| Titel: | Wood's Maschinen zum Ablöschen der Schlacke beim Ausflusse aus den Hohöfen. | 
| Fundstelle: | Band 208, Jahrgang 1873, Nr. LXXI., S. 292 | 
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                        LXXI.
                        Wood's Maschinen zum Ablöschen der
                           Schlacke beim Ausflusse aus den Hohöfen.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Wood's Maschinen zum Ablöschen der Schlacke beim Ausflusse aus den Hohöfen.
                        
                     
                        
                           Nachdem einmal die Verwerthung der HohofenschlackenVergleiche die Abhandlung im polytechn. Journal, Jahrg. 1872, Bd. CCVI S. 457. die Aufmerksamkeit der Hüttentechniker auf sich gezogen hat, fehlt es nicht an Bemühungen das massenhaft in Eisenwerken
                              abfallende Material, dessen Wegschaffung mit großen Uebelständen und Kosten verknüpft ist, sofort in eine solche Form zu bringen,
                              wie
                              dieß dem nachherigen Zwecke am besten entspricht.
                           Wo die Hohofenschlacke direct mit Zusatz von Kohksstaub zur Herstellung von Bausteinen dient, da sind nur einfache Werkzeuge
                              und
                              Vorrichtungen zum Vermischen und Formen der Masse erforderlich. (Nebenbei bleibt freilich die alte Schlackenförderung im Gange,
                              schon
                              um die längs der Rinne und um die Mischgrube sich ansetzende und erhärtende Schlacke, ferner um alle nicht gerathene Schlacke
                              vom
                              Hohofen abzuführen.)
                           Complicirter werden die mechanischen Vorkehrungen, wenn die Schlacken behufs Verwendung zur Glasfabrication, zur Herstellung
                              von
                              Mörtel, künstlichen Steinen, Cement, zur Ausnützung zu Agriculturzwecken, in chemischen Fabriken gelöscht oder bei Ausfluß
                              aus dem
                              Hohofen sofort granulirt werden sollen.
                           Das Ablöschen der Hohofenschlacke in vollen Schlackenhunden, wie dieß der Ingenieur G. D'Adelswärd der
                              Prieuré-Eisenwerke in Longwy eingeführt hat – vergl. die Notiz im polytechn. Journal, Jahrg. 1871, Bd. CXIX S. 74
                              –, wo der Schlackenwagen auf einer beweglichen Plattform steht und durch eine bewegliche Rinne mit dem Schlackenabstich in
                              Verbindung gebracht ist, nach vollendeter Füllung aber sofort durch Niederlassen der Plattform unter Wasser getaucht, dann
                              wieder
                              gehoben und mittelst Pferden auf Schienengeleisen nach dem Abladeplatze gezogen wird, dieß Verfahren dürfte der umständlichen
                              Manipulation und kostspieligen Anlage wegen kaum eine allgemeinere Verbreitung finden.
                           Größere Aussicht auf Erfolg scheint dem Referenten das von C. Wood, Ingenieur der Tees Iron Works in Middlesbrough patentirte Vorgehen zum
                              Ablöschen der Hohofenschlacken zu besitzen. Statt unmittelbar nach dem Schlackenhunde abgezogen zu werden, fließt die Schlacke
                              durch
                              eine Rinne auf einen langsam in horizontaler Ebene sich umdrehenden ringförmigen Tisch, auf welchem die Schlacke in dünner
                              Schichte
                              sich ausbreitet und durch von oben herabträufelndes Wasser abgelöscht und hiebei so brüchig wird, daß sie schließlich durch
                              einfache
                              gegen die Tischfläche geneigt stehende Messer zerbröckelt und direct in den vorgeschobenen Eisenbahnwagen abgestrichen werden
                              kann.
                              Die hiezu construirte Maschine (slag machine), welche seit Monaten in dem oben genannten Werke im Betriebe
                              sich befindet, ist in Figur 1 und 2 nach Engineering März 1873 S. 167
                              abgebildet.
                           Der um die verticale Hohlachse a in Drehung versetzte Ring b empfängt
                              ununterbrochen durch die Rinne f die Schlacke direct vom Hohofen. Dieselbe breitet sich auf der ebenen
                              Ringfläche aus und erlangt durch die Abkühlung an der Luft und durch die Berührung mit der kalten Unterlage eine solche Zähigkeit,
                              daß
                              ein Ablaufen der Schlacke nicht zu befürchten ist. Nach etwa 1/6 Umdrehung kommt die aufgelaufene Schlacke unter die Röhrchen
                              n, aus welchen das durch das Rohr m herbeigeführte Kühlwasser herabströmt. Ist
                              die Schlacke dergestalt um eine weitere halbe Umdrehung weitergeschritten, so kommen die Abstreichmesser I
                              zur Wirkung, welche die abgelöschte, leicht zerbröckelbare Schlacke in den Eisenbahnwagen w
                              abstreifen.
                           Aus den beregten Abbildungen erhellt ohne weiteres, wie der Tisch b durch Zahnradübersetzung c, d von der Welle k und einem beliebigen Motor in Drehung gebracht wird.
                           Um dem Eisenring b, auf welchen die heiße Schlacke auffließt, eine größere Dauerhaftigkeit zu verleihen,
                              ist derselbe auf der oberen Fläche mit Gußplatten e bedeckt, welche durch eingegossene, zickzackförmig
                              hin- und hergeführte Schmiedeisenröhrchen und stets durchfließendes Wasser abgekühlt werden. Dieses Kühlwasser kommt von dem
                              Sammelgefäße g, welches an der Nabe des Drehtisches b befestigt ist, durch die
                              Röhrchen o nach jeder zweiten Kühlplatte e, indem je zwei benachbarte Platten
                              unter einander durch die hufeisenförmig gebogenen Röhrchen p in Verbindung gebracht sind. Das warme
                              Ablaufwasser geht durch die Röhrchen q nach dem Ablaufgefäße i ab.Die Zeichnung und Beschreibung der Maschine zum Ablöschen und Granuliren
                                    der Hohofenschlacken folgt im nächsten Heft.
                              
                           
                        
                     
                  
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