| Titel: | Gramme's magnet-elektrische Maschine in Anwendung auf Versilberung. | 
| Fundstelle: | Band 208, Jahrgang 1873, Nr. LXI., S. 263 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LXI.
                        Gramme's magnet-elektrische
                           Maschine in Anwendung auf Versilberung.Nachtrag zu dem im Bd. CCVII S. 31 des polytechn. Journals enthaltenen Berichte.
                        Aus der Revue de l'industrie,
                              Januar 1873, S. 23.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Gramme's magnet-elektrische Maschine in Anwendung auf Versilberung.
                        
                     
                        
                           Es ist allgemein bekannt, daß man Bestecke, Tafelservice und viele andere Silberwaaren heut zu Tage auf dem Wege galvanischer
                              Versilberung erhält. Man bereitet zuerst ein Bad, bestehend aus einer Cyankalium- und Cyansilberlösung, in folgenden
                              Verhältnissen:
                           
                              
                                 Wasser
                                 10,000 Kil.
                                 
                              
                                 Cyankalium
                                   0,800   „
                                 
                              
                                 Cyansilber von 0,200 Kil. Silber herrührend.
                                 
                                 
                              
                           Dann läßt man die zu übersilbernden Objecte von Querstäben in das Bad herabhängen, indem man zwischen jede Objectgruppe einen
                              Silberstreifen einschaltet. Auf den vorspringenden Rändern des Troges befinden sich zwei unter sich isolirte Gallerien von
                              Kupferdraht, deren eine mit dem negativen, die andere mit dem positiven Batteriepol communicirt. Gewöhnliche Tafelbestecke
                              erhalten
                              einen Silberüberzug von 70 bis 100 Gramm per Dutzend; sie bleiben im Allgemeinen 3 1/2 bis 4 Stunden im
                              Bad. Jedes Bad wird in der Regel von 4 Bunsen'schen Elementen mit Zinkcylindern von 0,45 Millimet. Höhe und 0,15 Millimet.
                              Durchmesser
                              besorgt. Mit einer Wilde'schen Maschine kann man zwar, je nach den Dimensionen der Elektromagnete und der
                              Spiralen, leicht 4 bis 6 und sogar bis 10 Bäder versehen, aber die Anwendung dieser Maschine verlangt die ungeheure Geschwindigkeit
                              von 2400 Umdrehungen per Minute; und hierin liegt eine Quelle großer Unterhaltungskosten und häufiger
                              Betriebsstockung, weßhalb die französischen Industriellen die Volta'sche Säule, trotz ihrer Unannehmlichkeiten, bis auf den
                              heutigen
                              Tag beibehalten haben.
                           Durch Gramme's Erfindung hat die Sache eine ganz andere Gestalt gewonnen, und das berühmte Haus Christofle zu Paris ist zu dem Entschlusse gelangt, in ihren Ateliers nur Gramme's magnetelektrische Maschine mit continuellen Strömen ohne Commutator anzuwenden. Das erste Exemplar dieser Maschine
                              arbeitet seit dem 7 August 1872 ohne Unterbrechung und ohne die mindesten
                              Unterhaltungskosten. Dasselbe ist Fig. 1 im Längendurchschnitte,
                              Fig. 2 im Grundrisse und Fig. 3 in der Seitenansicht abgebildet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
