhre mit einem Behälter, welcher ein bekanntes Luftvolumen von bestimmter Spannung enthält, in Verbindung, mißt alsdann die neue Spannung und berechnet hieraus den Rauminhalt der Röhre bis zu der betreffenden Stelle. Diese Methode ist in der Praxis ziemlich ungenau. Das von Ch. Bontemps angewendete Verfahren besteht darin, daß man an dem freien Ende der Röhre durch Abfeuern einer Pistole eine Schallwelle erregt. Die von dem Hindernisse reflectirte Welle erschüttert eine an diesem freien Ende selbst angeordnete Membrane, erzeugt dadurch eine zweite Welle, welche nach abermaliger Reflexion wieder eine Erschütterung der Membrane veranlaßt. Das zwischen diesen beiden Erschütterungen liegende Zeitintervall wird auf elektrischem Wege registrirt und in Bruchtheilen von Secunden gemessen. Auf diese Weise läßt sich die Entfernung des Hindernisses mit größerer Genauigkeit ermitteln, als nach der älteren Methode.